Technik ist Männersache

Hallo,

Ich kenne einige Frauen, die Informatik studieren. Mein Lebensgefährte besuchte früher ein technisch orientiertes Gymnasium und machte danach eine Ausbildung im technischen Bereich, und hatte da auch mit Frauen zutun. Heute studiert er Informatik, und da in den Kursen sind auch Frauen. Allerdings muss man zugeben, dass es eher wenige sind, prozentual gesehen.

Vielleicht liegt es daran, dass Technik als "Männersache" gilt. Das ist in vielen Köpfen leider drin. Viele denken einfach, wenn man sich als Mädchen oder Frau mit Technik befassen würde, dann sei das unnormal. Und viele Menschen haben eine irrationale, panische Angst davor, "unnormal" zu sein. Demnach fühlen sie sich von Technik als Frau abgeschreckt. Und vielleicht wurden sie auch schon einmal wegen technischen Interesses abgewiesen. Vielleicht mussten sie sich von anderen Frauen anhören, dass das "unnormal" sei. Oder Männer haben sie kleingeredet, mit Sprüchen wie "Du als Frau kannst das sowieso nicht!". Das entmutigt viele. Umso stärker sind die, die sich nicht entmutigen lassen.

Ich persönlich bin bei einem technisch sehr interessierten Vater aufgewachsen. Er hat andauernd an elektronischen Geräten herumgeschraubt und an seinem PC bastelte er auch regelmäßig. Wie es so oft ist, wollen Eltern ihre Kinder dann auch von dem, was sie interessiert, begeistern. So kam es, dass ich in diesem Bereich eben auch als Kind schon eine Menge gelehrt bekam. Anders übrigens, als viele andere Kinder. Nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen. Denn wie viele Kinder hatten denn in den 1990er Jahren, also in den frühen, schon etwas mit Computern zutun? Das war damals noch lange so kein Massenmedium, wie es es heute ist.

Übrigens habe ich wegen meines Wissens, das ich von meinem Vater habe, auch nicht immer nur positive Kritik bekommen. Mehrfach wurde ich von gleichaltrigen Mädchen und jungen Frauen daran "erinnert", dass es "unnatürlich"(!) sei, dass ich mich mit dieser Thematik befassen würde, denn das sei nur etwas für Jungen und Männer.

Dieses Klischeedenken ist doch völlig überholt, obwohl es nach wie vor noch tief in den Gedanken und im Verhalten der meisten Menschen verankert ist. Ich glaube, dass prinzipiell Mädchen ein ebenso großes Interesse an Technik haben wie Jungen. Allerdings werden Mädchen und Jungen durch ihre Erziehung leider oftmals in bestimmte Rollen gedrückt. Mädchen sollen sich sozial engagieren und Jungen sollen ein technisches Interesse entwickeln. Ich finde diese Erziehung nicht sinnvoll.

Ich lebe in einer schwulen Beziehung. Rein theoretisch müssten wir ja beide laut Klischeedenken ein großes Interesse an Technik besitzen, was aber nicht der Fall ist. Es gibt ein paar technische Dinge, für die wir uns interessieren. Dennoch dürften die meisten Jungs ein ausgeprägteres Interesse an Technik haben. Gerade in schwulen und lesbischen Beziehungen kann man das alte klassische Bild nicht mehr anwenden.

Ich kenne auch einige Frauen aus meinem Umfeld, die sich sehr für Technik interessieren und auch technische Berufe, zum Beispiel als Ingenieurinnen, ausüben. Manche Jungs aus meinem Bekanntenkreis haben auch ein ausgeprägtes Interesse an angeblich weiblichen Vorlieben. Kochen, Shoppen und ähnliches gehören ebenso dazu wie Berufe, die klassischerweise eher von Frauen ausgeübt werden.

Also die Waschmaschine hat damals mein Mann angeschlossen. Alle anderen Großgeräte, welche in der Küche eingebaut sind, hat die Firma erledigt, welche die Küche aufgebaut hat. Fernseher, PC und was sonst noch so vorhanden ist, liegt dann aber in meinen Händen. Mein Mann würde jeden Receiver zum Reparaturdienst bringen, wenn sich die Sender mal wieder auf neuen Frequenzen befinden. Er kann damit nicht umgehen.

