Zuviel Leistungsdruck in der Schule?

vom 08.10.2008, 17:35 Uhr

Mein Sohn geht in die Volksschule und seit heuer gibt es das so genannte Rechenfrühstück. Bei diesem Rechenfrühstück werden Rechnungen angesagt und die Kinder müssen die Ergebnisse in eine Tabelle eintragen. Diese Überprüfung erfolgt 4x die Woche und wird am Ende des Monats, zur Unterschrift, mit nach Hause gegeben. Die Lehrerin macht die Kinder immer wieder darauf aufmerksam, dass auch diese Überprüfung in die Schulnote mit einfließt. Ist das für 7-jährige nicht etwas zuviel Stress?

Zu dieser täglichen Überprüfung kommen noch zusätzlich Rechenproben oder Ansagen. Sollte man wirklich in der 2 Volksschule schon soviel Druck auf die Kinder ausüben?

» Sanddorn » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,16 »



Hallöchen,

Das wird jeder anders sehen. Ich sehe es so, dass man mit dem fördern von Leistungen nie früh genug anfangen kann. Denn später wird es auch nicht besser. So lernen die Kleinen gleich Disziplin von anfang an und kommen weniger auf die Idee sich gehen zu lassen und zu Hause herumzugammeln ,statt kontinuierlich was für die Schule zu machen. Viele Kinder haben nie gelernt zu lernen und so wird das meiner Meinung nach schon gefördert. Sie werden es in den höheren Klassen dadurch gegebenfalls leichter haben. Momentan mag es stressig klingen und stressig sein,aber das wird sich auszahlen.

Frag doch einfach mal dein Kind wie es sich fühlt? Schließlich muss er das ja schaffen und niemand anders.
Du kannst ihn unterstützen, indem du mit ihm lernst (wenn nötig) und wenn er gut abschneiden wird das sein Ego stärken. Nur um mal die positive Seite des ganzen zu nennen.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe da eher eine geteilte Meinung. Zum Einen ist es natürlich sehr wichtig, dass Kinder schon im jungen Alter gefördert werden. Außerdem weiß man ja auch, dass man speziell in dem jungen Alter noch besser lernt.

Trotzdem finde ich es unzumutbar, was die Kleinen heutzutage aufgebrummt bekommen. Ich selber habe drei kleinere Geschwister und gerade bei dem 11-Jährigen kann ich gut feststellen das er und auch seine Klassenkameraden sehr überfordert sind. Werden arbeiten geschrieben ist es regelrecht der Fall, dass Fünfen und Sechsen dabei sind. Natürlich, ist es anspruchsvoller. Vor allem ist er jetzt ja schon auf dem Gymnasium, wo die Ansprüche auch da sein sollten. Meiner Meinung nach kann es aber nicht angehen, dass die Zensurenspiegel jetzt schon dermaßen schlecht sind. Mehrere Arbeiten mussten schon nachgeschrieben werden. Dazu kommen Hausaufgaben en Masse und einen Ranzen, der eine große Belastung für die doch noch kleinen Menschen ist.

Ich kann mich nur daran erinnern, dass es bei mir, also vor sechs Jahren, alles noch anders war und wir wenigstens noch Freizeit hatten.

Ich denke, dass die Veränderung einen großen Teil dazubeigetragen hat, dass man das Abitur nun bereits nach dem 12. Schuljahr erwirbt und bereits aber der fünften Klasse einen der drei Schulzweige besucht.

Kinder sollten auf jedenfall gefördert werden, denn heutzutage braucht meine eine gute schulische Ausbildung als Grundlage für das spätere Leben, da es immer schwieriger wird einen Beruf zu erlangen, der auch einigermaßen gut bezahlt ist. Allerdings sollte man die Kinder nicht überfordern und immer bedenken, dass es noch Kinder sind.

