Trotzphase: Weinen bis zum Erbrechen

vom 24.09.2009, 12:06 Uhr

Der Enkelsohn meiner Freundin (ca. 4 Jahre) ist voll in der Trotzphase. Nichbeachten hilft da so gut wie gar nicht. Denn er steigert sich so hinein, dass er nciht mehr aufhört zu weinen und dann auch so lange heult, bis er erbricht. Wenn sich keiner an seinem trotzigen gehabe stört, dann wird sein Geschrei immer größer.

Beispiel. Die Tochter meiner Freundin war mit ihm im Garten. Er wollte unbedingt Wasser haben um im Sand damit zu spielen. Da es aber bald Mittagessen geben sollte erklärte die Mutter des Kleinen, dass er nach dem Mittagschlaf raus kann und mit Wasser matschen kann. Aber vor dem Essen geht es nicht, weil er sich dann ganz schmutzig macht und er ja dann auch schlafen geht. nach dem Schlafen kann er dann ganz viel Wasser haben.

Der Kleine fing auf Knopfdruck an zu schreien und wollte unbedingt sofort das Wasser zum Matschkuchen machen haben. Die Mutter nahm den Sohn, ging nach drinnen und meinte dann, dass er auch nach dem Schlafen kein Wasser bekommt, wenn er nicht aufhört zu weinen. Der Junge schrie immer lauter und stampfte mit den Füßen auf. Er lies nicht mehr mit sich reden und nach einer gewissen Zeit , als er dann keine Beachtung fand, würgte er und erbrach auf den Boden.

Wie kann man da gegen den Trotz des Kindes einwirken, dass er sich nicht jedesmal erbricht. Er macht das öfters und steigert sich dermaßen in den Trotz hinein, bis er erbrechen muss. Danach schaut er immer ganz erschrocken, schluchzt noch mal und dann ist es gut. Die Mutter hat dann mit dem Kleinen auch gesprochen, ob er Bauchweh hat. Und dann meinte der 4 jährige Stöpsel zu ihr "Wenn ich weinen muss und du nicht guckst, dann muss ich brechen"

Die Tochter meiner Freundin hat auch schon versucht das Kind zu trösten, wenn es trotzig ist. Er hört dann auch nicht auf zu weinen und man hat dann das Gefühl, dass er sich in seinem Weinen eher bestätigt fühlt. Dann dauert das Weinen auch sehr lange und er tritt und schlägt sogar um sich. Denn er will ja nicht getröstet werden, sondern seinen Willen haben.

Wie würdet ihr euch in dem Fall verhalten? Würdet ihr das Kind bei jedem Trotz, jedes mal, wenn er seinen Willen haben will tröstend in den Arm nehmen und Tritte und Schläge von ihm kassieren oder würdet ihr ihn links liegen lassen und dann riskieren, dass er bis zum Erbrechen weint?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde in so einem Fall glaube ich mal meinen Kinderarzt konsultieren. Ich habe ja schon einiges an Wutausbrüchen und Tobsuchtsanfällen erlebt, aber so was ist mir bisher noch nicht untergekommen. Das fällt für mich auch nicht mehr unter die normalen Erscheinungen der Trotzphase, da muss irgendetwas anderes im Busch sein. Niemand hat perfekt erzogene Kinder, aber ein solches Verhalten lässt sich durch kleinere Erziehungsfehler eigentlich schon nicht mehr erklären. Das wäre jedenfalls meine Theorie so als Laie, denn offenbar verliert der Kleine ja irgendwann auch völlig die Kontrolle über seine Wut, wenn er sich erbricht. Er ist weder gewillt sich wieder abzuregen noch dazu in der Lage und da könnte auch etwas körperliches dahinter stecken, wie etwa eine Schilddrüsenerkrankung oder ähnliches.

Außerdem würde ich wohl mal das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen. Verhält er sich im Kindergarten genauso und wie reagieren seine Kindergärtnerinnen darauf? Oder ist das ein Verhalten, dass er nur daheim an den Tag legt? Die Tochter meiner Gastfamilie war zu Hause ein cholerisches kleines Monster, das bei seinen Wutanfällen seine Umgebung in Schutt und Asche legte und seine Geschwister angriff. In der Schule hatte sie sich aber interessanterweise vollkommen unter Kontrolle, alle Lehrer beschrieben sie als umgängliches, fröhliches und folgsames Mädchen. Wie diese Diskrepanz zu erklären ist, blieb mir ein Rätsel, aber es war tatsächlich so.

Falls das bei dem Enkel deiner Freundin auch der Fall sein sollte, würde ich mir an ihrer Stelle professionelle Hilfe holen, um herauszufinden wo das Problem liegt und wie sie es in den Griff bekommen kann. Denn mit den normalen Erziehungsmethoden scheint dem Jungen nicht beizukommen sein. Ich würde auf jeden Fall das Gespräch mit Kinderarzt und Erzieherinnen suchen, nicht nur weil das für die Mutter sicherlich eine unglaublich stressige Situation ist, sondern auch, weil die Gefahr besteht, dass dem Kleinen etwas unbekanntes(körperlicher oder seelischer Natur) fehlt oder er sich womöglich irgendwann selbst verletzt, in einem seiner Ausbrüche.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Im Kindergarten zeigt der Junge absolut kein Trotzverhalten. Er akzeptiert, wenn die Erzieherinnen nein sagen und dann fängt er nciht mal an zu weinen. Weinen im Kindergarten ist was für Mädchen. Das sagt der Junge selber, wenn er zu Hause ist. Zu Hause lässt er dann seine ganze Wut raus.

