Ist Logopädie für kleine Kinder sinnvoll?

Hallo,

ich muß nun zuerst einmal etwas ausholen, damit ihr auch meine Frage richtig nachvollziehen könnt. Meine Tochter bekam mit drei Jahren die Polypen operativ entfernt, dazu wurde noch ein Loch in jedes Trommelfell gemacht, um die Flüssigkeit abzulassen. Zum Glück waren keine Röhrchen notwendig. Ihre Sprache hat sich dadurch bedeutend verbessert. Einige Worte spricht sie noch falsch aus, wie zum Beispiel dod für doch.

Ich denke aber, dass das Gewohnheit ist. Ich sage es ihr dann immer wieder richtig vor und meistens spricht sie es auch korrekt nach. Nun war ich bei der U-Untersuchung (meine Tochter ist nun 4 Jahre) und habe das Thema mit meiner Kinderärztin besprochen. Meiner Tochter ist nach wie vor in HNO-Kontrolle, da sie bei Schnupfen immer wieder Phasen hat, bei denen sie schlecht hört.

Die Kinderärztin meinte, das wir auf Grund der Vorgeschichte noch keine Logopädie machen sollen, da sie sich seit der Operation prächtig entwickelt hat. Sie lispelt auch ein wenig, aber deswegen würde sie nie ein Kind zur Logopädie schicken. Wenn es mit 5-6 Jahren immer noch die kleinen Sprachdefizite gibt, könnte man immer noch zur Logopädie gehen. Muss dazu sagen, dass es wirklich nur wenige Worte sind und der Satzbau dagegen schon weiter als bei anderen gleichaltrigen entwickelt.

Nun sprach meine Schwägerin mich darauf an, sie ist von Beruf Kindergartenleiterin und hat diverse Erfahrungswerte der Sprachprobleme. Sie meinte ich solle schnellstens zur Logopädie. Auch die Erzieherin meiner Tochter im Kindergarten meinte nun, es sei besser sie beim Logopäden, wegen dem Lispeln, vorzustellen. Meine Kinderärztin hat dagegen ganz unabhänging von den Aussagen der beiden direkt gesagt, dass sehr viele Kindergärten sehr schnell mit Logopädie seien.

Nun stehe ich zwischen zwei Stühlen. Was soll ich tun? Ich will doch nur das Beste für meine Maus. Demnächst kommt ein Logopäde in den Kindergarten, um sich die Kinder anzusehen, die Probleme haben. Soll ich hingehen und somit auf die Erzieher hören oder doch lieber auf die Kinderärztin!

Ich finde es erstmal sehr gut, das Du Dir soviele Gedanken darüber machst. Das tun nicht viele.

Meine Meinung dazu ist, das Du in erster Linie, auf den Rat Deiner Kinderärztin vertrauen kannst, sofern Du auch bis dato gute Erfahrungen mit ihr gemacht hast. Ich denke nämlich auch, das heutzutage viel zu schnell irgendwelche Sachen unbedingt nötig sind. Du selber hast ja auch das Gefühl das Deine Tochter sich für ihre Verhältnisse prächtig entwickelt hat. Also nicht in Panik ausbrechen und die Pferde scheu machen. Ich habe Ergotherapie gelernt und die Ergotherapeuten arbeiten ja auch eng mit den Logopäden zusammen. Ich denke das Du wirklich noch wenigstens bis zur Schuluntersuchung abwarten solltest. Man darf nicht vergessen das Deine Tochter sich sehr gut entwickelt hat, sprachlich. Meine Tochter hat ganz lange das s nicht markant genug ausgesprochen und sollte auch auf guten Rat von Erzieherinnen und so weiter zum Therapeuten. Die Ärztin wiederum sagte das ich noch abwarten solle.

Heute ist sie in der ersten Klasse und das s spricht sie nahezu perfekt. Also mein Tip, jeden Rat beherzigen, aber nicht verrückt machen lassen. Wenn Du ganz unsicher bist, einfach mal einen anderen Kinderarzt befragen um sicher zu gehen.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück!!! Jedes Kind entwickelt sich in der eigenen Geschwindigkeit und das ist auch gut so.