"Polster" bei Kredit - Höhe?

vom 30.09.2009, 19:49 Uhr

Hallo,

mein Mann und ich werden im nächsten Jahr unser Traumhaus errichten und benötigen dazu leider auch einen Kredit. Wir haben uns auch schon durchgerechnet, dass es sich gut ausgehen müsste, sind aber dennoch etwas unsicher.

Meine Frage an euch wäre nun also, wie hoch der Sicherheitspolster pro Monat sein sollte? Wieviel Geld sollte uns also monatlich (nach Abzug der Fixkosten, Lebensmittel, usw.) nach eurer Meinung noch frei zur Verfügung stehen?

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zu ersteinmal, billiger wird in den nächsten Jahren wohl nichts werden, deshalb solltet ihr eure Fixkosten flexibler durchrechnen. Damit meine ich, dass ihr berücksichtigen solltet, dass eure momentanen Fixkosten insgesamt steigen werden und wenn ihr das nicht berücksichtigt, dann würde euer "Polster" alleine davon aufgefressen werden.

Zudem müsst ihr Instandhaltungskosten ansparen, was euer Polster ebenfalls schmälern würde. Nach zehn Jahren Wohnen dürften die ersten größeren Dinge zur Renovierung oder Erneuerung anfallen und das sind dann auf einen Schlag mehrere tausend Euro. Wie sich die Steuern und Abgaben für Hauseigentümer entwickeln, nunja, das weiß man nicht.

Also ich würde über den Daumen gepeilt rechnen, dass ihr ein monatliches Polster von circa 1000 Euro heute haben solltet-dieses wäre in den nächsten zehn Jahren dann vermutlich ein Drittel bis die Hälfte weniger wert, gleichzeitig steigen aber eure Fixkosten. Die Frage derzeit ist, wie entwickeln sich die Löhne?

Wenn die in den nächsten zehn Jahren wieder ordentlich steigen sollten, also oberhalb der Inflation, dann kann es gut ausgehen. Andernfalls solltet ihr euer Haus abbezahlt haben, bis euer Polster auf die Null zugeht. Denn wenn es das tut, muss mehr Einkommen her. Bessere Jobs sind von der Wirtschaftslage abhängig, und ob die Wirtschaft da boomen wird, wo ihr euer Haus hingestellt habt, das kommt auf den Standort an. Auto fahren dürfte auch nicht billiger werden, einer der größten Kostenfaktoren!

» Rockefeller » Beiträge: 127 » Talkpoints: 19,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Frage ist ja, wie wichtig ist euch euer Haus. Ich kenne Leute, die verzichten seit Jahren auf Urlaub und jeglichen noch so kleinen Luxus, nur um sich dieses Haus leisten zu können. Ich finde, eine eigene Immobilie ist eine ganz tolle Sache, aber hier und da ein neuer Pullover oder mal ein Urlaub sollte nach wie vor drin sein. Daher ist auch meine Meinung, dass das Polster lieber größer als kleiner sein sollte.

Derzeit haben wir in Deutschland keine Inflation - mit anziehender Wirtschaft, stiegendem Zinsniveau wird aber auch eine Inflation kommen, wie von vielen befürchtet. Daher auch hier mein Rat. Wenn alles schon feststeht, welches Haus und dergleichen, dann besorgt euch heute schon den Kredit. Ihr sollt ihn euch noch nicht auszahlen lassen, aber den heute niedrigen Zins sichern (sogenanntes Forward-Darlehen). Am besten mit einer 10 jährigen Zinsbindung.

Mein Vorredner hat Recht, spätestens in 10 Jahren kommen die ersten Reparaturen. Dann solltet ihr bis dahin auch was angespart haben von eurem monatlichen Polster. Für Reparaturen empfehle ich immer ca. 3 EUR pro Monat pro qm.

» marc1308 » Beiträge: 138 » Talkpoints: -0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich war selbst mal in der Lage einen Kredit aufnehmen zu müssen. Ich war Angestellte, alleiniger Kreditsteller mit einem relativ gut bezahlten und sicheren Job. Monatlich war es sehr knapp bei mir und ich hatte oft nur einen Polster von 100 Euro. Dieser ist zu gering! Bei mir kamen oft Zuzahlungen der Firma hinzu, sprich ich habe oft viel mehr verdient als auf dem Dienstzettel stand (wusste ich vor Abschluss des Kredites auch schon, sonst hätte ich den Puffer nicht so klein gewählt). Meist ging es da um 200 bis 300 Euro extra.

Nachdem ich damals aber nicht so hohe Gesamtausgaben hatte, war der Puffer groß genug um nebenbei auch noch einige Möbel zu kaufen. Der monatliche Polster sollte daher bei 200 - 300 Euro liegen um perfekt managen zu können. Außerdem finde ich ist es notwendig, einen generellen Polster am Konto zu haben. Das hatte ich damals auch und der war bei 2.000 Euro. Wenn auf einmal unerwartete Nachzahlungen kamen, konnte ich die dann locker bezahlen. Ich habe daher Wert darauf gelegt dass mein Kredit hoch genug ist, dass ich mir den Teil zur Seite legen kann. Der Polster am Konto kann dann immer wieder aufgefüllt werden durch den monatlichen Restbetrag. Und wenn es gut läuft sollte der immer größer werden.

Da es bei euch um viel größere und wichtigere Anschaffungen geht und daher größere Kosten auf auch zukommen werden würde ich einen generellen Puffer am Konto von 4.000 - 5.000 Euro lassen und zusätzlich monatlich von 200 - 300 Euro. Die Frage ist natürlich ob ihr nicht bei eurem Haushaltsplan sowieso variable Kosten wie Reperaturen eingerechnet habt, dann muss der Polster nicht mehr so groß sein.

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^