Kleinkind ins Bett bringen: Aber wie?

vom 12.11.2009, 14:45 Uhr

Hallo istdasso,
worauf begründest Du denn deine These, dass man die Finger von den Büchern von Winterhoff nehmen sollte? Klar polarisiert Winterhoff. Aber womit willst Du begründen, dass seine Thesen nicht dem Stand der Forschung entsprechen?

Übrigens habe ich nicht geraten, den Winterhoff als Erziehungsratgeber zu nutzen. Das schreibt Winterhoff übrigens selbst, dass er keinen Erziehungsratgeber schrieb sondern lediglich Denkanstöße verteilt. Findest Du das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" oder die Schlafquälmethode nach Dr. Ferber besser und moderner?

Dass das Bauchgefühl beim Erziehen nicht immer zum Ziel führt, überrascht doch nicht. Es haben eben nicht mehr alle Leute ein untrügliches Bauchgefühl. Sonst würden sich nicht immer und immer wieder verzweifelte Eltern an Fachleute und an Supernannys wenden. Wenn Du noch ein untrügliches Bauchgefühl als Erzieher hast, dann kannst Du Dich wirklich stolz und glücklich schätzen. Solche Naturtalente gibt es leider nur sehr wenige.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Hallo

Ich kenne leider dein Kind und dich nicht, ich weiß nicht wie eure Rituale sind und wie ihr das bis jetzt gehand habt, habt mit dem Zubettbringen. Wie schon erwähnt wurde ist ein Ritual was nach Möglichkeit jeden Abend vollzogen werden sollte.

Ich erzähle mal wie es bei uns so abläuft. Unsere Große darf abends noch den Sandmann gucken und Nils Holgersson. Die Kleine guckt den Sandmann noch mit aber nicht weil sie den so toll findet sondern weil ihr die Musik so gut gefällt. Während des Sandmanns bekommen beiden noch eine kleine Flasche warme Milch.

Die beruhigt und macht schläfrig – zumindest bilde ich mir das ein. Wenn die Kleine trinkt, sie ist 14 Monate alt dann kuschle ich mit ihr, meist habe ich sie vorher schon bettfertig gemacht, dass wir nicht noch mal Unruhe in die Situation bringen müssen.

Sie ist dann meist schon ganz schön mau, dann nehme ich sie auf den Arm und erkläre ihr, dass wir nun ins Bett gehen und sie der Großen doch noch mal winken soll. Wir verabschieden uns richtig. Im Zimmer bekommt sie dann ihren Schlafsack an, wir kuscheln noch mal und dann lege ich sie ihn ihr Bett.

Sie bekommt dann noch ihr Schmusetuch und ihren Nuckel, ich streichle ihr noch mal über das Gesicht und wünsche ihr eine Gute Nacht. Sie schläft in den meisten Fällen sofort ein und auch durch, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich weiß halt nicht wie es bei euch aussieht, deshalb kann ich da nicht so wirkliche Tipps geben aber es ist wichtig ein Ritual zu haben und es ruhig ablaufen zu lassen. Vielleicht fangt ihr langsam damit an. Ihr könnt ja auch die Zimmertür auflassen und im Flur das Licht anlassen so dass es nicht ganz so dunkel ist und sie eure Stimmen noch hört.

Dann irgendwann das Licht aus aber die Türe offen, dass sie euch noch hört, das kann schon sehr beruhigend sein einfach nur zu wissen da ist jemand. Aber wie gesagt, den richtigen Weg für euch müsst ihr selber finden. Aber wenn es dich beruhigt auch wir hatten Phasen, da blieben wir bei unseren Mädchen bis sie eingeschlafen sind.

