Keine äußeren Reize mehr -> Tod ?

Ich konnte mich gestern unter der Dusche an etwas erinnern, was mir vor ein bis zwei Jahren erzählt wurde. Und zwar wurde von irgendeinem Forscher ein Experiment durchgeführt, bei dem beobachtet werden soll, was geschieht, wenn ein Mensch keine Reize mehr zum Verarbeiten bekommt. Die Testperson wurde zuerst einmal in Wasser (oder auch Luft, ich bin mir nicht mehr sicher) gebracht, in der exakt die gleichen Temperaturverhältnisse herrschten, wie der oder die Probandin auch hatte. Also war die Raum-, bzw. Wassertemperatur wohl um die 36°C rum (deswegen kam ich auch beim Duschen darauf ).

Als nächstes muss wohl irgendeine Brille o.Ä. als Sichtschutz gedient haben, so dass die Testperson wirklich überhaupt nichts mehr dadurch sehen konnte. Das gleiche wurde auch bei den Ohren gemacht. Es wurde ein so starker Schutz verwendet, dass die Person keinerlei Geräusche mehr wahrnehmen konnte. Soviel erst einmal zu dem Versuchsaufbau.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, was ich zu den Folgen des Experiments erzählt bekommen habe. Entweder war es der Tod der Testperson, oder es waren hinterher starke, psychische Schäden feststellbar. Leider kann ich mich nicht mehr genauer an das Experiment erinnern und weiß nicht, ob die Umstände tatsächlich dem entsprachen, oder für wie lange sich die Testperson in diesem Zustand befand.

Habt ihr von diesem Experiment schon einmal gehört? Wurde es wirklich durchgeführt? Was könnt ihr dazu sagen; könnt ihr die Durchführung etwas konkreter fassen als ich? Könnte solch ein Versuch wirklich zu psychischen Störungen oder gar dem Tod führen, oder ist das völlig an den Haaren herbei gezogen?

Ich habe zwar noch nie von speziell diesem Experiment gehört, allerdings von einem ähnlichen. Bei diesem Experiment hat man genau genommen trotzdem noch Reize, ich denke dieser "ultimative Hörschutz" wird auch ein Gewicht haben, dass auf den Körper drückt, gleiches gilt für die Sichtschutzbrille. Das einzige was passieren könnte ist dass die Testperson das Gefühl nach einer Weile nicht mehr wahrnimmt und dadurch auch "kein" Reiz mehr ankommt.

Das Experiment in der Richtung, von dem ich gehört habe, sah so aus, dass die Testperson mehrere Tage komplett Schalldicht, "blind" und so dass sie sich selbst nicht berühren konnte "eingerichtet" wurde. Nach ein paar Tagen auf die Weise soll die Psyche der Testperson wohl auch komplett zerstört gewesen sein.

Also ich kann mir das schon vorstellen, dass das zumindest psychisch schwere Folgen haben könnte, wenn jemand so im "Nichts" lebt während so eines Experimentes. Vielleicht ist sogar das mit dem Tod gar nicht so abwegig, denn wir haben da auch mal irgendwas in Psychologie gelernt.

Es gab da mal einen König, der war glaub ich aus Frankreich und der wollte mal wissen, ob Kinder bzw. Babys, wenn sie sprechen lernen Latein oder Französisch als Muttersprache haben. Das Kuriose daran war, dass niemand mit den Kindern reden durfte, damit man sieht welche Sprache sie quasi schon von Geburt an im Kopf haben. Hoffentlich ist es verständlich wie ich das meine.

Ja, auf jeden Fall hat dann halt nie jemand mit denen gesprochen, sondern immer alles stumm mit ihnen gemacht. Das ganze "Experiment" hatte dann auch zur Folge, dass die Babys alle mit der Zeit gestorben sind.

Vielleicht kann man diese beiden Versuche doch irgendwie auf eine Stufe stellen und deshalb denke ich, wie schon am Beginn erwähnt, dass das Experiment von dem du geschrieben hast auch mit dem Tod geendet haben könnte.

Es gibt zahlreiche Experimente, die sich mit der Reaktion von Menschen auf das Fehlen von Reizen beschäftigen aber ich habe noch nie gehört, dass jemand daran gestorben ist oder dass "seine Psyche komplett zerstört war".

Was ja schon deshalb Unsinn ist, weil es zu einem Experiment ja gehört, dass die Testperson überwacht werden muss wenn man Ergebnisse haben will. Überwachung bedeutet aber auch, dass man jederzeit einschreiten kann wenn für die Testperson eine Gefahr besteht und dass die Testperson selber auch die Möglichkeit hat die Hand zu heben und zu sagen, dass sie aus dem Experiment aussteigen will. Ich bezweifle sehr stark, dass andere Versuchsanordnungen in einem demokratischen Land zulässig wären.

Aber um zur eigentlichen Frage zu kommen. Wenn der Körper keine Reize mehr von außen bekommt erschafft das Gehirn selber welche. Die Versuchspersonen haben dann zum Beispiel gedacht, dass sie ein Geräusch hören, oder ihre Haut hat angefangen zu prickeln oder sie haben bunte Flecken gesehen. Ich will nicht bestreiten, dass so was bei sehr labilen Menschen zu psychischen Folgen führen kann, schließlich gleichen die Symptome denen einer Psychose, aber im Normalfall werden die Halluzinationen aufhören sobald das Gehirn wieder Reize von außen bekommt und man wird sicher auch nicht jede beliebige Person an so einen Experiment teilnehmen lassen.

Es gab ein Experiment, das von Friedrich dem Großen veranlasst wurde. Dabei wurden Babys nicht berührt und es wurde nicht mit ihnen gesprochen. Alles, was mit ihnen gemacht wurde, wurde ohne stimmliche oder sonstige Zuwendung gemacht.

Die Babys sind dadurch gestorben, weil sie keinerlei äußere Reize wahrnehmen und so auch sich selbst nicht wahr nehmen konnten.

Etwas anderes, das du meinen könntest, ist der sogenannte "Black Room". Die Stasi hat, soweit ich das noch richtig rekapituliere von der Führung, die ich mal in Berlin mitgemacht habe, Menschen in solche Räume gesperrt. Das läuft unter "Folter" und die Genfer Konventionen verbieten diese Methode. Dabei wird ein Raum komplett schwarz ausgepolstert, so dass weder Licht noch Geräusche sich darin verbreiten können. Der Raum war oft so klein, dass man ihn eher Black Box nennen kann.

Ich habe auch davon gehört, dass diese Methode von den Amerikanern noch gegen die Taliban eingesetzt wurde, aber das weiß ich nicht mehr genau.