Neue Wohnung: wo Kompromisse eingehen?
Wir sind ja schon seit längerer Zeit auf Wohnungssuche, welche sich nicht ganz so leicht gestaltet. Dies liegt aber wahrscheinlich auch an unseren Ansprüchen, sodas wir überlegen müssen, welche Ansprüche wichtig sind, und worauf wir verzichten müssen und können.
Jetzt haben wir 98 qm ohne Dachschrägen, extra Gäste - Toilette, mit normaler Öl Heizung, und Badewanne. Und wir leben zur Zeit alleine im Haus, uns stört niemand, und wir brauchen auch auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Unser Wunsch wäre nun am liebsten ein Haus zur Miete bei uns im Ort, mit Garten oder Grundstück für die Kinder, am besten mit 5 Zimmern, etwa 120 qm, Dusche und Badewanne, extra Gäste - Toilette, normale Heizung. Und natürlich sollte es nicht mehr wie etwa 600 Euro warm kosten.
Aber irgendwie finden wir nichts, was unsere Ansprüche erfüllt. Das fängt schon beim Ort an, wir müssen hier im Ort bleiben, da ich hier arbeite, und sich die Spritkosten bei meinem Minijob nicht rentieren. Von der Beschreibung her haben wir schon einige interessante Wohnungen oder Häuser in der Zeitung gesehen, wo fast alles gestimmt hat von der Beschreibung her, aber leider immer weiter weg. Und hier im Ort sind Wohnungen mit mindestens 4 Zimmern echt Mangelware. Wir suchen schon seit etwa 2 Jahren, und während dieser Zeit gab es gerade mal 3 Wohnungen, die wenigstens von der Zimmeranzahl gepasst hätten, eine davon war mit 800 Euro zu teuer, die anderen 2 waren Dachgeschosswohnungen mit sehr kleinen Zimmern, und die letzte hatte einen sehr unfreundlichen Vermieter.
Nun haben wir eventuell etwas in Aussicht. Es ist eine Haushälfte, Fachwerkhaus, und die bewohnbare Wohnfläche sind wohl so 120 - 130 qm. Über die Zimmeranzahl wissen wir noch nichts. Es sind wohl 3 Eategen plus Dachboden, es sind aber nur die ersten beiden Etagen ausgebaut. Die Wohnfläche wäre wohl auf knapp 200 qm ausbaubar. Allerdings haben weder mein Mann noch ich Ahnung vom Ausbau eines Hauses. Der für uns wichtigste Minuspunkt ist, das es dort in dem Haus nur Elektroheizungen gibt. Wir hatten schon mal eine Wohnung mit Nachtspeicherheizung, erdstens war es sehr teuer, wir haben etwa 300 Euro jeden Monat an Stromkosten gehabt, und die Heizungen werden ja auch nicht dann warm, wenn ich es möchte. Ausserdem gibt es dort beim Haus auch kein Grundstück, wo die Kinder mal alleine rauss könnten. Das Positive wäre halt die größere Wohnfläche, und das die Kaltmiete nur die Hälfte wäre, von dem was wir jetzt zahlen, dafür hätten wir mehr Stromkosten.
Mein Mann möchte da eigentlich nicht hinziehen, eben wegen den Nachtspeicherheizungen, und weil kein Grundstück dabei ist. Ok, ich mag auch keine Nachtspeicherheizungen, aber dafür hätten wir mehr Platz, und meine Mädels evt jede ein eigenes Zimmer. Wir würden hier im Ort bleiben, und ich könnte weiter hier arbeiten.
Irgendwie müsen wir Kompromisse eingehen, nur niemand weiß, wobei. Und ich glaube nicht, das wir hier im Ort noch mal was finden, was allen unseren Ansprüchen gerecht wird. Aber ich würde echt zum Haus tendieren, auch wenn uns die Heizung nicht zusagt. Zur Not wird sich halt dicker angezogen.
Wenn ich das richtig verstehe besteht bei dem Haus die Möglichkeit von baulichen Veränderungen, da ja die dritte Etage ausgebaut werden kann. Da wäre es ja vielleicht auch möglich etwas an der Heizung zu machen.
