Plasmaspende mit Komplikationen

vom 18.09.2009, 10:17 Uhr

Hallo ihr!

Ich war ja gestern bei der Plasma Spende. Am Anfang war ich sehr aufgeregt, auch an dem Abend davor, als ich mir sagte, dass ich morgen dann spenden gehen werde. Jedoch hat sich diese Angst dann so circa nach einer viertel Stunde im Plasma Zentrum gelegt. Ich war wirklich die Ruhe in Person und wollte nur, dass es langsam beginnt.

Es war ja meine erste Spende, daher habe ich "nur" 660 ml Plasma gespendet. Das letzte mal wurde mir am rechten Arm Blut genommen, wird eigentlich immer rechts bei mir gemacht. Nun war aber kein Platz für einen rechten Arm frei und sie haben in den linken Arm gestochen. Die dicke Nadel war eigentlich gar nicht mal das Thema. Ich habe schlechte Venen, jedoch lief dann auch schon gleich das Blut. Der Schnelltest wurde gemacht und dann kam die Bestätigung, dass alles in Ordnung sei und ich spenden kann.

Also kamen die zwei Schläuche ran, ein Blutdruckmessgerät staute den Arm und Blut wurde ab gepumpt, alles kein Thema. Nun wird so eine Plasma Spende ja in Zyklen eingeteilt. Ein Zyklus besteht aus Blutentnahme, dann geht das ganze durch die Zentrifuge, dann warten, dann beste Bestandteile aus dem Blut wieder zurück laufen lassen. Das ganze wird dann so lange gemacht, bis genug Plasma gewonnen wurde und dann kommt ein wenig Blutverdünnungsmittel und ein halber Liter Kochsalz noch zurück in die Vene.

So nun kam der erste Rücklauf, ich wusste nicht was passiert. Also vor was sollte ich Angst haben, wenn ich es nicht einmal kenne oder schlechte Erfahrungen machte. Auf das Gerät habe ich nicht geschaut, dennoch ging es mir gut. Doch dies änderte sich auf einen Schlag. Es war ein totales Brennen im Arm und mir wurde sofort schlecht und schwarz vor den Augen. Als ich nur merkte, dass es mir komisch wird, legten sie mich gleich Kopf nach unten und Füße hoch. Es war ja eh eine Schwester da, die sofort gehandelt hat. Ich habe mich nur konzentriert, dass ich da bleibe und nicht weg kippe. Paar Sekunden später war auch schon die Ärztin da. Sie miss meinen Puls und Blutdruck. Beides total im Keller. Sofort haben sie mir eine Dose Cola mit Strohalm gegeben, war ja Kopfüber gelegen. Da ich weiter kein Koffein zu mir nehme, wirkte dies schon schnell.

Dann wollte sie mir ein Alkoholspray in den Rachen sprühen, jedoch kann ich keine Medikamente in flüssiger Form einnehmen. Egal ob Tropfen, Saft oder Spray. Da setzt bei mir sofort der Würgereiz ein. Kommt daher, dass mir damals als Kind, Kochsalzlösung Oral verabreicht wurde, da ich innerlich schon fast ausgetrocknet war. Das passte der Ärztin gar nicht und sie meinte, ich könne nun nicht mit ihr diskutieren, denn sonst rammt sie mir eine Spritze rein. Ich meinte nur, wenn es nötig ist, dann müsse sie eben das tun.

Blutdruck und Puls kamen etwas hoch, doch viel zu langsam. Der erste Zyklus war zu ende, doch da haben Ärztin und Schwester geredet, so dass dann nicht mehr abgebrochen werden konnte. Okay, zweiter Zyklus. Ich hatte dann nur noch Panik, die wollten mir da das Spray geben, was ich nicht nehmen konnte, das Brennen im Arm, das grelle weiße Licht an der Decke und ich noch immer Kopf nach unten. Am liebsten hätte ich mir die Nadel raus gezogen. Mir wurde gesagt, das Brennen sei normal, denn keine Spende geht ohne Schmerzen ab. Super Antwort in dem Moment.

