Väter - die Nicht Vorleser
Unser Sohn ist zwar mit zwei Jahren und zwei Monaten noch etwas jung, um Geschichten richtig vorgelesen zu bekommen, aber Bilderbücher sehen sowohl mein Mann als auch ich mit unserem Sohn an. Mein Mann hat aber bereits früher seinen kleinen Cousins Geschichten erzählt und vorgelesen, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass er es bei unserem eigenen Sohn dann nicht mehr macht.
Bezüglich der aus der Studie hervorgehenden Gründe muss ich sagen, dass wir in der glücklichen Lage sind, dass mein Mann rechtzeitig nach Hause kommt, um unseren Sohn auch ins Bett zu legen. Dennoch denke ich, dass es gerade bei Pendlern oft vorkommt, dass ein Elternteil erst später nach Hause kommt.
Ich habe noch keine eigenen Kinder, aber ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, wie das bei mir zu Hause ab lief, als ich ein Kind war. Mir wurde vorgelesen, bis ich etwa zehn Jahre alt war. Natürlich konnte ich da auch schon selbst lesen und habe es auch viel getan, aber es war einfach schön, zum Einschlafen etwas vorgelesen zu bekommen.
Das Vorlesen wurde bis auf wenige Ausnahmen nur von meiner Mutter übernommen. Mein Vater hat mir nur vorgelesen, wenn meine Mutter mal nicht da war und dann auch nicht immer. Ehrlich gesagt fand und finde ich das aber auch nicht so schlimm. Ich habe mich meinem Vater dadurch nicht weniger nah gefühlt, wir haben eben andere Sachen zusammen gemacht.
Ich denke, dass Väter weniger vorlesen, liegt daran, dass in den meisten Familien die Frauen immer noch die Hauptverantwortlichen für den Haushalt und die Kindererziehung sind. Die zwanzig Prozent haben mich ehrlich gesagt sogar überrascht, ich dachte, dass weniger als ein Fünftel aller Männer ihren Kindern regelmäßig vorlesen.
Ich habe 3 Kinder, sie sind schon mittlerweile aus dem Vorlesealter draußen. Bei uns habe ich immer bzw. wenn es mich freute vorgelesen. Was aber eigentlich nie regelmäßig war. Den wir sind nicht so die Vorlesetypen.
Mein Mann hat das noch nie gemacht, den er kommt nicht aus Österreich, und sein Deutsch ist nicht gerade der prächtigste. Darum kann er auch nicht wirklich gut Deutsch lesen, das ist auch der Grund warum er es nie gemacht hat.
In meiner Kindheit war das völlig anders. Meine Mutter hat meinem Bruder und mir niemals etwas vorgelesen. Zwar war sie auch immer bemüht um unser Wohl und wollte, dass wir gut einschlafen, aber sie hätte uns niemals eine Geschichte aus einem Buch vorgelesen. Dafür war stattdessen mein Vater zuständig, der das mit Leidenschaft gemacht hat. Entweder es gab eine spannende Geschichte, die er uns vorlas oder er hat sogar oft selbst Geschichten erfunden und dann einfach aus dem Gedächtnis erzählt. Das waren immer die Besten!
Ich kann also nicht bestätigen, dass Väter in der Hinsicht etwas bequem sind, weil es bei mir eben genau anders herum war. Ich vermute allerdings, dass das stark mit der Herzlichkeit einer Person zusammenhängt und glaube einfach, dass eher zurückhaltende, fast verklemmte Menschen, so etwas weniger gut können oder sich sogar wirklich davor drücken, selbst wenn es die eigenen Kinder betrifft.
Ich bin 18 und habe daher noch kein Kind. Doch früher wurde mir auch immer "vorgelesen" und ich habe es geliebt. Mein Vater hat mir eigentlich jeden Abend, vor dem schlafen gehen, eine Geschichte erzählt. Es ging immer um den roten und den blauen Luftballon die dann jeden Tag etwas neues erlebt haben. Diese Geschichten waren frei erfunden und mein Vater hat das wirklich immer toll gemacht.
Meine Mutter hatte kein Problem auch mal vorzulesen, doch ich habe einfach die frei erzählten Geschichten von meinem Vater bevorzugt. Ich kann mich daran erinnern das meine Schwester mich einmal ins Bett gebracht hatte und ich unbedingt eine Geschichte von meinem Vater hören wollte. Dann hat sie sich auch eine Geschichte mit den 2 Luftballons ausgedacht die dann gegen eine Stromkabel geflogen und geplatzt sind. Mein Vater musste sich den Tag nochmal besonders in Zeug legen um mir zu versichern das es den Luftballons noch gut geht.
Ich finde dass das wirklich kein Geschlechter bezogenes Thema sein sollte. Es ist wirklich traurig, dass die meisten Männer nicht vorlesen.
Auch bei uns ist es so, dass ich unserer Tochter immer vorlese. Aber es kommt schon mal vor, dass auch der Papa vorliest, was aber wirklich ganz selten vorkommt.
Ich muss dazu sagen, dass ich aber auch sehr gerne lese und vorlese und diese Gemütlichkeit mit unserer Tochter sehr genieße. Jeden Abend im Bett muss ich ihr eine Geschichte vorlesen und diese Zeit gehört nur uns beiden. Der Papa ist für sie eher der Typ, der ihr mal spontan ein Kasperle-Theater vorführt. Dies ist wiederum nicht so mein Ding. Oder aber die Beiden raufen ein wenig miteinander. Ich wiederum halte mich da ganz zurück, das ist ihre Zeit.
Wie du siehst hat jeder so seinen Part und seine Vorzüge. Wenn meine Tochter will dass wir ihr ein Buch vorlesen, so kommt sie zu mir und wenn sie eben etwas will dann geht sie zum Papa.
Mein Mann liest nie vor. Er meint immer, dass ich es den Kindern besser vorlesen kann. Woran das liegt, dass weiss ich auch nicht. Kann mir höchstens vorstellen, dass es davon kommt weil mein Mann selbst auch nicht liest. Meine Kinder kämen auch nie auf die Idee zu fragen ob der Papa heute nicht mal vorlesen könnte. Sie sind das wohl schon so gewohnt das nur die Mama liest. Papa macht wieder andere Sachen mit den Kindern.
Mein Mann liest auch nie vor, also passen wir da wohl absolut in dieses Bild. Das liegt weniger am späten nach Hause kommen als eher daran, dass ihm das nicht so liegt. Da ich ihn aber auch nicht zu etwas nötigen möchte, was für ihn gewöhnungsbedürftig wäre, und er zwar gut aber auch nicht gerade akzentfrei Deutsch spricht, und das Vorlesen dadurch etwas holprig sein könnte, übernehme ich das lieber.
Ein weiterer Grund ist, dass mein Sohn seinen Vater wohl eher als Spaß-und Tobepapa sieht und mit Papa kämpfen ist da eher angesagt als Lesen. Bei mir kommt er, sobald ich ein Buch in die Hand nehme, gleich zur Ruhe, während das mit Papa vor dem Einschlafen sehr schwierig ist.
Ich finde die Studie jetzt nicht so erschreckend, wichtig ist nur, dass generell vorgelesen wird, und dass es Familien gibt, wo dies gar nicht passiert, ist natürlich sehr schade und traurig.
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