Familien im Brennpunkt

vom 08.11.2009, 21:57 Uhr

Auf RTL läuft ja die Serie Familien im Brennpunkt. Da ich nun im Internet öfters auf RTL now am schauen bin, hab ich da heute leider mal reingeschaut. Nun ja, sind eben Familien die Probleme haben, oder eigentlich kann man bei der Serie sagen, die ich nun gesehen habe, dass es einfach nur gestört ist.

Die Folge war eben: Frau lebt zusammen mit Ex-Mann und neuem Freund. Also es tut mir leid, aber ich finde es nur asozial. Da ging es um eine Frau, deren Exmann, zwei Kindern und dem neuen Freund. Der Ex Mann sollte raus aus dem Haus, was er natürlich nicht tat. Er führte sich sonst wie auf, knutschte dann auch noch mit seiner Frau rum, was natürlich der neue Freund sah, der schon nach ein paar Wochen eingezogen ist.

Es ging dann so weit, dass der Ex Mann halb außen war also für drei Tage und dann mit einer jungen Frau auch noch in dem Haus eingezogen ist. Als die Ex Frau dann den Mann raus schmeißen wollte, meinte dann die Tochter, dass wenn ihre Mutter dies tue, dann geht sie auch. Es war einfach nur Chaos wenn man dies so sagen kann.

Doch was ich nun echt heftig finde, dass dies echt nichts mehr mit Unterhaltung zu tun hat, denn so etwas geht rein gar nicht mehr. Genauso werden diese Fälle ja nachgestellt. Dies ist ja alles schön und gut, doch so dermaßen schlecht und es wird nicht auf Details geachtet.

Zum Beispiel ging es da drum, die Frau holt ihren Freund von der Arbeit ab, dort hat er Dienstkleidung an, sie fahren zum Haus und auf dem Weg zum Auto rief er noch die Polizei an. Sie kommen dort an und er hat Jeans und Pullover an. Danach sollen sie auf die Polizeiwache und was ist, er hat wieder die Dienstkleidung an. Kann man nicht mal auf solche kleinen Details schauen?

Ich frage mich wirklich, wer so etwas schaut und aus welchem Grund. Es gibt Unterhaltung und Unterhaltung, aber das ist ja echt mehr als niveaulos. Schaut jemand von euch das an, vielleicht sogar noch gerne? Sind euch solche "Fehler" auch schon aufgefallen?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich habe das die ganze letzte Woche geschaut, weil ich krank war und sonst nichts im Fernsehen war. Solche Details sind mir gar nicht aufgefallen aber ich frage mich jedes Mal wieder, wie die das machen, dass sie alles so mitfilmen können, weil die ja gar nicht wissen, was wann bei wem passiert.

Ich mein mir ist schon klar, dass das alles nur nachgestellt ist. Die Leute kommen da teilweise so übertrieben rüber. Einfach wie die reden oder in Situationen reagieren. Genauso wie die Frau in dem Fall, den du da grade beschrieben hast, immer gleich mit Panikattacken und Tränen reagiert hat. Genauso fand ich die Kinder auch etwas komisch. Zuerst haben die immer zu ihrem Vater gehalten und haben den neuen Freund ihrer Mutter nicht akzeptiert und am Schluss war alles heile Familie. Das war schon etwas gekünstelt.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es bei Familien im Brennpunkt oder bei anderen solchen "Dokumentationen" im Abspann steht, dass alle Personen und Handlungen frei erfunden sind. So kommt es meiner Meinung nach auch teilweise für den Zuschauer rüber und ich bin wirklich froh, wenn ich nächste Woche wieder arbeiten gehen kann, damit ich mir nicht mehr den ganzen Tag solche Sachen anschauen muss, weil soche Sachen eh überall laufen.

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» Lillylein1987 » Beiträge: 564 » Talkpoints: 3,55 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe es mir auch schon ab und zu angeschaut. Mir ist das mit der Kleidung auch aufgefallen. Doch ich denke mir, das es auch gut ist, wenn solche Sendungen gezeigt werden, denn es ist nicht alles so super im leben, und da sieht man auch die Probleme, die andere Leute haben.

Nicht das ich es besonders geil finde, mich in den Problemen anderer Leute zu suhlen, doch es ist noch immer besser und die Realität. Denn es gibt keine einzige Familie, wo es wirklich so friedlich zugeht, wie manche es darstellen möchten/machen.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss gestehen, ich schaue "Familien im Brennpunkt" auch ab und zu mal an, wenn ich gerade nichts besseres zu tun habe. Es ist halt einfach eine seichte Unterhaltung, für die man nicht besonders viel nachdenken muss mit wirklich nicht sehr hohem Niveau - sofern man bei dieser Sendung überhaupt von Niveau sprechen kann.

