Morgenmuffel - woran liegt es?
Ich bin kein wirklicher Morgenmuffel, aber ich habe nach dem Aufstehen schon gerne erst meine Ruhe um richtig wach zu werden. Ich kann dann wohl "guten Morgen" sagen wenn ich denn nicht alleien schlafe, aber das war es dann auch erstmal. Nach ein paar Minuten kann man dann auch was mit mir anfangen, aber direkt nach dem Wachwerden unterhalten - geht gar nicht!
Mein Freund ist jemand der morgens direkt gute Laune hat und auch direkt topfit ist! Der pfeift sogar direkt nach dem Wachwerden. Furchtbar!
Ich kann das ganze gut bei meinen Töchtern beobachten.
Die eine ist ein Morgenmuffel, sie kommt nie frisch und glücklich aus dem Bett, sondern fast immer muffelig, mit dem dringenden Wunsch weiterzuschlafen und jedenfalls keinem Willen, das Bett zu verlassen. Sie ist seit jeher eher spät wach und dafür auch spät am Einschlafen, ein kleines Drama bei einem Schulkind, welches um 6:30 Uhr aufstehen muss. Dafür kann sie Abends bis 1 wach bleiben und ist dabei nicht übermüdet, sondern fisch und fröhlich. ihr eigentlicher Rhythmus liegt, würde ich sagen bei etwa 9 Uhr norgens aufwachen und 0:00 Uhr schlafen gehen. Dies ändert sich auch kaum, ssie hat dieses Problem seit jeher und es ist wenig kompatibel mit unserem Wunsch als Erwachsene, das sie morgens ausgeschlafen ist.
Meine Kleine dagegen legt sich gut gelaunt um 20:00 Uhr ins Bett, schläft dann gut gelaunt ein und wacht gerne und willig zwischen 6:30 und 7:00 Uhr auf. Ich könnte sie vermutlich auch 1-2 Stunden vorschieben, dass macht ihr gar nichts. Dafür ist abends nach 21:30 aber auch Land unter, da geht dann wirklich nichts mehr, da ist sie einfach müde.
Von daher gehe ich davon aus, dass viele Menschen einfach einen bestimmten Rhythmus haben und damit klarkommen müssen, wobei es die Frühaufsteher einfach besser haben als die Morgenmuffel in unserer Welt. Meine Große wäre in Spanien viel besser dran, da beginnt die Schule erst um 9:00 Uhr. Aber os muss sie leider früher ins Bett, denn unausgeschlafen kommt sie ind er Schule nicht mit und wird zusätzlich leichter krank. Daher muss sie sich nun einmal daran gewöhnen, und wenn es noch ein paar Jahre dauert. Ich denke, als Studentin oder im Urlaub später wird sie vermutlich bis 14:00 Uhr schlafen, aber dann ist es nicht mehr meine Verantwortung.
Also ich denke echt das es an den Genen liegt, also ich bin auch ein absoluter Morgenmuffel und kann früh Morgens meist kaum die Augen offenhalten und brauche meine Zeit um in den Tag zu starten.
Was mich dann nervt sind Leute die einen früh Morgens schon todquatschen wollen und nicht verstehen warum man ein "Morgenmuffel" ist. Ich denke ich bin eher ein Nachtschwärmer und leben erst ab Mittag auf und fange an den Tag zu genießen. Auch wenn ich mal bis ganz spät in die Nacht hinein aufbleibe macht mir das nix aus.
Mein Mann und ich sind Morgenmuffel. Das macht das ganze schon sehr praktisch. Egal wann ich schlafen gehe oder wann ich wach werde, ich brauch erstmal eine halbe Stunde meine Ruhe nach dem wachwerden. Deswegen stell ich immer meinen Wecker auf so 15 min bevor ich eigentlich aufstehen muß. Dadurch hab ich dann noch die Möglichkeit mich für 5 Minuten noch mach umzudrehen und noch ein bisschen zu dösen. Somit kann ich gleich viel entspannter aufstehen.
Ganz schlimm war es für mich in meiner Kindheit, meine Mutter ist so eine Person, die Sofort wach ist und fröhlich los plappern kann. Sie hat mich dann auch gerne mal eine halbe Stunde früher wach gemacht , weil sie mir unbedingt was erzählen wollte und so wurde ich dann mit Licht anschalten und "Wunderschönen Guten Morgen"- Trällern geweckt. Das habe ich dann auch oft genug mit einem Kissenwurf oder einem "Was soll bitte an diesem morgen gut sein" gekontert. Sie hat es leider nie verstanden, das ich eben meine Zeit ruhe brauche um richtig wach zu werden.
Mein Mann ist sogar noch etwas muffeliger wie ich. Er braucht etwas länger, sprich wenn ich mich dann schon unterhalten kann ist er noch schlecht gelaunt und einsilbig. Aber ich denke das ist bei jedem individuell anders, und daher lass ich ihn dann muffeln
Wissenschaftliche Studien belegen, dass der zirkadische Rhythmus genetisch bedingt ist. Hinzu kommt noch die reine Dauer bis man ausgeschlafen ist, die wahrscheinlich auch biologisch vorgegeben ist (aber dort ist das weniger klar, Ausnahmen sind natürlich besonders Krankheiten, wie z.B. die bei vielen Menschen vorkommenden Atemaussetzer). Vor ein paar Monaten hat eine Studie gezeigt, dass Morgenmuffel, denen man den natürlichen Rhythmus lässt, im Vergleich insgesamt leistungsfähiger waren, als die Frühaufsteher.
Die Frage "Woran liegt das?" finde ich hochinteressant, aber man kann da wohl nur spekulieren. Kreativ fand ich beispielsweise zu vermuten, dass bestimmte prähistorische Populationen (vielleicht sogar Primaten) sich tagsüber vor großen Reptilien in acht nehmen mussten, aber nachts jagen konnten, wenn letztere, als Wechselblüter, schliefen. Später haben sich dann verschiedene Weltpopulationen vermischt und wir bekamen den heutigen Mischmasch. (Vorsicht: absolute Spekulation, nicht weiterverbreiten!)
Spannend ist auch, Muster für Tag- und Nachtaktivität in Literatur und Mythologie herauszusuchen, z.B. Mond und Sonnenreligionen, Rolle der "Nacht" in der Romantik. Unterschiede zwischen Menschen boten sich in der Vergangenheit sicher gut für die Erschaffung mythologischer Charaktere an. Soweit man zurückschauen kann, war Nachtaktivität aber immer ein Minderheitenelement und oft negativ besetzt, wie etwa bei Vampiren und Werwölfen.
Die "Gegenpropaganda" kennt man ja auch: "Morgenstund hat Gold im Mund" oder "Der frühe Vogel fängt den Wurm". Und man sagt ja auch nicht "Frühzubettgeher" oder "Nachtmuffel", sondern "Langschläfer" und "Morgenmuffel". Viele Künstler und sonstige Kreative sind Morgenmuffel (Quelle: diverse Interviews und Bekannte) sowie eingefleischte Computer-Freaks (auch wieder der Minderheitenaspekt, aber wenn es anders wäre, wäre wohl die gesamte Arbeitswelt um ca. 3 Stunden verschoben)
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