Cosplay & Kostüme
Nachdem ich am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse war und da die ganzen kunterbunten Animefiguren gesehen habe, frage ich mich, was ihr darüber denkt?
Ich denke, es ist ganz witzig, wie einige ihre Kostüme bauen und diese dann präsentieren. Manche jedoch kaufen einfach fertige Kostüme, was ich etwas albern finde, da doch auch dazu gehört, dass man versucht ein perfektes Kostüm zu bauen.
Wie seht ihr das? Habt ihr so etwas schon selbst einmal gemacht?
Ich finde es auch witzig und interessant zugleich. Ein anderer Weg um seiner Kreativität ausdruck zu verleihen. Obwohl die Sache bei uns in Deutschland ja noch nicht so weitverbreitet ist wie in Japan, bei uns in Deutschland gibt es aber eine Cosplay Meisterschaft. Das Cosplay kommt ja ursprünglich aus Japan und den USA. Manche Cosplayer haben in Japan eine so große Popularität , dass Sammel-Fotokarten von ihnen erhältlich sind. Viele Cosplayer, haben auch z.B. ihre eigen Internetseite und nutzten diese um ihre ihre Kostüme auszustellen.
Wenn man über Cosplay spricht, darf man in japan vor Allem Akihabara, nicht vergessen zu erwähnen. In Akihabara gibt es viele Otaku (Nerd /Geek). Für Fans von Videospielen gibt es zahllose Second-Hand-Geschäfte und die achtstöckige "Sega World". Aber auch im Bereich Anime, Manga und Merchandise ist Akihabara eine zentrale Anlaufstelle. Bedingt durch die hohe Anzahl an Otaku, befinden sich in Akihabara viele Cosplay-Cafés, in denen die Kellnerinnen als Dienstmädchen verkleidet sind. Des weiteren gibt es einen Friseur und ein Casino dieser Art. Im Bahnhof und Geschäftsbereich sieht man häufig junge Mädchen, die in Kostümen von Animecharakteren (Cosplay) Werbebroschüren verteilen. Bei einem Japan besuch unbedingt mal dort vorbeischauen, ein Besuch lohnt sich !
Aber wie gesagt, bei uns hat das ganze ja noch nicht solche Ausmaße angenommen. Aber es ist schon eine interessante Sache und eine Möglichkeit auf Messen oder Cosplay Veranstaltungen neue Leute kennenzulernen.
So wenig Leute hier, die Cosplay kennen? Ich finde das Thema eigentlich ganz interessant, habe mich damit schon genauer befasst. Finde es nur schade, dass es auch hier (wie wohl leider gegenüber allen "Szenen") diverse Vorurteile gibt und man natürlich als äußerst seltsam betrachtet wird, wenn man so ein Hobby hat. Es ist eine ganz eigene Art von Kunst, von künstlerischer Interpreation, um genau zu sein - wenn man es "richtig" macht.
Sich einfach nur ein Kostüm zu kaufen, finde ich nicht so, selbst zu schneidern, beweist mehr Talent - wobei man auch bei einem gekauften Kostüm immernoch durch sein Verhalten ein gewisses schauspielerisches Talent zeigen muss. Also ist es immernoch eine künstlerische Tätigkeit.
Ob man in Deutschland je toleranter diesem Thema gegenüber werden wird? In Japan wundert sich ja niemand mehr über jugendliche Cosplayer, man mag sie als erwachsener Mensch vielleicht seltsam finden, aber so wirklich verwundert wie so einige Deutsche ist man da trotzdem nicht. Und ich glaube auch nicht, dass man dort von intoleranten Menschen angefeindet wird, wie es das hier in Deutschland (nicht nur gegenüber Cosplayern, sondern gegenüber wohl allen Menschen, die sich äußerlich von der Masse abheben) oft passiert. Andererseits ist es auch nicht wirklich die asiatische Mentalität, einfach Leute anzupöbeln, mit denen man eigentlich nichts zutun hat.
