Brot selber backen - Rezepte und Tipps

Ich wollte immer schon mal mein Brot selber backen aber bisher habe ich immer so wenig Zeit gehabt. Nun bin ich im Vorruhestand und die Zeit will ich nun nützen und das tun was ich immer schon tun wollte.

Es gibt auch fertige Mischungen mit denen man Brot selber backen kann aber da bin ich ein bisschen skeptisch wegen der Zutaten. Da weiß man ja nie so ganz was das alles drin ist. Kennt ihr nicht ein gutes Rezept für ein gutes Brot, wenn ja dann gebt es bitte an mich weiter.

Da ich zur Zeit in Frankreich hause, hat es wenig Sinn, dir das Produkt zu nennen, das ich zur Zeit zum Brotbacken verwende. Da es sich dabei aber eigentlich nur um verschiedene Mehlsorten (und manchmal noch einige Körner) handelt, kann ich es an dieser Stelle mal mit einem Rezeptvorschlag versuchen.

Zutaten:

500gr Mehl (experimentiere einfach mit verschiedenen Sorten, Dinkel oder Roggen wäre bestimmt ganz lecker, ich fürchte aber, in meiner Mischung wurden eher hellere Mehlsorten aus Weizen verwendet)
275 ml lauwarmes Wasser
1-1,5Tl Salz
10gr Backhefe (ich verwende kleine Hefekügelchen, die ich in dem Wasser auflöse. Es gibt in Supermärkten aber auch Würfelhefe im Kühlregal oder manchmal auch Backhefepäckchen, die irgendwie immer 5gr haben - die Würfel übrigens immer 42gr, weiß der Geier warum)
und das wars eigentlich auch schon.

Zubereitung: Das Salz mit dem Mehl vermischen. Dann eine hübsche Mulde ins Mehl formen (ich hatte das ganze in einer Schüssel, seit heute weiß ich aber, dass sich auf einer Arbeitsplatte viel besser kneten lässt und die Mulde eigentlich auch nur dort sinnmacht, denn:) und danach das lauwarme Wasser hinzugeben (in der Reihenfolge nur, wenn die Hefe bereits im Wasser gelöst ist, ansonsten die Hefe vor der Wasserzugabe ebenso wie das Salz mit dem Mehl vermengen). Nun mindestens 8 Minuten (mit eingemehlten Händen) genüsslich kneten.

Anschließend den Teig mit einem Küchentuch abgedeckt (ich stülpe einfach die Rührschüssel darüber, die ich ja nun nicht mehr brauche) an einem warmen Ort (Zimmertemperatur reicht unter Umständen) 30 Minuten gehen lassen.

In dem Rezept auf der Packung der Backmischung steht nun, man solle den Teig nach den ersten 30 Minuten auf einer leicht eingemehlten Arbeitsfläche zu einem Quadrat von etwa 20cm Kantenlänge ausrollen. Die vier Ecken in die Mitte legen, und mit dem daraus entstandenen, kleineren Quadrat, den Vorgang auf der gleichen Seite wiederholen. Den Teig umdrehen und - auf den Falten liegend - zu einer (Halb-)Kugel formen. Danach den Teil auf einem leicht eingeölten Blech weitere 40min gehen lassen.

Dieser Vorgang erschliesst sich mir noch nicht restlos. Ich werde nächstes Mal den Teig einfach so 1h10min gehen lassen und schauen was passiert (vielleicht nach der Hälfte der Zeit nochmal gründlich durchkneten).

Mit einem Messer den Teig auf der Oberseite (freie Musterwahl) einritzen. Jetzt den Teig in den schon 15Minuten vorher vorgeheizten Backofen (210°, Umluft) geben (Backblech mittlere Schiene) und nach 30 bis 40 Minuten (je nach gewünschtem Bräunungsgrad) hat man dann ein ganz feines Brot.

Heute ritt es mich dann und ich gab einem Teig noch 2 mittelgroße, klein gewürfelte und in etwas Öl bräunlich angebratene Zwiebelstücke hinzu. Dieser Teig war sehr viel klebriger (hatte vielleicht auch zuviel Wasser drin), das Brot schmeckt aber super. Der andere Teig bekam anfangs eine Menge Rosinen und statt Wasser Buttermich beigemengt. Auch das schmeckte recht gut .Irgendwie doof, wollte eigentlich für morgen zum Frühstück Brot backen (damit ich nicht schon wieder morgens wegen Baguette - das es hier in Südfrankreich ja fast nur gibt und das ja ganz lecker ist, auf die Dauer aber nicht meine Lust auf richtiges Brot stillt - zum nächsten Bäcker fahren muss) aber nun ist schon fast nichts mehr davon da ^^.

Nachdem ich nun also schon zweimal mit der Mischung gebacken hatte, war ich danach neugierig, wie richtiger Sauerteig hergestellt wird und hab mich hierzu auf Wikipedia umgesehn. Schnell wurde mir aber klar, dass ich für dieses Projekt tatsächlich auch erst in Rente muss ^^ (solange ich versuche, "echten" Sauerteig herzustellen)

Aber klar ist: Der Sauerteig ist der Teig, der Brot erst zu richtigem Brot werden lässt. Schreib mal welche Erfahrungen du noch über das Brotbacken sammeln konntest.

Wenn du bei dir in der Nähe noch einen richtigen Bäcker hast - damit meine ich einen Betrieb, der wirklich noch sein eigenes Brot macht und nicht zu einer Kette gehört wo er die gefrorenen Teigrohlinge geliefert bekommt, die er dann nur noch aufbacken muss - kannst du dort auch einfach mal fragen, ob sie dir Sauerteig verkaufen würden. Mein Bäcker macht das.

Aber die fertigen Backmischungen kann man eigentlich auch ohne Probleme nehmen, da ist nichts außergewöhnliches drin, hauptsächlich eben verschiedene Mehlsorten, Hefe, getrockneter Sauerteig und Körner. Und es gibt inzwischen auch Bio Backmischungen, wenn du Wert darauf legst, dass das Mehl aus biologischem Anbau kommt.