Kommunikationspolitik: Werbemittel, Werbeträger

vom 25.09.2009, 17:48 Uhr

Damit ein Unternehmen die Werbebotschaft überhaupt an den Kunden heranbringen kann, stehen dem Unternehmen (also dem Werbenden) verschiedener Mittel zur Verfügung. Diese Werbemittel sind eine Form der Kommunikationspolitik, mit denen ein Unternehmen eine Werbebotschaft übermitteln will.

Das Unternehmen kann sich entweder persönlich an den Kunden wenden oder mit Hilfe der Medien. Daher unterscheidet man zwischen personaler Werbung und medialer Werbung:

personale Werbemittel
wie zum Beispiel ein Verkaufsgespräch, Telefonwerbung, Vertreterbesuch, Werbevortrag oder ein persönlicher Werbebrief.

Mediale Werbemittel
- Printwerbemittel: wie zum Beispiel Werbezettel, Zeitungsinserate, Werbefoto, Logo, Verpackung
- Elektronische Werbemittel: Videoclip, E-Mail, Banner im Internet, Leuchtschrift, CD oder DVD
- Sonstige Werbemittel: Warenproben, Sponsoring, Kundendienst, Werbegeschenke

Um diese Werbung zu schalten, bedarf es einem Werbeträger. Werbeträger sind Institutionen die die Werbemittel an die Umworbenen heranbringen. Diese Werbeträger sind zum Beispiel Zeitungsverlage, Hörfunkanstalten, Fernsehanstalten oder Kinos usw. Unter einem Werbeträger oder Medium versteht man aber auch den Gegenstand, der ein Werbemittel an den Umworbenen heranbringt, also die Zeitung oder das Internet usw.

Werbeträger sind allerdings auch die Verbraucher selbst, da sie die Gegenstände des Unternehmen benutzen und diese sind oft mit dem Namen des Unternehmen bedruckt, so dass das wiederum zusätzliche Werbung für das Unternehmen ist.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Aber gerade die medialen und personellen Werbemittel kann man doch so gar nicht trennen. Das ist zwar schon ein paar Jahre her, dass ich mich mit so etwas beschäftig habe (dürfte das erste Ausbildungsjahr in der Berufsschule gewesen sein), aber was mir hängen geblieben ist, ist sicherlich, dass gerade die beiden Formen nicht klar abzugrenzen sind.

Denn unter medialem Werbemittel verstehe ich in erster Linie auch wirklich Medien. Und das Singular dazu nennt sich 'Medium' und darunter fallen für mich auch Briefe und Telefongespräch, die laut deiner Definition (oder derer, von welcher du es abgeschrieben hast) ja eher zu dem persönlichen Werbemittel zählen. Zumindest haben wir das damals nicht so klar abgrenzen können und die persönlichen Werbemittel waren auch wirklich nur die, die ohne Hilfe eines Mediums ausgekommen sind. Im Endeffekt also nur persönliche Gespräche.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Denn unter medialem Werbemittel verstehe ich in erster Linie auch wirklich Medien.

Wie schon gesagt, darunter verstehst DU in erster Linie auch wirkliche Medien ;)

Sippschaft hat geschrieben:Und das Singular dazu nennt sich 'Medium' und darunter fallen für mich auch Briefe und Telefongespräch, die laut deiner Definition (oder derer, von welcher du es abgeschrieben hast) ja eher zu dem persönlichen Werbemittel zählen.

Die personalen Medien sind darauf ausgerichtet durch eine gezielte Ansprache (wie zum Beispiel durch Verkaufsgespräche, Vertreterbesuche, auch Telefonwerbung, persönlicher Werbebrief usw.) den direkten Kontakt zu dem Kunden zu finden und mit dem Kunden dann in einen Dialog überzugehen, um so wieder um die Marketing-Ziele zu erreichen.

Und die medialen Werbemittel sind demnach genau das Gegenteil der personalen Werbemittel ;)

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja, eben. Ich hab dich schon verstanden und du hast es dir ja auch gerade ganz gut selbst erklärt, weshalb man das kaum abgrenzen kann: Die personalen Werbemittel verstehen die direkte Ansprache des potentiellen Kunden - Aber wenn die von medialen Werbemitteln abgegrenzt werden, schließt man damit doch automatisch schon aus, dass diese persönliche Ansprache mittels einer E-Mails, eines Telefongesprächs oder eines Briefes stattfindet. ;) Ein Werbemittel kann deshalb personal UND medial zugleich sein und muss es, dieser Differenzierung nach, ja auch sein.

