Beruf und Ausbildung: Was soll ich bloß werden?

vom 06.09.2009, 22:33 Uhr

Mein Schulabschluss kommt immer näher und ich habe immer noch keine Vorstellung davon was ich mal werden soll. Es geht ja nicht nur darum dass man eine Lehre macht und nicht auf der Straße rumhängt. Ich möchte dann auch in dem Beruf arbeiten und das heißt dass es auch ein Beruf mit Zukunft sein sollte.

Meine Mutter meinte ich sollte in die Altenpflege gehen denn da würde mir die Arbeit nie ausgehen. Mann was soll ich bloß werden das ist echt nicht leicht, was rate ihr mir?

» German Basher » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 07.09.2009, 00:53, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


hey,

Hast du denn gar nichts wofür du dich richtig interessierst? was dir richtig Spass macht? Wenn du einfach "irgendwas" machst dann wirst du auf Dauer nicht glücklich sein. Du solltest schon ein wenig Spass und zumindest eine gute Motivation haben.

Der IT-Bereich ist ebenfalls zukunftssicher. Diese Branche wird nie aussterben und somit wirst du, denke ich, immer irgendwo Arbeit finden. Die Bezahlungen bei entsprechender Qualifikation sind echt nicht verkehrt.

ChRo

» ChRo » Beiträge: 34 » Talkpoints: 18,98 »


Hallo,

Du musst doch irgendwelche Hobbys haben, was weiß ich: schreiben, fotografieren, experimentieren, kochen, Computer, magst Du Menschen, magst Du Mode, Autos oder anderes? Magst Du es lieber, wenn Du jeden Tag einen strukturierten Tagesablauf hast oder magst Du viel Abwechslung? Möchtest Du lieber drinnen oder draußen arbeiten? Kannst Du Dir langes Stehen oder Sitzen, viel Laufen oder Anpacken vorstellen? Willst Du Dich eher handwerklich, kreativ, "sportlich", etc. betätigen?

Also ich rate Dir, dass Du so schnell wie möglich einen Berufsberatungstermin im Arbeitsamt ausmachst. Das ist etwas sehr Praktisches, was man unbedingt in Anspruch nehmen sollte, wenn man wie Du beruflich nicht weiterweiß. Die stellen Dir dann einige Fragen zu eben Deinen Hobbys und stellen Dir dann dazu passende Berufe vor. Es gibt viele Berufe, die einem selbst nicht einfallen oder die man vielleicht auch noch gar nicht kennt. Es gibt nämlich mehr, als nur Verkäufer, Kellner oder Frisör! :wink: In solch bekannten Berufen besteht immer nur sehr wenig Bedarf, weil das alle lernen. Es kann absolut von Vorteil sein, wenn man mal etwas ganz anderes als die "Masse" macht. Geh also unbedingt mal am Arbeitsamt vorbei, kannst ja Deine Mutter/Vater oder einen Freund/ eine Freundin mitnehmen.

Und jetzt zu dem Vorschlag Deiner Mutter. Sie hat Recht, wenn sie sagt, dass da immer Leute gebraucht werden, aber gerade der Beruf Altenpfleger ist nicht wie der Beruf Verkäufer, dass Du Dich da einfach mal hinsetzen und das lernen kannst und dann ist alles schön. Wenn man in dem Beruf einsteigen will, muss man UNBEDINGT Menschen mögen. Bei Kindern fällt das allen Leuten leicht, aber bei alten, kranken, depressiven, dementen, manchmal sogar aggressiven und nicht ganz leicht zu handhabenden Menschen ist das schon etwas anderes.

Man bekommt es in dem Beruf mit vielen Dingen zu tun, vor denen man sich ekelt. Das sage ich Dir ganz ehrlich, auch wenn ich selbst Altenpfleger werde. Das ist ein völlig falsches Berufsbild, was überall z.B. im Fernsehen vermittelt wird. Altenpfleger ist ein körperlich harter und psychisch auch sehr belastender Beruf. Wenn Du da nicht zu 100 Prozent dahinter stehst und das nur machst, weil Du gute Berufschancen darin siehst, dann wirst Du nicht glücklich werden, das sage ich Dir gleich. Nicht, dass ich Dich abschrecken will, ich zum Beispiel liebe meine "Omas und Opas" und zwar jeden, aber ich hatte einmal eine Kollegin im Altersheim, mit der ich jetzt auch noch gut befreundet bin, und diese ist drauf und dran an ihrem Beruf kaputt zu gehen. Jedesmal, wenn ich sie sehe, ist sie ein Stück blasser, ein Stück dünner und weniger geworden. Sie sieht furchbar aus und es geht ihr mies. Im Gegensatz dazu habe ich aber auch eine ehemalige Kollegin, die absolut in dem Beruf aufgeht. Sie liebt ihren Beruf über alles. So sind die Unterschiede.

