Masturbation bei Tieren

vom 12.10.2009, 07:36 Uhr

Ein Hund nimmt schon mal irgendein Kissen und rammelt daran rum. Er springt auch schon mal die Beine von Menschen an und rammelt da. Auch Wellensittiche habe ich schon beobachten können, wenn sie auf ihrer Stange/Ast sitzen, dass sie bis zur Ejakulation auch rammeln.

Aber ein weibliches Tier habe ich noch nie bei der Selbstbefriedigung gesehen. Wie kommt das, dass man nur männliche Tiere beobachten kann bei der Selbstbefriedigung? Aber diese Masturbation zu mindest bei den männlichen Tieren widerspricht sich ja damit, dass Tiere anscheinend nicht aus Lust, sondern aus Fortpflanzungstrieb Sex haben, wie in diesem Thread hier diskutiert. Tiere Sex aus Lust oder Fortpflanzungstrieb?

Kann es vielleicht sein, dass ein männliches Tier die Lust eher verspürt als ein weibliches Tier? Kann es sein, dass das Gehirn von einem männlichen Tier da anders arbeitet und ein männliches Tier durchaus auch Sexgefühle hat? Kennt ihr weibliche Tiere, die masturbieren? Seht ihr das Rammeln an Gegenständen bei Hund und Vogel auch als Masturbation an? Beim Hund kommt es ja bei diesem Rammeln nie zur Ejakulation. Zumindest muss er sich ja eigentlich richtig festdocken an der Hündin, dass er auch ejakulieren kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Tiere machen sowas zum Glück nicht und ich muss sagen, dass ich es auch recht befremdlich finden würde. Ich finde es ganz grausig, wenn Herrchen oder Frauchen ihrem Vierbeiner ein Rammelkissen kaufen. Ich denke, dass das Rammeln an den Beinen von Menschen ehr Dominanzverhalten ist und nicht um sich zu befriedigen.

Allerdings kenne ich einen Hund, der früher oft auf die Katzen gestiegen ist und dort so lange gerammelt hat, bis er auch ejakuliert hat. Zumindest wurde manchmal erzählt, dass dies passiert ist. Aber dabei hat der Hund allerdings nicht wirklich den Akt mit der Katze vollzogen. Ich wusste auch gar nicht, dass Wellensittiche sowas wie Selbstbefriedigung machen. Ich kann mir vorstellen, dass bei manchen männlichen Tieren, der Fortpflanzungstrieb einfach größer ist und sie es vielleicht deshalb machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Da müsste man wohl Dr. Dolittle fragen, den Arzt aus der Geschichte, der die Tiersprache versteht. Da Tiere ja nicht sprechen können, kann man über die Motivation für Handlungen und wie es sich für das Tier anfühlt nur spekulieren.

Anzunehmen ist, dass die Fortpflanzung für die Tiere auch mit angenehmen Gefühle wie Lust und Befriedigung verbunden ist. Also vermutlich ist der Auslöser für die Fortpflanzungshandlung oder Masturbationshandlung bei den Tieren das angestaute Triebpotential. Wenn Begattung / die Masturbation vollzogen ist, wird sich vermutlich auch bei Tieren ein angenehmes Gefühl zur Belohnung einstellen, das das Lebewesen dazu bringt, dieses Verhalten zu wiederholen. Je weniger intelligent das Tier ist, desto mehr wird sein Verhalten von Empfindungen gesteuert sein.

Wenn der Hund keine läufige Hündin zu Verfügung hat, dann kann es vermutlich sein, dass der Hund deshalb die Katze als Ersatz nutzt, wenn die Katze Bereitschaft signalisiert. Der Hund, wie wir ihn heute kennen, ist eben kein Wildtier mehr und hat durch die Domestikation ein leicht verändertes Verhalten im Vergleich zum Wolf.

Wenn der Rüde einen Menschen anspringt und am Bein Begattungsbewegungen ausführt, dann ist das meiner Ansicht nach kein Masturbationsverhalten sondern hat meiner Meinung nach andere Ursachen. Hund machen das mit Vorliebe, wenn man als Frau die Menstruation hat, die Hunde denken dann, dass der Mensch "läufig" ist. Da der Mensch nicht mehr auf allen Vieren läuft, kann der Rüde nicht wie bei der Hündin versuchsweise hinten aufspringen. Er muss also ersatzweise am Bein des Menschen seinen Wunsch durch die Begattungsgeste äußern. Würde sich die Menschenfrau in dieser Situation willig zeigen, käme es auch zum Geschlechtsverkehr. Dass das auch tatsächlich klappt, ist ja bekannt. Der Hund denkt sicherlich nicht darüber nach, was er da tut. Beim Menschen kommt hier der freie Wille ins Spiel, der sich nun für oder gegen Sodomie entscheiden kann.


