Pilze sammeln - was beachten?

vom 11.07.2008, 20:22 Uhr

Hallo zusammen,

auch wenn Pilze nicht sonderlich teuer sind, gibt es viele die Pilze gerne selbst sammeln, denn dabei kann man eben doch sparen. Wichtig ist, man darf nur so viel sammeln, wie man selbst auch gebrauchen kann. Wer also mit zwei Eimern aus dem Wald kommt und dabei kontrolliert wird, dem kann unterstellt werden, dass er sie für den Verkauf gesammelt hat.

Was für Pilze aber darf man sammeln und welche sollte man besser stehen lassen? Eine ehemalige Arbeitskollegin ist immer in den Wald und hat selbst gesammelt, ich selbst lasse jedoch die Finger davon, denn irgendwie ist es mir zu gefährlich, weil ja doch mal ein Pilz dabei sein könnte, der dann giftig ist.

Sammelt von euch jemand Pilze und weis was man neben der Menge noch beachten sollte, außer einem guten Wissen über die Pilzsorten die es so im Wald gibt?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Man sollte natürlich nur Arten sammeln, bei denen man sich absolut sicher ist, dass sie nicht giftig sind. Bei uns sind dies zum Beispiel die meisten der Röhrenpilze. Unter denen gibt es zwar auch giftige Arten (wie den Satansröhrling), die sind aber relativ leicht zu erkennen und nicht so tödlich wie etwa der Knollenblätterpilz.

Ich würde deshalb also keine Lamellenpilze sammeln obwohl es unter denen ja auch viele sehr schmackhafte gibt. Viele haben aber ziemlich giftige Doppelgänger. Es sollen ja schon oft Champignons und Knollenblätterpilze verwechselt worden sein. Auch der giftige Pantherpilz sieht einem essbaren wohl sehr sehr ähnlich.

Es gibt in den meisten Landkreisen aber Pilzberatungen bzw. ehrenamtliche Berater, zu denen man mit seinem Pilzkörbchen gehen kann und die dann bestimmen, was vom gesammelten essbar ist und was nicht.

Zu beachten ist, dass man sich einen aktuellen Pilzführer, also ein momentan gültiges Bestimmungsbuch zulegt. In den letzten Jahrzehnten wurden nämlich einige ehemals als essbar eingestufte Sorten neu zu den Giftpilzen gezählt!

Grüße

» gubbelgubbel » Beiträge: 123 » Talkpoints: 1,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was, nur mit zwei Eimern aus dem Wald? Was sind denn das für faulen Gesellen? Ein paar Babybadewannen sollten es schon sein - hallo? Mal davon gehört das es auch Leute gibt die Pilze einmachen? Hrmpf. Aber zur eigentlichen Frage: Schaff dir ein Pilzbuch an. Möglichst eines in dem alle Pilze auch abgebildet sind,denn für gewöhnlich kann ein Laie nichts mit Beschreibungen anfangen. So rasend teuer sind die nict und man lebt vermutlich länger.

Und dann taste dich nach und nach an die essbaren Pilze ran. Nur Rhrenpilze zu sammeln heisst letztlich einiges zu verpassen - zum Beispiel den sehr leckeren Perlpilz. Okay, der sieht fast aus wie der weiße Knollenblätterpilz, hat aber eigentlich immer Fraßstellen (auch Würmer wissen was schmeckt) und die sind stark altrosa verfärbt, wohingegen der Knolli weiß bleibt. Etwas fieser geht es denn da schon bei der großen Familie der Täublinge zu, besonders wenn man einen von den scharfen erwischt hat (damit treibt man selbst Chiliheads die Tränen in die Augen), aber eine Täublingpfanne kann sehr fein sein. Oder, wenn man es würziger mag: Kiefernreiszker.Sehen so aus das man denkt "Okay, die MÜSSEN giftig sein", das dient aber nur dazu Pilzsammler abzuschrecken.

