Videospiele - immer noch das was es mal war?

Ich weiß nicht, ob es euch auch schon aufgefallen ist, bzw. euch auch so vorkommt, oder ob nur ich das so empfinde. Und zwar langweilen mich neue Videospiele zunehmend. Vor ein paar Monaten war ich sogar auf der Gamescom in Köln und habe mir die kommenden Neuerscheinungen an den die Entwickler gerade arbeiten angesehen. Auch da war ich größenteils enttäuscht. Ich werde mir vermutlich das ein oder andere Spiel kaufen (vor allem Diablo III, da ich schon immer ein Fan war), aber diese Games haben für mich einen ganz anderen Stellenwert, als die alten.

Ich bin der Auffassung, das die neuen Games zwar eine bessere Grafik haben, aber die alten Spiele meilenweit besser sind. Klar können diese nicht mit der Grafik mithalten - undi ch würde auch nicht sagen, dass die Entwickler für jedes neue Spiel eine schlechte Story entwickelt haben - nein im Gegenteil, die Storys sind oftmals viel komplexer als in den alten Videospielen. Außerdem gibt es immer neuere Errungenschaften um dem Spieler das Spieleerlebnis zu einem noch größeren Genuss zu machen (zum Beispiel Eye Toy, Wii, Online-Multiplayer, Teamspeak, Wii und generell die vielen Features der Next Generation).

Aber ich finde das Zocken hat nach und nach seinen Reiz verloren. Wie gesagt, sind die Spiele nicht wirklich schlecht, aber es macht meiner Meinung einfach nicht mehr so viel Spaß diese neuen, ultrarealistischen Spiele zu spielen, wie es früher beispielsweise die Nintendo Klassiker gemacht haben. Außerdem frage ich mich, warum die Entwickler unedingt alles immer komplizierter wollen. Früher konnte man mit simplen Spieleideen doe Leute begeistern (man denke an Pac Man, Tetris oder Bomberman) und heute ist man dabei 3D Brillen zu entwickeln um die Spieler noch tiefer in die Spielewelt eintauchen zu lassen. Als "Spiel" sah ich immer etwas an, was nicht der Realität entspricht. Dabei frage ich mcih, wie lange noch ein Spiel ein Spiel bleibt, bis letzten Endesvielleicht eine komplett andere (virtuelle) Welt geschaffen wird, in die man dann eintreten kann und debei nichts mehr vom wirklichen Leben unterscheiden kann.

Ich frage mich wirklich, ob das noch Videospiele sind. Wo sind denn die Gemeinsamkeiten mit den alten Spielesysteme geblieben? Wie weit wird diese Entwicklung gehen? Vielleicht wirklich so weit, dass komplett andere, von der Realität nicht mehr differenzierbare Spielewelten geschaffen werden?

Ich finde allerdings auch, dass es vielen neue, gute Konzepte gibt, die vor allem viele Nichtspieler dazu bringen, auch mal ein Computerspiel zu spielen. Beispielsweise Dance Dance Revolution, Guitar Hero und sämtliche Karaokespiele, werden meiner Meinung nach, eher von Nichtspielern gespielt.

Andererseits fand ich früher Computerspiele auch spannender, wahrscheinlich allerdings, weil sie auch "neu" für mich waren. Habe mich selbst immer gefreut, wenn wieder eine Konsole mit besserer Grafik herauskam. Ist allerdings jetzt immer schwieriger, da die Qualität ja schon sehr gut ist.

Was ich früher definitiv besser fand sind Jump-and-Runs. Da wird mit 3D-Grafik etc. nur eine Schicht über ein Spielprinzip gelegt, dass das im Endeffekt gar nicht nötig hat.

Ich großen und ganzen finde ich schon, dass der Großteil der heutigen Spiele einem Einheitsbrei ähnelt, der viel von der damaligen Innovation vermissen lässt. Vor allem große Publisher neigen dazu, Entwicklerstudios so weit einzuschränken, dass auch ja nichts schief läuft.

Aber ab und zu gibt es noch wunderschöne Lichtblicke. Vor allem unabhängige Studios beweisen mit viel Fantasie, dass sie mit viel Liebe Spiel entwickeln, denen man anmerkt, dass sich da jemand Mühe gegeben hat. Wenn ich solch ein Spiel in den Händen halte, dann muss ich wirklich immer eine Träne vergießen, denn rar sind sie leider doch. Aber um die, meiner Meinung nach wichtigsten, zu nennen: Braid, World of Goo, Darwinia, Audiosurf, Plants vs Zombies, Uplink, Maw… ich könnte noch ein paar nennen, aber es ist auch nicht alles gelungen, was kleine Studio fabrizieren.

Schöne, Genreübergreifende Perlen der Spielekultur gibt es nach wie vor, man muss nur die Augen offen halten, denn im Mediamarkt gibt es so etwas nicht.

Ich muss dir in vielen Punkten Recht geben Sann. Ich denke auch, dass Spiele langsam an Reiz verlieren und die Realität immer mehr zum Vorschein kommt. Manchmal ist es eine gute Sache, manchmal eine Schlechte. Man nehme FIFA als Beispiel. Die Realität wird immer stärker, sodass jede taktische Anweisung spielentscheidend sein kann. Nun muss man sich aber fragen, ob es gut oder schlecht ist. Ich habe schon oft gehört, dass die FIFA Zocker nach so einem Spiel suchen, andere spielen das Spiel einfach um mit Freunden Spaß zu haben und das Spiel reinzulegen und zu spielen. Mitlerweile ist es ziemlich schwer ein FIFA Spiel reinzulegen und zu spielen, weil es einfach viel komplexer geworden ist und, ich sage mal Anfänger, kommen gar nicht klar. Andererseits spornt es einen an, der beste zu werden, jedoch keinen Durchschnittszocker. dieser ist genervt von den neuen FIFA und legt FIFA 98 (ich glaub das war das) rein und spielt. Dort konnte man noch mit einem einzigen Spieler die ganze Mannschaft ohne Probleme ausfummeln und man war der Gott unter den Freunden.

Kurz gesagt ist es wieder sehr nach Geschmack gerichtet. Ich persönlich bin der Durchschnittszocker und möchte einfach ein Spiel reinlegen, ohne erst zig Tutorials durchzugehen um es einigermaßen gut zu spielen. Ich denke die Wii ist zur Zeit die beste Konsole für solche Spiele.

Ich sehe aber auch positives an der Spiel- und vorallem Grafikentwicklung. Ego-Shooter beispielsweise sind nicht zu vergleichen mit den alten. Man fühlt sich einfach mehr in die Person hinein mit der man spielt. Klares + dafür.

Außerdem sind die Stories sau spannend und man kann echt an einem Abend alleine, anstatt eines Filmes, ein Videospiel spielen. Man kann dies auch mit Freunden machen, obwohl nur einer spielt. Die Story macht den Spielspaß aus und man möchte einfach wissen wie es weitergeht.