Intimchirurgie - Sinnvoll, oder sinnloser Trend?
Schönheits-OPs im Intimbereich als Kassenleistung würde ich vollkommen ablehnen. Wenn jemand das Geld privat irgendwie aufbringt und damit die Wirtschaft ankurbeln möchte- bitteschön. Wenn jemand sich im Intimbereich nicht attraktiv fühlt und das für sein Ego braucht, dann soll er eben die medizinischen Risiken wie verpfuschte Schönheits-OPs und Taubheitsgefühle auf sich nehmen. Das kann doch aber jeder mündige Bürger selbst entscheiden, ob er das sauer verdiente Geld lieber für den Luxus einer Fernreise oder für den Luxus einer OP ausgeben will. Natürlich ist das weder medizinisch notwendig noch sinnvoll. So lange aber keine Dritten dadurch geschädigt werden, kann doch jeder mit seinem eigenen Körper anstellen was er will. Manche Leute lassen sich piercen, tätowieren oder lassen sich die Nase richten. Mein Ding ist das nicht, aber wer das mag, soll das von mir aus tun. Das berührt mich ungefähr so heftig wie die Tatsache, dass in China alle paar Minuten ein Fahrrad umfällt.
Den Intimbereich sehen doch manchmal Leute. Entweder der eigene Partner bzw. die eigene Partnerin und bei manchen Personen eben auch Kunden. Es herrscht tatsächlich das gängige Schönheitsideal bei Männern, dass die kleinen Schamlippen einer mitteleuropäischen Frau auch das zu sein haben, wie der Name sie nennt: nämlich kleiner als die großen Schamlippen. Sie Dir mal Fotos in Männermagazinen an, ich finde das schon augenfällig, welche Bauart da als Norm gezeigt wird.
Nach einer Geburt verändert sich tatsächlich der Intimbereich einer Frau und sieht anders aus als vorher. Mal angenommen, der Partner der Frau aus Deiner Fernsehdokumentation fand seine Frau nach der Geburt im Intimbereich nach wie vor total attraktiv. Dann hätte die Frau eigentlich keinen Grund an so eine OP zu denken. Ich vermute eher, dass sie ein Arschloch als Partner hat, der ihr die Ohren voll jammert, dass sie seit der Geburt dort untattraktiv aussieht und ausgeleiert ist. Vermutlich fühlt die Frau sich wegen solcher Kommentare unattraktiv und rennt deshalb zum Chirurgen.
Wenn hier in dem Fall einer zum Psychologen muss, dann der Mann von der Frau, der sie so fertig gemacht hat, dass sie sich aus Verzweiflung operieren will. Denn sowas ist echt das letzte. Erst eine Frau zu schwängern und sich hinter her darüber aufregen, dass die Partnerin nicht mehr wie ein Mädchen sondern wie eine reife Frau aussieht.
Hallo,
Natürlich wird Leiden unterschiedlich und sehr individuell definiert. Wenn sich einer über seine abstehenden Ohren aufregt oder über sein Geschlechtsorgan, dann ist das meiner Meinung nach erst einmal sein Problem. Das sage ich, weil mich die Ohren oder Geschlechtsorgane fremder Menschen einfach nichts angehen, ist ja gar nicht böse gemeint. Dann muss die Person selbst die Entscheidung fällen: Wie geht sie damit um? Ignoriert sie den "Makel" von sich aus, ist es ihr egal, was andere Menschen denken? Lernt sie, gegen die Intoleranz der Mitmenschen anzukommen? Oder wird einfach alles passend geschnippelt?
Ich, das muss ich sagen, bin absolut gegen Schönheitsoperationen. Auch gegen Ohrenkorrekturen. Das heißt nicht, dass jeder mit seinem Körper machen darf, was er will, sondern für mich persönlich erscheint so ein Eingriff einfach absolut sinnlos. Wer das machen will, soll es aber ruhig tun. Fremde Körper gehen mich schließlich nichts an.
