Kann ein Ring am Finger fest frieren?
Aus der Kindheit kennen viele vielleicht noch dieses Szenario, dass jemand im Winter draußen in der Kälte eine Metallstange anfasst, und dann mit der Hand festfriert. In irgendwelchen Blödel-Komödien wurde das auch gerne mal mit der Zunge anstelle der Hand gemacht. Was lehrte uns das? Man könne bei großer Kälte mit Körperteilen an Metallgegenständen hängen bleiben.
Dass das wirklich funktioniert, musste ich einmal letzten Winter feststellen, als ich, nachdem ich gerade aus dem warmen Bus gestiegen bin, über ein Metallgitter vor einem Gebäudeeingang lief. Da blieb ich tatsächlich mit den Schuhsohlen dran haften. Zum Glück nur einen Moment, dann ging es weiter. Aber es fiel schon auf.
Außerdem ist mir schon einmal die Zunge an einem Wassereis fest"geklebt", was keine schöne Erfahrung war. Aber zum Glück kam ich immer nach einigen Sekunden wieder aus der misslichen Lage heraus. Aber das letztgenannte Beispiel zeigt auch, dass man wohl nicht Metall dazu "benötigt", sondern dass man auch an anderen kalten Dingen anhaften kann.
Wie sieht es denn nun aus, wenn man einen Ring aus Metall trägt? Kann der einem am Finger fest frieren, wenn man so draußen herumläuft und der Finger mit Ring an sehr kalte Luft kommt? Man hat ja nicht immer Handschuhe an. Was sollte man machen, wenn einem der Ring anfriert? Nicht, dass sich dadurch irgendwie eine Blutstauung ergibt und alles dann noch mehr anschwillt und man den Ring dann erst recht nicht mehr entfernen kann. Oder kann das gar nicht passieren, da der Ring durch den Finger immer eine relativ hohe Temperatur haben sollte?
Das ist ja mal eine interessante Frage, wie kommt man auf solche Themen?
Also ich persönlich glaube aus mehreren Gründen nicht, dass ein Ring, egal aus welchem Metall, am Finger festfrieren kann. Erstens beruhen deine Beispiele alle auf das Gefrieren von Wasser, was schon bei 4 Grad Celisius der Fall ist. Die Hand friert an der Metallstange also nicht fest weil diese zu kalt ist, sondern weil die Stange vermutlich feucht war und das Wasser darauf gefroren ist. Wenn deine Hände also nicht ziemlich feucht sind, kann ein Ring daran also nicht festfrieren.
Außerdem hat der Mensch ja immer eine Körpertemperatur, die weit über dem Gefrierpunkt von Wasser liegt. Selbst wenn es draußen im Winter sehr kalt ist, so ist die Hautoberfläche trotzdem noch über 4 Grad warm. Selbst wenn es dann mal kalt genug dafür sein sollte, so würde die ständige Bewegung der Hände ein gefrieren zusätzlich erschweren. Eine Eisschicht bildet sich aus Wasser ja nicht von einer Sekunde auf die andere, der Prozess dauert ganz im Gegenteil ziemlich lange.
Um zurück zum Metall zu kommen: Meistens sitzen Ringe im Winter ja viel weiter als im Sommer, weil sich erstens das Metall bei Kälte zusammenzeiht und der Innendurchmesser des Rings dadurch wächst und zweitens die Finger bei Kälte nicht so dick sind. Ich verstehe also nicht, wie du darauf kommst, dass es zum Anschwellen der Finger und zu einer Blutstauung kommen soll?
Im Falle des Falles würde ich die Finger unter lauwarmes Wasser halten oder an meiner Kleidung warm rubbeln, aber dass dieser Fall eintritt, ist wohl eher ausgeschlossen
Obwohl meine Finger im Winter manchmal durchaus lila-blau anlaufen ist mir bis jetzt keiner meiner Ringe festgefroren, und das kann wie vanilla87 bereits erklärte aus mehreren Gründen so einfach nicht passieren. Einmal weil im Gegensatz zu draußen befindlichen Gegenständen wie Laternenmasten oder Fußgitter der Ring nicht feucht ist, und zweitens weil nichts von Außentemperaturen die wir in unserer gemäßigten Klimaregion haben dazu führt, dass etwas schock-gefrostet wird wenn man nach draußen geht. Damit überhaupt solch eine niedrige Temperatur an der Hand oder im Ring entstehen kann, muss man sich also schon recht lange draußen aufhalten.
