Haben schöne Menschen die besseren Jobs?

Mir ist oft schon aufgefallen, dass manche Sekretärinnen, Psychologinnen, Lehrerinnen und auch Führungspositionen überhaupt keine Ahnung von ihrer Arbeit haben und nicht einmal ein nötiges Allgemeinwissen aufweisen, was in ihrem Bereich eigentlich dem Anforderungsprofil gerecht werden müsste. Diese Menschen sind aber meistens auffallend schön und charmant.

Nun stellt sich bei mir die Frage, ob schöne Menschen tatsächlich die besseren Jobs bekommen und die Ausbildung hinten angestellt wird? Berufliche Qualifikation ade, her mit den Schönheiten? Entscheiden Chefs (großteils immer noch Männer) wirklich nur noch nach Sympathie bei der Jobvergabe?

Naja, hohe Positionen decken sich auch nicht immer mit hohen Gehältern auch wenn das oft der Fall ist. Wer nach außen hin repräsentiert ist meist eine Figur, die nach innen hin wenig zu sagen hat sondern von da seine Anweisungen bekommt (mal abgesehen von absoluten Spitzenpositionen wo man gleichzeitig Repräsentant ist).

Vollkommen belanglos ist die Ausbildung natürlich nicht, aber in bestimmten Maßstäben weniger stark gefragt - eben deswegen weil man da nur oft das weitergibt, was intern entschieden wird, man selber aber nicht entscheidet und nur verstehen sollte was man sagt. Der typische Grußaugust eben .

Dazu kommt, dass man in Führungspositionen selten Spezialisten mit dem tiefgründigem Fachwissen findet sondern Generalisten, also jene, die sich überall etwas aber nicht so richtig auskennen.

Und warum man schöne Menschen dafür nimmt? Hm, sie transportieren eben ein besseres Bild nach außen vom Unternehmen oder der jeweiligen Interessengruppe. Und da Menschen nun einmal naturgegeben oberflächlich sind ist das eben nach wie vor wichtig. Man lässt ja auch Models für irgendwas Werbung machen die davon keine Ahnung haben und keine Spezis, die hier mit dem Aussehen nicht konkurrieren können.

Prinzipiell würde ich das also davon abmachen, um welchen Job es geht - und ob der nun wirklich soviel besser ist als man denkt .

Als ich das erste Mal in meiner jetzigen Firma war ist mir sofort aufgefallen dass dort unheimlich viele Frauen mit dickem Hinterteil rumliefen. Oh Gott, dachte ich, dass ist hier Einstellungskriterium. Letztendlich war es auch so, bei annähernd gleicher fachlicher Eignung entschied der persönliche Geschmack des Chefs.

Ich kann das durchaus verstehen und würde vielleicht ähnlich handeln und aussuchen. Wenn ich mir vorstelle das meine Sekretärin trotz hervorragender Referenzen eine Stimme wie eine Kreisäge hat auch sonst nicht unbedingt das darstellt was eine respektable Vorzimmerdame so ausmachen sollte dann wäre es bei mir nichts mit dem Job. Ich würde es wie gesagt aber nicht am körperlichen Aussehen festmachen. Mir ist es egal ob jemand dick oder dünn, groß oder klein ist, für mich zählt bei diesem Sekretärinnenbeispiel ob die Zähne in Ordnung sind, die Haare schuppenfrei oder man auch sonst gepflegt auftaucht, natürlich auch wie man sich gibt und mit anderen Leuten umgeht.

Und das ist für mich eigentlich der Punkt. Jeder kann mit unterschiedlichem Aufwand mehr aus sich machen als normal. Das fängt bei einem guten Frieseur und Kosmetik an und hört bei hochwertiger Kleidung auf. Das dieses auch kostet weiß jeder, aber gerade bei diesen gutbezahlten Jobs ist auch mehr Wille vorhanden dafür Geld auszugeben.

Ich will damit sagen dass das alte Sprichwort „Kleider machen Leute“ heute noch mehr gilt als früher. Wenn jemand tiptop gepflegt, gut gekleidet und gut riechend auftaucht wird er ganz anders wahrgenommen als der unscheinbare Typ. Das wir diese topgestylten Leute meistens als schöne Menschen wahrnehmen ist schon richtig und ich denke auch dass sie größere Chancen haben einen gut bezahlten Job zu erhalten als andere. Auf jeden Fall strahlen sie vom ersten Anschein her mehr Aura aus und sammeln unbewusst mehr Sympathiepunkte als der Durchschnitt.