Also wenn noch mehr Leute, die sich dafür interessieren, sich hier melden würden.Wäre eine interessante Diskussion.
Ein fertiges Kostüm kaufen ist wirklich unnötig, das heißt zwar nicht das es schlecht aussieht - im Gegenteil - allerdings hat das ja dann gar nichts mehr mit Kreativität zu tun. Interessant wird es, wenn man vorher genau plant was man alles braucht um das Kostüm anzufertigen und wie man es umsetzen möchte.
Wichtig finde ich auch, dass man sich einen Charakter aussucht, der zu einem passt. Wenn man sich auf Animexx umschaut findet man sehr viele Cosplays und es sind auch richtig gelungene dabei. Der Großteil ist meiner Meinung nach aber verdammt daneben, da die Cosplayer einfach keinen Stil haben, sich einen Charakter aussuchen zum cosplayen, der gar nicht zu ihnen passt und weil sie einfach aussehen wie in ein Kostüm gestopft. Für alle, die Cosplay so gar nicht kennen oder die, die nur eine leise Ahnung haben, denen empfehle ich bei Animexx in den Cosplaylisten mal ein wenig zu stöbern, man stößt teilweise auf so gelungene Kostüme, dass man sich gar nicht satt sehen kann.
Ich selbst habe ciht mehr viel damit zu tun. Früher habe ich selbst einmal etwas gecosst und ich muss jetzt noch sagen, dass es mir echt gut gestanden hat und der Charakter wie für mich gemacht war. Ich brauchte weder eine Perücke noch sonst was, im Prinzip sah der so aus wie ich und kleidete sich auch so in die Art. Ich habe damala aber hin und wieder anderen Freunden zur Seite gestanden und ihnen bei der Anfertigung des Cosplays geholfen. Hat auch Spaß gemacht. Auch heute noch habe ich mitein paar Leuten Kontakt, die in ihrer Freizeit öters mal Cosplay Conventions besuchen.
Etwas schade an dieser "Szene" finde ich, dass das ganze so oberflächlich ist. Oder sagen wir mal, dass 95% der sogenannten Cosplayer nur oberflächlich sind und ich mit solchen Menschen nichts anfangen kann. Warum Cosplayer allerdings so angefeindet werden und verspottet ist mir auch unklar. Ich glaube die gewöhnlichen Leute, die dieses Hobby nicht kennen haben einfach zu wenig Ahnung und sind deswegen so abgeneigt.
Zusatz: Ich war dieses Jahr auf der Gamescom in Köln, die größte Videospielemesse in Deutschland und gewissermaßen Nachfolger der Gamesconvention. Es fand wenn ich mich nicht täusche ein Cosplayweltrekordsversuch statt. Die Bedingungen waren ein wenig verzwickt und brauche ich nicht näher erläutern. Jedenfalls durften eben passend zur Messe nur Charaktere aus Videospielen gecosst werden. War auch ganz schön was los. Viele Pikachus sind da rumgesprunen. Ich meine aber, dass der Rekord leider nicht geknackt wurde, nur wenige haben gefehlt.
Scheint hier ja nicht wirklich viele zu geben, die was zum Thema Cosplay zu sagen haben
Ich war ebenfalls letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse und war beeindruckt, wie viele "verkleidete" Menschen sich dort in der Manga-Sektion finden. Ich selbst interessiere mich schon seit Jahren für Mangas, Animes und die Japanischen Street-Styles. Hab auch schon selbst einiges ausprobiert, von Visu über Decora bis JRock... wirklich tragbar ist das in meiner Umgebung jedoch nicht, weshalb ich mich da ausschließlich auf spezielle Veranstaltungen oder Kostümpartys beschränke.
Grundsätzlich finde ich die Japanischen Streetstyles aber wie schon erwähnt eine wirklich gute Möglichkeit, kreativ zu sein und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Man muss ja nicht so extrem rumlaufen, wie manche Gothic Lolitas oder Decora-Mädels in Japan, aber ich finde die Mode kann einem schon ganz nette Anregungen für das Zusammenstellen des eigenen Stils geben.
