Puppentheater für Kinder

Hallo!

Die Veranstaltung mit einem Puppentheater war früher für uns Kinder immer ein Höhepunkt. Wenn ein Puppentheater in die Grundschule oder in den Kindergarten kam, dann waren wirklich immer alle Kinder anwesend. Egal, ob es in meiner Kindheit war oder als meine Kinder klein waren. Die Kinder waren fasziniert von den Puppen und waren wirklich sehr aufmerksam. Mit einem Theaterstück, was mti Puppen gespielt wurden, waren auch die Jüngsten immer voll dabei.

Nun habe ich mich mit einer Erzieherin unterhalten und mit einigen Müttern, die Kinder im Kindergartenalter haben und alle meinten, dass die Kinder einfach keine Ausdauer mehr haben einem Puppentheater zu folgen. Sie werden nach 10 Minuten unruhig und sie arbeiten auch nicht so mit, wie ich es von meinen Kindern und von mir kenne. Sie sind schlicht gelangweilt, wenn sie in ein Puppentheater gehen.

Auch war hier in der Stadt mal ein sehr großes Puppentheater. Die Zeitungen schrieben dann, dass das Puppentheater nicht gut besucht war. Obwohl der Eintrittspreis für Kindergartenkinder und Grundschüler nur 1 Euro betrug und die Eltern umsonst mit hinein durften.

Warum ist das Puppentheater früher beliebter gewesen als heute? Warum können sich die Kinder nicht mehr erfreuen, sondern sind gelangweilt, wenn sie mal eine halbe bis dreiviertel Stunden still sitzen sollen? Sehen eure Kinder gerne Puppentheater und machen sie auch aktiv mit, wenn die Puppen sie was fragen?Oder sind sie auch eher gelangweilt ?

Hi!

Unser Kindergarten wurde auch jedes Jahr zu einen Puppentheater, mit den Eltern zusammen eingeladen. Und es wurde auch, die ersten Jahre gerne angenommen, aber später nicht mehr, wegen den Kindern.

Einfach aus dem Grund eine Vorstellung dauerte meisten wenigstens 1 1/2 bis 2 Stunden. Und da wurden besonders, die Kleinsten unruhig und die großen Kinder, bekamen nichts mehr mit vom Puppentheater. Und bei so einer Vorstellung waren, dann auch noch andere Kindergärten anwesend, also kam man so auf ca 150 Personen, bei einer Vorstellung. Also durch diese Erfahrung, möchte mein Sohn, nicht mehr so gerne ins Puppentheater.

Ich selber habe auch als Kind, gerne Puppentheater besucht und fand es wunderbar. Und damals hat wirklich, eine Vorstellung, im Puppentheater höchstens eine dreiviertel Stunde gedauert. Die Vorstellung waren auch kleiner, da kam man höchstens auf 40 Personen. Wäre das auch so bei meinen Sohn gewesen, schätze ich mal, würde er immer noch gerne das Puppentheater besuchen.

Ich habe mit meinen Kindern zu Hause viel mit dem Puppentheater gespielt. Dementsprechend gingen sie auch sehr gerne ins Puppentheater in der nächsten Stadt oder wenn mal eines in den Kindergarten kam. Ich denke, bei Kindern muss erst die Phantasie herausgebildet werden, mit den relativ abstrakten Puppen etwas anfangen zu können. Im Fernsehen wird einem ja alles fertig animiert vorgesetzt. Bei Puppen muss man sich viel dazu denken.

Vielleicht wird ja heutzutage in den Familien tendentiell wenig Puppentheater gespielt? Und die Kinder können deshalb weniger damit anfangen.

Als Lehrer habe ich allerdings bemerkt, dass Kinder im Grundschulalter heute einen ziemlich kurzen Aufmerksamkeitszeitrahmen haben. Man muss bei den Kleinen je nach Klasse zum Teil schon alle 10 Minuten die Arbeitsform wechseln, weil unheimlich viele dann schon Schwierigkeiten haben, am Ball zu bleiben.

Vielleicht sollten in den Kindergärten direkt und häufig Puppentheater stattfinden. Ich vielen Kindergärten gibt es kleine Stellwände oder Vorhänge (oder Improvisiertes), sowie eine Kiste voller Handpuppen mit denen die Kinder spielen können (Zuhause hoffentlich auch). In vielen Kindergärten aber auch nicht.