Es wurde aber auch gesagt, dass es mit der Zitrone zu tun hat. Was wurde damit genau gemeint? Ist irgendwas Zitronenhaltiges in dem Gerinnungsmittel? Antwort da drauf bekam ich leider nicht im Zentrum, was mich ein wenig wundert, auch nach der Behandlung keine Antwort.

Ich zog dann die Spende durch, immer mit Schmerzen bei der Rückführung des Blutes, aber nun ja. Nach der Spende habe ich etwas gegessen und eben die Cola getrunken und mir ging es dann relativ gut. Also kein Schwindelgefühl mehr oder etwas der gleichen. Ich war dann nochmal bei der Ärztin, Blutdruck normal und ich durfte gehen.

Danach bin ich auch Auto gefahren, aber keine Sorge, war jemand mit dabei. Ich war noch in zwei Geschäften, alles super. Doch dann im zweiten Geschäft kurz danach merkte ich, dass es mir gar nicht gut geht, wieder Schwindelgefühl und ein tanzender schwarzer Punkt. Ich warf meinem Freund nur die Autoschlüssel zu und hab mich auf die Beifahrerseite gesetzt. Nur wenige Minuten später war ich dann zu Hause und wollte mich hinlegen. War aber an der frischen Luft, also Balkon offen und so, traute mich aber nicht wirklich zu legen und Augen zu erst recht nicht, aus Angst, dass ich wegtreten könnte.

Was war bitteschön los gestern mit mir? Was habe ich nicht vertragen oder sonst was? Ich möchte gerne wissen, an was es gelegen haben könnte. Denn wenn es wieder so wäre, dann würde ich keinen guten Spender abgeben. Doch gleich kapitulieren möchte ich auch nicht.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das dir schwindlich wurde, ist ganz normal. Ich hatte das genauso bei meiner ersten Spende. Auch später bekam ich es noch ab und zu mal, vor allem, wenn ich vor einer Spende nicht genug getrunken hatte. Man soll ja wenn man morgends spendet mindestens 1,5 Liter getrunken haben, spendet man gegen mittag, sogar schon über 2 Liter und wenn erst am Abend, sogar 3 Liter. Das ist sehr schwer zu schaffen, darum habe ich meist morgens gespendet, da ging es leichter. In der Nacht trinkt man ja bekanntlich nicht so viel. :)

Auch das Brennen ist normal, das kommt vom ungewohnten zurückfliessen des Blutes. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass bei mir Kochsalzlösung und sonstiges mit zurückgeführt wurde, aber das Brennen hatte ich die ersten Male auch. Dein Körper gewöhnt sich aber daran und das Brennen geht irgendwann dann weg. Du solltest allerdings an Tagen, an denen du Plasma (oder auch Vollblutspende) spenden gehst, nicht noch stundenland shoppen gehen oder sonstig schwer arbeiten. Vergiss nicht, deinem Körper wurden lebensnotwendige Stoffe entzogen, die er jetzt ja erstmal wieder aufbauen muss. Je länger man aber spenden geht, desto einfacher fällt einem das und die Einschränkungen werden weniger.

Es macht auch einen Unterschied, ob es im Sommer oder im Winter ist. Durch die Wärme verliert der Körper noch weitere Flüssigkeit und brauch diese natürlich hinterher wieder zurück. Du solltest also fleissig trinken hinterher. Im Plasmazentrum, in dem ich immer spenden war, konnte man vor und nach der Spende immer kostenlos trinken. Dazu gab es einen Wasserspender und einen Kaffeeautomaten im Warteraum. Selbst wenn man mal zu wenig getrunken hatte vorher (es wurde immer nachgefragt wieviel man schon hat an dem Tag), konnte man es damit noch auf ein gutes Maß bringen. :)

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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