Man sollte da nie vergessen, dass wir Menschen ja eigentlich auch nur bessere Menschenaffen sind. Von den Bonoboaffen habe ich mal folgendes gehört: die Weibchen setzen den Sex wohl relativ gezielt ein, um bei den Männchen gute Laune und erwünschtes Verhalten durch den Belohnungseffekt herbeizuführen. Es ist also nicht nur menschlich, dass Sex durch mehr als Trieb gesteuert wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wundern tut mich aber, dass dieses Masturbationsverhalten nur bei männlichen Tieren zu beobachten ist, wenn überhaupt. Von weiblichen Tieren habe ich das noch nie gehört, gelesen oder geschweige denn, es selber gesehen. Egal ob Wellensittiche oder Hunde von denen ich so ein Verhalten kenne, es sind immer männliche Tiere.

Sicher ist das "Rammeln" bei Hunden bei den Menschen eher ein Dominanzverhalten. Aber Hunde machen es ja auch an Gegenständen wie Kissen usw. Aber warum machen es keine weiblichen Tiere? Weiß das jemand?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Vielleicht liegt das daran, dass die wenigsten weiblichen Tiere einen Daumen haben und deshalb keinen Vibrator halten und bedienden können. :) Zurück zum ernsthaften Schreiben. Mal ganz abgesehen davon, ob sie einen Vibrator halten können, sind Pfoten vermutlich ziemlich ungeeignete Werkzeuge zur Selbstbefriedigung. Eine Katze würde sich vermutlich eher selbst kratzen, als mit der Pfote irgendwelche Lustgefühle hervorzurufen.

Interessant wäre es da zu wissen, wie sich da die Affendamen verhalten. Dazu kann ich aber leider keine Auskunft geben.

Vielleicht gibt es bei weiblichen Tieren ja doch ein Masturbationsverhalten. Wenn sich eine Kätzin in Wohnungshaltung die Geschlechtsteile ausgiebiger putzt, als wenn sie in der freien Wildbahn leben würde, dann ist das vermutlich auch schon Masturbation von weiblichen Tieren.

Da fällt mir übrigens zu dem Thema noch die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" ein. Die hatten da einen Bauern vorgestellt, der seine Hennen irgendwie mit der Hand befriedigt hat. So weit ich mich erinnere, kamen die Hühner auch recht begeistert zu dem Bauer gelaufen und holten sich ihre Streicheleinheiten ab.

Was auch noch ein Denkfehler sein könnte: Wenn man mit einer Hündin spazieren geht, und ein Rüde mal ausprobiert, ob die Hündin willig ist, wird er normalerweise verbissen. Ist die Hündin aber läufig, dann lässt sie den Hund erfreut gewähren. Vielleicht haben viele weibliche Tiere wie eben die Hündinnen nur dann Lust, wenn sie auch fruchtbar sind. Da das bei den Tieren nicht ein Dauerzustand ist, haben die Weibchen vielleicht in der nichtfruchtbaren Zeit einen geringeren Sexualtrieb. Man müsste also beobachten, was die weiblichen Tiere während der Läfigkeit / Rolligkeit/ Rossigkeit usw. tun, wenn kein männliches Tier zugegen ist. Berichten von Bekannten zu folge fangen läufige Wohnungskatzen an, lautstark nach einem Männchen zu schreien und sich zu wälzen, wollen unbedingt gestreichelt werden.

Noch ein denkbarer Fehler in deiner Annahma: Die meisten Haustiere, die wir halten sind kastriert bzw. sterilisiert. Da versagt dann eben der Geschlechtstrieb bei den Tieren. Wenn solche Tiere kein Lustverhalten zeigen, dann braucht man daher nicht auf alle Tiere zu schließen.

EDIT: Jetzt bin ich selbst neugierig geworden, und wurde im Internet fündig. Klick mal hier und lies diesen Artikel.

Ich weiß zwar nicht, ob das berichtete dort authentisch ist, es hört sich aber stichhaltig an. Da wird seitens der Autoren vom Masturbationsverhalten einiger weiblicher Tiere berichtet. Du kannst also beruhigt sein. So wie sich der Artikel liest, wird das Masturbationsverhalten von Tieren also eher totgeschwiegen, als dass es nicht vorhanden ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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