Ich finde, dass durchaus auch ein gekauftes Kostüm oder gekaufte Kostümteile gut aussehen können. Sicherlich ist die kreative Leistung da geringer, als wenn jemand sich alles selbst genäht hat, da stimme ich dir zu. Allerdings gibt es auf Anime- und Manga-Messen dann bei den Wettbewerben ja auch Aufführungen, das heißt, das Kostüm allein zählt nicht, sondern es kommt vor Allem auf die Vorführung an. Ein wenig schauspielerisches Talent muss also da sein, was ja auch kreativ ist. Wobei es natürlich stimmt, dass es dennoch schöner ist, wenn auch die Kleidung komplett selbst genäht wurde. Und darüber, ob es fair ist, wenn Leute mit gekauften Kostüms gegen Leute mit selbst genähten antreten, darüber kann man sich natürlich auch streiten.
Zum Thema misslungene Cosplays: Da gibt es tatsächlich leider viele. Negativ-Beispiele kursieren online ja zu genüge und ich denke, viele kennen das mittlerweile als Scherz umher geschickte und immer wieder in Foren auftauchende, Foto vom dicken bärtigen Mann im "Sailor Moon"-Kostüm. Wobei ich glaube, dass diese Darstellung sowieso humoristisch gemeint war. Allerdings gibt es auch unfreiwillig komische Cosplayer, die einfach ein wenig daneben liegen mit ihrer Verkleidung.
Ich persönlich finde es daher sehr wichtig, sich einen Charakter zu suchen, der zu einem optisch passt. Ich persönlich denke mir einfach, dass das dann den besten, am wenigsten lächerlichen, Effekt macht. Da nützt es mir nichts, wenn mein Lieblingscharakter groß, stark untergewichtig, männlich, schwarz- und kurzhaarig ist, wenn ich eine kleine, etwas rundliche Frau mit blondem, langen Haar bin, um ein Beispiel zu nennen. Wenn man sich als dicke Person als eine sehr schlanke verkleidet, sieht das eben unpassend aus, und umgekehrt auch. Ebenso sind ja gerade viele Mädchen und Frauen zu eitel, sich für eine Rolle die Haare zu schneiden oder zu färben. Und wenn das dann alles nicht mit dem Charakter übereinstimmt, der gespielt werden soll, dann finde ich das auch misslungen.
Also sollte man meiner Meinung nach schon irgendwie eine Ähnlichkeit zum darzustellenden Charakter haben, oder den Willen, sich diesem Aussehen anzupassen. Ich habe übrigens das Gefühl, dass Cosplay-Fotos von japanischen oder allgemein asiatischen Cosplayern sehr oft eine sehr viel bessere Qualität haben, als die von Europäern oder US-Amerikanern. Das ist nicht böse gemeint, aber die besten Darstellungen, die ich bislang gesehen habe, waren nun einmal die von Asiaten. Irgendwie gibt man sich da mehr Mühe bei Kostüm und Requisiten. Woran mag das liegen? Vielleicht daran, dass Cosplay dort etablierter ist und sich dort keiner verstecken muss, wenn er dieses Hobby betreibt? Dort wird es ja als weitaus normaler als hier betrachtet. Da denke ich, werden jugendliche Cosplayer vielleicht auch noch von ihren Eltern ein wenig finanziell unterstützt. Wogegen viele deutsche Eltern ihre Töchter oder Söhne doch einfach nur für total bescheuert halten, wenn sie ihnen von diesem neuen Hobby erzählen. Jedenfalls war das leider bisher meine persönliche Erfahrung.