Ach ja da fällt mir noch was ein. Wir hatten so eine Phase mit der Großen als sie Zähne bekam, es ging über Wochen. Meine Mutter erzählte mir damals, dass es bei mir auch so war und sie sich mit der Kinderärztin darüber unterhalten hatte. Diese meinte es gibt Momente im Leben von kleinen Kindern, da ist ihnen die Welt zu viel und sie brauchen einfach den Beistand von Mutti oder Papi. Also, wenn sie Angst hat, dann bleibt bei ihr, dafür sind wir Eltern geworden.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Trüffelsucher,

es stimmt schon, verglichen mit Dr.Ferber ist Winterhoff eine Ikone der Kindererziehung. Das liegt aber vor allem daran, dass man Ferbers Buch meiner Meinung nach nur zum Befeuern des Kamins verwenden sollte. Von der Kinderdressur der sogenannten Supernanny (im übrigen Unterschichtenfernsehen der allerschlimmsten Sorte) möchte ich gar nicht erst anfangen.

Winterhoff ist nicht nu furchtbar, viele seiner Thesen sind wertvolle Denkanstöße, aber es gibt doch viele Dinge, die mir sauer aufstossen, von seinem Menschenbild einmal abgesehen. Erst einmal basieren alle seine Thesen nur auf seinen persönlichen Erfahrungen, sind also wissenschaftlich nicht bestätigt, dann ist das Problem immer monokausal, es gibt nur DEN einen Grund, der alles erklärt. Quellen für seine Ansichten gibt er grundsätzlich nicht an.

Neuere Entwicklungspsychologische Erkenntnisse und von mir aus auch die Anthropologie zeigen, dass es für Kinder Sinn macht, den Eltern zu gefallen, aber das möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Kinder sind kein Klumpen Lehm, den man nach seinen Vorstellungen formt, sie sind nicht unser Besitz. Ich schließe mich Kalil Gibran an: Wir können Ihnen unsere Liebe geben, aber nicht unsere Gedanken. Deswegen halte ich Winterhoff für ungeeignet, wenn nicht sogar gefährlich.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, dass mein Sohn in dem Alter einfach in seinem Gitterbett neben meinem Bett geschlafen hat und so war Ruhe, da er in meiner unmittelbaren Nähe war. Er schlief in dem Alter auch schon durch. Das lag aber daran, dass ich ihm bereits im Alter von 8 Monaten das nächtliche Trinken abgewöhnt habe, was damals ziemlich einfach war. Ich habe einfach nur mit ihm gekuschelt, wenn er wach wurde und ihn nicht mehr gestillt, und nach wenigen Tagen war der Käse gegessen und er schlief durch.

Auf jeden Fall würde ich die Flasche schleunigst zumindest durch einen Trinklernbecher ersetzen und dann baldmöglichst durch eine Tasse, denn ein Kind in dem Alter sollte normalerweise zumindest aus Trinklernbechern trinken können. Das Nuckeln ist einfach schädlich für die Zähne und zudem braucht ein Kind in dem Alter eigentlich nachts wirklich keine Milch mehr. Die Milch würde ich dann nach Möglichkeit auch durch Wasser ersetzen, denn warum putzt man sonst Zähne am Abend, wenn das Kind ein paar Stunden später wieder Milch trinkt?

Von Schreien lassen halte ich gar nichts, auch deshalb, weil viele Kinder sich dann dabei übergeben, was gefährlich sein kann. Ich bin da zugegeben den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und bin halt zusammen mit meinem Sohn eingeschlafen, meist lag der aber in dem Alter in seinem Gitterbettchen und ich halt daneben und hielt seine Hand. Manchmal lag er auch auf mir oder neben mir, wenn das Einschlafen sich schwierig gestaltete bzw. er zu aufgekratzt war. Ich bin so immer gut gefahren und würde es wieder so tun.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo istdasso,

mir ist in meinem gesamten Pädagogikstudium noch kein Pädagoge, keine Didaktik und kein Erziehungsratgeber untergekommen, den ich so toll finde, dass ich ihn 100% unterschreiben würde.

