Auf Schweinegrippe wird gar nicht untersucht?
Wir haben Anfang der Woche einen Zettel im Kindergarten bekommen, das dort die Schweinegrippe im Umlauf ist, und wir deshalb bei unserem Kind auf Symptome achten sollen und dann gegebenfalls auch zum Arzt gehen sollen. Heute ist mein Kind völlig krank mit Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber. Wir sind also sofort zum Notdienst gefahren, da ja laut Medien die Schweinegrippe so verteufelt wird.
Mein Kind wurde ganz normal untersucht, Also abgehorcht, einmal in Mund und Ohren geguckt und das wars dann auch. Ich fragte dann, ob man nicht auf Schweinegrippe untersuchen würde. Als Antwort kam dann, das es nicht mehr untersucht wird. Wenn man das untersuchen lassen möchte, müsste man selber 100 Euro zahlen. Er bekam dann ein Fieber und Schmerzmittel und einen Hustenstiller, kein Antibiotikum verschrieben.
Ich verstehen gerade die Welt nicht mehr. Erst wird in den Medien von nichts anderes mehr berichtet. Alle die Schweinegrippe haben, mussten in Quarantäne. Und jetzt ist es egal ob sich die Schweinegrippe weiter verbreitet, oder wie? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist das alles richtig was mir die Ärztin erzählt hat?
Ja das gibt es bei mir auch in ähnlicher Weise. Ich wohne in einer Universitätsstadt und auch hier verhalten sich die Ärzte genau so. Sie begründen es allerdings mit den zwei Arten der Grippe, die normale Grippe und die Schweinegrippe. Die Syntome der Schweinegrippe sollen nach den Aussagen der Mediziner viel heftiger sein, als bei einer Grippe. Aus diesem Grund zahlen die gesetzlichen Krankenkassen diese direkten Untersuchungen auf Schweinegrippe nicht, wenn die Syntome darauf nicht direkt erkennbar sind.
Die normale Grupope (die Influenza) hat annähernd die gleichen Symptome wie die Schweinegrippe. Aber es gibt Ärzte, die können eine gute Diagnose stellen und sehen, ob es "nur" ein grippaler Infekt ist, der für Laien oftmals mit einer Grippe verwechselt wird. Es kann aber auch sein, dass er am Wochenende nicht unbedingt noch große Tests machen wollte.
Wenn es deinem Sohn morgen nicht erheblich besser geht, würde ich in eine Kinderklinik in die Ambulanz fahren und schildern, wie der Arzt sich verhalten hat. Denn es stimmt nicht, dass der Test auf Schweinegrippe 100 Euro kostet. Ich kenne 2 Leute, die beide in unterschiedlichen gesetzlichen Krankenkassen sind, die ihre Kinder auf Schweinegrippe haben testen lassen, weil sie auch grippeähnliche Symptome aufgewiesen haben.
Bei Schweinegrippe ist es ja wichtig, dass man es schnell erkennt und ich muss sagen, dass ich zu diesem Arzt nicht mehr hingehen würde, wenn er dermaßen leichtfertig damit umgeht.
Also mein Freund wurde zwar auf Schweinegrippe positiv getestet, hat aber trotzdem kein Antibiotikum bekommen, Der Arzt meinte nur in ein paar Tagen gehts wieder besser, und bis Freitag bist du komplett gesund, keine Quarantäne, nichts, er darf raus, alles.
Im Westen Österreichs, wo meine Familie wohnt wird schon gar nicht mehr getestet, da die Ärzte sagen, dass die Grippe nicht schlimmer als die normale Grippe ist, daher ist es egal, welche man hat.
Mein Freund hat die Grippe jetzt nun schon seit Mittwoch und wir haben uns bis jetzt noch nicht angesteckt. Obwohl wir zusammen in einer nicht allzugroßen Wohnung wohnen. Er hustet uns hald nicht ins Gesicht oder wir verwenden nicht den selben Teller, aber sonst. Wie immer, Mittwoch und Donnerstag wussten wir noch gar nicht das er die Schweinegrippe hat und wir haben uns sogar geküsst und ich habs nicht.
Diamante hat geschrieben:Die normale Grupope (die Influenza) hat annähernd die gleichen Symptome wie die Schweinegrippe. Aber es gibt Ärzte, die können eine gute Diagnose stellen und sehen, ob es "nur" ein grippaler Infekt ist, der für Laien oftmals mit einer Grippe verwechselt wird. Es kann aber auch sein, dass er am Wochenende nicht unbedingt noch große Tests machen wollte.
Die Begründung ist unsinnig. Das hat nichts mit guter Diagnose zu tun, sondern damit, dass es viel zu aufwendig wäre. Anfangs wurden noch Abstriche genommen (das war es mit Tests dann im Prinzip auch schon), die dann mikrobiologisch untersucht wurden. Zum einen um zu sehen, um welchen Erreger es sich handelt, damit man danach behandeln kann und zum anderen um die Ausbreitung zu beobachten.
Da ,mittlerweile aber bis zu 10.000 Menschen pro Woche in Deutschland erkranken ist so eine Untersuchung schon allein aus logistischen Gründen nicht mehr möglich. Deswegen wurde seitens des Robert-Koch-Institus die Anweisung zur Probennahme aufgehoben und alle Ärzte behandeln jetzt auf Schweinegrippe, wenn diese klinisch diagnostiziert wird, also komplett ohne Laboruntersuchungen. Und ohne so eine Anweisung werden diese Untersuchungen, wenn sie der Patient denn wünscht, nicht mehr von der Kasse übernommen.
