Sicheren Job behalten oder den Job wechseln

Wow da sind ja ganz viele Meinungen, Erfahrungen, Tipps und Denkanstöße dabei. Vielen Dank nochmal. Ich werde versuchen, wieder alle Fragen die wieder aufgetaucht sind zu beantworten.

Wie ich das Mitarbeiten nach meiner Arbeit schaffe weiß ich ehrlich gesagt selber nicht. Ich bin eigentlich nur noch daheim zum Schlafen und habe eigentlich für nichts anderes mehr Zeit. Telefonate mit Familie und Freunden erledige ich während der Fahrzeit zwischen den Firmen bzw. bei Rauchpausen.

Manche Sozialleistungen nehme ich in meiner jetztigen Firma schon an. Wir bekommen jedes Jahr 90 Euro zu einer Brille dazubezahlt. Das nutze ich schon jedes Jahr aus. Weiters bekommen wir seit 2 Jahren jedes Jahr die Autobahnvignette zum halben Preis und zu Weihnachten gibt es Geschenkguscheine. Einmal im Jahr bekommen wir eine Prämie, die teilweise so hoch wie das Gehalt ist und mehrmals im Jahr Aktien unserer Firma.

Mir ist schon klar, dass Familienbetrieb nicht heißt, dass nur Familienmitglieder dort arbeiten. Es arbeiten ja auch andere Leute in der Firma, aber eben nicht im Büro. Wenn es sein muss, kann man Sachen die einen anderen nichts angehen natürlich auch wegräumen oder versperren.

Ich würde nicht nur bei ihm arbeiten um ihn zu sehen, aber ich habe es bei seinen Eltern gesehen, dass es dann auch mal am Vormittag geht, dass man kurz wegfährt und was privates erledigt. Oder man kann ja mittags mal zusammen essen gehen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Meine Mutter und mein Stiefvater waren auch selbstständig und ich bin damit aufgewachsen. Es war auch so, dass meine Mutter für die Firma und mich gleichzeitig da war bzw. das auch oft am Wochenende nicht so viel Zeit war für die Familie. Ich muss aber auch sagen, dass ich dadurch sehr früh selbstständig geworden bin. Ich habe mit 9-10 Jahren gekocht, viel im Haushalt gemacht und manche ungeliebte Tätigkeiten (wie zum Beispiel die Stempelarbeiten, Post) meiner Mutter gemacht. Dadurch hatte sie dann auch wieder etwas mehr Zeit. Mit 14 Jahren war es dann so, dass ich in den Ferien mit meiner Mutter mitgegangen bin arbeiten und wenn sie dann mal krank war und am Abend noch eine Arbeit zu machen war, bin ich nach meiner Arbeitszeit (während der Lehre) abends auch statt ihr arbeiten gegangen. Ich habe also schon gesehen, wie das abläuft. Auch wenn meine Mutter dann mal Streit mit meinem Stiefvater hatte, ist es weitergegangen. Die beiden sind sich dann halt mal einen Tag aus dem Weg gegangen bzw. waren dann einfach unterwegs um Dinge zu erledigen, die schon ewig aufgeschoben wurden.

Ich denke auch, dass sich bei der "Freizeit" die mein Freund dann haben wird im Gegenzug zu jetzt nicht viel ändern wird. Auch wenn er dann vormittags vielleicht mal Zeit hat, habe ich keine und abends hat er immer viel zu erledigen, weil seine Leute von den Arbeiten in die Firma kommen, da auch oft noch fragen haben oder es kommen am Abend oft noch Geschäftsleute zu Besprechungen wegen neuen Aufträgen. Das ist heute auch wieder der Fall ab ca. 19 Uhr. Es war schon bei seinem Vater so, dass er nur sehr wenig Zeit hatte und es war dann auch so, dass er mehr oder weniger für die Firma gelebt hat und selbst keine Hobbies mehr hatte.

Das mit der halben Stelle geht leider nicht. In meiner jetztigen Firma ist es leider nicht möglich, dass ich nur halbtags arbeite. Meine Kollegin und ich sind die einzigen im Sekretariat, die ganztags arbeiten und bei den restlichen 3 Kolleginnen ist eine in Karenz (bis nächtes Jahr), 1 arbeitet 4 Std. am Tag und die andere 6. Wenn dann aber mal meine Kollegin , die ganztags arbeiten muss, weil bis 16 Uhr jemand da sein muss (lt. Geschäftsführung)krank wird oder Urlaub geht, ist keiner da, der sie vertreten kann. Ich denke ehrlich gesagt auch nicht, dass das gut gehen würde, weil ich ja auch sicher Anrufe von der Firma meines Freundes bekommen würde und ich finde, dass ich die nicht einfach ignorieren kann bzw. kann man den Kunden nicht sagen, dass sie erst ab 13 Uhr anrufen "dürfen".

Natürlich haben wir auch schon darüber gesprochen, was sein wird, wenn es die Firma nicht mehr gibt und wir beide ohne Job dastehen. Aber wie einige von euch schon gesagt haben, hab ich zwar ein unbefristet Dienstverhältnis, aber es kann natürlich immer sein, dass man seinen Job verliert. Gerade jetzt in der Wirtschaftskrise. Andererseits denke ich mir aber wieder, wenn jemand arbeiten will, findet er auch Arbeit.

Es wird auch nicht immer leicht sein zusammen zu arbeiten. Ich denke auch, dass es normal ist, wenn man als Paar zusammenarbeitet, das ganz anders ist als wenn 2 "normale" Menchen miteinander arbeiten. Als Paar geht man ja ganz anders miteinander um und vergreift sich auch mal schneller im Ton oder gibt einfach schnippischere Antworten.

Spass machen tut mir ehrlich gesagt die Arbeit bei meinem Freund mehr. Es ist einfach viel abwechslungsreicher. Da würde ich Buchhaltung, Lohnverrechnung und alle anderen adminsitrative Tätigkeiten machen. Hier habe ich nur Teilbereiche, die ich seit ca. 5 Jahren mache und es eigentlich immer das gleiche ist. Also wirklich Spass machen tut es mir hier nicht. Ich habe vor ca. 2 Jahren schon überlegt, ob ich nicht kündigen soll, weil es mit den Kollegen auch oft sehr schwer ist bzw. herrscht oft ein ziemlicher Konkurrenzkampf und das ist nicht sehr angenehm. Aber Schwierigkeiten mit den Kollegen hat man eh in jeder Firma. Ich glaube nicht, dass es eine Firma gibt, in der alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.