Wichtig ist, das man das Bestimmungsbuch mitschleppt, denn wenn man erst daheim aussortiert oder einfach alles mitschleppt und dann damit zur Beratungsstelle geht, dann hat man sich den Titel "Wildschein, elendiges" sauber verdient. Längst nicht alles was einen Menschen dahinrafft ist auch für den Rest der Waldbewohner giftig und die meisten Waldbewohner (abzüglich Menschen) wissen recht genau was sie selbst futtern können und was Schaum vorm Mund gibt. Also nichts ausrupfen, weil man es für giftig hält - damit tut man niemanden einen Gefallen.

Pilze grundsätzlich abschneiden und die Schnittstelle etwas abdecken. Verschleiert nicht nur die Tatsache das hier ein Pilz stand (was andere Pilzsammler zu fatalen Rückschlüssen führen könnte!), sondern ist auch für das Pilzgeflecht besser,welches so nict verletzt. Rausreissen ist wie den Zweig abschneiden, um an die Äpfel zukommen.

Und zuletzt: Die neu eingestuften Arten wurden nicht als giftig eingestuft, sondern als ungenießbar,das heisst: Mit Nebenwirkungen ist zu rechnen. Das kann von fiesen Bittergeschmack gehen, bis hin zu derkurzfristigen Überzeugung das dieser Pilz dein Freund ist. Und der Baum da auch. Und dieser Felsen auch. Und oh, was für schöne Farben. So ist der berüchtigte Fliegenpilznicht wirklich so giftig wie oft geglaubt, aber bei seinem Nebenwirkungen wünscht man es sich wohl er wäre es.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

Ich gehe fast jedes Jahr Pilze sammel und immer so von August bis September das ist die allgemeine Pilzzeit. Jedoch muss das Wetter auch mitspielen. Am besten ist es wenn es tagsüber heiß ist und nachts regnet. Dann können die Pilze am besten wachsen. Zu dem Thema giftig oder nicht kann ich nur sagen sammel nur die Pilze die du auch kennst oder wenn nicht geh zu einem Experten oder hol dir woanders Rat. Und das mit dem schwamm oder nicht glaube ich stimmt nicht der Satanspilz z. B. hat einen schwamm und ist giftig also darauf würde ich mich nicht verlassen. Aber trotzdem viel Spaß beim Pilze suchen.

» Karim552 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,52 »



Ich bin zwar kein eifriger Pilzgänger aber da ich in einer pilzreichen Gegend wohne ziehe ich doch ab und an los um meinen Korb zu füllen. Ich kenne auch nicht so viele Sorten und sammle deshalb meistens nur Hallimasch oder Steinpilze, viele Pilze muss ich deshalb auch stehen lassen. Wichtig ist ein scharfes Messer und ein Korb damit die frischen Pilze nicht gedrückt werden und Luft bekommen. Absolut tabu sind Plastetüten. Die richtigen Pilzfreunde drehen wohl auch die Pilze aus der Erde um das unterirdische Geflecht nicht zu zerstören, bei mir siegt dann aber immer sofort die Gier so schnell wie möglich meine Beute in Sicherheit zu bringen.

Komischerweise ist es aber so dass nicht unbedingt auf den Fundstellen des Vorjahres auch in diesem Jahr reichlich geerntet werden kann. Wo beim letzten Mal noch mit der Sense geschnitten werden konnte stehen nur ein paar einzelne Pilze rum oder umgekehrt. Ich habe es versucht damit zu erklären dass vielleicht andere Sammler schneller waren oder der Boden auch mal eine Ruhepause braucht damit wieder so viele Pilze dort wachsen können. Diese Theorie würde dann auch wieder passen wenn ich an den sonst mageren Stellen meinen Korb voll bekomme. Nicht umsonst sucht der professionelle Pilzsammler ja auch immer mehrere Orte auf und bekommt seinen Beutel auch immer voll.

Zwischendurch gehe ich auch immer mal zu meinem Auto um meine Sammlung abzuladen und in die schon erwähnten babybadewannen umzufüllen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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