Ehrlich sein!

Mir ist sowas auch schon passiert, allerdings war das in Belgien in einem kleinen Pralinenladen. Ich war als einzige dort und habe etwas gekauft und auch schließlich 10 Euro zuviel wiederbekommen, weil scheinbar zwei 10-Euro-Scheine aneinander hingen. Das habe ich erst beim Rausgehen bemerkt und bin sofort wieder in den Laden gegangen, um der Verkäuferin das Geld wiederzugeben.

Diese wollte das Geld aber patout nicht zurückhaben, auch nachdem ich ihr ganz genau erklärt habe (auf Englisch), dass sie mir nur einen Schein hätte geben müssen, ich aber zwei bekommen habe. Sie sagte nur "No, I don't want it, please go". Naja, ich bin dann auch irgendwann gegangen, weil es mir zu blöd war. Vielleicht hatte die Dame auch Angst, ich würde ihr Falschgeld andrehen wollen oder sonst etwas.

Also ich kann die Situation schon verstehen, obwohl ich natürlich nicht weiß, inwiefern die Kassiererin wirklich mitbekommen hat, was du noch von ihr wolltest.

Ich kann die Reaktionen hier auch nicht verstehen. Und ich glaube, man unterstellt anderen das, wozu man selber bereit wäre. Aber ohne Angriff, nur soviel dazu.

In einem Geschäft ist die Verkäuferin nunmal auf ihre Kunden angewiesen, diese bezahlen ihr den Lohn und sie sollte sie auch freundlich behandeln. Ich würde mir keinen Cent behalten, den ich zuviel bezahlt habe, aber ich kann verstehen, was da passiert ist. Ein Riesenandrang, die Leute alle schon genervt, drängen den Kunden vor sich weg, dieser versucht die Verkäuferin zu erreichen, sagt ihr, dass er zuviel bekommen hat, und bekommt den unwirschen Hinweis, er müsse sich hinten anstellen. Wenn jetzt jemand denkt, dass die anderen Kunden den da so friedlich vor sich stehen lassen, wo er doch schon bezahlt hat, dann irrt er.

Was ich aber getan hätte, wäre, die Filialleitung zu verlangen, der das Geld, was zuviel herausgegeben wurde, zu geben, und zu erzählen, wie es mir ergangen ist. Und dass es mir nicht möglich war, die Verkäuferin auf ihren Irrtum hinzuweisen. Neu sein hin oder her, aber so ein Verhalten dem Kunden gegenüber ist unwürdig.

Vielleicht ist das ja eine Anregung, falls dir das noch einmal passiert.

Mir ist es schon ein paar mal passiert, das ich viel. 1 oder 2 Euro zuviel zurück bekommen habe. Da habe ich das Geld nicht retoure gegeben, weil eben viele leute an der Kassa waren oder ich einfach kein Geld mehr hatte, und mich gefreut habe, das ich für Zigaretten, oder sonstwas einen oder 2 Euro weniger gezahlt habe.

Würde ich über 10,- zuviel bekommen, würde ich das Geld schon zurückgeben, da es der Kassiererin am abend dann in der Kassa fehlen würde. Ich habe schon oft als Kassierin gearbeitet und es ist wirklich von Firma zu Firma unterschiedlich wie es gehandhabt wird, wenn etwas in der Kassa fehlt.

Bei einigen Firmen, muss man das fehlende Geld vom eigenen Geld einzahlen, bei einigen Firmen wird es auf eine Liste geschrieben, und man darf dann im Nachhinein, die ganzen Summen einzahlen, die fehlen. Oder man bekommt einen Eintrag, sollte das öfter Vorkommen, das Geld in der Kassa fehlt, da kann man schon langsam einpacken und mit der Kündigung rechnen.

Leider darf man aber das Geld was zuviel in der Kassa am abend ist nicht behalten, das kommt natürlich zum Gesamtumsatz. Also wie gesagt, bei kleineren Beträgen mache ich mir nicht Sorgen, aber bei Summen ab 10,- bekommt die Kassierin schon Probleme.

Hallo.

Mir ist so etwas noch nie passiert. Aber in meiner Familie, gab es mal einen krassen Fall. Mein Opa war im Baumarkt und hat einhundert Euro zu viel als Wechselgeld bekommen. Als er es der Kassierein sagt, bekam er als Geschenk einen Zollstock. Dieser ist in unserer Familie als einhundert Euro Zollstock bekannt . Alle sagen immer, wie doof er doch sein, nur weil er erhlich war. Ich selber wüsste nicht wie ich reagiert hätte. Ich denke es würde auch auf die Summe ankommen.

Da ich selbst schon sowohl an der Kasse als auch in der Gastronomie gearbeitet habe, weiß ich, dass es im Stress öfter vorkommt, dass man falsch rausgibt. Bei meinem ersten Job an einer Supermarktkasse habe ich mal einem älteren Herrn 50 Euro zuviel rausgegeben. Der Mann war so nett und hat mich auf den Fehler aufmerksam gemacht. Dieses Erlebnis hat nicht nur dazu geführt, dass ich nie wieder soviel Geld falsch rausgegeben habe, sondern auch dazu, dass ich selbst immer ehrlich bin.