Kurz noch zur weiteren Erklärung: Zum Beispiel am Wassereis "klebt" man fest, indem die feuchte Zungenoberfläche die Temperatur des Eises annimmt. Dies löst sich ziemlich schnell, sobald weiterer Speichel nachproduziert wird bzw. Speichel von einer anderen Stelle im Mund darüber läuft, denn dieser gleicht die festgefrorene Feuchtigkeit wieder seinen eigenen Temperaturen an. Wenn du also mal wieder am Eis festklebst: Spucke laufen lassen Geht schnell und wenn man nicht rumzieht auch absolut schmerzfrei sich wieder vom Eis zu befreien. Mit der Hand am Laternenpfahl wird es dagegen schon schwieriger, da die Hand ja im Gegensatz zur Zunge nicht in einer feuchten Umgebung liegt.
Nein, das geht nicht. Denn der Ring müsste erst mal feucht befroren sein und das geht schon wegen der Körpertemperatur nicht und der Ring sitzt ja dicht am Körper. Dann müsste auch eine Brille festfrieren oder die Ohrringe.
Das ist einfach nur möglich, wenn ein Metallgegenstand gefroren ist und man geht mit einem wärmeren und feuchten Teil des Körpers daran. Dann schmilzt die Oberfläche und friert direkt wieder fest und das gibt dann erst die Möglichkeit, dass etwas wirklich festkleben kann.
Ich bin als Kind mal an einem Wassereis mit der Zunge kleben geblieben. Da ist das Eis , was hart gefroren war durch die warme Zunge angetaut und dann sofort wieder festgefroren, weil es noch zu kalt war, dass es langsam taute. Seitdem esse ich Wassereis nur noch, wenn ich es vorher im Papier etwas erwärmt habe, dass die Oberfläche nciht mehr so kalt ist.
Nein, es ist bei lebenden Menschen nicht möglich, nicht bei unseren Mitteleuropäischen Wintern. Die Beispiel vom Festfrieren an Metallstangen oder ähnlichem sind eigentlich nicht vergleichbar. Der Unterschied liegt darin, dass sich diese Metallstücke nicht am Körper befanden, somit gut auskühlen konnten, auf einige Grad unter Null. Wenn nun die Zunge an eine sehr kalte Teppichstange gehalten wird, dann kann die Metallstange der Zunge sehr schnell sehr viel Energie entziehen und den Speichel gefrieren. Je nach Temperatur der Stange braucht es dann längere Zeit, bis über die Zunge genug Wärmeenergie geflossen ist um die Stange auf über Null Grad zu bringen, meist zu lange und man behilft sich mit warmen Wasser.
Beim Ring ist es nun so, dass der im direkten Kontakt zur Haut ist, somit immer viel Wärmenachfluss hat. Er hat eine Temperatur irgendwo zwischen Körpertemperatur und der Aussentemperatur. Die Kälte im Freien entzieht dem Ring nun Wärme. Er kühlt sich ab. Über die Haut fliesst aber sehr viel Wärme in den nun kühleren Ring und ersetzt die verlorene Wärme.
Um zu gefrieren müsste also mehr Wärme am Ring an die Luft abfliessen als über die Haut wieder in den Ring nachfliessen kann. Da die Luft ein schlechter Wärmeleiter ist muss es schon sehr extrem kalt sein.
Allerdings gibt es auch Orte an denen Hände ohne Handschuhe mehr Wärme verlieren als nachgeliefert werden kann, besonders wenn man zuwenig Kalorien zu sich genommen hat, ich denke da an Extrembergsteiger oder Leute in der Antarktis. Dann erfrieren die Finger und die Zehen. Somit fliesst auch keine genügende Wärme mehr in den Ring, der dürfte dann auch festgefroren sein. Aber das ist dann nicht mehr deine Hauptsorge.
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