Und bevor jetzt einer sagt, wer selbst keinen "Makel" habe, könne darüber sowieso nicht urteilen: Ich habe selbst ein abstehendes Ohr. Da wurde nichts dran gemacht. Im gesamten Leben, und das sind jetzt etwa 23 Jahre, hat mich kein Mensch darauf angesprochen! Ich wurde nicht in der Schule gemobbt deswegen, von niemandem beschimpft, und so weiter. Es ist also nicht zwangsläufig so, dass man unter einem "Makel" andauernd leiden muss. Dass man als "andersartiger" Mensch eher das Opfer von Intoleranz wird, das stimmt natürlich. Da ist es egal, ob das abstehende Ohren, ein Irokesen-Haarschnitt oder eine bestimmte ethnische Zugehörigkeit ist. Mobber können Leute immer in Schubladen werfen, wo sie in der Minderheit erscheinen. Mobber finden immer einen Grund, jemanden, den sie nicht mögen, verspotten zu können. Sind es keine abstehenden Ohren, dann ist es meinentwegen die Haarfarbe oder die Marke der Jeans.
Vielleicht ist es also in manchen Fällen eingebildet, dass alle Leute wegen eines "Makels" starren würden? Ich kenne solche neurotischen Personen. Eine Mitschülern früher, als ich noch zur Schule ging, redete den gesamten Tag davon, wenn sie mal einen Pickel hatte, dass alle ihren Pickel anstarren würden. Das war aber sicher nicht der Fall. Das wird also möglicherweise auch bei einem "Makel" an den Ohren oder im Genitalbereich so sein?
Demnach bin ich der Meinung, dass die Psyche schon eine große Rolle spielt. Die eigene, und auch die derer, die einen wegen eines körperlichen "Makels" schlecht behandeln. Das ist aber auch ein Grund, wieso ich Schönheitsoperationen ablehne: Wieso sollte ich meinen Körper operieren lassen, also einen nicht ungefährlichen Eingriff an mir vornehmen lassen, nur, weil andere Menschen so idiotisch sind, mich auf meine Art nicht zu akzeptieren? Der Kranke ist doch wohl der Mobber, der nicht akzeptieren kann, wenn man eine schiefe Nase oder kleine Brüste oder weiß ich was hat. Ich würde einfach nicht einsehen, wieso ich mich wegen der Intoleranz Anderer ändern sollte, obwohl ich mit meinem Sein keinem schade.
Eher sollte man also an dem Problem der Intoleranz arbeiten. Denn das ist das wahre Problem, kein körperlicher "Makel". Würde allgemein gut tun, meiner Meinung nach, verstärkt gegen Oberflächlichkeit und Intoleranz vorzugehen. Da würden viele "andersartige" Menschen von profitieren: vom Beinamputierten über Menschen mit Hakennase bis hin zu Kindern, die keine Markenkleidung tragen. Das Problem an der Diskriminierung derartiger "Außenseiter" ist die Intoleranz derer, die diskriminieren, nicht die Andersartigkeit der "Andersartigen". Meiner Meinung nach geht man dieses Problem also von der falschen Seite an.
Eher sollte man also an dem Problem der Intoleranz arbeiten. Denn das ist das wahre Problem, kein körperlicher "Makel". Würde allgemein gut tun, meiner Meinung nach, verstärkt gegen Oberflächlichkeit und Intoleranz vorzugehen. Da würden viele "andersartige" Menschen von profitieren: vom Beinamputierten über Menschen mit Hakennase bis hin zu Kindern, die keine Markenkleidung tragen. Das Problem an der Diskriminierung derartiger "Außenseiter" ist die Intoleranz derer, die diskriminieren, nicht die Andersartigkeit der "Andersartigen". Meiner Meinung nach geht man dieses Problem also von der falschen Seite an.