Ich habe übrigens mal, um ein Beispiel zu nennen, die nette Wollust aus Fullmetal Alchemist gespielt. Im Grunde war das sowieso schon mein Stil. An den Haaren musste ich nichts machen, nur noch schnell ein Kleid nähen, was auch ganz schnell klappte, da ich dabei das Gefühl hatte, dass es nicht ein Kostüm nur für eine Gelegenheit wäre (was ich manchmal etwas demotivierend finde), sondern da es was war, was ich auch sonst öfters hätte tragen können. Dann noch bisschen Schminke auf den Körper, ein "Tattoo" mit aufgetuscht, und schon war ich fertig. Das war schon ziemlich gelungen, muss ich sagen. Wobei es vielleicht auch ein wenig schade war, da so wenig machen zu müssen, und im Alltag fast schon so auszusehen, denn ein größerer Aufwand ist für mich gleichzeitig auch eine größere Herausforderung und daran habe ich besonders Spaß. Und diese Herausforderung gab es hier ja gar nicht. Aber ich konnte zum Schluss schöne Fotos machen lassen und irgendwie bin ich doch sehr froh gewesen, dass mir dieses Projekt so gelungen ist.
Allgemein lässt sich sagen, dass es mir persönlich beim Cosplay um die Herausforderung geht, einen fiktiven 2D-Charakter selbst darzustellen, in einer Umsetzung in das wahre Leben quasi. Mich reizt einfach das Künstlerische dabei, sowohl die theatralische Darstellung, als auch die Herstellung des Kostüms. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich in letzter Zeit doch eher weniger an Cosplay-Projekten gesessen habe. Ich werde eben auch alt. Wobei ich nicht ausschließe, dass ich in Zukunft doch noch das eine oder andere Projekt starten werde.
Wenn man von einer Ausführung ausgeht, bei der nicht das Kostüm an sich, sondern auch die Schauspielkunst gefragt ist, ist das sicherlich was anderes. Da kommt es ebennicht wirklich darauf an wieviel Mühe sich bei der Anfertigung des Kostüms gegeben wurde. Und wenn bei Wettbewerben jemand mit gekauftem Kostüm gegen jemanden antritt, der sich das Kostüm selbst gebastelt hat, ist das sicher etwas fragwürdig.
Gut dass Du dieses Beispiel nennst, ich wollte nämlich selbst kein misslungenes Cosplay präsentieren und somit irgendeine Person in rigend einer Art und Weise kränken, aber das von Dir beschriebene Bild ist wirklich ziemlich bekannt. Kann mir auch nicht so ganz vorstellen, dass das ernst gemeint war, allerdings muss ich mich auch bei den unfreweillig komischen Cosplayern immer Fragen, ob das kein Scherz sein soll.
Da stimmte ich Dir zu; wie oben erwähnt hatte ich auch einmal einen Charakter, der optimalzu mir passte (äußerlich zunächst), mein Glück war aber auch, dass eben dieser ein ähnliches Verhalten zeigte wie ich und ich ihn somit auch wesentlich besser rüber bringen konnte. Ich finde es nämlich auch wichtig, dass man sich charakterlich und nicht nur äußerlich mit dem Charakter aus der Serie identifizieren sollte.Es wäre doch blöd einen Charakter zu cossen, der nicht viel mit einem gemeinsam hat.
Aber oft gibt es das von Dir geschilderte Problem, dass einfach schon rein äußerlich ein zu krasser Unterschied vorhanden ist. Ich denke mir jedes Mal "Oh man.. sieht das schrecklich aus..", wenn ich ein 12 jähriges, pummeliges Mädchen mit kurzen Haaren, Brille und Zahnspange (gafür kann sie nichts aber es muss einfach in diese Auflistung ) auf Bildern zu einem Sephiroth Cosplay sehe. Ich frage mich, ob denn so jemand nicht merkt, wie schrecklich das aussieht.
