Skandal: "Mein Kampf" - Manga

vom 03.10.2009, 18:41 Uhr

Hallo Morgaine,

Die Eltern können nur wieder "gerade biegen", was sie auch selbst als falsch betrachten. Wenn sie aber kein Problem mit den "wirren Gedanken" des Kindes haben, weil sie derselben Meinung sind, oder aber sich für die Gedanken des Kindes gar nicht interessieren, dann denke ich, könnte es schon Probleme geben. Gerade, dass man sich um das Denken des Kindes gar nicht mehr kümmert, ist ein zunehmend ernsthafter werdendes, und immer weiter verbreitetes, gesellschaftliches Problem.

In so einem Fall denke ich schon, dass Kinder dann Gelesenes oder Gesehenes absolut falsch interpretieren könnten, und das dann auch nie von Eltern oder anderen Menschen korrigiert wird. Schön ist das nicht, aber, wie ich auch schon schrieb, liegt die "Schuld" da dann doch sehr bei den Eltern des Kindes, die eigentlich darauf achten sollten, dass das Kind bestimmte Dinge gar nicht (unkontrolliert) liest oder ansieht. Die Schuld liegt nicht beim Medium an sich, finde ich jedenfalls.

Was Bücher anbelangt, die Menschen stark beeinflussen, hast du bei deiner Aussage sicherlich noch nichts vom "Werther-Effekt" gehört, oder? Nach der Veröffentlichung von Goethes "Die Leiden des jungen Werther" stieg die Selbstmordrate stark an. Im Werk wird der Selbstmord der Hauptfigur schließlich stark romantisiert und irgendwie auch heroisiert, weshalb dann viele Leser wohl auch meinten, nun, da dies als so romantisch und vielleicht auch legitimer gelte, könnten sie es auch tun. Natürlich wird das keiner gemacht haben, der nicht zuvor bereits Suizidgedanken gehabt hat, aber für diese war das dann so ein Schubser in die Richtung, es tatsächlich zu versuchen. Übrigens wurde das Buch dann auch eine Zeit lang deswegen verboten. Also Bücher können schon eine große Wirkung auf Menschen haben, auch, wenn sie bloß Fiktion sind (dass "Die Leiden des jungen Werther" grob an einen echten Fall angelehnt sind, ist eine andere Sache, denn das wissen und wussten viele Leute beim Lesen ja auch nicht).

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@ Morgaine: Ist vielleicht nicht das optimalste Beispiel, aber ich möchte mal die Bibel nennen (bzw Koran, Thora etc.). Auch die Bibel kann Menschen erheblich beeinflussen. Sicher wird das bei jemandem, der die Bibel nicht so ernst nimmt nicht viel nützen, aber es gibt sehr viele tiefgläubige Christen, die sich bei Fragen immer an die Bibel, bzw. an Gott wenden und somit stark von der Schrift beeinflusst werden. Und wie Wawa666 schon angesprochen hat, können Texte oder Schriften auch oftmals sozusagen den "Anstoß" zu etwas geben.

Ja, leider können eltern nur richtig biegen was sie als falsch betrachten und auch nur dann, wenn sich die Kinder überhaupt noch "richtig biegen" lassen, denn da kommt man zum nächsten Problem. Versuch mal einen Jugendlichen der gerade eine Hochphase der Pubertät erlebt umzubiegen, bzw seine Meinung zu korrigieren. Da wirsdt Du nicht weit kommen, denn eben jene / jener wird sturr bleiben und dem Versuch trotzen. Oft unternehmen auch Eltern nichts, da sie sich fürchten oder von vorneherein davon ausgehen, dass sie nichts verbessern können bei ihren Kindern. Und wenn die Eltern ihren Kindern schon eine NS Ideologie inbläuen, werden die Kinder eben genauso. Da liegt der Fehler aber bei den Eltern. Passend zum Thema - diese Reportage.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sann hat geschrieben:Ist vielleicht nicht das optimalste Beispiel, aber ich möchte mal die Bibel nennen (bzw Koran, Thora etc.). Auch die Bibel kann Menschen erheblich beeinflussen.

Deswegen hatte ich belletristische Bücher geschrieben. Religiöse Schriften würde ich da völlig ausklammern, da man die Bibel, den Koran, usw. nicht mit einem belletristischen Werk vergleichen kann. Das sind für mich zwei völlig verschiedene Sachen.