Ich meine damit natürlich nicht den kompletten Austausch der Heizungsanlange, sondern den zusätzlichen Einbau von einem Holzofen im Wohnbereich, oder dort, wo man sich eben sonst an häufigsten aufhält. Es gibt solche Öfen schon relativ günstig als Komplettangebot im Baumarkt und man kann damit schon einiges an Heizkosten sparen. Ich habe früher auch in einer Wohnung mit Nachtspeicherheizung gewohnt und heize nun hauptsächlich mit Holz und meine Heizkosten sind trotz größerer Wohnfläche nicht gestiegen.
Wenn die Kaltmiete im neuen Haus wesentlich günstiger als eure aktuelle Miete ist werden eure Ausgaben wahrscheinlich auch nicht viel höher sein als momentan. Und ist es jetzt nicht Pflicht, dass ein Vermieter einen Energieausweis für sein Objekt vorlegt? Da könntet ihr ja dann in etwa sehen was auf euch zukommt.
Kompromisse muss man bei der Haus oder Wohnungssuche ja leider meistens eingehen, selbst wenn man viel Zeit und Geld hat sieht das, was man sich vorstellt meistens anders aus als das, was man in der Realität geboten bekommt.
Ich verstehe nicht ganz, warum ihr unbedingt umziehen wollt. Euere jetzige Wohnung scheint doch anscheinend optimal zu sein.
Wenn ich aus meiner Wohnung würde ausziehen wollen, dann würde ich mich natürlich schon verbessern wollen oder zumindest den selben Standard haben. Wobei mir hier in meiner Wohnung einige Sachen nicht wirklich passen. Und da würde ich auch bei der Wohnungssuche darauf achten, das es die Probleme halt in der neuen Wohnung nicht gibt. Und bei ein paar Sachen würde ich keine Kompromisse eingehen. Für mich wäre das absolute Muss eine Gasetagenheizung.
Da ihr ja scheinbar aus euerer jetzigen Wohnung nicht raus müsst und sie ja auch scheinbar recht gut ist, würde ich solange eine Wohnung suchen, bis ich eine gefunden habe, die mir passt. Und so wie du das beschreibst, hat das Haus ja schon mindestens zwei Punkte die ihr an sich anders wolltet. Einmal die Heizung und dann das fehlende Grundstück. Ist es das wikrlich wert, da umzuziehen?
Wo bekommt man denn ein Haus mit circa 120 Quadratmetern für 600 Euro warm? Dafür bekommt man in den meisten Gegenden, die ich kenne, kaum eine Wohnung mit mehr als 80 Quadratmetern. Vielleicht solltet ihr direkt anfangen, eure Ansprüche in diesem Punkt etwas herunterzuschrauben oder andererseits euer Budget, falls möglich, heraufsetzen.
Du schreibst, dass ihr in dem Ort bleiben müsst, da sich dein Minijob sonst aufgrund der Spritkosten nicht mehr rechnet. Allein wegen eines Minijobs würde ich mich niemals an einen bestimmten Ort binden. Dafür gibt es einfach zu viele dieser Jobs. Vielleicht solltest du auch hier überlegen, ob ein Kompromiss angebracht wäre. Du kannst in jedem x-beliebigen Ort in Deutschland einen Minijob finden. Arbeitet dein Mann denn auch in eurem Ort oder muss er pendeln?
Ehrlich gesagt würde ich nicht in das Fachwerkhaus ziehen. Zum einen ist das Haus nicht komplett ausgebaut, so dass eine Menge ungenutzter Raum einfach so leer steht und zum anderen verfügt das Haus lediglich über Nachtspeicherheizungen. Der zweite Grund ist dabei meiner Meinung nach gravierender als der erste.