Man bedenke aber auch, dass in Deutschland allein schon Mangasoder Animes einen ganz anderen Stellenwert habenalsin Japan. Dort gehört auch das zu etwas "normalem"; was bei uns aber eher weniger der Fall sein wird, und genau so verhlt es sich dann auch mit Cosplay. Aber generell ist es doch so, dass Kunst (egal in welcher der zahlreichen Mögichkeiten) ein Land hat, aus dem die Resultate einfach wesentlich besser, bzw. anders sind und einen hochwertigeren Eindruck machen. Das gibt es bei jeder Art der Kunst. Um ein Beispiel zu nennen: Tuning. Ich weiß nicht, ob Du schon auf Tuningmessen wart oder ab und an mal bist. Jedenfalls erkennt man auch dabei einen deutlichen Qualitätsunterschied wenn man sich z.B. die deutschen Tuner oder die Franzosen ansieht. Und selbst wenn die Qualität auf einem selben Niveau ist, strahlt das französische Fahrzeug wesentlich mehr Sorgfalt und Detailfreude aus.
Solange es gut aussah und Du Dich damit wohl gefühlt hast ist ja alles beim besten. :wink Wenn man nicht so viel zu machen hat für ein Cospla, hat das zwar irgendwie keinen großen Anspruch an die Kreativität, allerdings kann auch weniger dabei schief gehen und es ist doch recht interessant zu sehen, wie man sich als ein Charakter "fühlt", der einem sogar äußerlich ähnelt.
Ich bin mir nicht sicher, ob und wenn ja - wann ich nochmal dazu Lust hätte. Aber im Moment aufjeden Fall nicht. Wie äußerst Du Dich eigentlich zu dem Punkt mit der Oberflächlichkeit? Siehst Du das ähnlich oder musst du dem völlig widersprechen? Habe ich einfach Pech gehabt und zu viele oberflächliche Cosplayer kennen gelernt?
Ich finde es schon auch interessant, Rollen zu spielen, die charakterlich nicht ganz so sind, wie ich es im Alltag bin. Das stellt für mich gewissermaßen eine schauspielerische Herausforderung dar. Wobei ich weiß, dass da das Problem, dass es schief gehen könnte, natürlich eher besteht, als wenn man jemanden spielt, der einem charakterlich ohnehin sehr ähnlich ist.
Aber ich denke, wie man das angeht, ist auch sehr abhängig von dem, was man persönlich überhaupt von Cosplay hält. Jeder hat da ja einen etwas anderen Schwerpunkt: Dem einen Cosplayer geht es um ein möglichst perfektes Kostüm, der andere möchte einen Tag jemanden spielen, der er niemals sein würde oder wollte, und so mancher versucht, jemanden zu spielen, der ihm sowieso ähnelt, weil er meint, das würde am besten klappen. Es kommt auf den eigenen Standort an, würde ich sagen.
Zur Oberflächlichkeit: Ich denke, da gibt es leider eine Tendenz, zumindest hier in Deutschland. Das mag wirklich damit zusammenhängen, dass Cosplayer hier in Deutschland eben oftmals anders sind, als Cosplayer in, beispielsweise, Japan. Hier ist die ganze "Szene" doch eine ziemliche Nische. Insofern sammeln sich dort wenige Leute, die dann von anderen als Freaks betrachtet werden. Ich kann mir vorstellen, dass das bei einigen Leuten vielleicht auch Auswirkungen auf den Charakter hat. Oder vielleicht werden gerade bestimmte Leute in Deutschland Cosplayer, nur, weil es hier als Nische gilt?
In Japan hingegen ist es, wie wir schon erkannt haben, einfach etablierter. Da trifft man alle möglichen Menschen bei diesem Hobby. Da häufen sich keine 12-jährigen pickligen, dicken Mädchen. Stattdessen sind es verschiedenste Menschen verschiedensten Charakters (daher kommt wohl auch kein Gefühl auf, dass alle oberflächlich seien, weil sie zu verschieden sind), und eine größere Altersspanne ist es auch. Ja, irgendwie ist es doch in so, dass die ganze Manga- und Anime-Ecke und dadurch auch Cosplay hier in Deutschland immer als kindisch dargestellt werden. Demnach haben wir hier sehr viele jüngere Cosplayer im Land. Diese sind möglicherweise oberflächlicher, weil sie eben noch relativ jung sind. Oder sind viele vielleicht durch ihre Oberflächlichkeit Cosplayer geworden, weil es sie reizt, sich optisch zu präsentieren, also weil allgemein bei ihnen die Optik vorrangig ist? Ich muss allerdings sagen, dass tatsächlich viele Cosplayer leider etwas oberflächlich sind. Aber ich habe auch schon nette kennen gelernt. Würde ja auch wundern, wenn Cosplayer eine völlig homogene Gruppe wären und keine Individuen, die bloß ein Hobby verbindet.
