Probleme beim Schüleraustausch

vom 10.10.2009, 01:10 Uhr

Die erste Zeit eines Schüleraustausches scheint die schwerste zu sein, jedenfalls finde ich das und ich frage mich wie man am besten im Gastland zurecht kommen soll, denn schließlich handelt es sich bei einem Schüleraustausch um eine sehr große Herausforderung für den betreffenden Schüler. Zum einen soll man versuchen sich mit seiner Gastfamilie zu verstehen zum anderen möchte man allerdings auch Freunde finden und nicht nur den ganzen Tag Hausaufgaben machen, weil man zu schwere Kurse in der High-School gewählt hat. Für mich eine ziemlich schwere Situation und ich hoffe, dass Ihr ein paar Tipps für mich habt.

Seit einem guten Monat bin nun in den USA und ich gehe auch seit gut drei Wochen auf eine örtliche High School, aber irgendwie gelingt es mir nicht Freunde zu finden. Das mag zum einen daran liegen, dass Jugendliche in den USA auf den ersten Blick hin einem zwar freundlich gesinnt erscheinen, dann aber sehr schnell im Rücken von einem lästern. Ich finde es auch total schwer auf amerikanische Schüler zuzugehen, weil ich irgendwie Angst davor habe. Schließlich möchte man keine Abfuhr bekommen. Ich habe Angst davor mich hundert Mal Jugendlichen vorzustellen und dabei keine Freunde zu finden. Ich weiß, dass ich es versuchen sollte, aber die letzten Male bin ich es aus Nervosität falsch angegangen, oder hab mich gedrückt und meine Chance nicht ergriffen.

Meine Gastfamilie ist soweit in Ordnung, allerdings verstehe ich mich mit ihnen nicht sonderlich. Ich komme zwar mit ihnen sehr gut zurecht, aber wir unternehmen nur sehr selten etwas zusammen. Ich würde so gerne einmal einen Ausflug mit meiner Gastfamilie machen, aber ich bin ja nicht hier um Bedingungen zu stellen. Schließlich haben sich die Familienmitglieder schon einverstanden erklärt einen Gastschüler aus Deutschland für ein ganzes Jahr aufzunehmen und das rechne ich ihnen hoch an.

Weiterhin habe ich Probleme damit, dass wir so unglaublich viel in der Schule aufbekommen und ich manchmal mit den Hausaufgaben nicht mehr hinterherkommen kann. Es liegt nicht an sprachlichen Problemen, sondern wirklich daran, dass wir immens viel aufbekommen. Ich möchte nicht jeden Tag zwei oder drei Stunden vor meinen Mathematikhausaufgaben sitzen, während andere Schüler sich Draußen vergnügen können.

Obwohl ich vorher wusste, dass der Aufenthalt sich schwierig gestalten kann, habe ich mir nicht vorgestellt, dass es so schwer werden könnte. Es sind zwar nur kleine Probleme, aber insgesamt lastet damit schon so einiges auf mir.

» DagobertGrün » Beiträge: 100 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo, das hört sich aber nicht gut an. Wie lange bist Du denn noch in Amerika beim Schüleraustausch? Ich weiss nicht ob ich das durchziehen könnte mit dem was Du so schreibst. Auch käme ich mit dem Geläster hinter dem Rücken sicherlich nicht klar und sowieso nicht in einem fremden Land. Ich war selbst mal in Ungarn beim Schüleraustausch und denke gerne zurück. Ich war da nur 2 Wochen und es war so schön. Wir haben auch Ausflüge gemacht.

Verstehe gar nicht warum Deine Gastfamilie das nicht macht mit Dir. Gut, alles kostet Geld, aber man kann auch Ausflüge machen wie wandern und das kostet auch in Amerika noch kein Geld. Du schreibst das ihr Austauschschüler extrem viele Hausaufgaben bekommt. Wie machst Du das? Ich meine in Amerika ist sowieso bis in den frühen Abend Schule. Bei Deiner Schilderung kann ich nur für Dich hoffen, dass der Aufenthalt schnell vorbei ist. Du hast mein Mitleid. Das sagt übrigens eine die auch ein USA-Fan ist.

