Was bringt die Inventur?

Ich habe schon öfters nebenher Geld verdient, indem ich in größeren Betrieben bei der Inventur mitgeholfen habe. Ich dachte mir, dass es ein einfacher Job ist, einfach fürs Zählen Geld zu bekommen . Naja ich dachte, dass man Inventur nur macht, um nachzuprüfen, ob in der Zeit geklaut wurde und wie hoch das "Loch" ist.

Allerdings habe ich jetzt auch von einem Freund gehört, dass man auch in kleineren Betrieben, in denen nicht viel verkauft wird und eigentlich kaum geklaut wird, eine Inventur gemacht wird. Aber warum? Ich verstehe nicht, wieso man sich die Mühe macht, jedes einzelne Teil zu zählen. Könnt ihr mir sagen, wo der tiefere Sinn in der Inventur ist?

Wieso sollte es nicht sinnvoll sein, seinen genauen Bestand zu überprüfen? Ich bin schon der Meinung, dass dies auch jeder noch so kleine Betrieb regelmäßig machen sollte. Dabei spielt es ja zunächst keine Rolle, wie groß der Wareneingang bzw. Warenausgang beim betreffenden Betrieb ist.

Und der Sinn, jedes Teil zu zählen ist doch der, um festzustellen, wie viele Teile eben vorrätig sind um entsprechend planen zu können. Außerdem wird auch noch richtig bilanziert. Denn für einen Unternehmer ist es eigentlich egal, ob er Bargeld oder Waren vorrätig hält. Es ist jedes Mal Kapital. Will er also wissen, wie viel das Unternehmen an Wert hat, braucht es auch eine Bestandsaufnahme.

Theoretisch genügt dann zwar einfach zu vergleichen, wie viele Teile gekauft und wie viele Teile davon verbraucht wurden. In der Praxis zeigt sich leider immer wieder, dass aber diese vereinfachte Rechnung nicht auf geht. Wo bzw. wodurch der Schwund (und es ist eher selten, dass zu viele Teile vorgefunden werden) kann ja auch erst geklärt werden, wenn selbiger festgestellt wurde.

Der Grund für eine Inventur ist sehr einfach. Es ist schlicht und ergreifend das Gesetz.

Gemäß deutschem Gesetz ist jedes Unternehmen, egal wie groß es ist, verpflichtet, eine Buchhaltung zu führen. In dieser werden die Vermögensgegenstände und sämtliche Geschäftsvorfälle, des zurückliegenden Geschäftsjahres bis zum Bilanzstichtag, meistens der 31.12., erfasst.

Zu den Vermögensgegenständen, gehören alle fertigen und unfertigen Erzeugnisse, sowie das Vorratsvermögen. Die Vermögensgegenstände sind laut den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung einzeln zu bewerten. Von diesem Prinzip darf nur in Sonderfällen abgewichen werden. Um also den Bestand an Vermögensegenständen zu wissen, ist es nötig diese zu zählen. Sprich man macht eine Inventur.

Wenn diese Inventuren nicht gemacht würden, könnte es passieren, dass die Unternehmensbilanz verfälscht dargestellt würden. Daher sind Inventuren nötig.

Inventur ist nicht nur wichtig, sondern muss einfach sein. In erster Linie handelt es sich um eine Bestandsaufnahme. Der Warenwert ist auch Vermögen und das sollte ein Unternehmen einfach nachweisen können. Natürlich dient es auch dazu, dass man das Kaufverhalten der Menschen analysieren kann.

Man hat dafür die Vergleichszahlen om Vorjahr und mit Sicherheit ist das auch ausschlaggebend dafür, ob und wieviel man von einer Ware kauft. Ist der Verkauf derart schlecht, werden verschiedene Waren natürlich auch aus dem Bestand genommen. Denn Waren, die man entsorgen muss oder solche, die immer im Regal liegen bleiben, kann man sich auf die Dauer als Unternehmen einfach nicht leisten.

Die Inventur ist das Zahlenmäßige erfassen des Inventars eines Unternehmens. Jeder Kaufmann ist dazu per Handelsgesetzbuch verpflichtet.

Es gibt drei Arten von Inventuren: Körperliche Inventur: Messen, Zählen oder Wiegen; Buchinventur: Erfassen von Forderungen und Verbindlichkeiten; Anlageninventur: Erfassen des Anlagevermögens.

Die erfassten Werte fließen in den Jahresabschluss des Unternehmens ein. Darin liegt auch der tiefere Sinn: Es wird eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu einem bestimmten Stichtag erstellt. Mit Hilfe des Jahresabschlusses wird die Besteuerung des Unternehmens festgelegt und Sie helfen dem Unternehmer Entscheidungen bezüglich Investitionen oder Einsparungen zu treffen.