So bin ich auch nicht mit Winterhoff total zufrieden. Dass er nicht so wissenschaftlich abgesichert ist, stört mich weniger. Maria Montessori hat auch keine aufwändigen Studien durchgeführt. Ihr Konzept überzeugt in weiten Teilen, weil es einfach funktioniert. Ich gehe mit Winterhoff so weit konform, dass es eine klare Hierarchie zwischen Eltern- und Kinderebene geben muss. Das heißt ja nicht automatisch, dass man Kinder wie willenlose Untertanen nach dem Willen der Eltern formen soll. Das heißt für mich, dass das Kind ruhig erkennen sollte, dass manche Entscheidungen vom Erwachsenen getroffen werden, weil ihm die Weitsicht fehlt, die Konsequenzen zu überblicken. Ein Kind wir in diesem Thread, dass jünger als zwei Jahre alt ist, kann definitiv noch nicht verantwortungsvoll entscheiden, wann und wie viel es schlafen muss.

Und, was man auch nicht vergessen sollte: Auch wenn man die Kinder theoretisch ohne jede Regel erziehen würde und gar nichts macht, dann formt man die Kinder. Man formt Kinder nämlich nicht nur durch Handlung. Auch wenn man einmal eine Sache nicht tut, dann prägt das das Kind. Ob man will oder nicht. Die Umwelt und deren Beschaffenheit prägt den Heranwachsenden Menschen. Auch wenn man als Eltern vielleicht das gute Gefühl hat, wenn mein sein Kind in totaler Freiheit erzieht, dass man es nicht beeinflusst hat, man beeinflusst es eben doch. Weil niemand eben in einem luftleeren und einflusslosen Raum aufwächst.

Natürlich gibt es auch die Kinder, die da einen so untrüglichen Instinkt haben, dass sie sich freiwillig ins Bett legen und schlafen gehen, wenn sie müde sind. Das sind aber sicherlich die wenigsten Kinder. Und bei dem Kind in diesem Thread haben sich schon Gewohnheiten eingeschliffen, die dem Kind Stress bereiten. Es ist ja nicht nur für die Eltern nervtötend, wenn jeden Abend ein Nachtgespenst Terror macht. Das belastet auch die Nerven des Kindes. Das vergessen viele. Aus vermeintlich kinderfreundlicher freier Erziehung wird dann meiner Meinung nach schneller als manchen Eltern lieb ist Chaos, das sie nicht mehr geregelt kriegen.

Das problematische daran ist nach meiner Erfahrung, dass dann eben immer wieder modern denkenden Eltern die Hand ausrutscht, weil sie total entnervt sind. Dass das so ist, kann man alleine beim Einkaufen beobachten. Die Eltern sind nicht mehr in der Lage Grenzen zu setzen und deren Einhaltung einzufordern, die Kinder treibens zu doll, die Eltern greifen zur Ohrfeige. Das sehe ich in letzter Zeit immer häufiger. Leider. Viele Eltern haben das einfach nicht im Griff.

Deshalb ist es mir tausend mal lieber, wenn Eltern dem Kind, frei nach Winterhoff, ganz klipp und klar zu verstehen geben, dass sie hier der Boss sind. Und zwar möglichst von Anfang an. Das gibt meiner Einschätzung nach für beide Seiten deutlich weniger Stress, als ein hin und her schwanken zwischen zu losen Grenzen und Nervenkollaps. Oder um es mit dem Fachbegriff zu nennen: ich halte es für sinnvoll, autoritativ zu erziehen. Das heißt natürlich nicht, dass die Eltern total autoritär erziehen sollen, wie unsere Großeltern und Urgroßeltern. Ein Kind sollte eben immer wissen und auch respektieren, dass die Eltern das letzte Wort haben.

