Nomenklatur bei Grafikkarten

vom 14.10.2009, 21:49 Uhr

Liebe Hardwareexperten unter euch: Früher habe ich noch halbwegs durchgeblickt, was die Namensgebung bei Grafikkarten angeht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals ein GeForce 3 Ti 200 bekommen habe. Und dann gab es noch die Ti 500 und die ganz „normale“ Geforce 3. Aber seit ich jetzt auf GT 2xx von NVidia gestoßen bin, fühle ich mich verwirrt. Das einzige, was mir noch klar ist, sind die Spitzenmodelle GTX 260, 275, 285, 295.

Auch bei ATI waren mir die Namen die wirklich geläufig. Mir ist klar, dass ein Modell einer neueren Serie nicht gleich besser ist, aber wie die denn insgesamt aufgebaut sind, blicke ich einfach nicht durch. Könnte mir vielleicht jemand ganz grob erklären, wie ich die Modelle besser unterscheiden kann? Die gängigsten Hersteller sind mit zum Glück noch klar. :wink:

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» Schweinebraten John » Beiträge: 181 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das System ist eigentlich ganz "einfach":

Bei ATi bestehen die Kartennamen aus einer vierstelligen Zahl, wobei die erste Zahl die Generation angibt. Die zweite Zahl ordnet grob ein, ob die Karte für die jeweilige Generation im High-End, Performance, Mid-Range oder Low-End gebiet anzusiedeln ist. Die dritte Zahl spezifiziert dann noch mal etwas genauer, die vierte ist eigentlich immer 0. Ein paar Beispiele:

4870 -> 4 für die Generation (aktuell sind wir bei 5 angekommen), 800 deutet auf High-End hin und außer 70 gibt es noch eine 4890 und eine 4850, dementprechend die mittlere Karte unter den High-End Karten.

4650 -> 4 für die Generation, 600 für das Mittelfeld und 50 als genauere Angabe, soweit ich weiß gibt es hier nur eine 4650 und eine 4670.

Generell kann man sagen die x8xx Karten sind High-end, die x7xx Karten Performance, x6xx ist im Mittelfeld anzusiedeln und alles darunter ist im Prinzip nur noch dafür da, wenn man eine Karte mit neuer Technologie will, aber kaum Leistung braucht.

Bei nVidia wurde es seit der Umbenennung auf GT(S/X) xxx etwas komlizierter. Früher gab es auch hier 4 Zahlen für Generation und grobe Leistungseinordnung (2. Stelle), außerdem noch LE, GS, GT, GTS, GTX oder bei der 8800 auch noch Ultra als Zusatzbezeichnung, praktisch die 3. Stelle bei ATi um zu sehen, wie leistungsfähig die Karte in ihrem Leistungsbereich ist. Mit der Umbenennung hat nVidia eigentlich vor gehabt, aufsteigende Zahlen auf mehr Leistung deuten zu lassen. In der Realität sieht das anders aus. Die GTS 250 (die alte 9800 GTX+) ist schwächer als die GTX 260 mit 192 Shadern, welche schwächer ist als die mit 216 Shadern, welche schwächer ist als die GTX 275 bzw. 280, welche im Prinzip gleichauf liegen. Dann kommt die GTX 285 und ganz oben allerdings als Dual-GPU-Karte die GTX 295. Darunter gibt es dann noch die GT 220, allerdings mit einer lächerlich geringen Leistung, so dass diese Karte im Prinzip kaum noch erwähnenswert ist. Generell ist alles unterhalb der GTS 250 ziemlich undurchsichtig durch umbenannte alte Karten und nicht eingehaltene Leitsätze von nVidia.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielen Dank erstmal für die Antwort. So ganz grob ist mir jetzt klar, wie das System aufgebaut ist. Ich hatte allerdings selber einmal eine mobile ATI Grafikkarte. Anscheinend ist hier die Namensgebung abweichend, denn sie trug den Namen Mobility Radeon 9800. Allerdings ist sie jetzt auch schon einige Jahre alt und war, meinem Wissen nach, auch schon damals keine besonders gute Karte. Wie geht/ging es dann mit dieser Serie weiter? Werden die nicht auch Probleme bekommen, wenn man in der zehnten Generation ist?

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» Schweinebraten John » Beiträge: 181 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die 1. Stelle bei ATi Karten gibt zwar die Generation an, aber nicht die wievielte Generation es ist. Vor den xxxx Karten gab es zuerst xxx Karten und davor eben die 9xxx Reihe.

Mobile Grafikprozessoren sind generell deutlich schwächer als ihre stationären Gegenstücke, man kann mobile Karten also nicht mit den "normalen" anhand des Names vergleichen, hierzu muss man sich Benchmarks anschauen. Allerdings gelten die selben Namensregeln innerhalb der mobilen Karten, man kann daran also mobile Karten durchaus untereinander vergleichen.

Zu deiner Karte: Anhand der Nummer müsste es eigentlich eine ganz gute Karte innerhalb ihrer Generation unter den mobilen Karten gewesen sein, im Vergleich zu heutigen Desktopkarten allerdings lächerlich schwach, im Vergleich zu heutigen mobilen Karten auch kaum noch nennenswert.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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