Überbuchte Flüge - was passiert?

Ich habe neulich irgendwo gelesen, dass es bei vielen Fluggesellschaften Gang und Gäbe ist, Flüge zu überbuchen, also mehr Tickets zu verkaufen, als Plätze frei sind. Der Grund dafür liegt darin, dass scheinbar viele Leute trotz bereits bezahlten Flugtickets nicht mitfliegen. Manche verpassen ihren Flug, andere beschließen doch nicht zu reisen, die dritten haben noch andere Gründe nicht zu erscheinen. Damit nun aber die Maschinen nicht unterbesetzt starten, was sich für die Fluggesellschaften auf Dauer wohl nicht lohnen würde, werden eben ein paar Tickets mehr verkauft, als eigentlich zur Verfügung stünden. Damit soll gewährleistet werden, dass jeder Flug optimal ausgelastet ist.

Dabei stellt sich mir nun folgende Frage: Was passiert, wenn durch einen dummen Zufall doch alle Passagiere am Flughafen erscheinen? Denn dann steht ja eine gewisse Anzahl Reisender zwar mit Ticket, aber ohne Platz im Flugzeug da. Wie wird ein solches Problem dann gelöst? Wer darf mit, wer nicht? Geht es nach Ankunftszeit, wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Oder wie wird das geregelt? Werden Ersatzleistungen oder Rückerstattungen angeboten, wenn man freiwillig verzichtet? Ich bezweifle zwar, dass es oft zu solchen Situationen kommt, weil diese Überbuchungen ja nicht aus dem Bauch heraus gemacht werden, sondern weil die Zahlen zeigen, dass es funktioniert. Aber was geschieht nun, wenn der Fall doch eintritt?

Doch, hin und wieder kommt es schon zu der von Dir beschriebenen Situation. Wenn es für die Fluggesellschaft absehbar ist, dass ein solcher Fall eintritt, bemüht sie sich selbstverständlich um eine möglichst "leise", einvernehmliche Lösung. So erhalten beispielsweise Passagiere Uprages in die Business Class oder werden mit Gutscheinen dazu verleitet, vielleicht eine Maschine später zu nehmen, in der Hoffnung, dass sich dort nicht die gleiche Problematik ergibt.

Oftmals reisen auch Geschäftleute mit besonders teuren "Eiltickets", weil sie sofort unangekündigt losfliegen müssen. Für solche Aufträge lohnt es sich meistens sogar für die Fluggesellschaften Passagiere zu bitten einen anderen Flug zu wählen, eventuell sogar im Airporthotel zu übernachten. Man bekommt dann meistens so 600 Euro "Taschengeld" für diese ungeplante Übernachtung, wenn man auf das Angebot eingeht. Also gar keine schlechte Methode ein bisschen extra Geld für den Urlaub zu haben. Rentieren tut es sich auf jeden Fall für die Betreiber trotzdem.

Wenn du natürlich auf deinen Flug bestehst, können sie nichts machen, als dich fliegen zu lassen. Es findet sich immer jemand, der das Geld nimmt und lieber länger wartet.

Überbuchte Flüge sind in der Tat ein Problem der Fluggesellschaften was hauptsächlich aus der Gier einen noch höheren Gewinn zu machen entsteht. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Überbuchung eines Fluges einem frühestens im Terminal auffällt, wenn man geduldig auf seinen Flieger wartet. Denn kurz bevor man in sein Flugzeug einchecken darf befinden sich auf dem Monitor verschiedene Kategorien. Diese Kategorien behandeln die Passagiere, die sicher in das Flugzeug einchecken dürfen, eine Standby-Seite, für alle noch nicht abgesicherten Passagiere und eine Seite auf die umgebuchte Passagiere geschoben werden.

Wenn Du für deinen Flug bezahlt hast, dann wirst Du in der Regel nicht umgebucht. Es kann aber passieren, dass der Flug zuvor gecancelt wurde und deren Fluggäste nun erhöhte Rechte haben einen möglichst schnellen Flug zu bekommen. In diesem Fall bleibt der ein oder andere zahlende Kunde auch einmal am Terminal sitzen und muss auf den nächsten Flug warten.

Durch zahlreiche Mitarbeiter der Flugfirmen und deren Freunde kann es auch noch leicht zu Überbuchungen kommen. In der Rege fliegen diese nämlich ohne ein Ticket, sondern checken einfach ein. Doch oft werden diese dann erst nach den zahlenden Passagieren angenommen.

Auf jeden Fall hast Du das Recht eine Entschädigung zu verlangen, wenn Du deinen Flug aufgrund einer Überbuchung nicht wahrnehmen kannst. Das Mindeste was deine Fluggesellschaft für dich tun kann, ist eine Umbuchung auf einen anderen Flug und dies gegebenenfalls in einer besseren Kategorie, so wie es mir passiert ist nachdem ich fünf Stunden in Washington D.C. warten musste.