Ich denke übrigens, auch, was die Kostümqualität anbelangt, ist es sehr einflussreich, was für einen Ruf Cosplay hier in Deutschland hat. Hier gilt es eben als Kinderei und demnach haben wir sehr viele junge Cosplayer. In Japan hingegen sind es schon zum Teil etwas ältere, wie wir ja schon geklärt haben. Während hier viele Schüler in der Szene sind, sind es in Japan durchaus Leute, die schon arbeiten und ein reguläres Einkommen haben. Ich denke, das beeinflusst eben schon sehr stark die Qualität von Cosplays. Wer mehr Geld hat, bekommt möglicherweise bessere Kostüme gekauft oder geschneidert. Außerdem sind ältere Cosplayer vielleicht etwas selbstkritischer und perfektionistischer mit ihren Kostüm. Und allein die Statur passt in vielen Fällen einfach nicht, wenn große, erwachsene Charaktere von Kindern gespielt werden sollen.
Natürlich ist es auch interessant sich mal in eine völlig andere Person hineinzuversetzen und zu versuchen diese Rolle trotzdem authentisch rüberzubringen. Aber in meinem Fall wäre es so, dass ich eine Kontrastfigur zu meinem eigenen Charakter nicht gut spielen könnte, bzw. vll gut schon, aber ich würde mich dabei nicht wohlfühlen. So würde ich nicht bei Detektiv Conan Rans Vater Kogoro spielen, da ich mich kein wenig mit ihm identifizieren kann - um mal ein konkretes (bekanntes) Beispiel zu nennen.
Ja da kommt es wohl wirklich auf die individuelle Schwerpunktgewichtung drauf an. Mir ist es eben wichtig, dass der Charakter zu demjenigen passt und die Persönlichkeit der beiden so auf einem Nenner liegt, oder auch gut ist es, wenn die jenigen gleiche Verhaltensweisen und Angewohnheiten zeigen. Also mir ist es grob gesagt wichtig, dass man die Rolle völlig authentisch spielt und keiner an de "Echtheit" dieser Person zweifelt. Es gibt eben Charaktere die passen wie due Faust aufs Auge und ich finde es für mich persönlich am besten, wenn ich eben nach so einem suche, ihn finde und das dann umsetze.
Du könntest mit dir Vermutung richtig liegen. Wenn ich an solche Cosplayer denk', fällt mir auf, dass deren Alter meist nicht über 25 hinaus geht. Und spontan denke ich an 2 Stereotypen, zum einen das dicke, 12 jährige Mädchen mit Zahnspange (natürlich mit Naruto Cosplay - auch etwas sehr auffälliges in dieser Nische) und die 18 jährige Möchtegern - Schiki-Micki Tusse, die allerdings geistignoch lang' keine 18 ist. Ausnahmen sind selten, aber genau das sind dann auch die mit denen ich mich verstehe.
Was die gesamte Kunst angeht gibt es riesen Unterschiede zwischen hier und dort. Man denke mal an die dort üblichen Ausdruckstänze, die hier auch misstrauisch beäugelt werden und nur den wenigsten gefällt. Dementsprechend wirkt sich vielleicht diese "Freiheit" und nicht wie bei uns dieses "Ausgestoßen sein/fühlen" auf die Cosplays und deren Qualität aus. Und was mir auch nocheingefallen ist. Wenn ich an die Leute, die ich kenne, die cosplayen denke,muss ich sagen, dassdas auch wirklich alles ziemliche Freaks sind. Zu denen auch schon vor deren Cosplay Zeit Cosplay gepasst hätte. Ist aber in Japan wohl ziemlich anders. Glaube kaum, dass dort so häufig wie bei uns diese oberflächlichen Cosplayer auftauchen?
