Mutter ein Tyrann - kaum zu glauben und fehlende Kindheit
Gerade habe ich es angeschnitten in einem anderen Beitrag, dass mich meine Mutter damals ins Heim gegeben hat. Auch wenn ich zwischen drin kurzzeitig immer mal wieder ein paar Wochen zu Hause war. Es war mehr als schwer für mich. Ich war immer sehr weit weg von meiner Mutter und auch von meiner Oma und der sonstigen Verwandtschaft.
Irgendwie denke ich heute noch da drüber nach, dass mir die Kindheit fehlt. Es geht hierbei um nichts spezielles. Es geht um das allgemeine. Es gab keine gemeinsamen Feste, ich habe keine Erinnerungen an gemeinsame Aktivitäten. Schwimmen gehen, Schlitten fahren, Schneemann bauen, Kinofilm ansehen oder sonst etwas. Die einzigen Erinnerungen die ich habe sind absolut negativ. Schläge, Lügen und sogar vor ein paar Jahren ein Versuch mich umzubringen.
Ich lebe daher schon seit langem mein eigenes Leben, doch irgendwie hatte ich trotzdem dauernd noch Kontakt mit ihr. Ich habe eine sehr kleine Schwester die ich über alles Liebe. Sehen kann ich sie so gut nicht, aus den oben genannten Gründen, was mir und ihr sehr weh tut. Das schlimme ist auch, dass wenn ich neue Freunde oder einen Partner habe, dass ich eigentlich gar nichts über meine Familie sagen will um nicht falsch angesehen zu werden. Es ist mir einfach peinlich, wie meine "Eltern" sind.
Nun war ich gestern mit einem Kumpel einkaufen. Wir stiegen aus dem Auto und trafen alte Nachbarn, die damals das Jugendamt einschalteten, weil meine Mutter mich eben misshandelte. Diese plauderten gleich lustig los. Ach, dass ist dein Freund. Und hast du noch Kontakt zu deiner Mutter? Ist sie noch immer so ein Biest? Und so ging es zehn Minuten lang. Gut es war mein bester Freund, der über alles Bescheid weiß, daher war es mir nun nicht so peinlich. Doch das ganze passierte mir vor zwei Monaten auch schon von den alten Vermietern meiner Mutter. Wenn ich nur daran denke, dass so ein Gespräch kommen könnte, wenn ich mit meinem Freund oder einem neuen Kumpel unterwegs bin, dann schiebe ich schon ein wenig Angst.
Ich schaue immer, dass ich ganz schnell an Leuten vorbeigehe, die meine Mutter kannten. Es gibt immer wieder Situationen, wo meine Eltern versuchen sich in mein Leben einzuschleichen. Das letzte war, dass sie Unterhalt von mir wollten. Das ist auch nicht wirklich was mich stört, denn ich habe einen guten Anwalt. Jedoch möchte ich endlich meine Ruhe haben. Aber immer wenn solche dummen Feste sind, kommt immer alles in mir hoch. Meine Schwester ist oft bei meiner Oma, doch zu der hab ich auch fast keinen Kontakt. Irgendwie fühle ich mich daher sehr oft alleine und alleine gelassen. Kann das jemand verstehen? Mein Kumpel sagt schon immer, ich soll froh sein, dass ich mit keinem von denen mehr zu tun habe, doch manchmal fehlen sie mir trotzdem.
Ich traue mich hier auch nur zu schreiben, da man sich hier mit allem öffnen kann. Doch manchmal stelle ich mir auch die Frage, ob es das Leben für mich vorgesehen hat, dass ich nur Mist erlebe. Kann es nicht mal anders werden?
Du hast natürlich ein schwere Vergangenheit hinter dir, aber du musst versuchen sie abzuarbeiten. Natürlich wirst du die negativen Erinnerungen nie richtig loswerden, aber du musst versuchen damit zurechtzukommen. Dein Leben geht weiter wie du siehst.
Versuche doch mal, den Leuten die du auf der Straße triffst, klarzumachen, dass du darüber nicht reden willst. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit und das sie dich gern grüßen können und ein bisschen mit dir plaudern können, aber nicht über deine Mutter usw.
Ich muss aber auch deinem Kumpel Recht geben. Es ist besser, wenn du mit deiner Mutter und der sonstigen Verwandtschaft nichts mehr zu tun hast. So kannst du vielleicht besser mit der Vergangenheit abschließen.
