Heißersehnte Bücher, die dann doch nicht gefielen

vom 02.11.2009, 09:03 Uhr

Mir ist es schon oft so gegangen, dass ich mich auf Bücher sehr gefreut habe, sie geradezu sehnsüchtig erwartete, mitunter Wochen vorher schon vorbestellt habe, um sie direkt am Erscheinungstag auch geliefert zu bekommen. Und dann festgestellt habe, dass mir das so heißersehnte Buch überhaupt nicht gefällt.

Mit dem siebten Harry Potter-Band ging es mir zum Beispiel so. Nachdem ich den sechsten Band ausgelesen hatte, hätte ich am liebsten direkt im Anschluss den siebten gelesen. Der war zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht erschienen. Im Vorfeld wurde das Buch dann ja auch schon stark diskutiert und viel spekuliert. Als es dann endlich erschien, habe ich mich natürlich direkt draufgestürzt. Aber nicht lange, denn schon nach wenigen Seiten fand ich das Buch total langweilig. Ich habe Wochen gebraucht, bis ich es endlich durchhatte, da es überhaupt nicht vermochte, mich zu fesseln.

Ist euch das auch schon mal so gegangen? Dass ihr ein Buch - egal ob nun aus einer Reihe oder ein Einzeltitel von eurem Lieblingsautor - heiß erwartet habt und dann enttäuscht gewesen seid? Was habt ihr gemacht? Das Buch trotzdem gelesen oder weitergegeben?

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kann passieren, wenn man schlicht zu hohe Anforderungen an das Werk stellt oder einfach erhofft, dass das nächste Buch wenigstens so gut wie der Vorgänger ist. Kann einem aber auch mit Filmen oder anderen Dingen passieren.

Das einzige Gegenmittel wäre, seine Erwartungshaltung nicht zu hoch zu setzen und auch nicht zu erwarten, dass es immer eine Steigerung von Gut gibt bzw. dass eine solche Steigerung automatisch folgt.

Evtl. ist ja der siebte Band doch auch für Dich gut, aber nachdem Du den sechsten gelesen hattest, hast Du offenbar eine weitere Steigerung erwartet, welche nicht eintrat. In dem Fall ist es doch das Beste, das Buch beiseite zu legen und andere Bücher zu lesen. Solltest Du dann in frühestens 1-2 Jahren unbefangen wieder an das Werk gehen, kann es ja sein, dass es Dich wieder fesselt. Zum Einen wegen der Unbefangenheit und zum Anderen weil dann der Vorgänger nicht mehr so präsent ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir hat mal jemand das Buch "11 Minuten" von Paulo Coelho mit überschwänglichen Lobesreden empfohlen. Es wäre "eine Pflicht für die Frau, das Buch zu lesen, es ist ein Muss!", hieß es. Nun denn, ich fragte nach dem Inhalt, welcher sich ebenfalls sehr gut anhörte, also bestellte ich mir das Buch gleich bei Amazon. Als es nach 3 Tagen endlich da war, habe ich sofort alle anderen Tätigkeiten eingestellt und habe mich zum Lesen auf das Sofa geschwungen. Die ersten Seiten waren auch ganz hübsch geschrieben, allerdings wurde es dann immer öder. Coelho schreibt immer in demselben, langatmigen Stil. Ich kann einfach nicht mehr als 10 Seiten auf einmal lesen, dann schlafe ich ein oder habe das Bedürfnis, schreiend im Kreis zu laufen, um mich nach dieser literarischen Einöde mal wieder richtig aus zu toben.