Wie LittleSister bereits geschrieben hat, scheint bei euch ja keine dringende Notwendigkeit für einen Umzug gegeben zu sein. Wenn die bisherige Wohnsituation in Ordnung ist und ihr theoretisch unbegrenzt in dieser Wohnung bleiben könntet, müsst ihr doch nicht jetzt auf Biegen und Brechen eine neue Bleibe suchen. Vor allem würde ich keine gute Wohnung gegen ein Haus zur Miete tauschen, das ganz gravierende Mängel hat. Fachwerkhäuser sind wirklich schön, allerdings sind die Unterhaltskosten für so ein Objekt unter Umständen sehr hoch, wenn das Haus nicht renoviert wurde. Was hindert euch daran, solange nach einer geeigneten Wohnung zu suchen, bis ihr die perfekte Wohnung gefunden habt?
Generell würde ich keine Kompromisse bei der benötigten Zimmeranzahl, bei der verbauten Heizanlage und bei der Bausubstanz machen. Solche Dinge sind schwer bis gar nicht zu ändern. Kompromisse würde ich bei dem allgemeinen Zustand der Wohnung eingehen. Alte Böden kann man nach und nach gegen neue austauschen und zur Not kann man auch neue Elektroleitungen legen. Bei einem persönlichen Traumhaus kann man sicher mal größere Kompromisse eingehen, also beim Kauf einer absoluten Traumimmobilie. Für mich wäre eine alte Fabrikhalle aus der Zeit des frühen zwanzigsten Jahrhunderts ein Traum, wofür ich einige Kompromisse eingehen würde. Für eine Mietwohnung oder ein gemietetes Haus hingegen würde ich diese Kompromisse eher nicht eingehen.
Es gibt verschiedene Gründe, weswegen wir hier aus der jetzigen Wohnung ausziehen wollen. Die Räume unter unserer Wohnung werden von verschiedenen Vereinen des Ortes genutzt, wie dem Jugendclub, Gesangsverein, Musikschule, Blasorchester, etc. Das bedeutet, es ist wirklich jeden Tag ab etwa 14.00 Uhr Lärm im Haus, sei es durch lärmende Kinder der Musikschule, die durch ihr Flötengedudel das ganze Haus beschallen, oder durch das Blasorchester, wo wir uns 2 mal in der Woche Party und Schlagerhits anhören müssen.
Besonders im Sommer stört der Jugendclub durch laute Musik bis spät in die Nacht, oder rumgegröhle. Desweiteren hatten wir hier schon 3 Wasserschäden in der Wohnung, und wenn mal etwas ist, weswegen wir die Vermieter brauchen, weil es etwas zu reparieren gibt, dann kann man monatelang drauf warten, bis endlich mal jemand kommt. Ausserdem haben wir große Spalten zwischen Wand und PVC, also der PVC geht nicht bis an die Wand, sondern zwischen dem PVC und der Wand sind in 2 Zimmer etwa 3 cm breite Rillen, wo man das Fachwerk vom Fußboden sehen kann, und dort kommt im Winter sehr kalte Luft durch.
Dann haben wir hier irgendwo am Dach oder am Fachwerk ein Hornissennest und ein Wespennest, denn jedesmal im Sommer haben wir im Wohnzimmer mindestens 2 Hornissen und einige Wespen täglich, die sich hier in der Wohnung verirren. Ach, und die Fenster im Wohnzimmer sind auch undicht, da zieht es wie Hechtsuppe. Und platzmässig wären ein paar qm halt auch nicht schlecht.
Und diese Gründe veranlassen uns dazu, doch nach etwas anderem Ausschau zu halten. Klar könnte ich mir auch woanders einen Job suchen, aber mit 3 Kindern im Schlepptau ist man da als Mutter schon mal etwas eingeschränkt. Und bei meinem jetzigem Job kann ich die Kinder auch mal mitnehmen, wenn sie krank sind, und deswegen nicht in den Kindergarten gehen können. Ausserdem kann ich da ohne Probleme auch mal spontan sagen, ich komme ein paar Tage nicht, sei es wegen Krankheit oder sonstigem, solange mein Kollege meine 2 Stunden mit übernimmt. Und sowas wird wohl wieder schwer zu finden sein, gerade auf dem heutigen Arbeitsmarkt.
Mein Mann ist nur bedingt ortsmässig eingeschränkt wegen seinem Job, er muss halt mit dem Firmenbus an die Arbeit kommen, und dieser fährt auch nicht alle Orte an. Sonst müsste er mit dem Auto fahren, was natürlich wieder mit mehr Kosten verbunden ist.
