Der Tag an dem die Erde stillstand

vom 15.12.2008, 23:27 Uhr

Hallöchen!
Nachdem ich heute nach langer Zeit mal wieder ein Kino besucht habe, möchte ich hier gern ein paar Zeilen zu dem Film loswerden, welchen ich mir angeschaut habe. Es handelt sich um den neusten Film mit Keanu Reeves und ich muss sagen, dass er meine Erwartungen eigentlich vollends erfüllt hat.

Für alle, welche den Film noch nicht kennen, hier eine kurze inhaltliche Zusammenfassung:
Als der Außerirdische Klaatu auf die Erde kommt, offenbart er, dass die Menschheit kurz davor steht, vernichtet zu werden, um den Planeten vor der Zerstörung durch die Menschen zu schützen, da die Erdbevölkerung nicht in der Lage sei, verantwortungsbewusst genug mit ihrer Heimat umzugehen. Er ist davon überzeugt, es läge in der Natur des Menschen, die Erde bis aufs Äußerste zu strapazieren und es gäbe damit keine Möglichkeit sie zu retten, solange die Menschheit noch existiere. Je länger er auf unserem Planeten weilt, erkennt er jedoch, dass die Menschen auch eine andere Seite haben- eine liebende, verständnisvolle Seite, welche es ihnen unter Umständen erlauben würde, die Erde und damit sich selbst zu retten. Doch der Prozess des Untergangs der menschlichen Zivilisation hat bereits begonnen und nicht einmal Klaatu selbst weiß, ob er diesen jetzt noch stoppen kann.

Für mich ist dies, obwohl natürlich ein Science Fiction-Streifen mit sehr viel Hollywood-Spektakel, ein sehr gelungener Film, welcher so sehr zum Nachdenken anregt, wie schon lange kein Film mehr. Wir werden auf eine fantasiereiche und kuriose Art und Weise daran erinnert, welche Verantwortung wir doch für "unseren" Planeten tragen und wie die Menschen die Erde nach und nach zerstören. Auch wenn diese Zerstörung natürlich nicht so schnell und so dramatisch wie in diesem Film ablaufen wird, ist es doch bereits heute erwiesen, dass die drastischen Klimaveränderungen, welche sich in den letzten Jahren zugetragen haben, nur die Spitze des Eisbergs sind und der Planet mehr und mehr unter der Last der Menschheit zu zerbrechen droht.
Auch wenn ich keine hochangagierte Umweltaktivistin bin und es wohl auch niemals sein werde, versuche auch ich regelmäßig, meinen Teil zum Schutz der Umwelt beizutragen und ich kann nur hoffen, dass durch diesen Film noch ein paar mehr Leute aufgerüttelt werden und sich der Bedeutung unseres Planeten für uns und unser Leben bewusst werden.

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

ich war auch vor 2 Tagen in dem Film und ich muss leider deine "Filmkritik" ein bisschen wiederlegen.

Du sagst, dass der Film zum Nachdenken anregt und das der Film gelungen ist, was ich absolut so nicht bestätigen kann. Der Film regt vielelicht 2 Minuten zum Nachdenken an, aber dann wars das auch schon.

Ich muss sagen, dass der Film wirklich sehr spannend und vielversprechend beginnt und man wirklich glaubt, dass er ein großer Streifen wird, aber nachdem dann diese "Kugel" auf der Erde gelandet ist und dann auch noch dieser komische Roboter als "Abwehr" da steht, fängt es schon an unrealistisch zu werden. Keanu Reeves als großer Retter oder Zerstörer der Erde - Welche Rolle soll er eigentlich erfüllen?

Der Film beginnt gut und endet dann in einem Nirvana von Wiedersprüchen udn unrealistischen Aussagen. Wo sind eigentlich die Szenen aus dem Trailer, in denen die Allianz Arena zerstört wird oder das Brandenburger Tor in sich zusammenfällt? Der Film hat absolut keine Actionszenen und auch das Ende ist absolut unrealistisch, unspektakulär und völlig an den Haaren herbeigezogen.

Ein Beispiel für eine unrealtische Szene: Die "Käfer" oder was auch immer es darstellen soll, die alles zerstören, in dem sie alles fressen, zerstören komischerweise jedes Schild und jedes Gebäude. Aber als die 3 Hauptdarsteller zum Schluss unter der Steinbrücke stehen und Keanu Reeves der Mutter und dem Sohnemann die Käfer aus dem Körper saugt, da bleiben sie komsicherweise unversehrt. Obwohl der "Käferschwarm" über die Brücke fliegt, passiert der Brücke nichts. Es ist quasi so als würde es nur regnen.

Unrealistisch ist auch die Tatsache, dass der Käferschwarm auch dem Hauptdarsteller (Keanu Reeves) am Ende schadet, obwohl der es doch eigentlich war, der sie geschickt hat oder zumindest zu der Rasse gehört, die die Erde retten wollen. Genauso sinnlos war das Gespräch mit dem alten Mann, welches er gegen Mitte des Films führt.

Der absolute Hammer ist dann noch, dass man im ganzen Film Schleichwerbung für irgendwelche bekannten Markten wie etwa Windows oder Mc Donalds findet. Ich persönlich kann an diesem Film absolut kein gutes Haar lassen und kann nur jedem empfehlen auf gar keinen Fall in diesen Film zu gehen.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!
Naja, ich weiß ja nicht, was du dir vorgestellt hast, aber es war doch von Anfang an klar, dass dieser Film ein Science Fiction Film ist, welcher- wie der Name schon sagt- nicht sehr realistisch sein kann. Meiner Meinung nach wurde mit den Mitteln dieses Genres sehr viel aus der Handlung herausgeholt und man bekommt eine gute Mischung aus Fantasy, Unterhaltung und Ernsthaftem geboten.