Das stimmt, das sehe ich auch so. Aber das ist ein langwieriger Prozess. Um an dem Verhalten anderen zu arbeiten braucht es Zeit. Einstellungen, vor allem intolerante, ändern sich nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit. Und genau das ist es doch, was solche Menschen, die an sich einen Makel sehen, nicht haben. Denn die Umwelt spricht sie dauernd darauf an. Egal wie groß sein Selbstbewusstsein ist, wenn man täglich niedergemacht wird, zehrt das am eigenen Bild. Irgendwann kommt man sich selbst mies vor. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Wenn man jeden Tag hört, dass man irgendeinem Bild nicht entspricht, kann man sich noch so oft sagen, das geht zum einen Ohr rein und beim anderen raus und es stört mich nicht. Insgeheim tut es das doch und es ist unglaublich verletzend.
Wenn also Frauen nun auch täglich ihren Makel sehen, sind sie es vermutlich auch, die sich das dauern einreden, aber auch das zehrt an dem eigenen Bild und dem eigenen Selbstvertrauen. Wenn dann der Partner noch zustimmt und sagt, dass der Intimbereich vorher anders aussah, dann hilft ihr seine Toleranz auch nur wenig. Sie wird den Makel weiterhin sehen. Und darüber reden hilft auch nicht. Denn er ist weiterhin da. In solchen Fällen denke ich schon, dass eine OP einen Ausweg bietet. Denn wie ich schon sagte, im Intimbereich kann ich selber durch Sport oder ähnliches nichts verändern. Das habe ich nicht in der Hand.
Hallo Steffi11191,
Ich denke, wie gesagt, es ist sehr von der eigenen Persönlichkeit abhängig. Obwohl nicht unbedingt masochistisch veranlagt, habe ich mich persönlich mehr oder weniger auch zum alltäglichen Spießrutenlaufen entschieden. Das muss ich traurigerweise sagen. Gut, dafür, dass ich regelmäßig belästigt werde, habe ich mich natürlich nicht entschieden, das nehme ich eher hin, als dass ich es gut finde. Aber ich lebe so, wie es mir gefällt, jedenfalls im Rahmen, in dem es niemandem schadet.
Die Sache ist nämlich diese: Ich kleide mich ungewöhnlich, weil ich mich so optisch am meisten mag. Dafür werde ich fast täglich auf der Straße belästigt. Ständig hagelt es von wildfremden intoleranten Leuten die übelsten Beschimpfungen, obwohl ich ihnen nichts getan habe. Ich habe auch schon von Leuten zu hören bekommt, ich sei selbst schuld, dass man so mit mir umginge, ich könne mich ja auch "normal" kleiden, dann hätte ich meine Ruhe. Ich sehe aber nicht ein, mich der Intoleranz fremder Menschen zu beugen, die mir gar nichts zu sagen haben. Deswegen lebe ich so, wie ich es tue, auch, wenn das zu Beschimpfungen und zum Teil sogar körperlichen Angriffen führt. Ich trotze dem, weil ich mir denke, dass ich Intoleranz nicht noch unterstützen will, was ich täte, wenn ich mich der Intoleranz Anderer beugen und dafür mich selbst leugnen würde.
Also ich weiß definitiv auch, wie es ist, angestarrt, belästigt und beschimpft zu werden. Wenn auch nicht wegen meines Ohres oder wegen meines Intimbereichs, aber die Anfeindungen sind doch der gleichen Art. Wobei den Intimbereich ja weniger Leute zu sehen bekommen, als beispielsweise die Kleidung. Aber im Grunde ist es ja egal, wofür man beschimpft und belästigt wird.
Ich möchte dazu bloß sagen: Es ist eine Auffassungsfrage. Ich würde nie daran denken, an mir Dinge zu ändern, die anderen Leuten wirklich nur aus Intoleranz nicht passen. Denn ich bin da nicht im Unrecht, sondern die Intoleranten. Täte ich etwas, was anderen Menschen schadet, dann hätten meine Mitmenschen meiner Meinung nach zu Recht etwas zu kritisieren. Aber ich schade niemandem. Also haben sie nicht an mir zu meckern, so einfach ist das. Egal, ob es um Kleidung, den Intimbereich oder was auch immer geht. Das ist nämlich meine Sache, die geht außer mich niemanden etwas an.
