Baby zum Schlafen bringen

vom 17.09.2009, 23:48 Uhr

Wir haben nun seit fast neun Monaten einen kleinen Sohnemann. In den ersten 3 Monaten schlief er immer durch und häufig mussten wir ihn sogar irgendwann wecken, weil meiner Freundin fast die Brüste vor Milch platzten. Bis zum 6. Monat schlief er auch noch durch, auch oft sehr lange, manchmal wollte er nun aber nachts die Brust haben. Ab dem 6. Monat haben wir begonnen, Früchte und später auch Gemüse zuzufüttern. Ab diesem Zeitpunkt wachte er zusehends häufiger nachts auf, so etwa 3-5 Mal. (Logo, Nahrungsumstellung - da erlebt der Darm und der Magen des Babys fast täglich und nächtlich neue Abenteuer)

Nach einiger Zeit beschlossen wir, ihn nachts nicht mehr an der Brust trinken zu lassen und zudem, ihn auch nicht auf dem Arm einschlafen zu lassen, um ihn an das einschlafen in seinem eigenen Bett zu gewöhnen (dass die Idee von meiner Freundin stammt, der es - verständlicherweise - nun ein wenig auf den Wecker fiel, ihn nachts so oft anlegen zu müssen, ist klar, zumindest aber gab sie mir das Gefühl, an der Entscheidung beteiligt zu sein :D ). Übrigens schlafen wir, weil es sich wohnraummäßig nicht anders einrichten lässt, im gleichen Zimmer.

Nun waren wir aber mit dem Problem konfrontiert, dass der Kleine mächtig anfing zu schreien wenn er aufwachte, und sogar noch mehr, wenn er nun also keine Brust mehr bekam (sondern nur Wasser oder Tee angeboten bekam). Endlich war also auch ich aktiv in die Geschehnisse der Nacht miteinbezogen.

Und wie das so ist, wenn man sich mit einem neuen Problem konfrontiert sieht, beganne wir unsere Erfahrungen mit der Lösungsstrategie für das Schlafproblem. Schlaflieder und Summen half manchmal, Wasser wollte er oft nicht trinken. Immer wieder dauerte es 20 Minuten oder auch mehr, bis er wieder einschlief. Vor einem Monat etwa begann ich, sobald er aufwachte, an sein Bett zu gehen und Schlafgeräusche zu machen (ein bißchen Schnarchen, gleichmäßig atmen, ein wenig grummeln). Es dauerte jeweils nur wenige Sekunden (selten eine Minute oder mehr - in diesem Fall war dann meist die Windel voll), bis er wieder in tiefen Schlaf sank.

Das bringts total. Bis jetzt zumindest. Wir nennen den Vorgang "grumpfen". Für das grumpfen bin ausschliesslich ich zuständig, weil es nur bei mir funktioniert (wir glauben, dass der kleine Mann bei meiner Freundin, wenn sie ihn grumpfen will, die Milch riecht und sich mit Grumpfversuchen dann nicht von seinem Verlangen, an die Milch zu kommen, abhalten lassen kann).

Einerseits bin nun also ich derjenige, der den Kleinen wieder zum Weiterschlafen bewegt und daher nun ab und an nachts aufstehen muss, andererseits dauert es wirklich immer nur kurze Zeit UND: ich bin unheimlich stolz darauf, dass ich als Papa von so einem kleinen Kind schon etwas kann, was die Mutter so noch nicht bewerkstelligt. Ha!

Daher mein Tip: Väter, lernt das grumpfen! (nein, ehrlich: bei uns klappts hervorragend, einfach mal ausprobieren wenn das Kleine mal wieder schlafraubend schreit).

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» Schwarte » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,39 »



Hallo Schwarte! Das Grumpfen ist zwar ein netter Tipp, sollte aber nicht antrainiert werden oder gar zur Gewohnheit werden. Ihr habt dann später noch größere Probleme und der Kleine wird dann vermutlich jede Nacht aufstehen. So geht es mir mit meiner Tochter, weil sie auch nicht selber einschlafen kann. Man muss zwar nichts machen, aber es muss immer jemand neben ihr sein, auch in der Nacht- sonst schläft sie nicht ein.

In einem Ratgeber habe ich einmal gelesen, man soll bei Babys von Klein auf dieselbe Methode anwenden. Erst muss sicher gestellt werden, dass alle Bedürfnisse des Babys gestillt ist. Ihm sollte nichts weh tun, man sollte es gefüttert, gewickelt und ein kleines Ritual mit ihm gemacht haben. Das Ritual sollte nicht zu lange sein. Wenn man fertig ist mit dem Ritual sollte das Baby eigentlich zufrieden sein. Wenn es Durst hat (soweit es das ausdrücken kann) sollte ihm noch ein Schluck Wasser gegeben werden und nicht mehr. Dies wird konsequent eingehalten. Wacht das Baby nachts auf, einfach nur einen Schluck Wasser geben. Das Baby muss von selber versuchen einzuschlafen. Man kann das dann so machen- erst sitzt man neben dem Baby, bis es einschläft und anschließend entfernt man sich immer weiter, bis man schließlich bei der Türe ist und später sogar aus dem Zimmer verschwindet. So sollte es möglich sein, das Baby ganz ans alleinige Einschlafen und auch ans Durchschlafen zu gewöhnen.