Da wir sehr ländlich wohnen, gibts schon in der Umgebung Häuser, die man zu diesem Preis mieten kann, Wohnungen in anderen Orten mit über 100 qm kann man schon ab 400 Euro kalt bekommen. Nur halt bei uns nicht, und so ganz in der Pampa will ich ja auch nicht wohnen. Hier im Ort gibt es eine doch recht gute Infrastruktur, Ganztagskindergarten, Rewe Markt, Bäcker, Ärzte, Schule, etc,
Und ich glaube, die "perfekte" Wohnung scheint es wohl wirklich nicht mit unseren Ansprüchen zu geben. Zumindest nicht für wenig Geld. Das Problem ist nämlich auch, wenn mein Mann arbeitslos ist, wir die Wohnung auch bezahlt bekommen müssen, und das ist bei einer 600 Euro kalt Wohnung leider nicht der Fall. Ich hätte finanziell gesehen kein Problem, jetzt 800 Euro Miete zu zahlen, allerdings könnten wir es uns dann nächstes Jahr nicht mehr leisten, da mein Mann saisonbedingt immer ein paar Monate arbeitslos ist im Jahr.
Du hast Recht, das mit den Nachtspeicherheizungen ist auch das Einzigste, was uns besonders nervt. Aber diese Form der Heizung ist hier leider sehr verbreitet, auch noch in Neubauten. Warum das so ist, keine Ahnung, ich hab den Vorteil dieser Heizung noch nicht erkannt
@ pepsi77
Nun kann ich eueren Wunsch nach einem Umzug verstehen. Wobei man sich ja an viele gewöhnen kann. Meine Vermieter, die unter mir wohnen, sind auch musikalisch begabt und da duddeln die auch mal zu Zeiten, in denen man einfach seine Ruhe haben möchte. Aber der Teil der Wohnung, in der sie wohl Musikproben mit mehreren Leuten machen, liegt zum Glück nicht unter meiner Wohnung.
Habt ihr das Haus denn nun schon mal gesehen? Wie Cologneboy schon schrieb, kann so ein altes Haus schon einige Mängel haben. Gerade wenn der Mietpreis so niedrig ist. Ich würde mir an euerer Stelle das Haus erstmal ansehen. Und dann halt auch mal den Vergleich ziehen, was wahrscheinlich an Stromkosten auf euch zukommt. Wenn ich das richtig sehe, lebt ihr in Deutschland. Wenn dein Mann ein paar Monate im Jahr arbeitslos ist, müssten euch ja Leistungen nach dem Wohngeldgesetz zustehen. Und die übernehmen halt Miete, aber beim Strom haben die Festpreise, die sich an sich nach dem Gasverbrauch pro Quadratmeter richten. Deshalb würde ich da mit einer Nachtspeicherheizung langsam machen.
Mit drei Kindern ist das auch mit dem Grundstück so eine Sache. Liegt das Haus an einer Hauptverkehrsstrasse und hat kein Grundstück, würde ich mir das halt mit drei Kindern überlegen. Die rennen ja doch mal schneller los, als man schauen kann. Liegt es eher verkehrsberuhigt und in der Nähe ist ein Spielplatz, dann würde ich da ein Auge zudrücken und das fehlende Grundstück hinnehmen.
@ Cologneboy
Ich wohne in einer hessischen Grossstadt die bei den Mietpreise ganz oben steht. Und im Umland bekommt man durchaus auch ein Haus für den genannten Preis.
Angesehen haben wir uns das Haus noch nicht, aber das werden wir die Woche noch in Angriff nehmen. An der Hauptstrasse direkt liegen beide Wohnungen / Häuser, von daher haben wir in diesem Punkt schon mal keine Verbesserungen. Der einzige Vorteil an unserer jetzigen Wohnung ist, das wir hinter dem Haus eine kleine Wiese haben, wo man im Sommer auch mal grillen kann und die Kinder etwas drauf rumlaufen können. Allerdings ist hier schon wieder das Problem, das diese Wiese auch von sämtlichen Hundehaltern als Hundeklo benutzt wird
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