Inzwischen lese ich bestimmt schon einen Monat lang an diesem doch recht dünnen Buch. Die letzte Woche bin ich überhaupt nicht voran gekommen, weil ich richtige Angst vor der Langenweile habe. :? Habe schon wieder ein paar neue Bücher, von denen ich mir ein bisschen mehr erhoffe, aber ich möchte es doch wenigstens einmal schaffen, ein Buch bis zum Ende durchzulesen, auch wenn es stinklangweilig ist. Sonst lese ich immer bis zur Hälfte und schnappe mir danach das nächste Buch. Ich weiß nie, wie die Bücher ausgehen :lol: Mal sehen, was aus "11 Minuten" wird. Da bin ich auch gerade bei der Hälfte angekommen. :oops:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die einzigen Bücher, die ich bislang vorbestellt hatte, waren die Bücher der Harry Potter-Reihe. Von diesen Büchern war ich nicht wirklich enttäuscht, aber ich wollte eben unbedingt wissen, wie es ausgeht. So habe ich erst das Buch auf Englisch gelesen und wollte es wegen dem Verständnis noch auf Deutsch lesen. Aber bereits nach den ersten Seiten auf Deutsch habe ich es dann doch gelassen - mir kam das alles so weit entfernt vor. Die Bücher aus der Potter-Reihe gebe ich übrigens nicht her, maximal verleihe ich sie und das auch sehr ungern.

Bei mir ist es generell so, dass ich recht lange überlege, ob ich ein Buch kaufen möchte oder nicht. Wenn ich dann jedoch etwas vorbestelle und ich unbedingt wissen möchte -egal, wie der Schreibstil ist oder ob ich mich dabei langweile, lese ich das Buch auf alle Fälle zu Ende. Aber weggeben würde mir sehr schwer fallen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Genauso ergeht es mir im Moment mit "Das verlorene Symbol" von Dan Brown.

Ich habe das Buch auch vorbestellt und konnte es nicht erwarten, bis es endlich da war. Habe dann am Erscheinungstag auch gleich angefangen und konnte einfach nicht sehr weit lesen. Seitdem lese ich jeden Tag ein paar Seiten, damit ich ein neues Buch anfangen kann, denn ohne dieses vorher fertig zu haben, fange ich nichts neues an. Die Vorgänger von diesem Buch konnte ich einfach nicht aus der Hand legen und habe sie in ein paar Tagen fertig bekommen.

Es wurde aber auch eine gewisse Spannung im Vorfeld erzeugt und dummerweise bin ich darauf reingefallen. Trotzdem muss ich es zu Ende lesen, was ich auch bald geschafft habe. Ich freue mich auch auf das Ende, was bei den Büchern vorher nicht der Fall war, da wollte ich einfach nicht, dass sie zu Ende sind.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei dem letzten Harry Potter Band ging es mir ähnlich, da hatte ich auch riesige und wahrscheinlich total unrealistische Erwartungen, weil es ja das Ende der Serie war und weil das natürlich etwas ganz besonderes sein muss. Wahrscheinlich hätte mich das Buch enttäuscht, egal was darin gestanden hätte, einfach weil die Erwartungen und der ganze Hype so übermenschlich waren, dass es unmöglich war diese zu erfüllen.

Ich hatte mir aber vor einiger Zeit mal wieder die Harry Potter Audio Bücher ausgeliehen und habe dann auch zum ersten mal das siebte Buch angehört und so schlecht fand ich es gar nicht mehr, vor allem nicht im Zusammenhang mit den anderen Büchern, die ich alle im Laufe von zwei Wochen gehört habe.

Einfach nur schlecht fand ich auch das letzte Buch der Twilight Serie und zwar so schlecht, dass ich das im Gegensatz zu Harry Potter auch nie wieder lesen oder hören will. Das beste an dem Buch ist das Coverdesign und das ist auch der einzige Grund warum es noch in meiner Bibliothek steht.

Extrem enttäuscht war ich auch von Ende der Dark Tower Serie. Nicht vom letzten Buch an sich sondern vom Ende dieses Buches und der Auflösung des Rätsels um den Turm. Das hatte irgendwie was von "mir ist nichts mehr eingefallen.

