Orangenschale im Weihnachtsgebäck - Heute noch ein Muss?
Ich bin gerade dabei meine diesjährigen Plätzchen zu planen und möchte auch übermorgen schon mit dem Backen anfangen. Auch meine Mutter, mit der ich gemeinsam backen werde, hat mittlerweile scon ein paar Rezepte heraus gesucht und mir mal vorgelegt. Nun hat sie ihre Rezepte alle aus einem uralten Backbuch von 1967, das sich von wiederum ihrer Mutter vererbt hat. Und aufgefallen ist mir dabei, dass bei jedem Rezept für jede beliebigen Plätzchen immer geriebene Orangenschalen als Zutateten dabei stehen. Komischerweise finde ich aber so etwas in aktuellen Rezepten kaum noch und in meinem aktuellen Backbuch finde ich die Zugabe von geriebenen Orangenschalen sogar nur bei einem einzigen Rezept.
Woran liegt es, dass man heute offenbar kaum noch Orangenschalen zur Geschmacksbeinflussung zum Backen verwendet? Oder tut man das vielleicht und es liegt einfach an meinen Rezepten, dass das bei mir nie aufgeführt ist?
Ich habe voriges Jahr auch Kekse gebacken wo in dem Rezept Orangenschalen dabeistanden. Ich habe sie nicht hinzugegeben weil die heutigen Orangen alle gespritzt sind und ich das eigentlich nicht im Essen dabeihaben wollte. Meiner Meinung nach kann man Orangenschalen einfach weglassen ohne Geschmack einbußen zu müssen.
Ich glaube es liegt an deinen Rezepten. Ein aktuelles Rezept habe ich erst vor kurzem gefunden und da waren auch Orangenschalen angedacht.
Hallo!
Ich finde das immer sehr komisch, wenn etwas von Orangen- oder Zitronenschalten in Rezepten steht. Ich finde das sehr unhygienisch und ekelig, weil man ja nicht weiß, wie viele Leute die Frucht schon angegriffen haben und ich denke mal, dass nicht alles mit Wasser weggeht. Und dann ist das Obst auch noch gespritzt und das kann nicht gesund sein, wenn man das in den Keksteig gibt.
Ich lasse die Schalen immer weg und ich finde, dass die Kekse trotzdem lecker schmecken. Ich denke auch, dass man das nur früher so gemacht hat, aber trotzdem habe ich es schon oft in neueren Rezepten gelesen. Ich finde, dass die geriebene Schale sowieso nicht viel Geschmack geben kann, weil man da sehr wenig reingibt und das dann noch auf den ganzen Teig verteilt.
Mir ist das bei meinen alten Rezepten noch nie so extrem aufgefallen. Das älteste Buch in meiner Sammlung ist aus den 20ern, aber die meisten sind auch aus den 50ern und 60ern, aber ich kenne mehrere neue Rezepte mit Orangenschalen.
Ich denke das liegt zum einen an den Vorlieben der Autoren der Rezepte, denn jeder hat ja so seine Lieblingszutaten. Zum anderen gibt es natürlich auch beim Kochen und Backen Trends und Modeerscheinungen. In deutschen Plätzchen Rezepten ist zum Beispiel erst in den letzten Paar Jahren Ingwer aufgetaucht und mir sind inzwischen auch schon Rezeptsammlungen aufgefallen, wo es die Autoren wirklich übertreiben und man praktisch kein Ingwer-freies Rezept mehr findet.
Es gibt ja auch eine ganze Reihe Orangenprodukte bei den Backzutaten zu kaufen, auch Orangenschalen im Päckchen, also muss da auch heute noch ein Bedarf bestehen.
Ich mag generell den Geschmack von Zitronen- oder Orangenschale im Gebäck nicht. Das Gebäck hat dann so eine bestimmte Note, die einfach nicht mein Ding ist. Früher habe ich Zitronen- oder Orangenschalen halt dran, weil ich dachte, das muss halt so sein. Abgerieben habe ich die an sich nur in Backkursen. Da wurde auch immer wieder darauf hingewiesen, das man ja nur ungespritztes Obst verwenden soll.
Vor ein paar Jahren entdeckte ich, geriebene Zitronen- und auch Orangenschale in Päckchen. Von Dr. Oetker gibt es die auf alle Fälle noch. Wobei die ja preislich eh teuerer sind, als andere Hersteller, zumindest was Backzutaten anbetrifft. Ich weiss aber, das ich die vor Jahren auch schon bei Real gesehen habe. Ich weiss den Namen der Firma nicht mehr. Die Schalen von Dr. Oetker sind in so kleinen Verpackungen aus Metall oder so. Sehen ähnlich aus wie die Vanillezuckerpäckchen. Die Päckchen von der No- Name Firma waren in etwa so gross wie die Päckchen von Lebkuchengewürz.