@Wawa: Natürlich ist es wichtig, welche Einstellung die Eltern haben. Nur da denke ich, wenn bei den Eltern eine verdrehte Einstellung schon gegeben ist, wird das Kind sie weitaus mehr übernehmen, als wenn es nur ein Buch dazu liest. Weil für Kinder Bücher nunmal eben nur Bücher zur Unterhaltung sind, sie wollen spannende Geschichten lesen. Bei Jugendlichen mag der Fall noch anders sein, aber bei Kindern denke ich, dass sie sich weitaus mehr an dem orientieren, was ihre Eltern ihnen vorleben.

Goethe war bei uns Schullektüre und wurde sogar sehr ausführlich besprochen, allerdings liegt die Veröffentlichung von seinem Werther ja doch schon einige Zeit zurück, ich denke nicht, dass man das auf unsere heutige Gegenwart beziehen kann. Es bringen sich auch eine Menge Leute um, die den Werther nie gelesen haben. Ich würde es eher so sehen, dass jene mit der Todessehnsucht dann bewusst ein Buch wie den Werther lesen, weil der Gedanke bei ihnen schon vorher da war und sie vielleicht von diesem Buch gehört haben. Diese Todessehnsucht kommt aber nicht durch die Lektüre eines Buches, die war schon vorher vorhanden, durch die unterschiedlichsten Auslöser. Wer den Werther so liest, empfindet das Buch vielleicht als tragisch, bekommt deshalb aber keine Lust darauf, sich umzubringen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo noch einmal,

Durch weitere Recherche habe ich herausgefunden, dass man sich in Japan bewusst ist, dass dieser Manga in Deutschland sehr stark in der Kritik steht. In Japan verkauft er sich hingegen wohl sehr gut, und bei Umfragen scheint man herausgefunden zu haben, dass doch viele der Leser hoffen, durch diesen Manga einen Einstieg in die weitere Beschäftigung mit der deutschen, oder allgemein europäischen, Geschichte zu finden. Das wäre also schon ganz positiv zu betrachten, dass man tatsächlich versucht, einen bildenden Nutzen aus dem Manga zu ziehen, und ihn nicht als reine Unterhaltung betrachtet.

Eben wegen der Kritik hier in Deutschland, die wohl mittlerweile überall durch die Presse geistert, haben die Verantwortlichen des Mangas auch eine Stellungnahme gegeben, dazu, was sie sich von dem Manga versprechen, und wieso sie ihn so veröffentlicht haben. Dies finde ich besonders interessant, da so die Intention des Verlages aus erster Hand vorliegt, sprich, das Rätselraten, was man damit ausdrücken wollte, sollte beendet sein. Wobei natürlich auch jeder über seine wahre Intention lügen und einfach behaupten könnte, was er glaubt, was die anderen Menschen hören wollen, aber das ist ein anderes Thema.

Die, die den Hitler-Manga veröffentlicht haben, wollten damit beleuchten, was eventuell einen Menschen dazu bringen könnte, so zu handeln, wie Hitler das getan hat, sagen sie jedenfalls selbst. Man beschäftigt sich also mit seinem Leben, und wie er diese bewertete, welche Schlüsse er daraus zog, und wie er dann eben zu seiner bekannten Gedankenwelt kam. Es soll also quasi erklären, wie Menschen so werden können, wie sie sind. Ohne jedoch das Verhalten zu entschuldigen. Immer soll klar sein, dass Hitler sich selbst für sein Denken entschieden hat, und es ist klar, dass er auch anders hätte handeln können. So soll dargestellt sein, wie er als Kind Gewalt erlebte, und daraus eben nicht lernte, selbst Gewalt zu vermeiden. Da ist es ja klar, dass er sich im Grunde auch anders hätte entscheiden und entwickeln können, nämlich dazu, Gewalt, da selbst erlebt, strikt abzulehnen.

Natürlich könnten jetzt manche Menschen kritisieren, dass man überhaupt nach Gründen für Hitlers Ideologie sucht. Es gibt ja selbst Kritiker, die sich schon daran stören, dass man Hitler überhaupt als Menschen wahrnimmt, und nicht als unmenschliches Monster. Ich denke, solche Leute wollen einfach nicht wahr haben, zu welch schlimmen Taten Menschen fähig sind. Ich persönlich denke aber, gerade durch den Versuch, zu erkennen, was einen Mensch zu dem gemacht hat, was er ist oder war, kann man lernen, wie man soetwas in Zukunft verhindert. Wenn Menschen, ganz vereinfacht ausgedrückt, solch eine Tendenz wie der junge Hitler haben, dann könnte man nun, aus der Geschichte lernend, auf diese zugehen, und eben verhindern, dass sie sich ebenso wie Hitler entwickeln. Dazu müsste man aber dann natürlich erst einmal eine Idee davon haben, wie denn jemand überhaupt dazu kommt, sich "in Richtung Hitler" zu entwickeln.