Selbst als wir im letzten Jahr unseren Flachbildfernseher gekauft haben hat der Verkäufer sehr schnell mitbekommen, das ich dafür zuständig bin irgendwelche Einstellungen zu verändern, wenn es nötig ist. Also hat er auch das Gespräch hauptsächlich mit mir geführt.

Aber das ist nicht erst im eigenen Haushalt so. Selbst meine Eltern haben mir solche Sachen schon immer in die Hände gelegt. Als die Kinder noch Babys waren kam ich mal zu meinen Eltern, da war der Fernseher kaputt. Also übernahm meine Mutter die Kinder, ich ihre EC-Karte und meinen Vater und sein Auto. Ab zum Fernseherkauf. Aufstellen, anschliessen und entsprechend einstellen, war dann auch mein Part. Papa hat das Ding nur getragen.

Als dieses Frühjahr bei meinen Eltern ein neuer Fernseher her musste, wurde ich auch angerufen. Sie hätten einen Flachbild in der Werbung gesehen ich solle doch mal im Internet schauen, ob der richtig für sie wäre. Ich werde da also recht häufig für die Entscheidungsfindung gebraucht und ich find das auch vollkommen ok so.

Mein Mann ist absoluter Technikfreak von daher stellt sich bei uns die Frage überhaupt nicht. Wenn wir ein neues Technikgerät kaufen, dann bekomme ich nicht den Hauch einer Chance, etwas daran zu machen bevor mein Mann nicht fertig "gespielt" hat. Das heißt, bevor nicht alles eingestelllt ist, ausgetestet was man damit machen kann und ein abschließendes Urteil "das ist ein Mistding", oder "Das Teil ist geil" abgegeben wurde.

Ich bin auch nicht besonders traurig drum, denn mir fehlt schon das Verständnis für die technischen Geräte. Ich würde es zwar mit entsprechender Zeit und der Bedienungsanleitung schaffen einen Fernseher zu programmieren o.ä. aber es würde doch um einiges länger dauern als bei meinem Mann und er hat auch einfach mehr Spaß dran, warum soll ich es ihm dann nehmen?!

Hallo!

Also bei uns hält sich das die Waage. Mal mache ich den technischen Kram, mal mein Verlobter. Ich habe meinen Rechner zum Beispiel selber gekauft und komplett zusammen gebaut. Da lass ich mir auch nicht rein reden. Auch meinen Videorecorder und sogar den Wecker kann ich ganz alleine einstellen und programmieren. Wenn es sein muss, schließe ich auch Lampen an.

Nur wenn es um mein Auto geht, lass ich die Hände von der Technik. Beruhigend ist nur, dass auch mein Verlobter es nicht geschafft hat ein Lämofchen vorne auszutauschen, weil man das halbe Auto auseinander bauen muss

Also ich kenne viele Frauen, die zwar kein großes Interesse an Technik haben, aber schon alleine in der Lage sind eingiges hinzukriegen, wenn gerade kein Ritter in weißer Rüstung zur verfügung steht

Hallo!

Wenn es um Sachen Technik geht, dann bin ich (maennlich) eigentlich immer der Zustaendige dafuer. Egal ob es fuer meine Freundin, Mutter oder Schwester ist, ich soll das immer fuer die erledigen. Da ich aber solche Aufgaben liebe, macht es mir ueberhaupt nichts aus, mich, auch wenn es um wirklich stupide Sachen sind wie eine Uhr einstellen geht, darum zu kuemmern.

Es geht mittlerweile schon so weit, dass ich sogar fuer meinen Vater den ganzen PC Kram und TV Kram erledigen soll. Ich denke dennoch, dass Technik nicht reine Maennersache ist. Viele Maedchen und Frauen freunden sich mit Technik und Co. immer mehr an, was ich heutzutage auch sehr wichtig finde, da man in Zukunft immer mehr mit Technik im Alltag konfrontiert wird.