Ich habe keine Lust mehr zu Leben!

Hallo,

Ich bin Krank und weiß nicht, woran es liegt. Ich fühle mich wie auf Heroin! Ich wache mit dem Gefühl auf und gehe mit diesem Gefühl ins Bett. Dieses Gefühl habe ich schon 6 Monate! Alles ist mir gleichgültig und ich bin nur ein Schatten. Wenn nicht meine 8 Jährige Schwester auf der Welt wäre, wäre ich schon längst in einen Baum gefahren und wäre schon im Himmel. Ich bin sowas von verzweifelt. dass ich nichtmehr weiter weiß. Die Krankheit, die mein Arzt mir gesagt hat, sollte schon längst mit Medikamenten behandelt sein, aber es wird leider nurnoch schlimmer.

Bitte gebt mit Tips, wie ich diese schlimme Zeit besser Verträglich machen kann!

Hallo,

als erstes interessiert mich natürlich brennend, welche Krankheit du hast, die dich so zum verzweifeln bringt. So wie sich das anhört, ist es scheinbar keine unheilbare Geschichte, sonst hättest du nicht geschrieben, dass sie schon geheilt sein könnte. Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich bei der Krankheit um nichts lebensbedrohliches handelt?

Zu deiner Frage bzw. Aufforderung kann ich dir sagen, dass du unbedingt in deinem Leben etwas verändern solltest. Es geht oder ging wohl jedem von uns schon mal so, dass man gedacht hat, dass das Leben keinen Sinn mehr macht und man am liebsten einen Schlussstrich ziehen würde. Lass dir jedoch gesagt sein, dass diese Zeit vorbei geht. Ändere etwas in deinem Leben. Verändere vor allem eingespielte Mechanismen. Geh zum Arzt und mache Druck wegen deiner Krankheit. Lass vor allem wegen der Krankheit den Kopf nicht hängen. Akzerpitere die Situation, wie sie jetzt ist und mache das Beste daraus. Fange an dich über Kleinigkeiten zu freuden und versuche aus allem etwas positives zu sehen.

Du musst vom Kopf her mit deiner Situation klar kommen. Alles in deinem Leben ist Kopfsache. Wenn du vom Kopf her negativ denkst, dann wird alles andere auch automatisch negativ. Depressive Personen werden eher krank als Leute, die positiv denken und keine Depressionen haben. Du solltest auch dringend etwas an deinem Gefühl tun, mit dem du jeden Tag ins Bett gehst und wieder aufstehst! Hat dieses Gefühl etwas mit deiner Krankehit zu tun? Wenn das nicht der Fal ist, dann solltst du auch deswegen einen Arzt aufsuchen und dich durchchecken lassen.

Ansonsten solltst du viel mit Freunden unternehmen und mit denen über die Situation reden. Sie können dir sicher mit zahlreichen Tipps helfen und dir neuen Lebensmut geben. Keine Situation ist so ausweglos, dass man sich das Leben nehmen muss deswegen. Such dir neue Hobbies oder einen neuen Beruf. Mach Dinge, die du sonst nie gemacht hättest und gehe einfach neue unbekannte Wege. Wie wäre es außerdem mit einer neuen Liebe? Du musst einfach neuen Schwung in dein Leben bringen.

Du schreibst, dass dir deine 8 Schwester Lebensmut gibt. Du solltest aus diesem Grund möglichst viel mit ihr unternehmen. Nimm sie mit auf den Spielplatz und machen möglichst viel mit ihr, sodass du die Energie und Lebensfreude, die sie ausstrahlt in dich aufsaugen kannst. Schau sie dir an mit welcher Freude und Unbekümmertheit sie durchs Leben geht und versuch das auf dich umzusetzen. Bitte sage mir doch noch, wie alt du bist, denn das Alter kann eine wesentliche Rolle in deiner Situation spielen. Du solltest auch das Gespräch mit deinen Eltern suchen und sie auf deine Siatuation aufmerksam machen.

Auch wenn du jetzt nicht glaubst, dass sich deinen Situation mit ein paar kleinen Tipps und Tricks und durch Veränderungen verbessern lässt, wirst du dennoch in ein paar Monaten anders denken und froh sein, dass du dir das Leben nicht genommen hast. Der Tod sollte keine Option sein und das erst Recht nicht in jungen Jahren.

Hallo!

Das hört sich für mich nach handfesten Depressionen an. Vielleicht hervorgerufen durch diese Krankheit.
Gehe bitte mal zu deinem behandelnden Arzt und lasse dich bei einem Neurologen untersuchen . Der schickt dich dann in eine Psychotherapie zu einem Psychologen und der wird dir dann auch helfen mit der ganzen Situation fertig zu werden.