Man sieht also, dass jeder anders mit so etwas umgeht. Die verschiedenen Arten der Entscheidung will ich dabei nicht werten. Es ist eben einfach jeder Mensch anders und jeder geht seinen individuellen Weg. Der eine passt sich an, der andere trotzt Beschimpfungen, und mancher hängt darin so fest, dass er sich weder für das eine, noch das andere, entscheiden kann. Das nehme ich einfach mal als Teil von "jeder Mensch ist anders" hin.
Ich wollte aber dennoch zeigen, dass man eben nicht zwangsläufig zu Schönheits-OPs greifen muss, nur, weil man etwas hat, was von anderen Menschen als Makel betrachtet wird, und damit dann auch andauernd belästigt wird. Es sind eben auch andere Optionen möglich. Darüber sollte man dann vielleicht auch gut nachdenken, bevor man sich für einen bestimmten Weg entscheidet.
Es ist eben nicht so, dass man zwangsläufig leiden muss. Und man muss sich auch nicht so, dass man irgendwann, nach hunderten von Beschimpfungen, auf die Idee kommen muss, dass man selbst irgendwie schlecht oder hässlich sei. Ob man eine Wahl hat, weiß ich gar nicht, denn ich denke, Charakterzüge sind einfach angeboren. Der eine Mensch verzweifelt schnell, der andere ist so eitel, dass er fremde Kritik gar nicht annimmt, weil er sich denkt "Die Deppen haben eh keine Ahnung". Da gibt es etliche Zwischenstufen. Also ich nehme durchaus an, dass es dann also auch Menschen gibt, die ihren "Makel" lieber beseitigen, weil sie die ewigen Beschimpfungen nicht mehr hören können. Für die sind Schönheits-OPs dann wohl die Lösung, egal, ob es um Fettabsaugungen, Intimbereichs-OPs oder Ohrenanlegungen geht.
Etwas kritisch an speziellen Intimbereichs-Schönheits-OPs finde ich aber übrigens auch das Normbild, das dabei entsteht. Dieser Glaube, dass ein Intimbereich auf eine bestimmte Art und Weise aussehen sollte. Das setzt dann doch erst Recht Leute unter Druck, die eben im Schritt anders aussehen. Die haben sich vielleicht bisher keinerlei Gedanken darüber gemacht, aber da nun immer mehr gesellschaftliche "Normen" über das Aussehen des Intimbereichs aufkommen, bekommen sie vielleicht auch Zweifel, ob bei ihnen alles in Ordnung sei.
Hallo Freunde,
um ehrlich zu sein finde ich die Idee der Intimschönheitsoperation absolut in Ordnung. Was ist schon großartig dabei, wenn sich eine Frau nicht wohl fühlt mit ihrer Vagina. Wenn eine Frau mit ihren Schamlippen absolut unglücklich ist und sich deshalb wirklich hässlich fühlt, dann finde ich es sogar gut, dass man die Möglichkeit hat, diesen "Schönheitsfehler" operativ korrigieren zu lassen.
Speziell bei Frauen könnte ich es mir gut vorstellen, dass sie sich wegen zum Beispiel sehr schlappen Schamlippen oder ähnlichen "Problemen" vom Arzt helfen lassen, diese Problemzonen zu verbessern und zu korrigieren. Wenn es einer Frau wieder das Selbstvertrauen zurück gibt, dann soll sie es ruhig machen.
Ich denke es wäre jedoch wirklich eine Schande, wenn sich der Partner über das Geschlechtsorgan beschwert. Sowas würde ich nicht akzeptieren. Ich würde meine Freundin niemals zu so einer Operation zwingen oder ermutigen, wenn sie es nicht von sich selbst will. Man sollte schon wirklich von sich selbst aus den Entschluss fassen, dass man in seinem Intimbereich etwas operativ ändern möchte.
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