Hast du denn schon einmal eine professionelle psychologische Behandlung in Erwägung gezogen? Solche Erlebnisse lassen sich meist nur so verarbeiten. Natürlich klingt es blöd, wenn es heißt, man solle zu einem Psychologen gehen, aber diese Leute gehen auf deine Ängste und Zweifel ein und können dir helfen im Alltag besser damit zurechtzukommen.
Und ob das Schicksal es so vorgesehen hat, kann dir wohl keiner beantworten? Es gibt viele Kinder bzw. Menschen, die solche Erlebnisse erlebt haben, manchmal auch noch weitaus schlimmer. Vielleicht hilft es dir auch, wenn du mal solche Gleichgesinnten triffst?
Ich wünsche dir alles Gute und lass den Kopf nicht hängen. Das Leben geht weiter und du hast sicher gute Freunde, die dich jederzeit auffangen und unterstützen.
Nach deinen Schilderungen, bedauerst du es, das man dich in ein Heim gegeben hat. Aber nach deinen Schilderungen, meinst du wirklich es wäre besser gewesen, in dem Haushalt aufzuwachsen?
Ich bin in einem nach aussen intakten Elternhaus aufgewachsen. Eltern verheiratet. Mein Vater hatte ein eigenes Geschäft. Die Grosseltern und fast alle Schwestern meines Vaters, inklusive derer Familien lebten mit im Haus. Also alles super toll. Materiell hatten wir so ziemlich alles was es gab. Gut angezogen waren wir auch immer.
Schläge gab es. Aber ich glaube dann haben wir sie auch verdient gehabt. Ich kann ich an Situationen erinnern, in denen ich nur abgedreht bin und dann gab es halt Schläge. Und wirklich schlimm waren sie nicht. Schlimmer waren an sich die psychischen Grausamkeiten. Und ich wünsche mir oft, meine Eltern hätten mich mehr geschlagen oder gar körperlich in irgendeiner Form misshandelt, weil dann vielleicht jemand eingegriffen hätte. Aber psychische Gewalt kannte man in meinen Kindheitstagen noch nicht.
Das fast alle Verwandten mit im Haus wohnten war toll. Nur durften wir lange Zeit gar keinen Kontakt haben. Wenn man die Schwestern meines Vaters heute zu meiner Kindheit befragen würde, könnten sie keine Auskunft geben. Mein Vater, der mit uns in einem Haushalt lebte, allerdings auch nicht wirklich.
Gemeinsame Aktivitäten gab es. Allerdings nur in einem beschränktem Rahmen. Was habe ich als Kind andere Kinder beneidet, weil deren Eltern mit ihnen alles mögliche unternommen haben.
Ich habe lange Zeit im Laden meines Vaters gearbeitet. Mir war auch nie klar, das in meiner Kindheit einiges falsch gelaufen ist. Für mich waren viele Dinge einfach normal. Heute weiss ich, das es nicht so ist.
Meine Eltern mussten wegziehen. Ich wohne noch im selben Viertel in dem ich aufgewachsen bin. Da wir ein Geschäft hatten, bin ich auch bekannt. Ich treffe schon mal Kundschaft, die halt nach meinen Eltern fragen. Nicht immer eine angenehme Situation. Gerade weil die Kunden zum Grossteil auch noch meine Grosseltern väterlicherseits kennen. Da wird dann immer in leuchtenden Farben gesprochen. Und ich weiss an sich, das es so nie war.
Vor wenigen Jahren sprach ich mit meiner Kindergärtnerin. Die sagte dann auch was wie, deine Mutter hatte es ja auch nicht leicht und spielte auf eine bestimmte Dauersituation an. Heute ( auch schon als ich mit der Erzieherin sprach) weiss ich, das meine Mutter an der Situation schuld war, aber sie gerne andere dafür hinstellte. Und ich darf heute noch diese Suppe auslöffeln, obwohl meine Mutter nun auch schon 2,5 Jahre Tod ist.
Ich hoffe, das du mir folgende Worte nicht übel nimmst. Du sprichst hier einiges an Probleme, vorallem an Probleme die nicht aufgearbeitet sind, an. Bist du in irgendeiner Form in professioneller Betreuung? Wenn nein, solltest du da auf alle Fälle mal drüber nachdenken. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bist du Anfang 20. Ich für meinen Teil ( ich bin jetzt 36 Jahre alt) wäre froh, wenn ich den Weg früher gegangen wäre. Dann wäre manches einfacher gewesen. Und wäre heute noch einfacher.
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