» Flokaty » Beiträge: 68 » Talkpoints: 0,31 »



Eigentlich ist es doch gut, dass schon die Kleinen ein bisschen Druck haben, oder? Wenn sie das nicht haben, dann ist es doch meistens das, was sie später daran hindert von selbst am Ball zu bleiben. Du musst dir nicht vormachen, dass dieser Druck jemals weniger wird: Wenn dein Sohn in die 5. Klasse und in die weiterführende Schule kommt, dann hat er dort auch Druck, ganz besonders wenn er auf ein Gymnasium geht. Und wenn er dort dann der Ansicht ist, dass das zuviel ist was von ihm abverlangt wird, dann wird er sich umgucken, wenn er danach ein Studium beginnt, das noch mehr von ihm erwartet.

Es nutzt niemandem etwas, wenn er geschont wird und wenn man ihm die tatsächlichen Sachverhalte vorenthält. Dein Sohn wäre doch letztendlich total überfordert in der weiterführenden Schule, wenn er in der Grundschule schon gar nicht den Eindruck hat als käme es auf seine Leistung an. Der Unterschied wäre doch viel zu groß für ein Kind und DANN wäre er wirklich unter Druck.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich das richtig verstehe, bezieht sich dieser "Druck" auf genau ein einziges Fach, nämlich Mathematik. Das finde ich ganz sicher nicht zu viel. Und es ist doch gut und richtig, dass das in die Note mit einfließt. Kinder, die in den Arbeiten dann schwächer abschneiden, haben so die Chance, eine Note gutzumachen, wenn sie bei diesem Rechenfrühstück richtig gut sind.

Und zu jung finde ich die Kinder da auch nicht. Sie werden dadurch doch an den normalen Schulalltag herangeführt. Spätestens auf dem Gymnasium hat man nunmal den Druck, dass man möglichst mündlich und schriftlich gut sein muss, wenn man zu den Besten gehören will. Und wem es reicht, sich so durchzuwuseln, der lernt dann eben das mit dem Durchwuseln schon etwas früher.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hi!

Ich finde es auch nicht schlecht, wenn Kinder früh genug schon nach ihren Leistungen beurteilt werden. So lernen sie frühzeitig damit um zugehen. Und die Kinder selber und auch die Eltern sehen, auf was für einen Leistungstand, die Kinder sind. So erkennt man auch, ob ein Kind gefördert werden muss oder nicht.

Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, wurden unser Leistungen auch in Mathematik, auch jeden Tag getestet, entweder schriftlich aber auch in Form von Kopfrechnen. Und die Ergebnisse, wurden unsere Eltern, auch einmal im Monat vorgelegt. Und ich fand es als Kind nicht schlimm, sondern immer als eine Art herausforderung.

Und man muß auch bedenken, das man später, ob in den höheren Schulen oder auch im Arbeitsleben immer einen gewissen Druck ausgesetzt ist. Und wenn man schon in jungen Jahren lernt, mit den Druck umzugehen, hat man es später einfacher.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zu diesem Thema gibt es sicherlich viele unterschiedliche Meinungen.

Ich denke allerdings, dass Leistungsdruck in unserer Gesellschaft nunmal dazu gehört und auch Kinder diesen in einem gewissen Umfang bereits lernen müssen. Damit meine ich nicht, dass bereits massiver Druck auf die Kinder ausgeübt werden soll, aber sie müssen schon lernen, dass es einen Sinn hat, eine gute Note anzustreben und dass dieses Vorhaben auch von den Eltern unterstützt wird. Und genau dazu trägt auch das Unterschriftenheft für die Eltern bei.

Du kannst selber ja auch in gewisser Weise regulieren, inwieweit über die Aufgaben Leistungsdruck auf dein Kind ausgeübt wird. Sind die Rechenaufgaben falsch, kannst du mir deinem Kind sinnvoll darüber reden, anstatt allzu viel Druck aufzubauchen. Sind die Aufgaben aber richtig gelöst, solltest du dein Kind schon deutlich loben. Denn positive Verstärkung bringt gerade bei kleineren Kindern sehr viel und trägt in gutem Maße dazu bei, dass gute Leistungen auch weiterhin angestrebt werden.

Von daher finde ich die Maßnahme der Schule schon sehr gut, da sie die Eltern mit einbezieht und du somit auch eine direkte Einflussnahme auf dein Kind in Bezug auf den Leistungsdruck hast.

» scarlett3001 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 18,94 »



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