Wenn das Baby nämlich merkt, dass die Eltern alles machen, was es will, nur damit es schläft, hat man es später sehr schwer. Das Baby sollte lernen, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden und dies sollte dadurch klar werden, dass es in der Nacht einfach nichts zu essen gibt. Es sei denn, ihr wollt es unbedingt in der Nacht füttern, was ab dem sechsten Monat- so finde ich zumindest- nicht mehr dringend notwendig ist.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke, dass es für euer Baby etwas viel ist, gleichzeitig auf die nächtliche Milch und auch auf das gewohnt Einschlafen auf dem Arm zu verzichten. Das Baby hat so weiterhin Hunger und muss auch noch auf die gewollte Zuwendung verzichten.

An eurer Stelle würde ich eurem Baby erst eine Sache und dann die andere Sache abgewöhnen. Ich denke außerdem, dass es völlig in Ordnung ist, wenn ein 6 Monate altes Baby nachts noch einmal Hunger bekommt (nicht 3 bis 5 Mal). Wie wäre es also, wenn ihr euer Baby erst daran gewöhnt, dass es nur zum Milch trinken auf den Arm kommt und dann direkt ins Bett.

Wenn es sich daran gewöhnt hat, könnt ihr auch die nächtliche Milch almählich abstellen. Dabei solltet ihr aber darauf achten, dass euer Kind abends wirklich ausreichend isst. Bei unserem Sohn hatten wir lange Zeit das Problem, dass er abends kaum etwas gegessen hat und somit nachts Hunger bekam. Als wir vermehrt darauf geachtet haben, dass er abends wirklich satt ins Bett geht, gab sich der nächtliche Hunger von selbst! :wink:

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nipfi hat eigentlich schon recht! Beide Dinge auf einmal abzugewöhnen ist schon etwas hart! Vielleicht nehmt ihr die Lösung an, die von Nipfi gegeben wurde. Oder- vielleicht klingt das jetzt doof- ersetzt die vornächtliche Nahrung, also die letzte Nahrung, die das Baby bekommt, durch ein Fläschchen. Ich weiß, jeder predigt, wie gesund Muttermilch ist. Da das Baby ja sonst anscheinend genug Milch bekommt, spielt das nicht wirklich eine Rolle. So würde das Baby sicher durchschlafen und ihr könnt es auch liebevoll auf den Arm nehmen dabei, was eigentlich auch ganz wichtig ist!

Eine Untersuchung hat ergeben, dass es weniger darauf ankommt, ob das Kind Muttermilch bekommt oder Fläschchen, sondern vielmehr, wie viel Zuneigung das Baby dabei erhält. Wird das Baby nur abgefüttert, ohne dabei Liebe zu erhalten, wird es später im Leben einen Schaden davon tragen. Wird das Baby aber während des Stillens/ Fütterns liebevoll gehalten, gewogen oder gestreichelt, dann ist ihm eigentlich eine gute Zukunft garantiert, egal ob es gestillt wird oder ihm ein Fläschchen gegeben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Also erst mal finde ich es echt toll, daß du dich als Papa in der Nacht auch so kümmerst. Und danke für den Tipp mit dem "Grumpfen", das darf mein Freund dann bei unserem nächsten Kind gleich ausprobieren. Ich persönlich glaube nicht, daß ihr deshalb mal irgendwelche Schlafprobleme mit eurem Kind haben werdet.Ich hab unsere Kleine bis sie 20 Monate alt war jede Nacht gefühlte 200 Mal angelegt. Sie hatte allerdings keinen Hunger, sondern wollte nur nuckeln bis sie wieder eingeschlafen war. Seit dem Abstillen schläft sie ohne Probleme durch, und auch wenn sie dann doch mal aufwacht, kann sie gut wieder alleine einschlafen.

Von diesen ganzen Ratgebergeschichten halt ich eh nicht sonderlich viel. Denn jedes Kind ist anders und hat individuelle Ansprüche. Und wenn für euer Kleines das "Grumpfen" passt, dann ist das ja toll und wird ihm sicher nicht schaden.

» la bruja » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,17 »


Danke für deinen Beitrag la bruja.

Tatsächlich hatten wir (oder vielmehr meine Freundin) auch das Gefühl, dass das nächtliche an der Brust trinken eher der Beruhigung und dem wieder Einschlafen dient denn dem Durst stillen.

Ich hatte mich schon etwas über die vielen Ratschläge gewundert. Dennoch auch danke an alle, die welche - beziehungsweise ihre Überlegungen dazu - (zum Besten) gegeben haben.

Eigentlich wollte ich tatsächlich nur mitteilen, wie wunderbar das grumpfen nun schon seit 1,5 Monaten klappt und wie gut es unserem Kleinen dabei geht (denn wie ja geschildert: Bei Durst oder voller Windel wird auch das Grumpfen nicht viel helfen) und wie stolz und happy ich darüber bin. (Juchhee).

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» Schwarte » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,39 »


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