Verschiedene Lebensituationen, verschiedene Musik

vom 17.04.2008, 15:29 Uhr

Hallo.

Es ist mir aufgefallen, dass ich in verschiedenen Situationen auch Lust auf verschiedene Musikrichtungen habe. Generell habe ich keinen bestimmten Musikstil. Es reicht von HipHop, Rap, R&B bis hin zu POP, Blues und Rock, Punkrock. Nur sinnloser Sprücheklopfer-Rap oder Gebrülle von Metal gefallen mir nie, aber sonst gibt es überall einzelne Songs, die mir zusagen.

Doch obwohl ich einige Songs lange Zeit gerne gehört habe, gibt es dann Momente, wo mich die Musik einfach nur nervt. Das liegt jetzt nicht daran, weil ich die Musik zu oft gehört habe, sondern weil ich in dem Moment, weil ich vielleicht traurig bin, keine Lust auf hippige Musik habe wie HipHop, Pop und R&B. Oder ich bin so gestresst, dass ich keine Lust auf Rock habe bzw. dann lieber Ruhe haben möchte. Oder beim Nickerchen bevorzuge ich lieber Lovesongs oder leichten Pop bzw. R&B.

All diese Beispiele sind ja eher auf kurze Momente bezogen, aber ich bin der Meinung, dass all das auch im Großformat funktioniert, dass der Musikstil vom Menschen auch von seiner Mentalenausrichtung bestimmt wird. So hören Optimisten übertrieben gesagt eher helle Musik wie Pop und lustigere Musik.

Aber ich gehe noch weiter und behaupte, dass nicht nur der Mensch seine Musik aussucht, sondern dass die Musikstile, sobald sie eine Chance bekommen haben sich an den Menschen anzuheften, die mentale Einstellung des Menschen stark beeinflussen und ihn sozial verändert. So sind stark auf Rock fixierte Menschen eher schnelllebig und leicht arrogant, aber nett und HipHopper auf COOL-Macher, aber ebenfalls nett zu Freunden und lieben die Kumpelgemeinschaft und würde jeden Kumpel unterstützen.

Habt ihr euch auch mal von der Musik geleitet gefühlt oder in besonderen Momenten keine Lust auf eureLieblingslieder gehabt? Bitte erzählt auch mal von euren Beobachtungen an euch selbst oder anderen Personen.

» jup » Beiträge: 28 » Talkpoints: 0,13 »



Klar beeinflusst die Lebenssituation den Musikgeschmack, und umgekehrt ist es genau das gleiche.

Menschen kleiden sich auch oft ihrem Musikgeschmack entsprechend. Der Freundes- und Bekannten-kreis wird auch durch den Musikgeschmack beeinflusst, beziehungsweise er beeinflusst den eigenen Musikgeschmack.

Gibt aber schon ein aehnliches Thema von mir:
http://www.talkteria.de/forum/topic-19666.html

Kannst ja da auch mal etwas reinschreiben.

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» soetex » Beiträge: 903 » Talkpoints: -23,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Natürlich habe ich manchmal keine Lust auf meine normale Lieblingsmusik.

Wenn ich traurig bin, möchte ich keine hippe Panic at the disco - Musik hören, das macht mich immer noch trauriger, weil die anderen ja so fröhlich sein können, und mir gehts ja so schlecht (ja, ich tu mir dann immer unglaublich selbst leid, was mich zu Selbshass verleitet, weil Selbstmitleid eins der schlimmsten Dinge ist, die es gibt). Selbsthass macht mich wütend, das führt dann zu meinem normalen Musikgeschmack, Emo / Screamo, Punk, Rock, Metal.. irgendwie so ein Mix. Und wenn ich dann wieder My Chemical Romance, Mindless Self Indulgence oder Slipknot höre, gehts mit meistens wieder gut.

Auch habe ich manchmal so Phasen (seltene und meist kurzlebige), da geht mir das ganze Geschreie von Emo / Screamo auf die Nerven, dann mache ich was "Softeres" an.. Und meine Dosis von ablsolut schrecklicher Musik (meiner Meinung nach) kriege ich eh schon täglich, wenn meine Freunde ganz laut leona Lewis und Justin Timberlke hören müssen.

Verschiedene Lebensituation - verschiedene Musik.. ja, kann man so sagen. In der Schule und unterwegs mit Freunden hören wir andere Musik, als wenn ich allein oder mit nur ganz bestimmten Freunden bin.

So einfach ist das bei mir.

Liebe Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



An mir selbst sehe ich die Abhängigkeit von Musikgeschmack und seelischer Verfassung ganz deutlich. In der Grundschule vor der Pubertät hörte ich alles, was im Radio kam. Da war "Radio" sozusagen mein Musikgeschmack, weil mich da eben noch nicht wirklich viel bewegt hat. Da ist jeder einfach jung und hört das Einfachste.

Als ich etwas älter wurde, wurde ich sensibler, Gefühle spielten eine verstärktere Rolle. Ich habe also jede CD von Celine Dion gekauft und rauf und runter gehört :lol: Heute nervt mich die Musik ganz schnell, muss ich sagen. Aber ich habe es nicht fertig gebracht mich von den CD's zu trennen und das werde ich auch nicht tun. Irgendwie mag ich die Sängerin immernoch, sie hat eine tolle Stimme und viele ihrer Songs sind wirklich sehr gelungen (wobei die alten Song 1000 mal besser sind, als die neuen), aber ich bin einfach nicht mehr in der Stimmung, da mal eine CD von vorne bis hinten komplett durchzuhören. Ab und zu höre ich mir mal das ein oder andere Lied an - auf welches ich eben gerade Lust habe, aber diesen vielen Schmalz vertrage ich einfach auf Dauer nicht mehr. Man muss ja schon sagen, dass da viel Kitsch in ihrer Musik steckt und aus dem Alter bin ich im Allgemeinen raus.

Nach Celine Dion kam ich in eine sehr selbstzerstörerische Phase, die viele meiner damaligen Mitschüler irgendwie übersprungen haben. Ich fing mit Nightwish an und blieb dann lange bei Lacrimosa und anderen Gothic und Symphonic Metal Bands hängen. Ich kleidete mich auch rabenschwarz und meine gesamte Musik war dunkel, genau wie meine seelische Stimmung. Mir ging es überhaupt nicht gut und so suchte ich mir eben diese Musik aus, bzw. suchte die Musik mich aus, wer kann das schon so genau sagen.

Nach diesem Seelentief brach für mich eine völlig neue Ära an: die Ära der guten Laune, des Optimismus, des Mutes und der Lebensfreude. Ich wechselte über zu Mittelalter Musik und Oldies. Zu beidem kann man wunderbar leben und feiern, auch wenn es eigentlich nichts zum Feiern gibt. Heute bin ich da übrigens immernoch :wink: Natürlich höre ich auch die alte Musik noch, aber eher seltener, weil sie einfach nicht zu meiner Stimmung passt und ich mich damit momentan nicht so richtig identifizieren kann.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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