Sie nannten mich "ES"

vom 31.03.2008, 19:15 Uhr

Das Buch ist wirklich ziemlich harte Kost und ich musste es zweimal lesen, um alles aufnehmen zu können. Bereits mit 5 Jahren wurde der kleine David Pelzer von seiner Mutter aus das Brutalste misshandelt. Mit Essenentzug, Schlägen und anderen Grausamkeiten. Nicht einmal mit seinem Namen spricht sie ihn noch an. Er ist nur noch "Der Junge".

Sie sagte zu ihm, er hätte ihr Leben zur Hölle gemacht und sie würde ihm das heimzahlen. Dazu gehört unter anderem, dass sie zuerst seinen Arm am Gasherd verbrennt und später versucht, den kleinen ganz darauf zu legen. Seine Brüder, ja selbst sein Vater sind ihm keine Hilfe. Alles stehen und dem Regiment der meistens betrunkenen Mutter. Manchmal 10 Tage bekam er nichts zu essen, was ich persönlich mir als Wahnsinnsfolter vorstelle. Das Buch hat mich total gepackt.

Da ich ja auch weiss, dass es eine wahre Geschichte ist und nicht nur was ausgedachtest, war es noch viel ergreifender. Ich kann das Buch sehr empfehlen, allerdings sollten zartbesaitete wohl besser die Finder von lassen.

Liebe Grüße

» schwarzweissewelt » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hm das Buch hatte mein Vater mir gestern auch zum lesen hier hingelegt. Auch er meinte zu mir, dass er es meiner Mutter nicht zum lesen geben würde weil sie sowas nicht ab kann. Aber wenn ich es durch habe (muss erst noch 2 füpr Schule lesen -.-) werde ich meine Meinung auch mal posten!

Gruss Jan

» klasse » Beiträge: 194 » Talkpoints: 4,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallöchen,

Erst einma lheißt der Autor Dave Pelzer und nicht David Pelzer. Ich habe das Buch schon vor einigen Jahren gelesen. Meine Mutter hatte es empfohlen bekommen und sich das gekauft. Das ist wirklich eine sehr erschütternte Geschichte, die ans Mark geht. Nichts für schwache Nerven.

Es gibt übrigens eine Fortsetzung der Geschichte. Ich empfehle auch, die gleich danach zu lesen. Der Titel dieses Buches, natürlich auch von Dave Pelzer: "Der verlorene Sohn. Der Kampf eines Kindes um Liebe und Anerkennung." Ebenfalls irritierend ehrlich und erschütternd.

Hiervon gibt es ebenfalls eine Fortsetzung, einen dritten Teil wenn man es so möchte "Ein Mann namens Dave. Eine Geschichte von Triumph und Vergebung. "

Man sollte sich zwischen den Büchern nicht so viel Zeit lassen. Ich hab sie wie gesagt alle hintereinander gelesen und irgendwo gehören die auch zusammen. Man sollte also mit Nummer 1 anfangen,wenn man alles verstehen will.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



@ Winny

Danke für deine Berichtigung, aber in dem Buch wird der Junge David genannt. Und davon hab ich ja geschrieben. Der Autor nennt sich dann aber nur noch Dave, das stimmt. Das zweite Buch habe ich auch gelesen, aber irgendwie fand ich es nicht so gut, wie das erste. Werde es nochmal lesen und auffrischen

Liebe Grüße

» schwarzweissewelt » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe das Buch hier bei mir im Regal zu stehen, weil ich es vor längerer Zeit mal geschenkt bekommen habe. Ich habe es damals begonnen zu lesen, konnte es aber nicht zuende lesen, weil ich es einfach zu schrecklich fand.
Wenn das Ganze nur eine ausgedachte Geschichte gewesen wäre, hätte ich den Autor für komplett verrückt erklärt, aber da das ja alles auf einer wahren Geschichte beruht, fand ich es noch mal schrecklicher und ich konnte das damals irgendwie einfach nicht verkraften, wie dieses arme Kind aufs brutalste misshandelt wurde.

Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Mal sehen, ob ich es mir irgendwann noch mal zur Hand nehme und fertig lese aber eigentlich haben mir die Seiten, die ich gelesen habe schon vollends gereicht.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dieses Buch war eines der härtesten, das ich jemals gelesen habe! Während meiner Ausbildung zur Buchhändlerin hat ein Berufschulkollege ein Referat darüber gehalten. Die Beschreibung hat mich ziemlich neugierig gemacht und so habe ich ihn gebeten, es mir zu leihen.

Ich habe es ziemlich schnell durchgelesen. Allerdings war ich so schockiert darüber und brauchte einige Tage, um es halbwegs zu verdauen. Was diesem armen Kind angetan wurde ist einfach schrecklich. Als fiktiver Roman würde ich es schon sehr hart finden, die Tatsache, dass es eine wahre Geschichte ist hat mir damals den Rest gegeben.

Es ist nun schon einige Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe und trotzdem ist die Geschichte sehr in meinen Gedanken verankert. Jetzt, wo ich selbst ein Kind habe kommt mir alles noch absurder vor. Heute könnte ich es nicht mehr lesen und ich denke mir immer wieder, wie krank muss ein Mensch sein, dass er einem hilflosen Kind so Schreckliches antut.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das hat mich spontan an "Gute Nacht, Zuckerpüppchen" von Heidi Glade-Hassenmüller erinnert. Darin schildert die Autorin, wie sie über 12 Jahre lang sexuell missbraucht und misshandelt wird. Als sie 6 Jahre alt ist, heiratet ihre verwitwete Mutter erneut, damit beginnt für sie die Tortur. Bis sie 13 ist, missbraucht ihr Stiefvater sie, als sie "zur Frau" wird, beginnen brutale Vergewaltigungen. Durch massive Gewalt macht er seine "Geliebte" gefügig. Ihre Mutter weiß Bescheid, hasst sie zum einen dafür, dass ihr Mann ihre Tocher vorzieht, verlangt aber indirekt, dass sie willig ist, damit der Mann bei der Familie bleibt. Mit 18 schließlich gelingt es ihr die vorzeitige Volljährigkeit zu erlangen und auszuziehen. Auch dazu gibt es einen Folgeroman, der recht ausführlich schildert, wie auch ihr Leben als erwachsene Frau von dieser Kindheit überschattet wird.

Natürlich beschreibt das von dir genannte Buch eine andere Form der Misshandlung, aber "Zuckerpüppchen" viel mir sofort wieder ein. Weil es auch eine wahre Geschichte ist. Es ist einfach unfassbar was Eltern ihren Kindern in unserem ach so zivilisierten Land antun, und das alles ohne dass Außenstehende es sehen und ihnen jemand hilft. Und die Rede ist nicht von einem berühmten Sexualstraftäter, wie im Fall der Sabine Dardenne, sondern eine ganz "normale" Familie, in der sich sowas abspielt.

Ob ich dieses Buch lesen will, weiß ich noch nicht, auch wenn mich so etwas interessiert. Zart besaitet bin ich eigentlich nicht, aber bei Grausamkeit gegenüber Kindern ist bei mir irgendwie immer die Schmerzgrenze erreicht. Ich bin dann trotz allem immer fassungslos und wütend, obwohl ich eigentlich mit den Zahlen und Spielarten vertraut bin. Trotzdem danke für diesen Tipp, ich werde mir das mal vormerken und sehen, ob ich mich irgendwann dazu aufraffen kann, mich dadurch zu wühlen. Momentan fehlt mir der Nerv mich damit auseinanderzusetzen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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