Mir ist schon öfter zuviel (raus)gegeben worden und wenn ich es bemerke, gebe ich das Geld immer gleich zurück. Ganz einfach deshalb, weil ich mir so ein Verhalten auch von anderen Leuten erhoffe.

Ich gebe das Geld auch an gestresste Mitarbeiter zurück, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass bei jedem irgendwann die Grenze erreicht ist, an der man nicht mehr freundlich sein kann. Die meisten Kassierer, bei denen ich bezahle, sehe ich einmal und nie wieder. Woher weiß ich, was für private Probleme die Frau hatte? Kann ich mir sicher sein, dass sie nur unfreundlich ist oder einfach einmal einen schlechten Tag hatte? Natürlich muss man freundlich sein, wenn man mit Kunden umgeht. Aber man muss auch als Kunde Verständnis aufbringen, dass nicht jede Verkäuferin immer superfreundlich ist. Das sind eben auch Menschen und keine grinsenden Bedien-Maschinen.

Ob das Geld zurück gegeben wird oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Das hängt mit Sicherheit von der eigenen finanziellen Situation ab, aber vor allem auch davon, ob man selbst vielleicht abends schon mal Geld aus der eigenen Tasche in eine Kasse legen musste. Naja, bei der Threadstellerin ist es jetzt so passiert und ich würde auch nicht extra zurückgehen und das Geld jetzt noch zurückgeben. Also, kein schlechtes Gewissen haben, von dem Geld was schönes kaufen und dran denken, dass die Verkäuferin sicher was dazugelernt hat: Aufpassen beim Rausgeben.

Hallo!

Mir ist das auch schon öfter passieren, aber ich habe das Geld bisher immer zurückgegeben. Und denke auch, dass man das Geld immer zurückgeben kann, wenn man will. Besonders wenn da ein junges Mädel sitzt, von dem du selbst schon sagst, dass sie überfordert war, würde ich ihr den Tag nicht noch schwerer machen und das Geld behalten. Ich finde, dass das keinen Deut besser ist als bewusster / geplanter Diebstahl.

Zu sagen, dass die Freundlichkeit der Mitarbeiter darüber mitentscheidet, ob man das Geld nimmt oder nicht, ist m.E. sehr merkwürdig. Ich beklaue jemanden doch nicht, weil er unhöflich zu mir war! Was ist das denn für eine Begründung!? Wenn mir das Verhalten nicht passt, mache ich den Mund auf und setze mich verbal zur Wehr.

Leute, geht’s noch?

Ihr sagt zum größten Teil sie hätte es ja zurückgeben können wenn sie es wirklich gewollt hätte. Stellt euch mal einen total überfüllten Laden vor wo nur Rumgeschreie zu hören ist, was wohl an dem hohen Frauenanteil lag, und jetzt sagt ihr hättet besser gehandelt oder wärt überhaupt so weit gegangen wie kirsche.

Wenn man bei so einem Stress und so einer Unruhe die Chance hat der Verkäuferin noch zu erklären, dass man zu viel Geld hat, hängt man wahrscheinlich schon über dem Tresen und schreit die Verkäuferin an. Also bitte lasst diese Unterstellungen, ich mein, warum sollte sie sich so eine Geschichte ausdenken und hier posten? Klar hätte sie das Geld einfach zurück auf den Tresen werfen können, aber wer sagt, dass dann nicht vielleicht die nächste Kundin das Geld einfach nimmt ?

Klar ist das eine schwere Sache, ob sie mehr hätte tun können, aber bitte lasst diese absurden Unterstellungen.

Ich hätte das Geld an Deiner Stelle einfach auf den "Tresen" (sagt man das in diesem Fall?) gepackt, wenn mir die Verkäuferin nicht mehr zugehört hätte, vor allem bei diesen "Geldmassen". Einen Euro hätte ich vielleicht auch einfach behalten, aber Scheine hätte ich auf jeden Fall wiedergegeben. Am Ende eines Tages wird ja in der Kasse alles zusammengerechnet. Kann mir schon vorstellen, dass das junge Fräulein da ganz schön Ärger bekommen hat, weil Du das Geld mitgenommen hast. Hättest Du noch einmal laut gerufen, dass Du zu viel bekommen hast, hätte sie das Geld auf dem "Tresen" sicherlich an sich genommen.

Also ich denke schon, dass Du hättest anders handeln können. Sicherlich war es eine schwierige Situation durch die vielen Leute, aber dass man da nicht dazukommt, das Geld einfach dort abzulegen, wo es die Kassiererin findet, das glaube ich nicht. Man muss ja nicht immer alles erklären. Wenn man ehrlich ist und das Ziel hat, dass man selbst den Laden nicht betrügt, dann wäre es trotz Hektik sicher gegangen.

Also ich glaube man hätte das Geld sehr wohl zurückgeben können, wenn man es wirklich gewollt hätte. Natürlich ist es ungut wenn der Laden so voll ist und es ist wohl naheliegend, dass man das Geld dann einsteckt. Das würde ich allerdings nicht machen, ich denke da nur an die arme Verkäuferin, die anscheinend sowieso überfordert war und nichts dafür kann, dass ihre Kollegen nicht kommen. In den meisten Fällen müssen doch die Verkäuferinnen das fehlende Geld ersetzen.