Der Kinderarzt, den die Mutter natürlich auch schon aufgesucht hat meinte, dass es viele Kinder gibt, die sich in etwas so reinsteigern, dass sie dann Schleim spucken und erbrechen und man sollte es weiter beobachten. Der Kinderarzt erklärte, dass beim Weinen sich auch Schleim bildet un der wird von den Kindern immer runtergeschluckt und irgendwann wird ihnen schlecht. Meist kommt auch nur eine Menge Schleim raus, wenn er erbricht. Es sei denn, dass er so einen Wutausbruch direkt nach dem Essen bekommt, was aber nicht so oft der Fall ist, weil er nach dem Mittagessen immer schlafen geht und wenn es nach dem Essen passiert ist es dann manchmal abends und dann kommt auch Essen mit hoch.

Der Kinderazt meinte auch, dass der Junge langsam gelernt hat, dass er die volle Aufmerksamkeit bekommt, wenn es ihm "schlecht" geht und er erbrechen muss. Denn dann wird sich ja sofort darum gekümmert, dass es aufgewischt wird und es wird sich um ihn gekümmert und der Trotz ist dann auch für die Mutter vergessen.

Ich werde meiner Freundin mal sagen, dass die Tochter mal zu einem anderen Kinderarzt gehen soll. Vielleicht weiß der ja einen Rat. obwohl der Kinderarzt, wo sie jetzt ist eigentlich auch sehr kometent ist. Aber man kann es ja mal versuchen.

Die Tochter meiner Freundin hat immer ein sehr schlechtes Gefühl, wenn sie den Jungen solange weinen lässt, bis er erbricht. Denn das belastet das Kind ja auch.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke auch, dass das ziemlich merkwürdig ist und gefährlich, dass das Kind bei zu viel Wienen erbrechen muss. Da sollte deine Freundin wirklich mal einen Artzt auf suchen.

Eine Freudnin von mit hat eine ziemlich gute Methode, dass der Trotz gar nicht kommt. Sie versucht es immer geschcikt ab zu lenken, aber natürlich so, dass es für das Kind nicht durch schaubar ist.

Nehmen wir das Beispiel mit der Sandburg. Sie hätte also ihr Kind genommen und wäre mit ihm langsam zur Wasserstelle gegangen. Wenn sie Glück hat, liegt dann irgendein anderes Spielzeug herum, auf welches sie dann das Kind aufmerksam macht und das Kind spielt dann glücklich und wird weniger schmutzig.

Allerdings halte ich von dieser Methode nicht so viel. Erstens bekomme ich dann immer Gewissenbisse, dass ich versuche, dieses kleine, unschuldige, (quengelende) Geschöpf zu manipulieren. Außerdem ist diese Erfolgsrate nicht besonders hoch und ein großes Risiko ist auch dabei. :lol:

» Maamel » Beiträge: 178 » Talkpoints: 2,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dass er sich übergibt, weil er Schleim schluckt hatte ich mir auch schon so oder so ähnlich gedacht. Wie gefährlich sowas ist, kann ich nicht einschätzen, aber da wird der Kinderarzt wohl wissen, was er redet. Ich dachte bei körperlichen Problemen eher an eine Ursache für die Wutanfälle. Wenn er sich aber im Kindergarten zurück nimmt, würde das eher nicht dazu passen.

Ihn einfach schreien zu lassen erscheint mir auch nicht so ganz die richtige Lösung. Vielleicht sollte sie ihren Kinderarzt dann noch mal etwas eindringlicher um Rat bitten und auch bei den Erzieherinnen noch mal nachfragen, was die ihr empfehlen. Denn so ist es für Mutter und Kind belastend und dauerhaft unzumutbar.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass der Junge weiß, dass er mit seinem Erbrechen Einiges bewirken kann. Nachdem du ja beschreibst, dass er würgt, denke ich, dass er absichtlich erbricht und nicht, weil er sich so in das Weinen hineinsteigert.

Wie wäre es also, wenn die Mutter das Kind trotz Erbrechen nicht beachtet? Das mag jetzt vielleicht wirklich schlimm klingen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass der Junge das Erbrechen schnell aufgibt, wenn es keinerlei Wirkung zeigt (egal, ob das Verbot aufgehoben wird oder er nur mehr Aufmerksamkeit bekommt).

Außerdem könnte die Tochter deiner Freundin doch auch mal außerhalb eines Trotzanfalles ein Gespräch führen. Ich denke, dass ein Junge im Alter von vier Jahren schon einsichtig sein sollte und auch verstehen sollte, worum es geht. Ich würde also eigentlich eher vermuten, dass es etwas mit der Erziehung zu tun hat, würde der Mutter aber dennoch raten zu einem Kinderarzt zu gehen und sich dort Tipps zu holen!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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