Was ich Dir damit sagen möchte: Lass Dir nichts aufschwatzen und Dich zu nichts drängen, Du musst etwas finden, was DIR Spaß macht und wo Du zu 100 Prozent dahinter stehst. Viel Glück, es wird schon etwas für Dich geben :wink:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zunächst einmal wäre es interessant zu wissen, was du gerade für einen Schulabschluss machst. Falls du aktuell nur die Realschule absolvierst und absolut unschlüssig über deinen weiteren Weg bist, könntest du einfach weiter die Schule besuchen und dein Abitur anschließen. Die Zeit wäre zumindest nicht verschenkt und danach bieten sich auch einfach mehr Möglichkeiten, zum Beispiel ein Studium.

Falls du das Abitur bereits machst oder aus anderen Gründen kein Interesse an einem weiteren Besuch der Schule haben solltest, könntest du dich mal bei dem Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes informieren. Dort gibt es sehr viele Informationen zu den verschiedenen Berufen und du hast die Möglichkeit, bestimmte Jobs anhand deiner persönlichen Vorlieben und Interessen aus der umfangreichen Datenbank herauszufiltern.

Grundsätzlich hat deine Mutter sicher in dem Punkt Recht, dass man immer Altenpfleger brauchen wird. Allerdings bietet dieser Job bei weitem auch keine Garantie, dass man einen guten Arbeitsplatz bekommt. Die Bezahlung ist eher nicht so gut und du musst sehr viel leisten. Wenn man nicht aus Idealismus in die Altenpflege geht, hat man es dort garantiert sehr schwer.

Es muss doch Dinge geben, an denen du Spaß hast. Du solltest zumindest ein paar Dinge nennen können, die du dir auf beruflicher Ebene gut für dich vorstellen könntest. Du könntest in zwei oder drei Berufsfeldern mal Praktika absolvieren, so dass du einen groben Einblick in den entsprechenden Beruf bekommst. Wenn du dir die Tätigkeit nach dem Praktikum grundsätzlich vorstellen kannst, solltest du ein paar Bewerbungen verschicken.

Du solltest deine Berufswahl nicht von dem abhängig machen, was deine Mutter dir rät, sondern deine eigenen Gedanken und Wünsche in die Berufsfindung einbeziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so überhaupt keine Ahnung hat, was ihn interessieren könnte. Jeder Mensch hat bestimmte Talente und Interessen und bei der großen Auswahl an Berufen sollte für jeden etwas dabei sein.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es gibt doch sicher eine Agentur für Arbeit bei dir in der Nähe, die müsste auch einen Berufsberater haben, mit dem könntest du über deine Fragen reden. Du musst aber schon annähernde Vorstellung haben, was du machen möchtest. Also zum Beispiel: Du möchtest Kundenkontakt oder lieber im Büro arbeiten... Wenn du konkretere Vorstellung hast kann er/sie dir bestimmte Berufe vorschlagen, die deinen Vorstellungen entsprechen würden.

Eine andere Stelle, an der Anregungen für deinen Berufswunsch bekommen kannst, sind Berufsinfobörsen. Das ist wie eine Art Messe auf der Firmen, Organisationen und Universitäten die Ausbildungsmöglichkeiten an ihrer Einrichtung vorstellen. Oft sind dort Auszubildende, die dich über den Beruf informieren und dir auch ein gutes Feedback über die Ausbildung geben können.

Wenn du dann an bestimmten Berufen interessiert bist kannst du diese auf der Internetseite der Agentur für Arbeit nachschlagen und bekommst dort Informationen zu der Tätigkeit an sich, dem Verlauf der Ausbildung und auch den Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

» ana_banana » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,21 »


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