Drehbuch schreiben und verkaufen?
Viele Menschen träumen davon berühmt zu werden. Das kann entweder durch Gesang, Theater oder eben auch durch ein Buch geschehen. Natürlich muss die Geschichte eine solche sein, die einen Verlag anspricht. Mal angenommen, man hat eine solche Geschichte geschrieben, wie muss man dann weiter vorgehen, vielleicht hat es ja schon mal jemand von euch probiert.
Muss das Drehbuch dann auf dem Computer geschrieben sein? Muss man es binden lassen? Und an wen muss ich mich wenden, damit ich das Drehbuch auch an einen Verlag verkaufen kann?
Ich glaube zuerst musst du mal unterscheiden, was du eigentlich willst: Ein Buch (Roman etc.) veröffentlichen oder ein Drehbuch verkaufen? Das sind nämlich zwei untercshiedliche Paar Schuhe, da ein Drehbuch anders aufgebaut ist als ein Roman. Wenn du einen Roman veröffentlichen möchtest solltest du ihn am besten sowieso aus praktischen Gründen auf dem Computer schreiben, allein schon weil es sich dort besser editieren lässt
Das Buch in seiner ersten Rohfassung kannst du dem Verlag am besten gedruckt zuschicken, und in irgendeiner Form sollte es auch "zusammen" sein. Du musst es nicht unbedingt beim Buchmacher binden lassen, wenn alles anständig in einem Hefter zusammengefasst ist geht das auch. Es geht einfach darum, das keine losen Seiten herumfliegen sollten. Und das Buch sollte vorher ausgedruckt werden, weil große Verlage täglich massenweise Bücher zugeschickt bekommen, wenn sie diese alle erstmal selbst ausdrucken würden, würden ihnen allein dafür dermaßen hohe Druckkosten entstehen, dass sie es schlichtweg lassen würden.
Wenn es um ein Drehbuch für einen Film geht, musst du damit nicht zum klassichen Verlag sondern eher zur Produktionsfirma gehen. Ohne Vitamin B wird hier aber wohl noch viel seltener was laufen als bei einer Romanveröffentlichung beim Verlag.
Zum Thema Drehbuch im weiteren Sinne fällt mir noch ein: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Skriptvorlage für ein Hörspiel zu schreiben und dieses an verschiedene Radiosender zu schicken, die viele Hörspiele im Programm haben. Eine Bekannte von mir hatte (ist allerdings schon einige Jährchen her) ein paar hundert D-Mark für ein Hörspiel-Skript erhalten, das sie einem Radiosender verkauft hatte.
Wahrscheinlich stehen hier die Chancen besser, als ein Film- oder Serien-Manuskript ans Fernsehen zu schicken (so weit ich weiß, haben die auch viele Drehbuchautoren, die zwar als freie Mitarbeiter, aber doch auf regelmäßiger Basis Texte schreiben, so dass der Bedarf nach Frischlingen nicht so arg hoch sein dürfte).
Ich würde an Deiner Stelle erst einmal versuchen, kürzere Texte (Erzählungen, Kurzgeschichten) bei Literaturzeitschriften unterzubekommen, die extra Autorenausschreibungen machen. Wenn Du an der Rückmeldung (der Herausgeber, der Leser) merkst, dass Deine Texte gut angekommen, dann würde ich mich erst an ein "Großprojekt" wagen, wie Romane oder Drehbücher zu schreiben.
Wenn schon bei den Basics solche Zeifel bestehen und noch so wenig Wissen da ist wie "Soll mich es binden lassen" oder "muss es gedruckt sein", würde ich mir erst einmal grundsätzliches Wissen anlesen. Möglichweise lohnt es sich ja auch, mögliche in Frage kommende Verlage zuerst einmal zu kontaktieren oder eben im Internet und entsprechenden Publikationen (und davon gibt es massenhaft) nachzulesen.
Oft herrscht leider eine große Selbstüberschätzung. Wenn man beispielsweise sein eigenes Schicksal in einen Roman oder sonstwas für eine Literaturart bringen möchte, sollte man überlegen, ob man wirklich sein Schicksal den Rest seines Lebens gebunden für 5,59€ auf dem Grabbeltisch in Bahnhofsbuchhandlungen finden möchte, publiziert bei Heyne in der Reihe "Wahre Schicksale" oder dergleichen. Der Weg fast aller erfolgreicher Autoren, auch im Bereich Höspiele/Drehbücher etc. verlief nicht gradlinieg zum 1. großen Erfolg. Die meisten publizieren schon seit Jahren, Jahrzehnten mit Ausdauer und viel Entwicklung.
Als Fingerübung kann man ja erst einaml versuchen, zu einem bestehenden Werk ein Drehbuch zu verfasen und sich danach das Original anschauen.
Gebundene Versionen, womöglich mit Bildchen versehen usw. hassen Lektoren. Denen es ist es am liebsten: Normales Papier, sinnvoll durchnummeriert, lose mit soliden Gummi zusammengehalten und breiten Rand für Anemerkungen versehen. Und am allerliebesten: Mit einer lesbaren, sinnvollen Zusammenfassung, denn oft ist es so, dass wenn die schon grottig ist man sich doch sehr viel an Zeit ersparen kann.
Und es kommt viel grottiges an, besonders aus der Herz-Schmerz-Schicksals Branche. Aber nicht nur da. Grade bei Drehbüchern unterschätzen die meisten Menschen gnadenlos wie schwierig es ist einen halbwegs brauchbaren Dialog zu schreiben (und Drehbücher bestehen aus vielen solcher Dialoge ...) oder vergessen übers Geplauder das eigentlich ja noch eine Geschichte stattfinden sollte.
Bei Drehbüchern kann es in dem Fall echt nicht schaden wenn man sich mal schlau macht ob und wo Seminare zu dem Thema ablaufen, daman da dorch mehr beachten muß, als bei einem normalen Buch.
Verlage kaufen keine Drehbücher an. Weil sie mit Drehbüchern nicht das Geringste zu tun haben und damit gar nichts anfangen können. Wenn ein Buch verfilmt wird, dann adaptiert ein Drehbuchautor den Roman. Wenn man Drehbücher verkaufen will, muss man sich an die entsprechenden Anlaufstellen dafür wenden. Das sind Filmproduktionen. Alternativ eine Agentur suchen, die auch oder nur Drehbücher vertritt.
Ist das Drehbuch mehr ein Roman, schreibt man es auch als richtigen Roman und schickt es an einen Verlag. In beiden Fällen sollte diese Sendung neben einem höflichen, kurzen Anschreiben und der Autorenvita, das Exposee (Handlungszusammenfassung), Profile der Hauptfiguren, so wie eine Leseprobe von ca. 20 Normseiten umfassen. Und bloß nicht binden lassen, lose Seiten. Und natürlich auf dem Computer geschrieben, ja nichts Handschriftliches einreichen. Je nach Agentur oder sonstigem Ansprechpartner kann man inzwischen aber auch schon per Mail einreichen. Dabei ist dann auf ein gut lesbares Format zu achten, rtf ist am besten, alternativ pdf. Autorenvita ist übrigens wie ein normaler Lebenslauf, nur listet man bisherige Veröffentlichungen mit auf, wenn sie erwähnenswert sind (also nicht Artikel in der Schülerzeitung oder dem Organ des Taubenzüchterverbands).
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