Ich denke , dass dann auch deine Krankheit, die ja durch medikamente schon weg sein müsste auch verschwindet. Also gehe zu deinem behandelnden Arzt. Er wird dir helfen.

@ AppleFan08
Ich stimme Diamante darin zu, dass es sich anhört, als hättest Du eine Depression. Kann es sein, dass diese Depression auch Deine Krankheit ist und dass sie mit Medikamenten behandelt wird? Bekommst Du Antidepressiva oder sonst ein Medikament gegen Depressionen? Womöglich ein Psychopharmakon? Das halte ich nämlich für eher gefährlich und bin der Meinung, dass in der Psychologie und Psychiatrie viel zu schnell zu solchen Medikamenten gegriffen wird, anstatt wirklich etwas zu unternehmen, das auf Dauer am Problem ansetzt.

Gut finde ich, dass Du hier geschrieben hast, das zeigt noch einen Willen darauf, dass es sich für Dich bessert. Wenn Du magst, schreib mir doch mal eine PN, vielleicht kann ich Dir irgendeinen gezielteren Tipp geben, wenn ich Genaueres über Dein Krankheitsbild weiß. Mit Depressionen und Psychotherapie habe ich leider einige Erfahrung gesammelt.

Offenbar warst du bereits bei einem Arzt, ohne dich allerdings jetzt besser zu fühlen. Die Symptome, die du angedeutet hast, können durchaus auf eine Depression hindeuten. Hast du denn ganz offen mit deinem Arzt gesprochen und deine Probleme geschildert? Ich habe auch nicht so ganz verstanden, ob du nun Medikamente nimmst oder ob dein Arzt lediglich gesagt hat, dass diese Probleme unbedingt medikamentös behandelt werden sollten.

Du solltest ganz dringend etwas unternehmen und noch einmal zu deinem Arzt gehen. Ich weiß ja nicht, was du genau hast, allerdings solltest du selbst in der Lage sein, herauszufinden, ob dein Problem eher physisch oder psychisch bedingt ist. Es kann ja auch sein, dass du unter einer schweren Krankheit leidest, die Physis und Psyche belastet. Da du nichts dazu geschrieben hast, berücksichtige ich erst einmal beide Bereiche.

Zunächst einmal solltest du zu einem Arzt gehen, zu dem du wirklich Vertrauen hast und wirklich offen mit diesem über deine Probleme sprechen und ihm auch schildern, dass dein Leben dir aktuell nicht allzu viel bedeutet. Du solltest dich nicht nur mit einem normalen Mediziner über die Situation unterhalten, sondern auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Auch wenn Medikamente die psychische Genesung unterstützen können, ist eine Gesprächstherapie bei psychischen Problemen unverzichtbar.

Wenn du zeitweise extreme Probleme hast und glaubst, selbst nicht damit zurechtzukommen, kannst du dich auch an die Krisendienste wenden. Das sind Hilfseinrichtungen, an die du dich wenden kannst, wenn es dir akut sehr schlecht geht. Dort gibt es fachkundige Leute, mit denen du dich in der akuten Belastungssituation unterhalten kannst und dort ein wenig aufgefangen wirst. Gerade wenn du noch keinen festen Psychotherapeuten hast, kann das eine gute Übergangslösung sein.

Wenn du sogar Suizidgedanken hast, solltest du dich in solchen Momenten an einen solchen Krisendienst oder an die psychiatrische Abteilung eines normalen Krankenhauses wenden. Bevor du dir etwas antust, ist das immer die bessere Wahl.

Hallo Applefan. Meiner Meinung nach solltest du deinem Hausarzt deine Selbstmordgedanken mitteilen, damit er dir helfen kann. Wir können dir alle KEINE Tipps geben, wie du aus dieder Situation raus kommst.

Dir kann nur ein Profi dabei helfen diese schlimme Zeit zu überstehen. Ich weiß wovon ich spreche und kann dich sehr gut verstehen, weil ich selbst schon an starken Depressionen erkrankt bin. Bei mir waren es auch folgen einer Erkrankung. Du musst dringend deinen Arzt über deine Gedanken informieren. Das ist verdammt wichtig, wenn du willst, das du diese Situation und den Zustand überstehst!

Hallo!

Also für mich klingt das wie Diamante schon gesagt hat nach Depressionen. Ich würde auch auf jeden Fall zu einem Neurologen gehen und der soll dir dann weiterhelfen. Teilweise kann dir da auch dein Hausarzt helfen.

Eine Freundin von mir hatte auch Depressionen und bei ihr hat es die Hausärztin erkannt. Sie hat dann Tabletten gegen die Depressionen bekommen. Von denen wurde sie dann aber total müde und wollte nichts mehr machen. Sie hat dann ihre Lebenseinstellung geändert und hat lange versucht in allem nur das Positive zu sehen bzw. hat sie sich einfach Sachen gegönnt, die ihr gut tun und jetzt geht es ihr wieder gut. Die Tabletten nimmt sie auch schon lange nicht mehr.