Übrigens scheinen dieselben Verantwortlichen, die den Hitler-Manga haben veröffentlichen lassen, auch andere mehr oder weniger biographische Werke einflussreicher Personen veröffentlicht zu haben. Beispielsweise soll man auch Karl Marx und "Das Kapital" behandelt haben, und zwar mit demselben Hintergrund: Um zu zeigen, wie sich bestimmte Ideen, gute oder schlechte, entwickeln können.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn sich wirklich viele Japaner, die sich diesen Manga zugelegt haben, nun mit der deutschen, bzw. europäischen Geschichte befassen, ist das doch wirklich mal etwas sehr positives und kommt diesem Manga sehr zu Gute. Anscheinend ist man sich also auch völlig im Klaren, dass es sich nicht um Fiktion, sondern um Fakten der Geschichte handelt. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass der Manga nun für Kinder nicht so schwer zu bekommen ist, wie anfangs von Wawa angedeutet wurde. Denn wenn es wirklich ein Verkaufsschlager wird, kommt man viel leichter daran. Da sich allerdings die Erwachsenen mit dem Manga ernsthaft beschäftigen, denk ich, dass es zu guter Aufklärungsarbeit kommen kann und die Kinder, die an den Manga geraten, nicht im Unklaren gelassen werden, was es mit Hitler auf sich hatte.

Schade finde ich nur, dass hier in Deutschland bisher kein Buch veröffentlicht wurde, das wirklich die breite Masse anspricht und für ein größeres Interesse an der asiatischen Kultur und Geschichte sorgt. Selbst hier in Deutschland wissen viel zu viele erwachsene Menschen nicht über Hitler richtig bescheid und zeigen keinerlei Interesse an Geschichte. Ich werfe mal die Vermutung in den Raum, dass sich viel mehr Asiaten oder Japaner mit ihrer Kultur und Geschichte befassen, als es zum Beispiel wir Deutschen tun.

Ja, in wie weit die Auskunft des Verlages an die Presse erlogen oder wahr ist, ist fraglich, ich gehe aber mal von der Wahrheit aus. Hier möchte ich aber mal einwerfen, dass die Aussage klingt, als wäre Hitler so geworden, weil er es so wollte ("sich selbst für sein Denken entschieden hat"), aber gerade da will ich einwerfen, dass Hitler ja seine Ideologie nur der verbreiteten Rassenlehre entnommen hat, bzw. bei Autoren abgekupfert hat und die Ideologie nicht seinem Geiste entsprungen ist, sondern er diese Ideologie nur besonders radikal umgesetzt hat. Aber warum Menschen so werden wie sie sind, kann der Manga denke ich nicht richtig erklären. Man kann in der besten Familie mit der besten Erziehung aufgewachsen sein und trotzdem missraten. Ich denke aber, dass der Manga vor allem zeigt, was seinen Aufstieg begünstigt hat. So negativ das jetzt auch klingen mag (und ich entschuldige mich vorher schon, falls dies falsch verstanden wird), aber der Manga lehrt auch, was vorbildlich an Hitler war. Es gibt nämlich genau eine Sache an Hitler, die man durchaus vorbildlich nennen kann, egal was er alles für Verbrechen begangen hat. Und zwar zeichnete er sich durch eine Willensstörke und Zielstrebigkeit aus, die man heute so nur noch selten findet. Er wollte seine Ziele koste es was es wolle umsetzen - und er hat so lange gekämpft, bis er seinen Willen umgesetzt hatte. Ich würde niemals sein Handeln gutheißen, allerdings finde ich diese Zielstrebigkeit, Willensstärke und Ehrgeiz einzigartig.

