Garten winterfest machen

vom 21.09.2009, 22:45 Uhr

Zum ersten Mal müssen wir nun einen Garten winterfest machen, weil wir uns dieses Jahr ein Haus gekauft haben. Bisher haben wir immer in einer Wohnung gelebt, da waren solche arbeiten nicht von Nöten. Einiges wissen wir ja schon, wie zum Beispiel den Rasen noch einmal kurz schneiden, die Hecken zurückschneiden und so weiter.

Was ich nicht weiß, ist was ich mit den Obstbäumen machen muss. Die haben dieses Jahr sehr viel an Früchte getragen und ich möchte sie nicht falsch beschneiden, denn nächstes Jahr möchten wir natürlich wieder die guten Früchte ernten.

» Diringer » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Du meinst wahrscheinlich einen Winterschnitt für Deine Obstbäume - oder? Damit kannst Du beginnen, sobald die Bäumen keine Früchte mehr tragen und möglichst auch keine Blätter. Der echte Winterschnitt wird im Januar/Februar gemacht, aber wenn viele Bäume zu schneiden sind, kann man da durchaus im späten Herbst anfangen.

Zum Sinn und Zweck des Schnitts gibt es vieles zu sagen. Ein Grund ist z.B. das Entfernen alter Äste, die wenig oder gar keine Frucht mehr tragen. Sie „belasten“ den Baum unnötig und nehmen neuen Trieben Licht, Platz und Kraft weg. Auch sollte die Baumkrone an sich nicht zu dicht sein, denn das würde Infektionen - z.B. mit Pilzkrankheiten oder Schorf – fördern. Im ganzen sollte so geschnitten werden, dass alle Äste genügend Luft und Licht haben, also die Äste nicht zu nah aneinander sind. Senkrecht wachsende Äste (bei uns sagt man „Wasserschoss“) nehmen Licht weg, tragen aber seltener und weniger Früchte als waagerecht wachsende Äste. Wenn genügend Platz ist, sollte man einen Baum am besten so schneiden, dass er schön in die Breite wächst und weniger in die Höhe. Dann ist das Obst auch besser zu ernten, denn um das oben am Baum zu bekommen, braucht man ja immer eine Leiter - und die reicht oft auch nicht.

Für die unterschiedlichen Baumarten gibt es auch unterschiedliche Schnitt-„Muster“. So z.B. schneidet man Kernobst-Bäume - Äpfel, Birnen, etc. - anders und in anderem Rhythmus wie Steinobst-Bäume - Kirschen, Pflaumen, etc. Dazu gibt es noch die unterschiedlichsten „Philosophien“, die sich regional oder sogar von Person zu Person unterscheiden.

Wenn Ihr wirkliche Neulinge im Obstbaumschnitt seid, solltet Ihr auf entsprechende Informationsquellen zurückgreifen. Ihr könntet Euch z.B. ein Buch zu dem Thema kaufen. Am besten von einem Fachverlag, was nicht ganz preiswert ist, aber sich lohnen kann. Dann versucht Ihr, das zu verstehen und macht Euch selber an die Arbeit. Genauso könntet Ihr auch im Internet recherchieren.

Ihr könntet Ausschau halten, ob es in Eurer Gegend einen Obst- und Gartenbauverein (oder ähnliches) gibt. Die bieten oft Schnittkurse an, die man teilweise auch als Nicht-Mitglied besuchen kann - eventuell gegen eine Gebühr oder einen kleinen Obolus. Vielleicht gibt es da auch - in so einem Verein oder sonst in Eurem Ort - einen Baumwart oder andere Fachleute, die Euch da helfen können. Wichtig ist, unbedingt nur eine einzige dieser Informationsquellen zu wählen und nicht mehrere - denn wie gesagt gibt es die unterschiedlichsten Wege und Methoden, die alle zu einem guten Ergebnis führen.

Macht nicht den Fehler, Euch alle möglichen Methoden anzueignen - da kommt garantiert nichts dabei raus!

» raggy » Beiträge: 127 » Talkpoints: 13,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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