Wie und woran erkennt man gute, lohnende Aktien Fonds?

vom 21.09.2009, 22:35 Uhr

Nach einer Erbschaft habe ich einiges an Bargeld zur Verfügung. Diese wollte ich sehr gewinnbringend anlegen, vor allem deshalb, dass es später für die Ausbildung meiner beiden Kinder verwendet werden kann. Dabei habe ich an Aktien Fonds gedacht.

Leider kenne ich mich da nicht so aus und weiß auch gar nicht, welche Fonds wirklich rentabel sind. Freunde haben gemeint ich sollte eine sehr sichere Variante wie ein Sparbuch verwenden. Bei den wenigen Zinsen, kann ich es ja gleich unter mein Kopfkissen legen. Was soll ich machen?

» Schwiegertochter Monika » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Schwiegertochter Monika hat geschrieben:Leider kenne ich mich da nicht so aus und weiß auch gar nicht, welche Fonds wirklich rentabel sind.

Und genau deswegen ist ein Aktienfonds schon mal nichts für dich. Wenn du dich nicht auskennst (ich gehe mal davon aus, dass du nicht mal genau weißt, was ein Aktienfonds) ist, dann brauchst du auch darin gar nicht zu investieren.

Du brauchst, wenn du in einen Aktienfonds investieren willst, erst mal eine Marktmeinung (braucht man generell immer, wenn man an der Börse investieren will, die ist bei dir sicherlich nicht vorhanden), d.h. soll es zum Beispiel ein Regionaler Fonds sein (also nur von Deutschland oder Amerika usw.) oder doch ein Branchenfond (diese investieren zum Beispiel in Rohstoffe usw.)

Schwiegertochter Monika hat geschrieben: Freunde haben gemeint ich sollte eine sehr sichere Variante wie ein Sparbuch verwenden

Dann sollen diese Freunde mir erst mal einen Aktienfonds zeigen, der genau so sicher ist, wie ein Sparbuch…

Schwiegertochter Monika hat geschrieben: Was soll ich machen?

Nicht in einen Aktienfonds investieren! Erst dann, wenn du dich mit der Börse auskennst und vor allem eine Marktmeinung hast, aber vorher nicht!

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Und wenn du eine Meinung hast und dich auch mit Fonds auskennst, investierst du erst recht nicht in Fonds, es gibt keinen Fond, der die Performance seines Underlyings langfristig schlägt. Dazu kommen bei den meisten Fonds noch Management-Gebühren. Natürlich gibt es ETF's, mit ihnen kann man auch auf einen Index setzen, oder halt mit besicherten Zertifikaten. Allerdings zahlt man auch dort für die Sicherheit drauf.

Eine andere Alternative wären Zertifikate, auch diese gibt es in sehr sicheren Varianten, so zum Beispiel Garantiezertifikate oder Discountzertifikate. Jedoch gilt auch für diese Produkte bzw. vor allem für diese Produkte.

"Kaufe nichts, was du nicht kennst"

Bei Zertifikaten kommt das Risiko des Emittentenausfalls hinzu, denn Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Geht die Bank pleite, die das Zertifikate emittiert hat, dann ist das Zertifikat weg und das Geld gleich mit.

Mittlerweile gibt es Firmen, wie die European Derivatives Group (EDG), Feri oder Scope, die Zertifikate bewerten, dort kann man sich auch über das Risiko dieser Produkte informieren (Vor allem die EDG hat auf ihrer Internetseite ein ausführliches Portal mit einer Datenbank von Produkte, gegliedert nach Risikokategorien und Bewertungen).

Mache dich schlau, bevor du investierst, andernfalls solltest du vielleicht lieber auf eine gute Anlage bei einer Bank bauen.

» Xelluloid » Beiträge: 119 » Talkpoints: -1,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Schwiegertochter Monika hat geschrieben:Freunde haben gemeint ich sollte eine sehr sichere Variante wie ein Sparbuch verwenden. Bei den wenigen Zinsen, kann ich es ja gleich unter mein Kopfkissen legen. Was soll ich machen?

Das Sparbuch ist eine reine Geldentwertung, kaum besser als das Kopfkissen. Leg Dir ein Tagesgeldkonto, momentan am besten bei der DiBa oder 1822direkt zu und heimse dort noch das Maximum (2,5 - 2,75 %) an den momentan kümmerlichen Zinsen ein.

Wenn Du unbedingt ein paar Stellen hinter dem Komma herausholen möchtest (0,0 - 1,1 % mehr) gibt es auch noch verschiedene kurzfristige Festgeldanlagen über 12 bzw. 24 Monate. Die Zeit kannst Du dazu nutzen, hier mehr Fragen loszuwerden oder Dich woanders gründlich in das Thema, auch was Zertifikate angeht, einzuarbeiten und bis dahin dein Geld nicht Risiken auszusetzen die Du (noch) nicht einschätzen kannst.

Zur Sicherheit von Fonds nochmal und deutlicher: Wie soll eine Anlage, die spekulativ ist, wo also der Wert hoch und runter gehen kann, sicherer sein als eine Anlage (Sparbuch / Konto / Festgeld) wo es zumindest nach unten eine Grenze gibt (dass das Geld in Zahlen nicht weniger wird)? Mit solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr ;).

Wenn Du jetzt so verschreckt bist, dass Du gar nicht mehr an das Thema ranwillst: Wie alt sind denn deine Kinder? Denn da würde ich eher, sobald die Zinsen besser geworden sind nach einer Leitzinskorrektur nach oben, an Festgeld über eine mittlere Kaufzeit mit variablen oder je nachdem festen Zins denken - vor allem wenn es sicher sein soll. Klar, da sieht die Rendite lange nicht so gut aus wie bei spekulativen Anlagen - nur ist es da eben auch wesentlich sicherer. Gerade wenn man später fest mit dem Geld rechnet (Ausbildung / Altersvorsorge) meiner Meinung nach der bessere Weg, den in spekulative Anlagen sollte man nur das Geld stecken worauf man zur Not verzichten kann.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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