„La Traviata“ Meisterwerk Verdis

vom 24.01.2009, 14:10 Uhr

Zu meinen Lieblingsopern gehört „La Traviata“ von Giuseppe Verdi. Sie gehört wie „Rigoletto“ und „Der Troubadour“ zu dem Dreigestirn das Verdi in den Jahren 1851-1853 den entgültigen Durchbruch als Opernkomponist verschaffte. „La Traviata“ komponierte er in der unglaublich kurzen Zeit von sechs Wochen.

Die literarische Grundlage bildet der Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas dem Jüngeren. Darin schildert er das Schicksal der Kurtisane Alphouse Duplessis und nutzt dieses gleichzeitig als sozialkritische Studie über die Pariser „Halbwelt“. Verdi las dieses Buch gleich nach seinem Erscheinen und besuchte auch mit seiner Lebensgefährtin Giuseppina Strepponi auch die von Dumas selbst erstellte Theaterfassung an einem Pariser Vaudeville Theater, darauf beschloss er den Stoff als Oper zu vertonen. Kurz darauf hatte ihm sein Freund Francesco Maria Piave ein entsprechendes Libretto zugeschickt. Viele Kritiker sahen Parallellen zu Verdis Privatleben in seinem neuen Werk, aber es war wohl eher Verdis aufgeklärtes politisches Bewußtsein das ihm nach diesem Stoff greifen ließ.

Denn in seiner „Traviata“ prangert Verdi die heuchlerische Moral des Bürgertums an und die Unterdrückung der Frauen..Es ärgerte den Meister sehr , das er von der Gesellschaft schief angeschaut wurde weil er mit Giuseppina viele Jahre in „wilder Ehe“ lebte. Die Premiere der „La Traviata“ am 6.3.1853 in Venedig größtem Opernhaus „La Fenice“ war ein Fiasko. Verdi nahm diese mit erstaunlicher Gelassenheit, er schrieb kurz darauf an einen Freund „Die Traviata war ein Fiasko..., ist es nun meine Schuld oder die der Sänger. Die Zeit wird urteilen“ und sie tat es , bereits ein Jahr später mit einigen kleinen Veränderungen, fand die „zweite“ Premiere diesmal im kleineren Theater von Venedig „San Benedetto“ statt. Damit begann der Siegeszug der Oper durch alle Opernhäuser der Welt.

Der Inhalt der Oper beschränkt sich größtenteils auf das Zusammenspiel der drei wichtigsten Personen der Oper, Violetta, Alfredo und seinen Vater Giorgio Germont,erster Akt beide lernen sich kennen, zweiter Akt erstes Bild, beide leben zusammen und alles ist toll, kurz darauf taucht der Vater von Alfredo auf und bedrängt Violetta die Beziehung zu beenden um die „Familienehre“ nicht zu beschmutzen, sie gibt schweren Herzens nach und Alfredo nach dem es begriffen hat rast vor Wut und Eifersucht. Im zweiten Bild kommt es dann auf dem Ball Floras, einer Freundin Violetta zum großen Knall, Alfredo beleidigt sie vor versammelter Mannschaft, in dem er ihr sein zuvor beim Spiel gewonnenes Geld vor die Füße wirft. Der dritte Akt gehört Violetta sie hat inzwischen mit dem Leben abgeschlossen und wartet auf den Tod daran ändert auch die Mitteilung von Alfredo nichts,das die Familie jetzt nichts mehr gegen ihre Beziehung hat.

Die Inszenierungen die mir persönlich am besten gefallen haben,eine aus dem Londoner Opernhaus Covent Garden aus dem Jahr 1994, mit Angela Gheorghiu, Frank Lopardo und Leo Nucci und der musikalischen Leitung von Sir Georg Solti,ein Gesamtkunstwerk und die Verfilmung von Franco Zeffirelli mit Teresa Stratas und Placido Domingo, Opernkino auf höchstem Niveau. Diese Oper ist auch das ideale Werk für Opern Neulinge. Hier hat es Verdi geschafft das ganze Spektrum der menschlichen Gefühlswelt in seine Musik zu legen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin jetzt nicht so fit im Hintergrundwissen wie du, aber mir hat die Oper La Traviata bei der Aufführung letzten Jahres in der Frankfurter Oper sehr gut gefallen! Nur zu empfehlen!

Die Geschichte berührt einfach mit ihrer Melancholie und die Musik ist umwerfend. Bei der Schlusszene habe ich gar nicht mehr gemerkt, dass ich in der Oper saß...und gehen wollte ich dann auch noch nicht. :D

» Hephaistos » Beiträge: 101 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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