Beim Arzt Panikgefühl im Sprechzimmer

Kennt ihr das auch? Im Wartezimmer unter den Leuten ist noch alles in Ordnung. Aber heute war ich zum Beispiel eben wieder beim Frauenarzt. Im Wartezimmer ging es mir gut, aber dann wurde ich ins Sprechzimmer gerufen. Da mußte ich noch länger warten. Das ist aber dann Gift für mich. Mir wird schlecht, schwindelig und ich habe Magenschmerzen vor Angst. Da sitze ich und warte unruhig. Ein Buch habe ich dann meistens auch nicht mehr zur Hand um mich abzulenken.

Ok, ich habe allgemein oft vor fremden Menschen Angst. Insbesondere Ärzte machen mir immer schon ein mulmiges Gefühl. Woher das kommt kann ich nicht genau sagen. Ich habe aber schon einige negative Erfahrungen mit Ärzten machen müssen. Vielleicht kommt es auch daher.

Früher beim alten Frauenarzt war es besser. Da wurde man vom Wartezimmer direkt erst aufgerufen, wann man auch dran war. Der Arzt sass schon an seinem Schreibtisch und hat gewartet. Der neue Frauenarzt führt das Gespräch erst in seinem Büro, bevor wir in den Unterssuchungsraum gehen.

Habe aber beim Warten echt immer Angst, dass ich in Ohnmacht falle vor lauter Panik. Die Unsicherheit merken die Ärzte mir sicherlich an. Gibt es eine Angst vor Ärzten überhaupt oder muß ich bei mir an Menschenangst denken? Haben das andere Menschen auch, bzw. habt ihr das auch? Ich bin immer total fertig wenn ich dann daheim bin.

Hallo!

Ich bin meistens schon nervös, wenn ich im Wartezimmer sitze und wenn ich dann im Behandlungsraum bin, dann wird es noch mal eine Stufe schlimmer. Allerdings ist das bei mir eher beim Zahnarzt so. Früher hatte auch immer Angst, wenn ich zum Frauenarzt musste. Ich habe auch leider unschöne Erfahrungen mit Ärzten machen müssen und bin daher immer nervös, wenn ich zum Arzt muss. Einmal mehr und einmal weniger.

Es ist gut, dass du trotzdem zum Arzt gehst und nicht einfach sagst, dass du Angst hast und deswegen keine Termine mehr wahr nimmst. Ich denke, dass es ganz vielen Menschen so geht wie dir. Ich habe auch teils ähnliche Ängste. Kannst du dir nicht eine Zeitschrift mitnehmen, die du dann noch etwas im Behandlungsraum lesen oder durchblättern kannst, bis die Ärtzin kommt? Du kannst ihr auch ruhig sagen, dass du Angst hast. Jeder Arzt versteht das und dich würde niemand deswegen schief ansehen. Und viele Frauen haben gerade Angst, wenn sie zum Frauenarzt müssen und wer geht dort schon gerne hin?

Vielleicht liegt es auch daran, dass du noch nicht den richtigen Arzt gefunden hast. Bist du denn sonst mit deinem Arzt zufrieden? Behandelt er oder sie dich gut? Und geht auf dich ein? Ansonsten könnte es dir ja vielleicht auch helfen, wenn du dir einen anderen Arzt suchen würdest.

Ich denke, dass dein mulmiges Gefühl, die Panik und die anderen physischen Symptome nicht einfach so aufkommen, sondern eine Ursache haben. Wiederholte schlechte Erfahrungen mit Ärzten können bei Patienten dazu führen, dass diese bei erneuten Arztbesuchen direkt mit Angst reagieren, da sie sich dafür fürchten, dass sich die schlechten Erfahrungen wieder einmal wiederholen. Wenn du schon mit einer gewissen Angst zu dem Arzt hingehst, wird diese im Laufe der Zeit immer schlimmer werden, vor allem wenn du dort auch noch länger warten musst.

Solche Probleme kann man mit einer Psychotherapie in den Griff bekommen, falls es alleine nicht klappt. Du solltest diese Chance nutzen, um zukünftig entspannter und angstfrei zum Arzt gehen zu können.

Ich kenne diese Panikgefühle auch aus eigener Erfahrung. Auch wenn ich selbst absolut keine Probleme habe, wenn ich bei anderen Leuten Blut abnehme und mir sicher bin, später auch problemlos im Operationssaal stehen zu können, habe ich selbst Probleme damit, wenn mir Blut abgenommen wird. Ich habe auch einige Kommilitonen, denen es ähnlich geht. Auch bei Ärzten und Medizinstudenten treten also solche Probleme auf. Ich habe immer wahnsinnig Angst davor, wenn bei mir eine Blutentnahme ansteht und bekomme Schweißausbrüche und spüre, wie mir schwindelig und schwarz vor Augen wird. Wenn ich länger darauf warten muss, wird das auch zunehmend schlimmer. Ich bin mittlerweile dabei, das selbst in den Griff zu kriegen, indem ich mich freiwillig mit solchen Situationen konfrontiere, indem ich mich an der Uni auch von den Kommilitonen stechen lasse, wenn wir Blut für ein Praktikum benötigen.

Wenn ich nicht ganz genau weiß, was auf mich zukommt, dann habe ich auch ein mulmiges Gefühl, obwohl ich noch keine negative Erfahrung gemacht habe. Ich sitze dann auch schon im Wartezimmer mit feuchten Händen und wenn ich dann auch noch in einem Behandlungszimmer warten muss, dann fange ich auch an ein wenig zu zittern.

Woher das kommt, kann ich nicht sagen. Aber ich denke, dass ist einfach Unsicherheit, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt und wie das Ergebnis der Untersuchung sein wird.

Besonders beim Zahnarzt habe ich dieses mulmige Gefühl, weil man im Prinzip dort nie weiß, ob was entdeckt wird, was behandelt werden muss und vor allem, wie es behandelt werden muss.

Diese Angst- und Panikgefühle müssen nicht zwangsläufig daraus resultieren, dass man nicht weiß, was einen erwartet. Diese schlechten Erfahrungen mit den Ärzten können auch durch Konditionierung dazu führen, dass Menschen auch Panikgefühle entwickeln, wenn sie nur eine Arztpraxis betreten oder in Extremfällen auch einfach daran vorbeigehen.

Es handelt sich einfach um ein psychologisches Problem, das nicht einfach so vom Himmel fällt. Allerdings kann man diese Konditionierung auch wieder rückgängig machen. Unsicherheit kommt vielleicht bei manchen Leuten noch hinzu, allerdings ist das grundsätzlich nicht das eigentliche Problem.