Kleidung bei Kik - schlechtes Gewissen wegen Kinderarbeit?

Immer wenn ich die Werbung von Kik sehe dann nervt mich das nur denn ich bin nicht so clever und kaufe einfach was man mir sagt. Ich möchte mich gern darüber näher informieren wo die ganze Kleidung herkommt. Wird das nicht alles in China von Kindern genäht, ich meine dass ich da mal einen Bericht darüber gesehen habe.

Kann man sich da auch mal näher drüber informieren, kennt ihr Seiten darüber woher die Kleidung kommt die da verkauft wird? Ich möchte mehr wissen wo muss ich da schauen?

Richtig bewiesen wurde nie, daß die Kleidung von Kik von Kindern genäht wird. Kik macht ein großes Geheimnis aus seinen Lieferanten. Bekannt ist eigentlich nur, daß Kik in China und Bangladesch einkaufen läßt. Wobei gerade in Bangladesch die Mindestlöhne nicht eingehalten werden.

Das Problem des Billigeinkaufs liegt übrigens nicht nur bei Kik. Auch die Kleidung von den Discountern Lidl und Aldi kommt aus den genannten Ländern. Vor einiger Zeit stand auch H&M wegen der Billigproduktion negativ in den Schlagzeilen.

Einen kleinen Überblick, wer wo kauft und herstellt, ist übrigens auf dieser Seite zu finden.

Also ich kann mit einfach nicht vorstellen, dass es möglich ist z.B. ein T Shirt aus 100 Prozent Baumwolle für 1,99 Euro anzubieten, wenn man alle Regeln einhält. Das beginnt schon bei den Arbeitern auf der Baumwollplantage, deren Löhne nicht wirklich hoch sein können und die wohl auch nicht unbedingt auf sichere Arbeitsbedingungen vertrauen können, gerade imHinblick auf den Einsatz von Chemikalien.

Das geht weiter mit dem Transport, der Verarbeitung und bishin zum Färben des Stoffes, Schneiden und Nähen, manche werden ja sogar noch bedruckt. Und dann wird das alles wiede rnach Deutschland transportiert und hier zum absoluten Dumping-Preis angeboten. Und dabei muss in Deutschland ja auch noch Miete, Strom und Werrbung bezahlt werden. Die Löhne dürften eher eine untergeordnete Rolle bei diesem Konzern spielen (dazu gab es ja schon genug Pressemeldungen). Und trotz allem verdient der Konzern immer noch was.

Und da mir dies alles so wahnsinnig unglaubwürdig erscheint gehen wir dort auch nicht einkaufen. Egal, wie billig da auch etwas sein mag. Ganz davon abgesehen finde ich, dass EIN Marken-T-Shirt im Angebot (Made in Portugal oder Türkei oder sogar MADI IN GERMANY) für 20 bis 30 Euro zu haben ist und dann einfach auch deutlich länger hält.

Mit der Überlegung was den Preis für ein Billigshirt angeht, hat Betty durchaus recht. Wie müsste man sich denn die Preisaufteilung vorstellen, dass bei 1,99 Euro jeder einen einigermaßen gerechten Lohn erhält. Wenn es so etwas wie einen gerechten Lohn gibt. Nicht vergessen darf bei der Überlegung natürlich, dass hierin schon noch die 19% Umsatzsteuer drin sind. Der zu verteilende Kuchen also noch ein Stück kleiner ist.

Der Umkehrschluss ist aber auch nicht korrekt. Nur weil ein Markenshirt jetzt 20-30 Euro kostet, heißt das nicht, dass die Bedingungen der Produktion zwangsläufig besser sind. Nicht mal bezüglich der Qualität kann man sich sicher sein. Wobei die Erfahrung zeigt, dass doch oft bei Markenkleidung spürbar bessere Stoffe Verwendung finden. Doch auch hier stellt sich die Frage nach der Verteilung des Gewinns. Wie viel von den 20-30 Euro kommt im Falle einer Marke denn für die Werbung auf und wie hoch ist bzw. soll die Gewinnmarge der Hersteller sein dürfen?

Und genau hier bin ich tatsächlich etwas kritisch und sehe es leider nicht als Lösung an, einfach nach dem Preis zu gehen. Oder auch sich einfach auf die Marke zu verlassen. Das ist also leider alles nicht ganz so einfach, wenngleich natürlich die ganz billig anbietenden tendenziell einem schon den Hinweis durch den unerklärlich günstigen Preis auf fragwürdige Praktiken geben.