Zwar muss ich dir zustimmen, dass der Film dennoch einige Widersprüche in sich trägt, aber nenne mir doch einen Film ( zumindest der letzten Jahre), welcher von Anfang bis Ende in sich schlüssig und ohne jegliche Widersprüche ist. Besonders die Sache mit der Brücke fand ich zum Beispiel auch ein wenig merkwürdig, aber es ist eben ein Film und im Film ist bekanntlich alles möglich- besonders in Hollywood. Ich kann es sowieso nicht verstehen, weshalb manche Menschen jeden Film, den sie sehen müssen, bis auf die Knochen auseinandernehmen müssen und jedes Wort, das gesagt wird, viermal umdrehen, um auch in die tiefsten Tiefen des Werkes vorzudringen. Für mich ist es sehr viel unterhaltsamer, einen Film einfach so zu nehmen, wie er ist und nicht immer nur die Vor- und Nachteile des Streifens gegeneinander abzuwägen. Das soll jetzt natürlich keine Kritik an deiner Meinung sein- ich kann völlig verstehen, wenn dieser Film nicht jedem zusagt, aber ich finde "Der Tag, an dem die Erde stillstand" noch immer sehr gelungen und kann ihn für meinen Teil auf jeden Fall weiterempfehlen. :roll:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Hab "Der Tag, an dem die Erde still stand" am Premierentag letzten Donnerstag gesehen. Angesichts der schwachen Vorlage (ist ja nur ein Remake) habe ich eigentlich nicht allzuviel erwartet, aber letztendlich habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt.

Der große Wurf ist der Film nicht, als netten Unterhaltungsfilm kann man ihn dennoch sehen. Man hat hier (mal wieder) viel Potential verschenkt, meiner Meinung nach, und ich habe auch den Eindruck, dass es da später noch eine ausführlichere Fassung des Films geben wird. Enttäuscht bin ich dennoch nicht.

Keanu Reeves passt einfach in diese für ihn typische Rolle - der eine Gesichtsausdruck reicht für den Film. :) Auch die anderen Darsteller waren zumindest gut. Der Plot war reichlich vorhersehbar und die Militärs unter aller Kanone. Tiefgang und Nachdenkliches - und da bin ich anderer Meinung als die Threaderöffnerin - findet man hier eher nicht. Unterhaltung aber durchaus.

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Katara hat geschrieben:Nachdem ich heute nach langer Zeit mal wieder ein Kino besucht habe, möchte ich hier gern ein paar Zeilen zu dem Film loswerden, welchen ich mir angeschaut habe.

Und was hindert dich daran, dies in den vorhandenen Thread zu tun?

->Kinofilm: "Der Tag, an dem die Erde still stand"

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Leider habe ich das Original noch nicht gesehen, aber ich kann nicht behaupten, dass ich die Neuverfilmung von "Der Tag an dem die Erde stilstand" als gelungen betrachte.

Die Story klingt ja schon recht interessant, aber bei der Umsetzung hapert es doch an mehreren Ecken und Kanten. Da hätten wir einmal die bereits angesprochenen Logikschnitzer. Klar, sowas kann schonmal passieren, besonders in einem Science-Fiction Film. Aber es gibt davon schon einige, und sie stechen deutlich heraus, sind also nicht nur am Rande zu betrachten.

Dann hätten wir da noch den moralischen Aspekt, der den Film ja eigentlich ausmachen soll. Dieser wird aber höchstens oberflächlich behandelt und geht kein bißchen in die Tiefe. Um nur mal kurz den Zeigefinger drohend zu erheben hätten auch 10 Minuten gereicht, stattdessen hat man das ganze auf 100 Minuten aufgeblasen und mit allerlei Effekten und überflüssigem Material gefüllt, eben ganz nach Hollywood-Art. Aber das merkt man auch schnell an den platten Dialogen.

Am Anfang mag der Film ja noch ganz spannend sein. Der Außerirdische Klaatu stellt ein echtes Mysterium dar und sorgt dafür, dass das Publikum nicht die Aufmerksamkeit verliert. Wer ist der Kerl? Warum kommt er gerade jetzt? Was hat er da mitgebracht? Und was will er eigentlich? Ist aber die Katze mal aus dem Sack, tut sich in dieser Hinsicht nicht mehr viel. Die Rolle des Klaatu sollte doch eigentlich weise und erhaben wirken, wenn man mal seinen anzunehmenden Wissensstand betrachtet, davon ist allerdings nichts zu merken. Stattdessen bewegt sich die Figur nur an der Oberfläche und entwickelt sich im Endeffekt kaum weiter. Auch Keanu Reeves schafft es nicht Klaatu etwas tiefer und interessanter zu gestalten. Er verbleibt lieber im Schema X und wirkt dabei vollkommen ratlos.

Die anderen Figuren des Films leiden im Grunde an den selben Problemen: Oberflächlichkeit und keine echte Entwicklung. Daran können auch die restlichen Darsteller, die im Grunde eine solide Leistung abliefern, nichts ändern. Es wird ihnen einfach keine Möglichkeit dazu gegeben.

Der einzige Punkt wo der Film wirklich überzeugen kann ist die solide und effektverliebte Inszenierung. Aber das war ja bei einem Hollywood-Film in diesem Format auch nicht anders zu erwarten.

Fazit: Science-Fiction ohne echten Inhalt, der selbst für Genre-Fans nur schwer zu verdauen sein wird.

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