Renaissance-Mann/Frau

Der Begriff „Renaissanceman“ läuft mir momentan immer häufiger über den Weg.Er bedeutet, dass man sich für alles ein bisschen interessiert, quasi einen generalistischen Ansatz vertritt. Ein Renaissance-Mann oder eine Renaissance-Frau weiß über alle Themengebiete etwas oder wenn nicht, beschäftigt er/sie sich damit. Das Idealbild ist eine allumfassende Bildung.

Die Frage, die sich mir stellt ist: Ist es in unserer Gesellschaft der Spezialisierung noch möglich einen solchen Ansatz für sich selbst zu vertreten? Zur Zeit der Renaissance war es ja möglich, sich in allen Themengebiete auszukennen, siehe Leonardo da Vinci, aber heute? Persönlich finde ich, dass man sich mit dem beschäftigen sollte, was einem interessiert. Ich mache mir dann jedoch oft Gedanken, welchen Nutzen dieses Wissen dann für mich hat, bzw. dass mir eigentlich die Zeit dazu fehlt mich mit so etwas zu beschäftigen.

Wie denkt ihr darüber? Seid ihr eher Spezialisten oder Generalisten und wie geht ihr damit um? Welche Prioritäten setzt ihr dabei in eurem Studium/Beruf und in eurer Freizeit?

Ich finde, in unserer Gesellschaft gibt es gar keine andere Möglichkeit, als sich für alles ein bisschen zu interessieren. Wenn man sich nur in einem Themengebiet auskennt und sonst nichts weiß, steht man schnell dumm da. Man muss wirklich von so vielen Dingen etwas wissen, um noch mitzukommen.

Ich denke aber nichts, dass die Menschen in der Renaissance von allem "ein bisschen" was wussten. Die gebildeten Leute, wie eben Leonardo DaVinci, wussten eher sehr viel in sehr unterschiedlichen Gebieten - in seinem Fall zum Beispiel Physik, Kunst, Religion, Geschichte und Sprache. Und sowas ist meiner Meinung nach heutzutage schon schwerer, weil es einfach zu allem so viel mehr Fakten gibt. Zwar haben wir viel mehr Möglichkeiten, uns zu informieren, aber es gibt eben auch gar keine Grenzen des Wissens.