Ich meine, dass hier die Erzieher/Innen gefragt sind, in nicht zu großen Abständen auf die Altersgruppe zugeschnitte, kurze (etwa 5-10 Minuten Dauer) Kasperletheater oder dergleichen möglich zu machen. Sei es, dass sie das selbst tun (immerhin ist genau das auch Bestandteil des Lehrplans in Fachschulen für Sozialpädagogik), oder Eltern zu einem solchen Engagemant zu veranlassen.

Versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht alles auf die Erzieher/Innen abwälzen (kaum eine Berufsgruppe ist so schlecht vergütet wie diese), aber auf jeden Fall empfinde ich es als zuwenig, wenn es (das sich für eine kurze Zeit auf etwas konzentrieren, Zusammhänge erfassen und hinterher wiedergeben, das Mitwirken an solchen Spielen) nicht oder nur Zuhause passiert.

Ganz generell aber (und mal ganz abgesehen von Puppentheatern) ist es aber gewiss so, dass Kinder heute andere Dinge ansprechender finden als Kinder in anderen Zeiten. Wann haben sie zum letzten Mal ein Kind im Grundschulalter auf dem Pausenhof beim Murmelspiel beobachtet ? Wieviele Kinder sehen sie heute auf dem Pausenhof mit ihrem Handy, Nintendo oder PS3 oder dergleichen hantieren?

Liegt also die Zukunft im 3-D Puppentheater mit Echtzeitlichtreflexen und Multiplay-Funktion via Bluetooth? Ich glaube nicht. Ich glaube aber, dass ein Kind den Inhalt eines Mediums schätzen lernen kann, wenn es ihn kennen- und üben lernt. Das gilt für CounterStrike, aber auch vielleicht für Puppentheater.

Hallo Schwarte!

Hier muss ich dir widersprechen. Meine kleine Tochter kann sich stundenlang beim Murmelspiel beschäftigen und dafür, dass sie sonst so ein aufgeweckter Wiffzack ist, bleibt sie auch bei einem Rollenspiel- Kasperl am Morgen- erstaunlich lange ruhig und konzentriert sitzen. Für zweieinhalb Jahre ist ja eine halbe Stunde eine lange Zeitspanne, wie ich finde.

Ich finde aber, dass du Recht hast, dass die Puppen auch zu Hause vorhanden sein sollte. Das Rollenspiel ist eines der wichtigsten Lernphasen im Leben eines Kindes. Rollenspiele fördern das soziale Verhalten und helfen dem Kind, sich in andere Personen hinein zu versetzen, seine Gefühle und sein Wesen besser zu verstehen.

Meine Jungs (5) und (7) kennen diese Puppentheater auch. Aber Kai (7) mag es seit kurzer Zeit nicht mehr. Sitzen bleiben kann er aber schon. Er bleibt ja auch im Theater oder im Kino oder vor dem TV sitzen. Er findet Puppentheater auf einmal Kinderkram und kindisch. Finde ich schade, denn er ist am 18.08 erst 7 Jahre geworden. Aber er würde es sicherlich noch gerne sehen, aber sein Freund findet sowas uncool und Kai macht leider was Lars möchte.

Mein kleiner Sohn Leon (5) liebt Puppentheater dagegen sehr. Er bleibt da besser sitzen als im Kino. Ausserdem gibt es ja dort auch immer Pausen und die Kinder freuen sich immer schon wenn es weiter geht. In Kindergarten haben sie auch ein Puppentheater und alle Kinder lieben das. Aber ich denke es hängt damit zusammen, dass die Kinder früher als zu unserer Zeit groß sein wollen und sich ja schon so erwachsen fühlen mit z.B. 8 Jahren.

Wie alt waren die denn die Kinder? Wenn sich ein dreijähriges Kind nicht so lange konzentrieren kann ist das etwas anderes als wenn das bei einem sechsjährigen Kind der Fall ist. Im übrigen ist das wohl auch vom Inhalt abhängig, wie gut sich ein Kind konzentrieren kann. Mein Kind kann sich sehr gut auch über 45 Minuten auf ein Puppentheater konzentrieren, bisher waren das auch immer Stücke die ihn interessiert haben.

Dass so ein Puppentheater schlecht besucht ist, kann aber noch ganz andere Gründe haben. Vor gut zwei Monaten gab es auch bei uns in der Nähe eines. Leider an einem Donnerstag um 15:30 Uhr. Für etliche Eltern war es einfach wegen der Arbeit nicht möglich das zu besuchen. Aber auch am Wochenende ist es wegen des Berufs nicht immer möglich solche Veranstaltungen zu besuchen.

@Schwarte. Mein 5-Jähriger hat sich neulich erst vom Taschengeld Murmeln gekauft, weil man damit so viele Sachen machen kann. O-Ton Kind.