Ja, Kinder wollen ihren Eltern gefallen. Das kann man sich als Grundschullehrer ganz deutlich vor Augen führen. Kleinere Kinder lernen, egal ob Verhalten oder Schulstoff, meistens in erster Linie um sich sozial erwünscht zu verhalten und um Anerkennung von den Eltern zu bekommen. Die tiefere Einsicht in die Gründe, warum man sich so oder so verhalten soll, kommt erst etwa in der dritten Klasse, wenn die Kinder lernen, sich in die Position anderer hineinzuversetzen.

Das Kleine Kind hier aus dem Beispiel merkt natürlich auch nicht, dass es seine Eltern gerade total entnervt. Und es beabsichtigt das auch sicherlich nicht. Es will sich einfach wohl fühlen. Und dieses Kind wird sich auch ohne die verlangte Milchflasche wohlfühlen, wenn es spürt, dass die Lösung für alle beteiligten gut ist. Dann wird sich dieses Kind auch entspannen. Kinder in dem Alter vergessen sowieso schnell. Es wird also kaum den Eltern jemals vorhalten, dass es als Kleinkind von der nächtlichen Milchflasche entwöhnt wurde, bevor es sich das selbst gewünscht hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Hallo trüffelsucher,

die Einstellung zur wissenschaftlichen Absicherung unterscheidet wohl Natur- und Geisteswissenschaftler (dreimal darfst Du raten, aus welcher Richtung ich komme). Ich gebe Dir recht, dass es unmöglich ist nicht zu kommunizieren. Insofern kommt man natürlich nicht um das Prägen eines Kindes herum.

Ich wollte nie ausdrücken, dass es keine Trennung der Eltern-Kind-Ebene geben darf. Die halte ich sogar für sehr wichtig. Kinder brauchen nicht nur Freiheit, sie brauchen auch Halt und Orientierung. Deswegen müssen Eltern die Regeln festlegen und auch deren Einhaltung überwachen. Das sollte aber nicht durch Drohung, Erpressung oder Bestechung passieren.

Dass gerade Kleinkinder sich später nicht daran erinnern können, was passiert ist (was auch nicht so hundertprozentig stimmt) sollte aber kein Freibrief sein, nach dem Motto: Ist doch egal was ich mache, das Kind erinnert sich sowieso nicht.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wir hatten damals das gleiche Problem. Kaum haben wir unsere Tochter ins Bett gebracht, fing sie an zu schreien und wollte zu uns, aber bloss nicht alleine im bett liegen bleiben. Wir haben das Problem dann wie folgt gelöst: Das zu Bett gehen war dann eher eine Zeremonie. Es fing an mit einer längeren Geschichte vorzulesen, so dass sie schon etws müde wurde. Anschließend haben wir ihr mehrfach versichert, dass wir das Licht im Flur anlassen und auch die Türe angelehnt lassen, aber nicht zu machen. Wenn irgendetwas wäre, bräuchte sie nur zu rufen, wir wären sofort da.

Das gab ihr eine Art von Sicherheit. Auf jeden Fall hat es ausgereicht, dass sie in Ruhe einschlafen konnte und nicht immer nur schrie bis spät in die Nacht.

» marc1308 » Beiträge: 138 » Talkpoints: -0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo istdasso,

es ist nicht schwer zu erraten, dass Du Naturwissenschaftler bist!

Das blöde an der Erziehungswissenschaft ist, dass es keine Naturwissenschaft ist. Deine Maßstäbe an wissenschaftliche Forschung kannst Du nicht auf Pädagogik übertragen. Eine wissenschaftliche Forschung aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, z.B. aus der Physik ist wiederholbar. Und das ist gleichzeit auch Grundbedingung für wissenschaftlichkeit in der Naturwissenschaft. Wenn der Physiker eine Münze vom dritten Stock fallen lässt, dann fällt die Münze auf der Erde immer nach unten. Das ist so. Das ist sowohl in Indien als auch in Europa so. Das war zu Newtons Zeiten so, und das ist heute so. Morgen wird die Münze auch noch nach unten fallen. Der Physiker kann berechnen, wie schnell die Münze fallen wird. Das ist überall auf der Erde annähernd gleich schnell.

