Die Linke: DSL für Alle

Die Linke hat die Bundesregierung aufgefordert, DSL Anschlüsse für jeden Bundesbürger zu definieren. Wenn dies durchgesetzt wird, müsste man eine flächendeckende Grundversorgung umsetzten, damit jeder Deutsche DSL bekommen könnte. Die Linke fordert für jeden Bundesbürger mindestens 2 Mbit/s. Außerdem fordert die Linke die EU auf, dass Universaldienste nicht mehr verboten werden. Um dieser Forderung Nachtrug zu verleihen, zieht die Linke das Grundgesetz zu rate. In diesem heißt es, dass jeder Bürger gleichwertige Verhältnisse haben soll. Das Internet ist aus unserem Altag nicht mehr wegzudenken, und so werden die Bürger die auf dem Land leben in der Regel benachteiligt. Die meisten der Deutschen haben bereits DSL, aber auf dem Lande gibt es immer noch große DSL freie Lücken. Es gibt keine Privaten Firmen die einen Anschluss ausbauen wollen auf dem Land, denn es sind erhebliche Kosten und man würde fast keinen Gewinn machen.

Auch eine Möglichkeit, an Wählerstimmen zu bekommen. Man verspricht etwas, was sich einige immer noch wünschen (oder viele, weil sie nur DSL Light bekommen haben) und hofft so, das man so einige Wählerstimmen zusammen bekommt, um über die 5% Hürde bei den nächsten Wahlen zu kommen. Dann kann man später auch sagen, das, wenn diese Hürde knapp genommen worden ist, man sein Versprechen nicht einhalten kann, weil man nicht regieren kann bzw. nur in der Opposition ist.
Kurzum, ich halte es nur für heiße Luft und einen weiteren Beweis dafür, wie Politik in diesem Land gemacht wird (so sie denn überhaupt gemacht wird).

Hallo, es ist wirklich sehr unwahrscheinlich, dass sich gerade die Linkspartei in sowas durchsetzen kann. Die Idee ansich finde ich aber verdammt gut. Arbeitsplätze aller DSL Anbieter könnten zusammengeschmissen werden und eine riesige Hotline für Probleme bilden zum Beispiel. Ich glaube sogar, dass das garnicht so teuer wäre, da ja logischer Weise jeder Besitzer dann Geld bezahlen würde. Dumm nur für die Leute, die garkein DSL haben wollen, die müssten dann denke ich auch bezahlen. Also kaum realisierbar für mich, aber eine sehr gute Idee.

mfG Marcel

Hallo

als kleine Randbemerkung: die FDP hatte genau das vor ein paar Jahren auch im Wahlprogramm Ok, kleine Einschränkung: damals hieß es "Internet für alle" statt "DSL für alle!"

LG Helene

Internet für alle wäre ja auch was sinnvolles, aber DSL für alle ist technisch schon gar nicht möglich. Das ist, wie du schon gesagt hast, ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied.
um die digitale Kluft nicht weiter auseinander driften zu lassen, wäre Internet für alle (und sei es nur Analog) sehr sinnvoll, wobei die technischen Gegebenheiten das schon einschränken. ISDB wäre sinnvoller, aber auch wieder in der Anschaffung und Bereitstellung teurer.

Ich sehe das ganze in dem Licht wie die meisten Ideen der Linken - kein schlechter Gedanke und löblich, aber schlicht und ergreifend nicht zu finanzieren und daher gar nicht diskutabel.

Und soweit geht meiner Meinung nach die im GG verankerte Gleichwertigkeit nicht.

Der Gedanke dahinter ist rpnzipiell ja gar nicht schlecht. Wenn jeder den Zugang zum Internet hat, dann stehen da natürlich neue Möglichkeiten offen. Ich vermute mal, dass man bei der Linkspartei hofft, dass viele zusätzliche Menschen den Umgang mit dem Computer lernen und damit besser am Arbeitsmarkt vermittelbar sind.
Da DSL aber technisch in manchen Regionen nur mit sehr Kosten umzusetzen ist stellt sich mal wieder die Frage wer das zahlen soll? Ich vermute mal bei der Linkspartei soll diese Kosten mal wieder der Staat übernehmen. Naja, dann wäre ich auch dafür, dass jeder eine Festnetzflatrate bekommt, kostenlos den Nahverkehr benutzen kann und mindestens alle drei Jahre ein neues Auto.... Einfach lächerlich...

So etwas ist doch nie im Leben realisierbar. Man denke dabei nicht nur an die Menschen, die auf der Strasse leben. Aber auch sonst. Entweder brauchen es die Leute nicht oder können es sich nicht leisten. Diese Preislücke vom Staat zu schließen wäre unnötig teuer.
Mit freundlichen Güßen:
kryb

Ich finde die Forderung gar nicht so unrealistisch wie man es sonst von der Linken gewöhnt ist und by the way hat Angela Merkel genau die gleiche Forderung schon vor Jahren gestellt aber niemals realisiert!

Sicher ist es unwirtschaftlich jedes noch so kleine Kaff mit Internet zu versorgen, aber ohne Internetzugang ist die Lebensqualität in meinen Augen deutlich geschmälert und daher sollte Internet auch als Grundbedürfnis jeder Gemeinde gelten. Wenn es über Kabelverbindung zu teuer ist sollte man zumindest versuchen eine bundesweite UMTS-Deckung zu erreichen oder Sky-DSL auch auf Inseln und in Gebirgstälern lauffähig zu machen.

ich denke das wir nur mit einer hohen Eindeckung der Bevölkerung mit Internetverbindungen in der Lage sind weiterhin zu den modernen Ländern zu gehören, da das Internet die wohl am besten zugängliche Informationsquelle für unvoreingenommene Meinungen und Informationen ist (einfach weil man Zugriff auf viele Meinungen hat)

Das ist völliger Quatsch was die Linke durchsetzen oder besser gesagt vorschlagen will. Es hat doch nicht einmal jeder Bundesbürger einen Computer und nach einigen repräsentativen Umfragen wollen einige auch keinen PC sich anschaffen. Das meinen nicht nur ältere Personen sondern auch Personen im Alter von 40-50 Jahren.

Man hätte erst einmal feststellen sollen ob überhaupt ein echter Bedarf an einer solchen Sache besteht. Aber für solche Schnellschüsse ist die Linke ja bekannt. Eben keine Partei die man ernst nehmen darf und kann. Über die Frage der Finanzierung braucht man daher auch nicht weiter zu überlegen.