DDR - was war die handelspolitische Schulung?

In letzter Zeit sind ja hier im Forum verstärkt einige Themen zur ehemaligen DDR aufgemacht worden so dass ich die Hoffnung habe dass mir vielleicht jemand meine Frage noch beantworten kann.

Und zwar war es ja damals üblich dass an jedem Mittwoch (oder war es nur der erste Mittwoch im Monat?) jede Verkaufsstelle erst ab neun Uhr geöffnet wurde. Da hing dann immer ein Schild im Schaufenster dass wegen handelspolitischer Schulung diese Einrichtung für eine Stunde geschlossen war. Es war völlig egal ob es sich dabei um den großen Konsum handelte wo man sich noch schnell zum Frühstück ein paar Sachen kaufen wollte oder die kleine Gemüseverkaufsstelle mit ihren zwei Mitarbeitern, sie hatten eben alle zu.

Vielleicht gibt es ja hier im Forum noch ein paar ehemalige Verkäufer oder andere Wissende die mir sagen könnten was dort gemacht wurde. Wurde dort wirklich was geschult oder nur Kaffee getrunken? Ich könnte mir vorstellen dass es um Planzahlen oder Verkaufskultur ging, aber sicherlich nicht wie man am besten verkauft. Ich bin mir da aber nicht so sicher weil ja nur verkauft werden konnte was da war und die Lieferanten doch recht willkürlich die Produkte mitbrachten. In den Betrieben gab es ja die berüchtigten „Roten Treffs“ die auch so ungefähr einmal im Monat abgehalten wurden, die aber eher einen poltischem Hintergrund hatten weil dort fast ausschließlich der Parteisekretär seine Reden geschwungen hatte. Konnte man das damit vergleichen?

Zwar bin ich keine gelernte DDR-Verkäuferin,kenne aber einige davon recht gut und habe so einiges mitbekommen. Die handelspolitische Schulung war durchaus mit den von Dir genannten "Roten Treffs" zu vergleichen und hatte auch schon einen politischen Hintergrund. Das Verkaufsstellenpersonal wurde angehalten den Kunden immer wieder darauf hinzuweisen, dass die politische Führung ihr nötigstes tun würden und dass eben alles zum Wohle des Volkes geschähe usw. So wurde im Prinzip einmal im Monat wieder alles eingeschworen