In der Erziehung kann ich solche strengen Maßsstäbe nicht stellen. Menschensind keine inkarnierten Naturgesetze. Kinder handeln noch seltener voraussehbar. Der selbe Erziehungsstil, der selben Eltern kann bei dem einen Kind gut sein, beim anderen schlecht sein. Das ist ganz vom Charakter abhängig. Und die Wirksamkeit einer Erziehungshandlung ist auch ganz stark von der Tagesform des zu erziehenden Kindes abhängig.

Ist beispielsweise das Kind aus diesem Thread sehr müde, weil es z.B. Sport in der Kinderkrippe hatte und am Nachmittag mit den Eltern noch im Park gespielt hat, dann kann es (je nach Charakter des Kindes) sein, dass es entweder schneller als sonst und mit weniger Theater ins Bett geht oder aber sogar noch mehr heult, als an normalen Wochentagen, da es total übermüdet ist und gar nicht mehr abschalten kann. Wie gesagt, das ist vom Charakter jedes einzelnen Kindes abhängig, und von dessen Tagesform.

Mit starren wissenschaftlichen Konzepten kommt man als Erzieher nur schwer weiter. Das gilt für Lehrer und das gilt für Eltern v. a. für Eltern bockiger Kleinkinder. Pädagogik ist sehr viel intuitiver, als das strengen Wissenschaftlern lieb ist. Und das ist gerade für junge Eltern und Studienanfänger nicht einfach. Es gibt in der Pädagogik kein Patentrezept. Und in der Familienerziehung auch nicht. Es gibt keine unfehlbare, wissenschaftlich gesicherte Methode. Leider hat jedes Konzept irgendwo Schwachstellen. Selbst wenn es das perfekte Konzept gäbe, hilft das nicht viel weiter, denn Erziehende sind auch nur fehlerbehaftete Menschen. Die Umsetzung wäre dementsprechend schwierig und das erlernen der Methode würde ewig dauern, weil es in der Pädagogik eben so viele variablen Größen gibt. Da haben es Naturwissenschaftler eben einfacher. Man kann nicht darüber diskutieren, dass Pi gerundet den Wert von 3,14 hat . Darüber lässt sich nicht diskutieren. Und manchmal beneide ich als Erziehungswissenschaftler auch ein wenig die Naturwissenschaftler, dass es bei ihnen immer ein Richtig und ein Falsch gibt.

Selbst wenn ich es wollte, könnte ich dem Threadersteller kein Konzept liefern, das garantiert die Erlösung für die Familiensitutation bringt. Das kommt daher, weil man es in Pädagogik mit Menschen zu tun hat. Und was in den Hirnen der Menschen abläuft, ist trotz Fortschritt noch relativ schwer im Einzelfall vor dem Eingreifen herauszufinden. Klar, als Pädagoge hat man sein Handwerkszeug und seine Wissenschaft. Und ich kann Dir auch vorhersagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Handlungsansatz erfolgsversprechend ist. Aber ob die Handlung im Einzelfall die beste ist, kann man nie vorher sagen. Damit muss man in der Erziehung eben leben.

Letztlich bleibt es dem Threaddarsteller als einzige Möglichkeit, die eine oder andere Idee mal probeweise an seinem Kind umzusetzen und wirksame Handlungen und Verhaltensweisen beizubehalten. Deshalb ist es sehr gut, dass hier jeder so ein bisschen unwissenschaftlich aus dem Nähkästchen plaudert. Nur schadet es eben auch Eltern nicht, wenn sie sich mal die Gedanken eines Pädagogen ansehen, und anfangen sich selbst zu hinterfragen. Wenn man nämlich als Elternteil eingesehen hat, dass man durchaus einige Erziehungsalternativen hat, dann ist das manchmal schon sehr hilfreich.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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