Kinder: das böse Wort mit Sch
Ich finde eigentlich die Antwort von felis.silvestris ausgezeichnet! Wie auch in meiner Ausbildung zur Kindergartenpädagogin gelernt, sollte man dem ganzen möglichst keine Aufmerksamkeit schenken. Verhalten, das ignoriert wird, wird ziemlich schnell wieder abgewöhnt. Schenkt man dem ganzen jedoch negative Aufmerksamkeit, die ja auch eine Art von Aufmerksamkeit darstellt, wird es nur noch interessanter fürs Kind.
Seit mein Kind in der Spielgruppe ist, hat es auch ziemlich bald einmal zu mir gesagt, wenn ihr etwas nicht gepasst hat: "Du blöde du!" Und was ganz modern zu sein scheint: "Du bist blöd- ich bin gescheit!" Da ist man dann schon einmal manchmal vor den Kopf gestoßen und denkt, dass man das Kind zu Recht weisen muss- allerdings ist das glaube ich der falsche Weg. Ganz unspektakulär weiter reden oder das weiter tun, was man gerade gemacht hat.
Natürlich ertappt man sich selber manchmal dabei, wie man lacht und manchmal sind Situationen so komisch, dass man einfach lachen muss, obwohl es ja eigentlich nicht lustig ist, was das Kind da gerade sagt- mir geht es jedenfalls so. Bekommt das Kind aber mit, dass man als Elternteil lacht, muss man sich nicht wundern, wenn das Kind meint, das wäre lustig und so etwas eben immer wieder sagt. Deshalb: Möglichst gute Dinge und Sätze sehr viel loben und schlechte Worte und Redewendungen ignorieren!
Als Kindergärtnerin bin ich es gewohnt, diese Wort einfach in Gegenwart von Kindern zu benützen. Auch mein Mann hat sich schnell daran gewöhnt keine Schimpfwörter in Gegenwart unseres Sohnes zu benützen. Ihm kommt lediglich gelegentlich ein Wort wie "Alter" oder etwas in der Art aus.
Meine beiden Schwägerinnen und auch mein Bruder sind jedoch nicht ganz so aufmerksam. Bei ihnen passiert es relativ häufiger, dass die das Wort mit "sch" oder noch andere vor unserem Sohn gebrauchen. Sie ernten dann von mir zwar einen bösen Blick oder etwas in der Art, aber generell versuche ich diese Wörter einfach zu übergehen. Ich hoffe, dass unser Sohn sie dann nicht so richtig wahrnimmt und bis jetzt- er ist zwei Jahre und zwei Monate alt- hat er auch noch kein Schimpfwort aufgeschnappt.
Ich bin darum bemüht, dass ich in der Gegenwart meines Sohnes möglichst keine Schimpfwörter benutze. Ich habe mir daher "Mist" anstatt "Scheiße" angewöhnt, wobei mein Sohn mich selbst da rügt, dass man das nicht sagt - aber ich habe ihm erklärt, dass das immer noch besser ist als "Scheiße".
Ab und an rutscht meinem Sohn das aber auch raus. Mein Mann ist das nämlich leider so, dass er es einfach ab und an reflexartig sagt, wenn ihm etwas schiefläuft, und da mein Sohn oft bei ihm in der Autowerkstatt ist, kriegt er das dann mit. So verkündete er, dass man "Scheiße" in der Werkstatt sagen dürfe, aber nicht woanders, und schon gar nicht im Kindergarten. Wenn ich ehrlich bin, musste ich darüber schmunzeln, und solange er nicht ständig flucht, sehe ich das nicht so eng, wenn ihm das gelegentlich mal rausrutscht.
Ich ärgere mich aber manchmal über meinen Vater, der oft schimpft, auch "Idioten" und das A-Wort benutzt, wenn er sich aufregt. Das finde ich nicht gut, denn allgemeines Fluchen ist eine Sache, aber Menschen als "A.." zu titulieren ist nicht gut. Klar kann man seinem Kind nicht ewig eine heile Welt vorspielen, aber wenn ein Kind dann zu einem anderen bereits im Kindergarten sagt: "Du bist ein A..." finde ich das schon heftig, und das möchte ich vermeiden, denn letztendlich fällt das ja dann meist auf die Eltern zurück und kann peinlich werden.
Was ich weniger schlimm finde, ist, wenn ein Kind mal sagt "Der oder die XY ist blöd." Klar ist das auch nicht gerade nett, aber ich finde, das ist immer noch eine andere Liga als diese Fäkalausdrücke. Ich muss auch sagen, dass wir uns beide oft aus Spaß einfach als "blöd" titulieren, er sagt auch "Mama, du bist blöd.", wenn ich etwas vergessen habe, und ich sehe das nicht so eng, denn es stimmt ja auch, in dem Moment war ich dann halt auch "blöd" oder erwachsener formuliert "gedankenlos". Dann muss man seinem Kind halt nur beibringen, dass es das nur innerhalb der Familie sagen sollte, da andere das falsch auffassen könnten. Mein Kleiner ist da schon relativ weit, so dass er das glaube ich auch schon ganz gut kapiert hat, dass man die Mama so bezeichnen kann, nicht aber beispielsweise die Erzieherin im Kindergarten.
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