Ich finde die Sendung schon sehr übertrieben dargestellt, die Schauspieler sind auch nicht gerade die besten Mimen und die Themen zielen einfach nur darauf ab, die Zuschauer mittels "Fremdschämen" in ihren Bann zu ziehen, was oft ja auch sehr gut funktioniert. Innerlich denkt man sich beim Anschauen dieser Sendung "Wie kann man nur, sowas würde ich ja nie machen!", schaut aber gespannt weiter zu, wie die ganze Sache dann ausgeht. Und solange es Leute gibt (mich natürlich nicht ausgenommen), die solche Sendungen noch interessant finden, werden sie wohl auch weiter gesendet werden.

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich schaue auch manchmal in die Sendung rein. Mir ist gleich aufgefallen, dass das alles nur nachgestellt ist. Schon anhand der schauspielerischen Leistungen merkt man, auf welches Niveau sich diese Sendung begibt. Mir scheint, als sollte die Sendung die Nachfolge von ,, Mitten im Leben", im Nachmittagsprogramm von RTL antreten. Allerdings wirkt dieses Format viel zu künstlich und einfach nur billig.

Schon bei den Themen von ,,Familien im Brennpunkt", kann man manchmal nur mit dem Kopf schütteln. Die Probleme die dort in den Familien wiederlegt werden, entsprechen manchmal wirklich nicht der Realität. Es wirkt alles komplett übertrieben.

Auch an der Liebe zum Detail, wurde sehr viel weggelassen oder eingespart. So haben die Menschen dort, ein paar Tage hintereinander dieselbe Kleidung an oder sie werden als arm dargestellt und tragen dennoch Markenware .Desöfteren werden sie auch immer in derselben Wohnung gezeigt, obwohl sie der Handlung nach dort schon längst ausgezogen sind. Also das Drehbuch (falls eins vorhanden ist) von dieser Sendung, ist auch ein ganzschönes ,,Mangelexemplar".

Auch den Schluss finde ich jedes mal gleich und total ,,abgehackt". Am Ende versöhnen sich die Familienmitglieder wieder und es ist, wie im Märchen, alles wieder gut. Die schwerwiegenden Probleme die da am Anfang noch standen, geraten dabei komplett in Vergessenheit, so als hätten sie nie existiert. Meiner Meinung nach, hat das Ganze wirklich nichts mehr mit Realität zu tun. Man sollte lieber Sendungen zeigen, in denen Geschichten und Schicksale aus dem wahren Leben aufgegriffen sind und nicht so etwas, was weit von der Realität abschweift.

» Maria92 » Beiträge: 140 » Talkpoints: 21,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zu meiner Schande muss ich gestehen, auch die ein oder andere Folge gesehen zu haben. Was dort jedoch geboten wird, ist unterste Schublade - eben das Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Ich frage mich des Öfteren, wie skrupellos die Macher solchen Mülls sein müssen. Natürlich - im Hintergrund steht das libe Geld und bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Trotz allem muss doch jedem Macher bewusst sein, wie dekadent eben das ist, was er produziert.

Natürlich gilt auch hier: Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Und eben das macht mich wütend, aber auch traurig: Die Nachfrage scheint riesig. Resultierend aus Perspektivlosigkeit in der Jugend, "Armut" in Familien und völlig entstelten Sichtweißen der Realität gegenüber sitzen Millionen von Menschen tagtäglich vor dem Fernseher und lassen sich zumüllen.

Familien - egal ob gestellt oder nicht -, die am Existenzminimum leben oder in schrecklichster Situation gezeigt werden - beispielsweiße als Eltern, deren Kinder in die Drogenszene abgerutscht sind - werden zu billigen Unterhaltungsinstrumenten getrimmt, die beliebig per Knopfdruck an und abgestellt werden können.
Der Konsum wird zum wichtigsten Augenmerk des Daseins deklariert und "Geiz ist geil" zum Lebensmotte des Durchschnitssdeutschen.

Natürlich nur in Gedanken - denn wie oft ist es in der Realität so, dass die Ehe der Vorzeigefamilie kaputt ist - Papa säuft, Tochter schafft den Schulabschluss nicht, Sohn mal wieder bei der Polizei, Mutter ohne Selbstbewusstsein, innerlich krank durch fehlende Bestätigung in ihrem Leben -, das Geld vorne und hinten nicht reicht, Konversationen selten über Stammtischniveau gehen und generell immer die anderen Schuld sind.

Und gerade in diesen Schichten - abtuend "Unterschicht" genannt - finden solche Sendungen ihren größten Zulauf: Wer Menschen sieht, denen es offensichtlich noch dreckiger geht, der muss sich seiner Fehler nicht bewusst werden und kann weiter seine Illusion der heilen Welt aufrecht erhalten.

» Ophthalmophob » Beiträge: 11 » Talkpoints: 8,76 »


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