Hallo Diamante
Die Ärztin hat aber zu mir gesagt, das es sich um die Schweinegrippe handeln könnte, die hat die Schweinegrippe also nicht ausgeschlossen. Sie sagte auch, das wenn es meinem Sohn schlechter gehen würde oder der Husten sich verändern sollte, dann sollten wir nochmal wiederkommen.
Die Ärztin sagte, das man generell nicht mehr solche Tests dürchführt. Es wären einfach zu viele, die diese Krankheit im Moment haben oder bekommen.
Also mein Freund wurde zwar auf Schweinegrippe positiv getestet, hat aber trotzdem kein Antibiotikum bekommen,
Schweinegrippe wird wie alle Grippen durch einen Virus verursacht. Viren können nur mit antiviralen Mitteln bekämpft werden, Antibiotika ist da völlig wirkungslos.
Ein paar Fakten zur Abwechslung. Schweinegrippe scheint etwas harmloser zu verlaufen als die saisonale Grippe. Eine Unterscheidung zu machen ist unsinnig, da beide Grippen beim Grossteil der Bevölkerung gleich behandelt wird, nämlich gar nicht. Eine Grippe ergibt eine Woche Bettruhe. Bei schweren Verläufen werden ebenfalls beide Grippen gleich behandelt, nämlich mit antiviralen Mitteln. Auch da ist eine Unterscheidung nicht wirklich spannend.
Also vergesst die Panik. Die "Schweinegrippe" ist in der momentanen Situation kein grosses Problem, es gibt sogar wissenschaftliche Ansätze die andeuten, dass die geringere Lethalität der Schweinegrippe gegenüber der saisonalen Grippe dafür sorgt, dass gesamthaft weniger Leute sterben.
Natürlich könnte der Virus mutieren und sich in seiner Lethalität verändern. Vielleicht eine Kombination mit dem Vogelvirus. Möglich. Ist aber noch nicht passiert. Als Normalsterblicher muss man sich da jetzt keine Sorgen machen. Da gibt es Leute die dafür bezahlt werden.
Also noch einmal, die saisonale Grippe und die Schweinegrippe müssen nicht unterschieden werden, da beide Grippen gleich behandelt werden, und zwar mit antiviralen Mitteln, und nicht mit Antibiotika.
Mir wurde gesagt, dass einfach zu viele Menschen erkrankt seien, gerade die Schnell-Tests nicht wirklich sicher seien und außerdem gerade bei Kindern die Eltern ja meist beobachten, dass es in der Umgebung des Kindes einen entsprechenden Krankheitsfall gäbe wonach das Kind dann eben die Influenza-Symptome zeige. Daher könne man ziemlich sicher sein, dass es sich eben um die Schweinegrippe handele. Klinische Diagnose eben.
Zur Behandlung meinte die Ärztin unserer Kinderklinik, dass bei Kinder definitiv nur symptomatisch behandelt würde und damit gute Ergebnisse erzielt würden. Bei Erwachsenen würde man sehen, da werde wohl nach Einzelfall unterschieden.
Direkt eine Anweisung, sich in Quarantäne zu begeben, gibt es in der Tat nicht, aber ich habe nachgefragt und erfahren, dass mit Fieber ja eh keiner freiwillig auf lange Zeit das Bett und die Wohnung verlassen würde. Danach ist man in der Regel auch nicht mehr ansteckend. Die Ratschläge die Hygiene betreffend sollte man schon einhalten.
Insgesamt sei es wohl so, dass man durch die vielen Fälle halt viele Erfahrungen sammeln konnte und so (im Moment) einige Maßnahmen überflüssig geworden sind bzw. man auch auf den gesunden Menschenverstand setzt.
Aber die Schweinegrippe ist doch gar nicht mehr meldepflichtig von daher frage ich mich schon wie du auf die Idee kommst, dein Kind müsste sofort in Quarantäne. Ich habe derzeit auch eine recht starke Erkältung oder Grippe, aber ich wüsste nicht weshalb zum Arzt gehen sollte, wenn der so oder so allerhöchstens die Schweinegrippe feststellen könnte, aber der Heilungs- und Behandlungsprozess ohnehin der selbe ist wie auch bei der normalen Grippe.
Wenn dein Kind nun Fieber hat, dann wird das genauso behandelt wie bei einer normalen Fiebererkrankung und deshalb ist es doch gar nicht nötig überhaupt auf Schweinegrippe zu untersuchen. Derzeit wäre das doch eh ein viel zu großer Aufwand bei den ganzen Grippefällen. Außerdem habe ich letzte Woche mal gelesen, dass man eh nur die ersten zwei Tage noch ansteckend ist und in ihrem Zustand wird sie doch eh das Haus nicht verlassen und in den Kindergarten oder zur Schule gehen.
@Sippschaft: in der unmittelbaren Umgebung des Kindes gab es aber einen bestätigten Schweinegrippe-Fall. Die Symptome sind auch lehrbuchreif. Und in kürzester Zeit haben andere Kinder auch entsprechende Symptome. Daher der Verdacht.
Für mich ist es einfach selbstverständlich, dass ich dann mein Kind nicht überall mit hin schleppe und dadurch vielleicht andere anstecke. Mag vielleicht unnötig ist. Aber was ich von anderen erwarte, dass mache ich auch selbst so.
Übrigens wird jetzt doch ein Test gemacht, weil viele Kinder der Kita-Gruppe die entsprechenden Symptome aufweisen. Unser Hauskinderarzt wird bei entsprechendem Test dann doch mit antiviralem Mittel behandeln.
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