Vielleicht könntest Du auch mal mit der Gast-Familie über Deine Probleme reden mit dem Anschluß bekommen und das andere über Dich lästern? Vielleicht können sie Dir helfen. Möglicherweise hilft es Dir auch schon, wenn Du nur einen einzigen Freund findest. Dann können Dir die anderen sowieso gestohlen bleiben.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,

also ich war ebenfalls ein Jahr in den USA. Ich denke das es in den seltensten Fällen das "perfekte Jahr" ist. Ich selber war bei 4 verschieden Gastfamilien. Meine letzte Gastfamilie war total nett und über freundlich, aber auch so typisch amerikanisch eben. Man wusste eben nie wie sie wirklich über einen denken. Sie haben sehr viel zusammen unternommen, was mir persönlich schon nicht so passte, weil ich nicht total der Familienmensch bin. Aber wir haben uns gut verstanden, ich war froh das sie mich aufgenommen hatten und aber auch das ich ihre Eigenarten nicht mehr ertragen musste, als ich zurück in Deutschland war.

Ich habe ungefähr ein halbes Jahr gebraucht um in einem Freundeskreis so halbwegs integriert zu sein. Ich war an einer der größten High School's in Amerika was die Sache nicht gerade leichter machte. Ich konnte nicht wirklich bei einem Sportteam beitreten, weil sie so ein großes Niveau hatten. Ich heiße Thea mit Namen und das haben die Amerikaner grundsätzlich falsch ausgesprochen, also habe ich die Lehrer/Leute verbessert und dabei gesagt das ich ein Austauschschüler aus Deutschland bin. Damit war dann meist das Eis gebrochen.

Ich muss zugeben das sie in Amerika schon echt viele Hausaufgaben aufgeben, doch überspringst du denn dein Jahr? Ich habe das Jahr wiederholt und habe das Jahr deshalb wirklich nur zum Erfahrungen sammeln genutzt. Ich habe daher nicht allzu ernstnehmende Klassen belegt. Aber wenn du deine Klassen, die du belegt hast, brauchst, dann musst du dich wohl auch mit Hausaufgaben arrangieren.

Also du bist erst seit einem Monat in den USA, da solltest du wirklich noch keine Ansprüche stellen. Das mit deiner Gastfamilie wird sich noch legen. Sei froh das du dich mit ihnen verstehst. Koch doch für sie und wenn Schnee liegt, dann kannst du fragen ob ihr "Snow-Tubing" machen wollt oder "Ice-Fishing" ist auch eine Erfahrung wert. Wo in den USA bist du denn?

Ich würde dir raten eine Klasse zu belegen wie Nähen, Keramik, Sport (wo hauptsächlich Mädchen sind) oder so ähnlich. Am besten wo viel in Gruppen gearbeitet wird oder man viel redet nebenbei. Ich habe in solchen Klassen auch die meisten Leute kennen gelernt. Ansonsten sollte es für dich als Mädchen leicht sein mit ein Paar Jungs zu flirten, die nehmen dich dann mal mit, wenn sie mit ihren Freunden chillen. Dann lernst du deren Freundeskreis und schwups bist du um ein Paar Freunde reicher. Ansonsten guck ob du in ein Sportteam eintreten kannst, oder in Clubs/Sportteams die keine "Try-Outs" haben.

Mach dir nicht solchen Stress mit Freunde finden. Es braucht alles seine Zeit. Du brauchst nicht nervös sein. Du scheinst, als wenn du in der Sprache ganz sicher bist. Dann mach hier und da ein Witz und sei ganz normal und dann bauen sich Freundschaften auf, wie hier in Deutschland. Falls du mit der Sprache doch noch nicht so sicher bist, dann frage einfach immer, so knüpfst du auch soziale Kontakte.

Als ich den USA war, haben wir immer überlegt wie man mit den amerikanischen Leuten Kontakt knüpfen kann. Du kannst fragen, was sie für einen Sport spielen oder in welchen Clubs sie sind. Oder viele gehen nach der Schule auch arbeiten, wonach du fragen könntest. Frage einfach wie irgendetwas funktioniert. Bei Jugendlichen hast du eigentlich schon gewonnen, wenn du erzählst das es in Deutschland legal ist mit 16 Jahren Alkohol zu trinken.

Liebe Grüße

» .-thea-. » Beiträge: 264 » Talkpoints: 6,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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