Richtig. Aus dem Grund, dass es als kindisch bezeichnet wird, machen es auch vemehrt junge Jugendliche. Aber um zu zeigen, dass es nicht kindisch ist, müssten sich auchmehrere ältere damit befassen. Aber wenn das geschieht nicht, da es denen als kindisch vorkommt und sie sich auch gar nicht zugehörig fühlen unter all den 14 Jährigen. Paradoxer Teufelskreis. Schade drum. Aber ich glaube, dass gerade asiatische Kultur bei uns noch sehr lange brauchen wird, bis sie ins Alltägliche Einzug findet und nicht mehr abwertend mit dem Finger draufgedeutet wird.
Das mit der Statur hatten wir jaauch schon und da rege ich mich als wirklich am meisten auf, wenn irgendwer dickes großes ein kleines, zerbrechliches Mädchen spielen will. Und dann nicht die Frisur verändern oder Perücke tragen will.
Was ich persönlich gar nicht mag, ist das Cosplayen eines Bandmitgliedes einer J-Rock Band. Ich weiß gar nicht, was da manche für einen Hype drum machen und die Typen dann ja soo toll finden. Da sehe ich übrigens einen Punkt, der vor allem die Theorie mit dem Alter bekräftigt. Zuerst einmal glaube ich nicht, dass wen man älter ist so einen Aufstand wegen einem "Musiker" in einer Band machen würde. Man wird ja mit der Zeit erfahrener und so auf eine Band abzufahren gehört wohl eher zu den Jugendzeiten. Ich sehe da nämlich deutliche Paralellen zu den (typischen) Tokio Hotel Anhängern, die ein ähnliches Fan -> Star Verhalten zeigen. Wenn ich mir's recht überlege passt das Stereotyp mit der 12 jährigen Dicken genauso auf die Tokio Hotel Hörerschaft. Das könnte natürlich bedeuten, dass der ganze Narutoneuzuwachs vorher Tokio Hotal Fans war und sich nun für Animes / Mangas entschieden hat, da sie wegen Tokio Hotel ausgelacht wurden und nun denken "cooler" zu sein mit so einem "individuellen" Hobby.
Ich persönlich finde es gerade reizvoll, einen Tag mal komplett meinen Charakter umzukrempeln, beziehungsweise vorzugeben, ganz eine andere Person zu sein. Es ist sicherlich anstrengend, aber irgendwie doch auch nur eine Frage der Übung. Die Hauptfrage ist natürlich: Möchte man das überhaupt üben? Im Schauspielbereich mag man es ja gut gebrauchen können und wenn ich daran denke, hinter was für einer Fassade im Alltag manche Menschen so leben, dann scheint so ein "dauerhaftes Schauspiel" in unserer Gesellschaft ja auch nichts Ungewöhnliches zu sein. Bedauerlicherweise, kann ich im letzten Fall nur sagen. Aber naja, wie ich schon schrieb: Mancher mag die Herausforderung, mancher nicht. Ich fühle mich bei soetwas nicht unwohl, wenn man auch sagen muss, dass es natürlich kompliziert ist und auch etwas anstrengend, immer in der Rolle zu bleiben. Aber Schauspieler bekommen das ja auch hin und ich finde Schauspiel an sich sehr interessant, auch als eigenes, aktiv durchgeführtes, Hobby. Aber täglich würde ich das beispielsweise auch nicht machen wollen. Einmal oder zweimal im Jahr geht das aber.