Meiner Meinung nach ist das in der heutigen Zeit schon so verbreitet mit den Depressionen, dass man sich da gar nichts denken muss, wenn man deswegen zum Arzt geht. Das Wetter bzw. die Jahreszeit passt ja momentan auch noch dazu. Leider gibt es auch immer wieder Situationen oder Schicksalsschläge, die einem das Leben schwer machen.

Ich selbst hatte auch schon Phasen, wo ich mir gedacht habe, ich will und kann einfach nicht mehr, aber ich habe mir dann gesagt, dass es das Schicksal einfach so wollte und das alles seinen Sinn hat und man daraus lernen kann.

Aber ich muss jetzt ehrlich was sagen. Das soll jetzt kein Angriff werden, aber ich hoffe mal, dass du dann manche Sachen anders siehst: Mein Schwager hat vor 2 Jahren Selbstmord begangen. Ich habe also selbst gesehen, wie es einem geht, wenn jemand in der Familie so etwas macht und auch wie es der restlichen Familie geht. Wir waren alle total geschockt und seine Eltern sind da auch noch immer nicht fertig geworden damit. Es ist einfach nur ein Schock und wenn man den Schock überwunden hat, bleibt ein riesengroßes WARUM? Das warum fragt man sich immer wieder und bekommt keine Antwort mehr drauf.

Ich kann dir nur sagen, dass das für alle sehr schwer ist, weil einfach so plötzlich ein geliebter Mensch fehlt. Ich denke mal, dass sich viele schon gedacht haben, ich will nicht mehr, aber irgendwie geht es dann immer weiter! Ich habe jetzt selbst erlebt, wie das für eine Familie und vor allem für die Eltern ist und ich wünsche das wirklich keinem. Wenn man so etwas miterlebt hat, sieht man alles ein bisschen anders und fängt an, dass Leben zu genießen.

Ich kann nur nochmal sagen, bitte geh zum Arzt und lass dir helfen. Das ist wirklich nichts schlimmes, wenn man sich da helfen lässt.

Danke für die vielen tollen Tipps! Nun ist es mehr als ein Jahr her, dass ich diesen Thread ins Leben gerufen habe und in der Zwischenzeit haben sich viele Dinge geändert. Ich bin umgezogen und habe nun einen tollen Job und echt gute Freunde. Ich denke heute, dass ich mich in dieses Thema damals völlig reingesteigert hatte. Dass ich noch mit 19 zuhause gewohnt habe, meine "Berufskarriere" schon vor dem Anfang zuende war und dass ich keine engen Freunde hatte, haben mein Wohlbefinden total runter gezogen.

Leider hat sich das mit meiner Depression noch immer nicht geändert, obwohl ich mitten im Leben stehe und alles habe was ich mir wünsche. Da ich engeren Kontakt mit Robert Enke hatte und die Depression sein Leben gekostet hat, habe ich mich jetzt entschlossen mich Behandeln zu lassen, bevor es zu spät ist.

Ich habe gemerkt, dass sich die Depression nicht von allein in Luft auflöst und ich unbedingt mit jemandem über Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, reden muss. Ich denke heute, dass es durch ein bestimmtes Ereignis hervorgerufen wurde. Ich hoffe, dass ich mich öffnen kann und endlich die Depression besiegt wird.

Aber macht euch bitte keine Sorgen um mich, mein Leben ist zur Zeit viel zu schön um damit schluss zu machen

Lieber AppleFan08,

es stimmt mich froh zu hören, dass Du zu dem Entschluss gekommen bist, Deine Erkrankung ernst zu nehmen und dagegen zu handeln. Auch freut es mich, dass sich Deine Lebenssituation gebessert hat, dass Du nun Freunde hast, einen tollen Job und eine tolle Wohnung. Das hat zwar an Deiner Depression selbst nichts geändert, war aber der erste Schritt in eine allgemeine Veränderung und wohl auch (unter anderem) der Schritt in die Verbesserung.

Zwar finde ich es schade, dass erst ein so beliebter und bekannter Fußballer, wie Robert Enke (er möge seelig ruhen!) sein Leben lassen musste, damit Du beschließt, dass Du eine Behandlung bräuchtest, aber vielleicht hast Du solch einen Anstoß einfach gebraucht. Und so blöd es sich anhört aber: Irgendwie hat so auch Enke's Tod einen Sinn gehabt, oder nicht?

In diesem Sinne wünsche ich Dir alles alles gute und hoffe, dass Du Dein Leben weiterhin gut in den Griff bekommst und auch Deine Depressionen irgendwann besser werden, sodass Du ein leichteres Leben führen kannst.