Ich denke es ist mehr als schwer zu verhindern, dass so etwas wieder geschieht. Wenn 3 Faktoren aufeinander treffen, könnte es noch einmal so weit kommen. Zum einen müsste der neue Hitler einen genauso großen Ehrgeiz haben. Außerdem eine gefährliche, menschenrechtsverachtende Ideologie - und schließlich der wichtigste Punkt: Das olk müsste sich wieder blenden und manipulieren lassen. Ich hoffe, dass man daraus gelenrt hat und nie wieder etwas derartiges geschehen kann. Gegen diesen strikten Willen kannman nichts sagen, den finde ich sehr erstrebenswert. Aber es muss einfach eine bessere Aufklärung stattfinden um Deutschland wirklich entnazifizieren zu können.

Oh weh. "Das Kapital" kann ich mir als Manga Umsetzung überhaupt nicht vorstellen. Aber da habe ich nun weniger, bzw. keine Bednken, die ich anfangs bei dem Hitler Manga hatte.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Morgaine,

Aber Kinder müssen sich auch nicht zwangsläufig nach den Eltern entwickeln. Es gibt auch Kinder, die sich dann in genau die andere Richtung entwickeln, weil ihnen die Ideologie der Eltern absolut nicht passt. Sicherlich, in der Kindheit wird das meist noch nicht so sehr hinterfragt, aber spätestens in der Pubertät entwickelt sich bei einigen dann glücklicherweise doch ein eigener Kopf.

Du schriebst auch, dass es so eine Selbstmord-Welle wie nach Erscheinen der "Leiden des jungen Werther" heute nicht mehr geben könnte. Na, wie es heute genau aussieht, kann ich dir nicht sagen. Allerdings gab es vor einigen Jahren, also durchaus in der Neuzeit, mal eine Fernsehdokumentation über Selbstmord, die von sehr vielen Leuten gesehen wurde, und schwupps! War die Selbstmordrate plötzlich wieder rapide angestiegen. Kein Wunder, dass sich dann auch Wissenschaftler damit befasst haben. Wenn es dich interessiert, google bitte mal nach dem Begriff "Werther-Effekt". Also haben fiktive Darstellungen schon einen großen Einfluss auf die Leser oder Zuschauer.

Hallo Sann,

Natürlich kann nie vollständig geklärt werden, wie jemand denkt, oder warum er etwas denkt, da man ihm nicht in den Kopf sehen kann. Aber man kann spekulieren, und ich denke, das wäre immerhin ein kleiner Schritt in diese Richtung. Quasi das Beste, was man noch tatsächlich tun kann, angesichts dem Mangel besserer Methoden.

Nun stimmt es natürlich, dass Hitler auch durch sein Umfeld beeinflusst war. Die Rassentheorien hat er nicht selbst erfunden, sondern nur übernommen, das stimmt. Aber man muss ja nicht alles in sein eigenes Glaubenssystem annehmen, was einem präsentiert wird, oder? Er hätte ja beispielsweise auch hinterfragen können, was man ihm da über Rassen erzählt hat. Oder, auf eine weniger drastische Ebene übertragen: Wir müssen ja auch nicht irgendwelche gröhlenden, primitiven Schlager mitsingen, auch, wenn das gerade als modern gelten sollte. Also insofern kann man schon sagen, dass Hitler seinen Weg irgendwie "gewählt" hat. Wobei es natürlich eine Frage ist, ob man so eine Entscheidung wirklich bewusst macht, oder ob das eine Art "Charakterfrage" ist, die einem in die Wiege gelegt ist, und aufgrund derer man eher unbewusste Entscheidungen für oder wider bestimmte Dinge trifft.

Ob Hitler so ehrgeizig war? Naja, es stimmt schon, dass er sich für seine privaten Ziele sehr einsetzte. Das Unglück ist, dass es Menschen verachtende Ziele gewesen sind. Aber ob der Manga auf diesen Ehrgeiz hinweisen möchte, da bin ich mir nicht so schlüssig. Wohl aber erkenne ich eine Tendenz, darstellen zu wollen, wie es jemand schafft, durch bestimmte Tätigkeiten die Massen für sich zu gewinnen. Wo wir wieder beim Thema "erfolgreiche Massenmanipulation" wären. Darüber sollte man schon etwas wissen. Vor Allem auch, um zu erkennen, wenn jemand versucht, für zweifelhafte Ziele Massen in seinen Bann zu ziehen, und dann Schlimmeres verhindern zu können.