Es ist hier in Deutschland ja wohl auch so, dass viele Cosplayer hier Cosplay nur als jugendliche Phase betreiben. Vielleicht ist es eine Mode, vielleicht eine nur kurzzeitige Faszination für Japanisches. Da wird dann möglicherweise zweimal oder dreimal gecosplayed, mit dem Kostüm auf Messen gegangen, und dann war es das schon wieder. Demnach gibt es in dem Bereich einfach keine Übung, da man es nur zweimal gemacht hat, und außerdem wird es wohl auch nicht so ernst genommen, weshalb nicht versucht wird, eine möglichst gute Qualität zu erreichen. In Japan hingegen gibt es Cosplayer, die machen das über Jahre, die entwickeln sich in der langen Zeit natürlich auch weiter, und denen ist das Hobby auch wirklich sehr wichtig, weshalb sie sich eben sehr viel Mühe damit machen (einige verdienen sich auch Geld mit dazu, indem sie im Kostüm für Fotos posieren, da ist es dann ja auch klar, dass man sich möglichst viel Mühe machen möchte, um dann auch gut zu wirken). Anders, als einige Jugendliche hier, die sich denken "Ach, ich mache jetzt einfach mal ein Cosplay, ist doch lustig, das einmal zu probieren". Natürlich ist es, meiner Meinung nach, wichtig, auch Spaß daran zu haben, aber ich finde, Ernsthaftigkeit in einem Hobby und Spaß schließen sich ja nicht zwangsläufig aus.
Sicherlich wäre es auch wünschenswert, wenn das Hobby Cosplay in Deutschland etablierter wäre. Die Frage ist, wie könnte man das anstellen? Allein Manga und Anime gelten in Deutschland ja noch als kindisch oder pervers, jedenfalls haben die Leser, wenn sie älter als 14 Jahre alt sind, ja schon bei vielen Leuten einen seltsamen Ruf. Ob sich das alles möglicherweise ändern würde, würde man beispielsweise mal ernsthafte Animes zu einer guten Sendezeit im deutschen Fernsehen bringen? Oder würde das scheitern, da sich das, ja schon wegen der vorherrschenden Vorurteile, hier in Deutschland sowieso kaum einer ansehen würde, der sich ohnehin schon für Anime interessiert? Sehr sicher bin ich mir aber, dass mit einer Etablierung von Anime und Manga auch Cosplay etablierter werden würde. Das würde die Qualität sicherlich steigern und damit das Hobby auch wieder "aufwerten".
Ich muss sagen, ich rege mich über misslungene Cosplays eigentlich gar nicht auf. Es ist ja nicht mein Problem. Wenn es mir nicht gefällt, muss ich nicht hinsehen. Ja, eigentlich können misslungene Cosplays sogar lustig sein, wenn man Schadenfreude als akzeptabel ansieht. Daher habe ich nichts gegen junge Cosplayer, die ihre Cosplays nicht so besonders gut hinbekommen. Wobei ich natürlich immernoch froher wäre, gäbe es mehr qualitativ hochwertige Cosplays zu sehen. Wobei die Frage natürlich wäre, ob vielleicht die misslungenen Cosplays hierzulande eben auch hierzulande das Bild von Cosplay verschlechtern?
Gegen das Cosplayen von Prominenten habe ich eigentlich auch nichts, auch, wenn ich es selbst nicht machen würde. Wenn es gut aussieht, dann finde ich das auch in Ordnung. An sich ist es meiner Meinung nach einfach jedem selbst überlassen, als was er sich verkleidet. Ist ja nicht meine Sache, sondern allein ihre. Wobei ich schon zustimmen kann, dass diese enorme Fixierung auf Stars schon eher für Kinder und Jugendliche typisch ist. Wobei es auch Erwachsene gibt, die sich nicht "besser" benehmen. Wenn ich so daran denke, wie viele tatsächlich volljährige weibliche Robbie-Williams-Fans es gibt. Oder die älteren Frauen, die George Clooney hinterher rennen. Also das ist schon ein übler Star-Kult, egal, ob bei Musikern, Schauspielern oder wem auch immer. Dass diese Leute sich dann nicht nach ihrem Idol verkleiden, liegt wohl nur daran, dass Cosplay unter älteren Menschen weniger verbreitet ist.
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