Ganz generell würde ich sagen, die Schalen kann man weglassen. Es sei denn man legt Wert auf den Geschmack. Das Gebäck wird irgendwie obstig? Ein besseres Wort fällt mir nicht ein. Und es gibt sicherlich Gebäck in das solche Schalen auch gut reinpassen. Ich denke da speziell an so Sachen wie Früchtebrot oder Gebäck mit Zitronat und Orangeat. Und ich würde eher dazu tendieren, die Schalen in so Päckchen zu kaufen. Alleine die Sauerei bis man die Reibe sauber hat. Und meistens schmeisst man die Frucht dann ja eh weg.
Ich finde Zitrusschalen im Gebäck passen sehr gut in weihnachtliches Gebäck. Ich esse das sehr gerne. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Es sind übrigens nicht alle Orangen im Handel gespritzt. Kauft man Bio-Orangen, dann steht in der Regel auf der Packung auch drauf, dass die Schale zum Verzer geeignet ist.
Es gibt auch noch Orangen aus konventionellen Anbau, deren Schale zum Verzehr geeignet ist. Das steht in diesem Falle dann auch auf der Packung drauf. Wenn man die Schale heiß und ggf. mit etwas Spülmittel abwäscht, ist es eigentlich rein genug. Man kann ja auch gewaschene Äpfel mit Schale essen, ohne dass man da irgendwas zu befürchten hat.
Wenn einem das zu viel Arbeit ist, die Schale abzureiben, dann gibt es entweder abgepackte, fertig abgeriebene Zubereitungen von Zitrusschalen in Tütchen oder Fläschchen mit Aromaölen. Hygienisch ist das allemale. Aber ob man das wegen der Inhaltstoffe essen will, muss jeder selbst entscheiden. Ich wäre mir nämlich vom Gefühl her sicherer, dass die selbst geriebene Schale einer Bioorange im Zweifelsfall gesünder ist, als künstliches Aroma oder konservierte Schalen aus dem Tütchen.
Grade im Weihnachtsgebäck macht sich eine feine Note von Orange- oder Zitronenschale ziemlich gut (wobei: Bei manchen kann man es echt getrost weglassen, es gibt halt auch beim backen Modeerscheinungen). Wobei die Betonung auf: Eine LEICHTE Note liegen sollte. Mit zuviel kann man nämlich auch das ganze geschmacklich total erschlagen.
Was ganz praktisch ist: Wenn man mal zuverlässig ungespritzte Früchte in die Finger bekommt, die Schalen abreiben und mit Streuzucker versetzen, was diese Mischung dann für längere Zeit hinaus haltbar macht und man kann es dann leicht dosieren (ähnlich wie man Vanillezucker einsetzt). Für Leute die dem Irrglauben erlegen sind nur abgepackt ist hygenisch: Gibt es auch in gefriergetrockneter, abgepackter Version als Tütchen. Die Menge dadrinn entspricht ca. dem was man von einer normalen Orange gewinnt und kostet so um die 80 Cent, hat dafür einen komplexen chemischen Prozess durchlaufen, der zwar vermutlich jeden Fingerabdruckrest erfolgreich eliminiert hat, aber dafür andere Bestandteile zurücklässt, neben den selbst ein Restchen Spüli vom abschrubben gesund wirkt. Aber hygenisch ist es ...
Gut harmiert Orangenabrieb immer mit schweren, gerne auch fettigen und leicht bitteren Bestandteilen beim Backen, wie alls Nussige, Bittermandel, Gewürzteige (wie Lebkuchen) und alles mit Schokolade und Kakao drin. Bei Zitrone darf es leichter und fruchtiger bleiben. Was eindeutig gewinnt sind Ingwerplätzchen, besonders wen man sich die Mühe macht statt schnöden Ingwerpulver knadierten Ingewer zu zerschnipseln.
Einfache Keksteige könen mit etwas Orangenabrieb etwas raffinierter werden, da dann aber wirklich in vorsichtigen Mengen einsetzen, weil es sonst schnell zu kräftig wird und viele dann den Geschmack zu penetrant finden. (Bei allen hellen Teigen versuchen ob nicht Zitronenabrieb besser schmeckt, merkt man für gewöhnlich schon am rohen Teig).
Ansonsten: Wie gesagt, es gibt auch beim backen Moden und die derzeitige Backmode steht nicht so auf Orange.
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