Ich persönlich weiß nicht recht, ob sich soetwas in der Zukunft verhindern ließe. Leider lassen sich viele Menschen doch blenden und bestimmte Dinge wiederholen sich immer wieder. Vielleicht wäre es anders, wenn sich mehr Menschen geschichtlich bilden würden. Dann könnte vielleicht auch aus der Geschichte gelernt werden. Aber ich befürchte leider, im Moment haben einfach zu wenig Leute ein historisches Wissen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo Wawa,

Ich meinte es auch nicht so, dass Hitler nicht sich hätte anders entscheiden können. Ich wollte nur ausdrücken, dass er seine Ideologie ja abgekupfert hat und nicht selbst geschaffen hat. Klar hätte er anders wählen können. Es zwang ihn keiner diese Ideologie mit seinem Gedankengut zu verschmelzen. Ob einem soetwas in die Wiege gelegt ist? Womöglich.. Aber davon abgesehen, ist es - ich nenne es mal "normal" - dass bei so vielen Menschenleben in so vielen hunderten Jahren irgendwann wieder ein Tyrann der Volk beherrscht. Es liegt wohl auch in der Natur des Menschen hungrig nach Macht zu sein. Der eine mehr, der andere weniger.

Ja, das Unglück war tatsächlich, dass es menschenverachtende Ziele waren. Jemand mit gleicher Zielstrebigkeit und Willensstärke aber guten Zielen kann es eben so weit schaffen. Ich erwähne hier mal Mahatma Gandhi. Hätte er nicht ehrgeizig seine Ziele verfolgt, wäre er so weit auch nicht gekommen. Ich wollte gar nicht ausdrücken, dass der Manga das direkt lehren will, sondern eher, dass der Ehrgeiz und die Willensstärke Hitlers in meinen Augen erstrebenswert sind, wenn man seine Ziele durchsetzen will. Der Weg nach oben ist steinig, wenn man sich aber so darum bemüht wie Hitler oder Gandhi ist er nicht unerreichbar.

Esdürfte wirklich sehr schwer sein. Wie ich shcon sagte, brauch nur noch einmal so ein Mensch mit diesem Willen und falschen Zielen kommen, dann kann das wieder so enden. Ob die Leute aus der Geschichte lernen? Wenn ich es mir recht überlege dann nicht. Der Mensch lernt nicht aus seinen Fehlern - auch das liegt wohl in der Natur des Menschen. Klar gibt es Menschen, die aus ihren Fehlern lernen, aber ich meine grundsätzlich wird es nie diesen perfekten Menschen geben, der keine Fehler macht oder aus ihnen lernt. Es wird immer das eine und das andere geben. Es scheint unabwendbar, dass soetwas immer wieder geschehen könnte. Apropos: "Die Welle" kennst Du bestimmt?

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vor ein paar Tagen geriet ich beim Durchsuchen des Internets nach weiteren Informationen zum "Mein Kampf" - Manga auf eine Seite, auf der ich weitere Ausschnitte und eiten des Mangas sehen konnte und nicht nur den Einband, bei dessen Auffassung die Meinungen ja auch schon ganz schön auseinander gehen. Ich konnte darauf sehen, wie Hitler im Manga dargestellt wird, welche Gestaltungsmittel verwendet wurden und eben eine grobe Übersicht über den Manga. Und ich muss sagen, dass ich überrascht war.

Was ich auf dem Einband noch grotesk und provozierend fand', nahm ich auf den gezeigten Ausschnitten des Mangas ganz anders wahr. Es wird demnach die Persönlichkeit Hitlers karrikiert und lässt das Erscheinen dieser Figur nicht lächerlich, bzw. verharmlosend wirken. Besonders wurde die heftige Gestikulierung Hitlers hervorgehoben. Außerdem konnte man noch ein oder zwei Seiten nach dem Einband sehen, wonach ich auch erkennen konnte, das ein echtes Bild Hitlers abgebildet war und ein knapp gehaltener Text dazu stand. Also ist somit auch sichergestellt, dass es keiner der Leser als Fiktion, sondern als Realität auffassen wird.

Wie gesagt, waren es nur Ausschnitte, weswegen ich auch nicht den ganzen Manga beurteilen kann, aber ich habe mir zumindest ein Bild davon gemacht. Falls der Manga nun seinen Weg durch die Wirren des Rechtsstreit finden sollte, lässt er sich auch hierzulande begutahcten und man darf gespannt sien, falls es so weit kommt, was uns da erwartet. Mein Eindruck war erst mal sehr positiv. Wichtig ist eben noch der oben bereits angesprochene Punkt, dass der Manga etwas der Geschichte vermitteln sollte und beim Leser das Interesse weckt, sich intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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