UmweltUNbewusst - wegen Mineralwasser

Habe letztens einen Artikel gelesen, in dem ein internationales Ranking der Länder bezüglich dem Umweltbewusstsein derer Bürger veröffentlicht wurde. Ich war sehr erstaunt, dass sich Deutschland nur auf dem siebten Platz wiederfand. Gemeinhin sind wir doch eigentlich einhellig der Meinung, gerade wir Deutschen seien, nicht zuletzt wegen der Forschung und Entwicklung alternativer Energien, wegen Mülltrennung und Stromsparlampen doch ziemlich weit vorne.

Was uns aber die Wertung versaut hat, war der Konsum von Mineralwasser. Ich hatte bis dahin nie gross darüber nachgedacht, aber die Argumentation schien mir sehr plausibel: Dort, wo das Wasser fliesst, muss es abgeholt werden. Dann zu einem Ort gebracht, zu Mineralwasser gemacht und in Flaschen abgefüllt werden. Die Herstellung der Flaschen bedeutet, Pfandsystem hin oder her, einen rechten zusätzlichen Energieaufwand. Danach wird das fertige Mineralwasser zum Supermarkt transportiert, wo es der Verbraucher schlussendlich, meist mit dem Auto natürlich dann nach Hause fährt.

In vielen anderen Ländern trinken die Menschen einfach ihr Leitungswasser. In dem Artikel wurde auch behauptet (auf Spiegel Online war das glaube ich), dass die Kontrollen für Leitungswasser viel höher wären, als für abgefülltes Wasser. Nach diesem Bericht bin ich für: trinkt mehr Leitungswasser! (sobald in meinem Wohnhaus keine Bleirohre mehr liegen, mache ich mit)

Mir ist zwar nicht bekannt, ob der Konsum von Mineralwasser der einzige Grund für das UN vor dem Umweltbewusstsein der Deutschen steht, doch ich möchte das Thema nicht ganz so stehen lassen. Ohne Zweifel ist es umweltbewusster (der Transportwege wegen) Leitungswasser zu trinken, nur sollte man zuvor beim örtlichen Wasserwerk einige Informationen einholen bevor man vollständig umsteigt.

Leitungswasser wird zwar geprüft, es gibt jedoch sehr große Unterschiede zwischen den Regionen. Als Regel kann man hartes Wasser als mineralstoffreicher und besser ansehen. Doch sollte man auch auf mögliche Schadstoffe achten, die zwischenzeitlich für den Genuß nicht ratsam sind. Entsprechende Nachrichten über Verunreinigungen gibt das Amt weiter.

Wie Du bereits richtig erkannt hast, hängt die Qualität noch zusätzlich vom Zustand der Rohre ab. Es gibt Möglichkeiten, das Wasser aus der Leitung testen zu lassen. Womöglich nicht kostenlos.

Wenn alles positiv verläuft, dann steht dem Umstieg nichts mehr im Wege und man kann das UN vorm Umweltbewusstsein vielleicht nicht weg- aber verwaschen.

Das Trinkwasser höhere Kontrollen hat als Mineralwasser, ist eigentlich allgemein bekannt. Trotzdem würde ich es nicht überall bedenkenlos trinken. Manch einer mag vielleicht auch einfach kein stilles Wasser?

Eigentlich dachte ich immer, das Mineralwasser schon mit enthaltener Kohlensäure gefördert wird, dann würde das von dir beschriebene Zusetzen nämlich entfallen. Vielleicht wird ja bei Sorten mit viel Kohlensäure zugesetzt, bei Medium-Sorten dagegen nicht. Aber eigentlich ist das ja egal

Mich würde mal interessieren, welche Länder eher Leitungswasser trinken als abgefülltes Wasser. Auch welche Länder überhaupt in diesem Vergleich drin waren. Es ist nämlich ein riesiger Unterschied, ob Industrienationen oder Dritte Welt-Länder verglichen worden. Ein Land, dass technisch nicht so ausgestattet ist, kann logischerweise auch nicht soviel Energie verbrauchen und tut so weniger für die Umwelt (positiv und negativ gesehen).

Hallo nochma,

@Mandy: Natürlich hast du hier recht: In dieses Ranking fielen tatsächlich sämtliche Nationen (oder zumindest unheimlich viele), auch 3.Welt- oder Schwellenländer. Insofern ist es klar, dass hier Unterschiede gemacht werden müssen. (hätte an dieser Stelle gerne einen Quellenlink eingefügt, leider konnte ich den Bericht bei SPON nicht mehr aufinden)

Natriumhydrogencarbonat (Kohlensäure) ist meines Wissens IMMER zugesetzt. So oder so aber dürfte der Traum vom an der Quelle abgezapften und direkt in den Supermarkt gekarrten Wasser ein solcher bleiben.

@ Eric Martin K. : Danke für den Tip, die Qualität des Trinkwassers mal beim Amt abzufragen. Und danke für den letzten Satz deines Beitrages