Mir ist so etwas auch schon einmal passiert. Da hatten wir gerade Weihnachtsgeschäft und der komplette Laden war total überfüllt. Es war laut und total stressig, während ich mit einem Kunden beschäftigt war, haben mich drei andere Leute angesprochen. Da habe ich auch einmal automatisch auf 100 Euro raus gegeben, obwohl mir der Kunde nur einen 50 Euro Schein gegeben hat. Also so ziemlich die gleiche Situation. Er hat dann sogar gewartet, bis ich den nächsten Kunden kassiert habe und hat mir dann zugeflüstert, dass ich ihm zu viel gegeben hätte und gab mir das restliche Geld zurück. Ich war so froh darüber, dass er diskret vorgegangen ist und doch so ehrlich war, denn mein Chef stand neben mir und die Standpredigt wäre bestimmt nicht lustig gwesen.

Ich gebe aus Prinzip zu viel Wechselgeld zurück, genauso rege ich mich aber auch auf, wenn ich zu wenig bekomme.

Ich muss mich den Meisten hier anschließen. Wenn du das Geld wirklich hättest zurück geben wollen, hättest du das sicher machen können. Ich glaube dir in so weit, dass du versucht hast, der Verkäuferin Bescheid zu sagen. Doch als sie meinte, dass du dich wieder hinten anstellen sollst, hätte dir klar sein müssen, dass sie nicht verstanden hat, worum es ging. Hättest du ihr dann noch mal laut zu verstehen gegeben, dass sie dir zu viel Geld zurück gegeben hat, hätte sie dich sicher nicht zurück zum Schlangenende geschickt. Zur Not hättest du noch mal auf die Geldscheine deuten können, damit sie versteht, dass etwas mit der Rückzahlung nicht in Ordnung war. Irgend eine Möglichkeit hätte sich sicher finden lassen. Nimm mal als Beispiel, du hättest mit 100 Euro bezahlt und sie hätte nur für 50 Euro rausgegeben, da hättest du dich doch sicher nicht so leicht abschieben lassen, oder? Mal ganz ehrlich!

Von der Idee, das Geld einfach auf den Tresen zu legen, halte ich gar nichts. Wenn es in dem Laden so voll war, hätte das Jeder nehmen können. Da wäre es sicher nicht da gelandet, wo es landen sollte. Vorallem muss die Verkäuferin ja schon wissen, warum man da einfach 50 Euro hinlegt. Also man sollte ihr schon klar machen, wofür das Geld ist und was passiert ist. Die Idee, einfach einer Kollegin Bescheid zu sagen, halte ich für gut. Vielleicht einer, die gerade bedient und nicht an der Kasse steht. Allerdings sollte man es nicht im Sinne von "ihre Kollegin an der Kasse ist unfähig, stellen sie sich mal vor, was die gerade gemacht hat" machen, sondern einfach auf freundliche Art erklären, was für ein Missverständnis es gab, und dass man wegen dem Andrang nicht dazu kam, das zu klären. Jeder macht mal einen Fehler, gerade unter Stress. Da muss man ja nicht gleich dafür sorgen, dass der Chef das erfährt und die Frau ärger bekommt.

Zu der Frage aus dem Topic selbst: Mir ist mal etwas ähnliches passiert. Ich bin zur Sparkasse gegangen an einen Geldautomaten. Ich wollte gerade meine EC-Karte rein stecken, da sehe ich, dass 100 Euro an der Geldausgabe waren. Ich hatte leider nicht mitbekommen, wer die Bank kurz vor mir verlassen hat. Ich hab also das Geld genommen. Am Kontoauszugsautomaten stand eine Frau, die habe ich dann erst mal gefragt, ob es ihr Geld ist. Das gehörte nicht ihr. Leider hatte auch sie nicht mitbekommen, wer das Geld dort vergessen hat. Da die Sparkasse noch geöffnet hatte, bin ich dann mit dem Geld an einen der Schalter gegangen und hab die Situation erklärt und das Geld abgegeben, in der Hoffnung, dass die Person das vielleicht bemerkt dass sie das Geld nicht eingesteckt hat und zur Sparkasse zurück geht. Mir wäre es nicht in den Sinn gekommen, das Geld zu behalten. Natürlich hätte das jetzt von jemandem sein können, der Millionen auf dem Konto hat und den die 100 Euro nicht kratzen, aber es kann genau so gut von einem Rentner gewesen sein, der jeden Cent davon braucht. Davon mal abgesehen ist es ja nicht meins, also hab ich überhaupt keine Rechte, das Geld zu behalten, egal ob ichs gerne hätte bzw. vielleicht sogar gebrauchen könnte oder nicht. Angenommen es wäre schon Abend gewesen, hätte ich das Geld am nächsten Tag zurück gegeben. So war es natürlich praktischer. Ich musste ca. 10 Minuten in der Schlange warten.