Bei Dan Brown hatte ich die Erkenntnis, dass seine Bücher schlecht sind, schon bei The Da Vince Code, das ich mir damals auch wegen dem großen Hype gekauft habe. Deshalb werde ich von seinem neuen Werk auch schön die Finger lassen. Ganz nebenbei bemerkt finde ich den Preis auch unverschämt hoch.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ja, ich glaube diese Erwartungshaltung spielt dabei eine ganz große Rolle. Mir hatte Harry Potter Band 6 ja sehr gut gefallen, den hatte ich innerhalb weniger Tage durchgelesen und mich immer schon sehr aufs Weiterlesen gefreut. Ich hatte also erwartet, dass der siebte Band mir genausogut gefallen würde. Und weil der sechste wirklich so aufgebaut war, dass er auf ein gigantisches Finale vorbereitete (denn ein richtiges Ende hat der sechste Band ja nicht), habe ich das natürlich auch erwartet. Das Finale gab es in dem Buch dann ja - aber erst, nachdem Harry, Ron und Hermine über mehrere 100 Seiten lang nicht viel Spannendes machten.

Beim Abschlussband der Twillight-Reihe hatte ich das übrigens auch. ich habe die drei ersten Bände gelesen und sie haben mir gut gefallen, besonders den dritten fand ich sehr spannend. Allerdings war im dritten dann die Geschichte auch schon in meinen Augen zuende erzählt. Bella und Edward hatten sich bekommen, alle Zeichen standen auf ewige Liebe, da fragte ich mich dann "wie will die Autorin das noch toppen oder wenigstens genauso spannend schreiben, wie der 3. Band war?" Leider war es dann auch so, dass sich das Buch seitenlang wie Kaugummi dahinzog und mich kaum eine der Ideen darin wirklich begeistern konnte.

Dan Brown habe ich schon immer nur als einfachen Thriller-Autor angesehen und den Hype um seine Werke noch nie verstanden. Ich finde sie unterhaltsam und lese sie, wenn ich eines davon in die Hand bekomme, aber für mich unterscheiden sich seine Bücher nicht von anderen des Genres. Vielleicht bin ich deshalb bei ihm bisher auch nie enttäuscht gewesen; ich erwarte nichts anderes, als ein wenig spannende Unterhaltung.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mir passiert das leider auch öfters. Vor allem bei Fortsetzungsromanen ist die Erwartung immer groß und meist ist die Enttäuschung letztendlich ebenso groß. Ganz schlimm war es zum Beispiel bei der Highland- Saga von Diana Gabaldon. Die ersten beiden Romane waren unglaublich spannend und mitreißend und auch sehr leidenschaftlich. Die zwei darauffolgenden aber leider totaler Mist. Die Enden der ersten beiden waren aber so vielversprechend, dass man sich die folgenden werke unbedingt kaufen wollte und dann war die Enttäuschung natürlich groß.

Bei Harry Potter ging es mir ebenfalls so, so dass ich die letzten beiden Romane nicht mehr erstanden habe. Da ging für mich einfach in den letzten Romanen zu viel verloren, so dass mich die allerletzten gar nicht mehr interessiert haben. Oder auch die Vampirromane von Ann Rice. Gut, da muss man auch anmerken, dass mich das Vampirgenre irgendwann nicht mehr interessiert hat, dennoch war auch bei diesen Werken ein fulminanter Abfall was die Spannungsbögen und die Qualität der Inhalte anging, zu bemerken. Zumindest in meinen Augen.

Bei Einzelwerken von bestimmten Autoren ist mir das nun noch nicht so passiert, eher wie gesagt schon bei Folgewerken. Wobei man natürlich auch bei Einzelromanen schon enttäuscht sein kann, wenn man in diversen Rezensionen oder Vorankündigungen liest, dass es sich bei dem Buch um ein Meisterwerk handelt und dann stellt sich heraus, dass man mit viel Geduld gerade mal die ersten paar Kapitel schafft. Hier sieht man einfach, wie verschieden die Geschmäcker sind :)

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^