Wie gesagt, ich wollte nur erwähnen, dass wir das damals eben nicht so starr voneinander getrennt haben, weil das eben auch kaum möglich ist.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Kann mich Julian hier nur anschließen: Weder Brief noch Telefongespräch stellen ein Medium dar, beides sind Kommunikationswege. Und zur Kommunikation bedarf es mindestens zwei Parteien direkt, also einen Vertreter oder Callcenter-Agent oder jemanden, der den Brief schreibt und mindestens einen Kunden (auch Ehepaar oder Familie können angesprochen werden). Sowohl am Telefon als auch per Brief schreibt/spricht dich jemand an. Und damit stellt er einen persönlichen Kontakt zu dir her. Er adressiert den Brief an deine Adresse - im Gegensatz zur Postwurfsendung, die nicht an dich adressiert ist. Dieser fällt klar und deutlich zur medialen Werbung.

Der Fernseher, das Internet (außerhalb des Social Webs, das ein eigener Teilbereich ist) sowie die Zeitung oder die Bushaltestelle sprechen nicht gezielt dich, sondern jeden der sie sieht an. Und eigentlich "sprechen" sie auch nicht, sondern versuchen nur, deine Aufmerksamkjeit zu erhaschen. Und dies erledigen sie eben über (Massen-)Medien und sind deswegen ganz klar mediale Werbung.

Und wenn du es immer noch nicht glauben willst, empfehle ich dir, die Definition des Begriffes "Medien" durchzulesen, diese richten sich eindeutig immer an ein breites Publikum.

"Medium" hat mehrere Bedeutungen, und diese treffen nicht alle automatisch auf "Medien" zu. Denn der Plural eines Mediums ist im deutschen nichtmal Medien, sondern Media, sofern man vom Kommunikationsmedium spricht. Die Werbeformenbezeichnungen richten sich aber nach Massenmedien, und eindeutig nicht nach einem Kommunikationsmedium. Deswegen gibt es diese Wörter ja auch, zur besseren Trennung. Klar kann das verwirrend sein, aber es ist so. Übrigens, ich lerne das auch in der Berufsschule ;)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich mag das ja gerne glauben und habe nur geschrieben, dass wir das damals eben etwas anders gelernt haben und wenn ich ehrlich sein soll: Nein, so ganz bin ich damit noch immer nicht einverstanden. ;)

Mir ist die Definition von 'Medien' schon klar. Darunter fallen für mich Internet, Printmedien und das Radio, also wie du schon geschrieben hast, die Medien, die die Allgemeinheit ansprechen. Aber wenn ich mit einem medialen Werbemittel ein personales Werbemittel nutze und dann eine persönliche E-Mail an jemanden schreibe, der direkt angesprochen wird, weshalb ist es dann ein personales Werbemittel? Denn es nutzt ja ein mediales Werbemittel. Bedeutet das, dass das mediale Werbemittel und ein solches ist, WENN es an die Allgemeinheit gerichtet ist? Dann kapier ichs. ;)

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaub der Hase liegt im Pfeffer wo du sagst, das eine E-Mail ja zum Internet gehört. Aber eine E-Mail ist nicht das Internet und auch kein Teil davon. Das Internet ist jedem mit Internetanschluss zugänglich. Dein E-Mailaccount aber nicht (also jedenfalls nur dann, wenn man dein Passwort hat, aber das ist eine andere Geschichte). Nur weil die E-Mail den Weg "durch das Netz" geht und wir sie über den Browser aufrufen können, ist sie nicht Teil des Internets. Sie wird an dich addressiert genau wie ein Brief oder ein Telefongespräch (deine Nummer wird gewählt) oder ein Besuch an deiner Haustür.

"Das" Internet ist einerseits ein eigenes Medium im Sinne von Massenmedien. Gleichzeitig ist "online" aber auch eine Transportstrecke für E-Mails. Aber E-Mail wandern sozusagen nur durch die Leitungen und nicht in das öffentliche Netz. Ein Fax wandert ja auch durch Telefonleitungen, ohne das fremde Faxgeräte es sehen können. Deswegen ist ein Fax eben auch personal, weil es nur an den Empfänger geht. Und genau das selbe ist es mit einer E-Mail auch. Oder einem Brief, der an ein Postfach geht. Da können auch 2000 Postfächer nebeneinander sein, der Brief landet in deinem, und nur du kannst das Postfach öffnen.

"Das Internet" und "Online-Kommunikation" sind zwei Dinge, die vom technischen Verständnis über die selben Geräte angesprochen werden. Aber das Medium Internet bezeichnet ausschließlich den Bereich, den jedermann ansurfen kann, ohne Passwörter dafür zu brauchen, oder Communitys, wo jeder sich registrieren kann (und dann deren Bereich, der für alle Mitglieder gleich ist).

Ganz pauschal kann man also sagen: Alles, was irgendwie adressiert wird, sei es über Namen, Adresse, Telefonnumer oder E-Mailadresse, ist personale Werbung, und alles, was nicht adressiert wird sondern jeden der es sieht ansprechen soll, ist medial.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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